• Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Ich spars mir für einen der Gewerbetreibenden auf, der verhindert, dass rechtswidrige Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten können. :)

    Verleihst du damit deiner Hoffnung Ausdruck, dass Unternehmer eine nächtliche Ausgangssperre verhindern werden?

    Mutiert in deinen Augen gerade die unternehmernahe Partei FDP zur Volkspartei, weil sie sich gegen Ausgangssperren ausspricht?

    "Die FDP lehnt den Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit Ausgangssperren ab."

    BR von heute (12.4.2021) https://www.br.de/nachrichten/de…8-april,SUL3V5z

    Da kann ich nur vor warnen und dazu raten, das "Kleingedruckte" zu lesen:

    Zeit online vom 11.4.2021 berichtet:

    "Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hat sich gegen die die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geforderte Corona-Testpflicht für Unternehmen ausgesprochen. (...)

    Heil hatte der «Bild am Sonntag» gesagt, «ich will, dass wir das am Dienstag in der Bundesregierung beschließen». Der Koalitionspartner Union und die Arbeitgeber lehnen eine Testpflicht bislang allerdings ab. Heils Pläne sehen nach Informationen der «Bild am Sonntag» vor, dass alle Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice sind, das Recht auf einen Corona-Test pro Woche bekommen."

    Die Unternehmer-nahen Parteien FDP und CDU sind gegen eine Testpflicht in den Betrieben.

    Die FDP ist außerdem gegen eine Ausgangssperre. Passt irgendwie nicht zusammen.

    Wir lassen das eine (Ausgangssperre) und das andere lassen wir auch (Testpflicht in den Betrieben) und einigen uns auf ein: "Wir tun gar nix. Das kann nicht gut gehen.

  • Die TAZ berichtet von Fehler der Luca-App.

    Als ich von dieser App gehört habe, hatte ich zwei Fragen:

    - Wie wird sichergestellt, dass die persönlichen Daten richtig sind?

    - Wie wird sichergestellt, dass jeder der irgendwo reingeht, auch den Code mit der App scannt?

    Die Antwort ist jeweils wohl "gar nicht". Eigentlich konnte ich mir die Antworten denken. Aber irgendwie habe ich jedesmal wieder bei solchen Fragen die Hoffnung, dass jemand von den Verantwortlichen darüber nachtgedacht hat.

    Allerdings gehört zur Wahrheit ja auch, dass vielen Geschäften schon heute die analogen Listen oder Terminvereinbarungen vollkommen egal sind.

    Meine Erfahrung beruht auf Kaufhof, Decathlon und Toom:

    Beim Decathlon standen sie wirklich mit einem Handscanner und haben den QR-Code aus der Anmeldung gescannt.

    Kaufhof und Toom haben mich einfach durchgewunken. Da war alles egal.

    Luca könnte die Situation also trotz der offensichtlichen Mängel tatsächlich verbessern.

    Das Experiment aus dem Artikel, bei dem Menschen sich an falschen Orten einchecken, macht mir hingegen nicht so viele Sorgen. Warum sollte man das tun? Es gibt im Alltag keinen Anreiz außer "weil es geht". Das ist jetzt gerade ganz lustig, wird sich aber schnell legen und den Nutzen der App nicht nennenswert weiter beeinflussen.

  • Die TAZ berichtet von Fehler der Luca-App.

    Versagen der gehypten Corona-App

    Vielen Dank für den Hinweis auf diesen tatsächlich besorgniserregenden Artikel in der taz vom 8.4.2021.

    Besorgniserregend unter anderem deswegen, weil diese dem taz-Artikel zufolge völlig nutzlose App als Grundlage dienen sollte für einen Öffnungen-Modellversuch in der Region Hannover:

    "Vertrag für Luca-App steht: Testphase startet Anfang April"

    NDR aktuell vom 26.03.2021

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…il,luca126.html

    "Am 6. April soll der Service in ersten Kommunen als dreiwöchiger Modellversuch starten. "In spätestens einem Monat sollen sämtliche 43 Gesundheitsämter in Niedersachsen an das Luca-System angeschlossen sein", teilte das Innenministerium mit. Das Land habe mit dem Anbieter am Freitag einen Vertrag über ein Jahr abgeschlossen. Die Kosten dafür liegen laut Behörde - inklusive der Nebenkosten - bei rund drei Millionen Euro."

    Der Start der Modellversuche, in dem Artikel wird der 6. April genannt, wurde zunächst auf heute verschoben und dann auf den 15. April verschoben. Jetzt ist klar: Es wird weder heute noch am Donnerstag auch nur eine der ausgewählten Modellkommunen mit ihren pandemietreibenden Öffnungsexperimenten an den Start gehen. Und das ist gut so! "Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat den Start für die zwölf auserwählten Kommunen vorerst verschoben."

    Quelle: Internetseite der Stadt Cuxaven, dort heute (12.4.2021) zitiert.

    https://www.cuxhaven.de/staticsite/sta…=799&topmenu=16

    Dem taz-Artikel zufolge werden da gerade drei Millionen Euro zum Fenster rausgeschmissen für eine komplett nutzlose Warn-App.

    Was aber noch viel schlimmer ist:

    Diese unflätige Geschwätz von Rapper Smudo, dem in der Talkshow Anne Will ein prominenter Auftritt beschert wurde, entpuppt sich zunehmend als das haltlose Geschwätz, für dass ich es schon vor rund 6 Wochen gehalten habe.

    Smudo bei Anne Will am 28.2.2021

    https://daserste.ndr.de/annewill/Muess…mport33542.html

    Warum einer der Gäste einfach nur "Smudo" genannt wurde, bleibt mir ein Rätsel. Immerhin wurde in der Sendung so getan als verfüge dieser "Smudo" über die Fähigkeiten und Fertigkeiten eine solche App zu entwickeln, die es ermöglicht, dass das Veranstaltungsgewerbe bald wieder wie früher Veranstaltungen durchführen kann. Wie das dann genau geschehen soll, wurde nicht deutlich.

    Gefährlich ist es deshalb, weil sich da zunehmend eine unerträgliche "Wir wollen endlich Öffnungen Kakofonie" zusammenbraut, die es immer schwerer macht, die tatsächlich notwendige Maßnahmen umzusetzen. Und bezahlen müssen dafür einerseits diejenigen, die dem Öffnungen-Geschwurbel mit angeblich sicheren Apps zu Recht misstrauen und deshalb, sofern es ihnen möglich ist, auf immer mehr reale soziale Kontakte verzichten. Und diejenigen, die dazu nicht in der Lage sind, zum Beispiel weil sie im Lebensmitteleinzelhandel arbeiten, riskieren eine schwere Erkrankung. Derweil schiebt die Politik notwendige Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf die lange Bank.

    Der Vorschlag von NRW-Ministerpräsident Laschet die gemeinsame für heute geplante Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen, wurde abgelehnt.

    Dann wurde auch noch die für heute geplante Ministerpräsidentenkonferenz ganz abgeblasen.

    Nun soll der Bundestag das Infektionsschutzgesetz bundeseinheitlich neu formulieren. "Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus zeigte sich am Sonntag optimistisch, dass der Bundestag noch in dieser Woche über einheitliche Maßnahmen entscheiden kann." ZDF.de vom 11.4.2021https://http://www.zdf.de/nachrichten/po…uerden-100.html

    Die taz vom Sonntag, 11.4.2021, weist allerdings darauf hin:

    "Schon in der kommenden Woche soll sich der Bundestag damit befassen. Auch die Länderkammer, der Bundesrat, müsste dem Gesetz zustimmen. Dafür dürfte die bislang für den 7. Mai geplante nächste Sitzung vorgezogen werden."

    https://taz.de/Anderung-des-I…etzes/!5764725/

    Bleibt die Hoffnung, dass das gelingt und mit dem Infektionsschutzgesetz ein wirksames Instrument zur Pandemiebekämpfung verabschiedet wird, das sich nicht auf nächtliche Ausgangssperren beschränkt, sondern auch die Unternehmen in die Pflicht nimmt, zum Beispiel mit der Verpflichtung zu mehr Home-office, wo irgend möglich und zum Testen. Und ggf. auch zur Beteiligung an einem kurzen aber intensiven Lockdown.

  • Als ich von dieser App gehört habe, hatte ich zwei Fragen:

    Ich frage mich da was anderes: Warum braucht man diese App? Warum macht man das per Barcodes? Man könnte das ganze datenschutzfreundlich in die Corona-Warn-App einbauen und die nötige Kommunikation per Bluetooth statt mit Barcodes realisieren. Die Entwicklung von den Features würde auch keine 10M€ kosten, sondern vielleicht wenige k€.

    Aus meiner Sicht ist die App einfach nur Marketing, um mal fix Geld zu verdienen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • In der Corona-Warn-App fehlt der eindeutige und für die Gesundheitsämter nachvollziehbare Bezug zur Person. Damit kann eine betroffene Person nicht kontaktiert/kontrolliert (Quarantäne) werden.

    Auf der anderen Seite hingegen, fehlt bei der Luca-App wohl die Verifizierung der Daten und man ist zur Zeit noch auf die Ehrlichkeit der User angewiesen.

    Die Luca-App wird sich da denke ich einfacher anpassen lassen.

  • Man könnte das ganze datenschutzfreundlich in die Corona-Warn-App einbauen und die nötige Kommunikation per Bluetooth statt mit Barcodes realisieren.

    Könnte man machen. Der Bund ist aber leider einfach zu unflexibel dafür.

    Ich habe es einfach aufgegeben, dass da etwas kommt. Es war für mich schon ein Wunder, dass die Corona-Warn-App in 3 Monaten fertig geworden ist.

    Habe die App gerade nach Monaten mal wieder aufgemacht. Sind ja ein paar ganz brauchbare Funktionen dazu gekommen.

    Leider fehlt die für mich wichtigste Funktion weiterhin: eine klare Information, ob die App überhaupt zuverlässig im Hintergrund läuft. Mein Handy ist , wie vermutlich viele andere auch, ziemlich gnadenlos darin, Hintergrundprozesse abzuschießen. Und ich würde gerne kontrollieren, ob die App kontinuierlich läuft oder nicht.

    Gerade beim Öffnen kam erstmal die Meldung "wir gleichen jetzt Ihre Kontakte ab". Es ist ein schlechtes Zeichen, dass die App das nicht schon längst von alleine im Hintergrund erledigt hat.

  • Die Politik orientiert sich bei den Maßnahmen ja zunehmend weniger an den Folgen für die Menschen, sondern an der Auslastung der Intensivstationen.

    Ich finde diese Politik absolut menschenverachtend.

    Und gerade habe ich den besten Vergleich bisher dazu gefunden:

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    Genau das ist die Politik: Wir haben genug Löschfahrzeuge, also verzichten wir auf genau so viel Brandschutz, dass die Löschfahrzeuge ständig gut ausgelastet sind!

    Dass die Löschfahrzeuge beim Einsatz oft nichts mehr retten können und selbst bei "Erfolg" meist ein schwer beschädigtes Haus zurück lassen, wird ignoriert.

  • Leider fehlt die für mich wichtigste Funktion weiterhin: eine klare Information, ob die App überhaupt zuverlässig im Hintergrund läuft. Mein Handy ist , wie vermutlich viele andere auch, ziemlich gnadenlos darin, Hintergrundprozesse abzuschießen. Und ich würde gerne kontrollieren, ob die App kontinuierlich läuft oder nicht.

    Also meine App schickt weiterhin die Bluetooth-Beacons. Kann man prüfen wenn man ein Gerät hat, was einem diese anzeigt. Ich mach das mit meinem Laptop unter Linux. Angeblich gibt's aber auch ne Telefon-App dafür.

    Aber ob mein Telefon die Beacons anderer User empfängt + speichert weiß ich nicht. Ich hatte während der ersten Welle mal "erhöhtes Risiko" drin, aber nun seit langem nicht mehr.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Bei den genannten Politikfeldern fallen mir zumindest objektive haltbare Pro- und Kontra-Argumente ein.

    Da besteht der Unterschied nur in der Gewichtung.

    Bei der aktuellen Corona-Politik fällt mir kein einziges ein, das den aktuellen Kurs unterstützt.

  • Die nächste Dividende etc.

    Und mit welcher Begründung wäre das "objektiv haltbar" anders, als wenn man sich bei der Corona-Politik nur an der Auslastung der Intensivstationen orientiert, anstatt an den "Folgen für die Menschen"? Oder konkret gefragt. Was ist daran weniger menschenverachtend?

    Es gibt ja (zumindest kurzfristig) auch Profiteure der aktuellen Coronapolitik.

  • Klimawandel, für Altersarmut oder den Pflegenotstand?

    Wenn ich die Argumente nenne, driftet das hier wahrscheinlich gnadenlos ab. Ich riskiere es mal.

    Das sind nur Argumente, die ich als "valide Argumente" gelten lasse, die die Grundlage für eine konstruktive Diskussion bilden könnten, in der es natürlich Argumente in beide Richtungen gibt.

    Klimawandel: Das ist das Gefangenendilemma mit 200 beteiligten Ländern und hohen Kosten. Würden alle kooperieren, wäre das Ergebnis am Besten. Aber jeder Einzelne (außer China und die USA vielleicht) kann sich die hohen Kosten für die CO2-Vermeidung sparen, ohne dass das Gesamtergebnis nennenswert schlechter wäre.

    Altersarmut und Pflegenotstand: Das kostet Geld, das irgendwo herkommen muss.

  • Aber worin unterscheidet es sich von der Coronapolitik? Mehr Tests, mehr Einschränkungen für Arbeitgeber kosten auch Geld, würden aber Menschenleben retten und könnten dazu beitragen, dass die Situation für alle besser wird (auch für die Wirtschaft).

    Geht es nicht in allen Fällen darum, dass man jetzt einen gewissen Aufwand trieben muss, um am Ende einen größeren Nutzen zu haben und dass man das gerade nicht tut, weil man nur daran denkt, was es heute für ein Aufwand wäre und dass wir den Preis dafür in der Zukunft zahlen? Zum Beispiel durch einen noch längeren Lockdown, durch noch mehr Tote, noch mehr Langzeitschäden bei Intensivpatienten, die überlebt haben?

    Und nur interessehalber: Hältst du es für eine Option, den Klimawandel einfach geschehen zu lassen?

    Ich denke bei unserer Regierung gerade eher an den Marshmallow-Test Belohnungsaufschub – Wikipedia

  • Verleihst du damit deiner Hoffnung Ausdruck, dass Unternehmer eine nächtliche Ausgangssperre verhindern werden?

    Nö. Ich gehe einfach (naiv?) davon aus, dass in D eine "Maßnahme" von einem Richter nur deshalb gekippt wird, weil sie offenbar rechtswidrig ist. Aber nicht, weil ihm die Nase des Klägers passt oder nicht.

    Und insofern hat Rezo m.E. recht: Die "Dullies" verfügen über ein schier unbegrenztes Reservoir an Geld, Personal und offenbar "externen Beratern" und schaffens trotzdem nicht, die rechtssicherheit ihrer Anordnungen zu garantieren. Das ist m.E. ein schlechter Witz.

    Opa for President, keine Frage! Aber spätestens nach dem dritten Versagen sollte er sich entschuldigen und das Feld besser anderen überlassen. Man muss nicht immer nur abgewählt werden, man könnte auch Rückgrat haben. Ist wohl irgendwie in Vergessenheit geraten.