Hier ist dann auch die "professionelle" Gegenposition:
In dem von dir verlinkten Text heißt es: "Neben strengeren Grenzwerten und der Umweltbilanz von E-Autos sieht VW-Chef Diess aber noch das Problem, "dass die Wertschöpfungstiefe bei E-Fahrzeugen geringer ist und somit weniger Personen benötigt werden, um die E-Autos herzustellen." Allen sei klar, "dass der Strukturwandel dazu führt, dass es weniger Arbeitsplätze in der Automobilindustrie in Deutschland geben wird", sagte Diess."
Es ist mir einfach unbegreiflich, dass es anscheinend immer noch gelingt mit solchen Argumenten zu punkten. Im Klartext heißt das doch: Es gibt das einfach herzustellende Elektro-Auto und das äußerst kompliziert herzustellende Auto mit Verbrennungsmotor. Beide ermöglichen im vergleichbaren Umfang motorisierten Individualverkehr. Weil aber die "Wertschöpfungstiefe" beim Auto mit Verbrennermotor tiefer ist, sollten wir besser die Finger lassen vom Elektroauto und die Schadstoffe der Verbrennungsmotoren willig einatmen. Das erinnert an die Erfindung des mechanischen Webstuhls. Da gab es auch Leute die verteidigten den Handwebstuhl, weil der mehr Arbeit macht. Ja es gab in der Folge Massenverelendung, weil viele Weber arbeitslos wurden. Aber seitdem hat sich doch auch einiges an gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlichem Know-How angesammelt, wie man solche Transformationsvorgänge hinbekommt. Als der klassische Buch- und Zeitungsdruck abgelöst wurde, ging das ohne Massenverelendung.
Und wie muss ich mir da erst vorkommen als Fahrrad-Benutzer? Bin ich jetzt ein "Volksschädling", weil ich diese Verkehrsart mit geringer "Wertschöpfungstiefe" nutze, anstatt mit einem 350-PS-Diesel-SUV die Luft zu verpesten und die Straßen zu verstopfen?