YouTube-Highlights

  • Noch ein historischer Film mit unglaublichen Fahrraderfindungen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Diese dummen Karren bringen uns buchstäblich um - YouTube

    Eine Abrechnung eines US-Amerikaners mit dem SUV-Wahn

    Interessant ist diese Vergleichs-Seite im Internet, auf der verschiedene Fahrzeuge größenmäßig nebeneinander gestellt werden können:

    Mazda 5 2005-2008 vs. Jeep Cherokee 2013-2018
    Mazda 5 Minivan 2005-2008 vs. Jeep Cherokee SUV Trailhawk 2013-2018. Compare car dimensions (length, width and height) vs. street perspective.
    www.carsized.com

    In dem Film werden Bilder von dieser Seite gezeigt und auf die Seite hingewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (29. März 2023 um 15:36) aus folgendem Grund: Hinweis auf die Internetseite zum Auto-Größenvergleich

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "Die Bundesstraßen - Stiefkinder des Wirtschaftswunders" (Ein Film des hessischen Rundfunks von 1957)

    Gehirnwäsche pur ist dieser Film aus den 1950er-Jahren. Wer den Film gesehen hat, der erahnt, warum bei vielen damaligen Zeitgenossen bis heute, bzw. bei ihren heutigen Nachfahren sich bis ins Stammhirn etwas festgesetzt hat, sodass bei ihnen das Thema Verkehrswende geradezu allergische Reaktionen auslöst.

    Ein Zitat aus dem Film, indem die Behauptung aufgestellt wird, dass der Straßenausbaustand in Deutschland hoffnungslos unterentwickelt sei und mit der technischen Entwicklung nicht mitgehalten habe. Als eine Erklärung wird genannt:

    "Als um 1830 die ersten deutschen Eisenbahnen zu rollen begannen, gab man der Straße keine Chance mehr! Und bis zur Erfindung des Benzinmotors schlief der Straßenbau einen siebzigjährigen Dornröschenschlaf." Minute 8:30

    In Minute 11:30 werden die 900 schienengleichen beschrankten Bahnübergänge an Bundestraßen beklagt, die angeblich volkswirtschaftliche Einbußen in Höhe von 3800 Arbeitsstunden herbeiführen.

    Und so weiter und so weiter. Wenn es nicht so traurig wäre, und es nicht so viele Mitbürger gäbe, die eins zu eins das alles immer noch und immer wieder für bare Münze nehmen, müsste man lachen.

    Besonders ab Minute 32:00 wird der Eindruck erweckt, dass der Staat, dargestellt in Form klebriger Gummihandschuhe, den Autofahrern überall das Geld aus der Tasche zieht und "zweckentfremdet" für alles Mögliche ausgibt, aber nicht für den angeblich so dringend notwendigen Straßenbau.

    Ab Minute 37:00 schwärmt der Film vom amerikanischen Vorbild in Form von bis zu 12-spurigen breiten Straßen, die zum Teil übereinander angeordnet sind.

    In Minute 38:00 schließlich wird behauptet, dass von 6 tödlichen Verkehrsunfällen einer auf schlechte Straßen zurückzuführen sei. Und angeblich fürchte sich die Hälfte der Bundesbürger nicht vor Inflation oder Krieg, sondern vor einem tödlichen Auto-Verkehrsunfall.

    Kurios: Der Abspann! Die Texte des Abspanns sind auf Loren aufgepinselt, die von einer Dampflokomotive durch das Kamera-Bild gezogen werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Ullie (24. April 2023 um 03:32) aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • In den meisten deutschen Städten gab es ungefähr ab 1875 Pferdestraßenbahnen.

    Die Pferdestraßenbahn wurde um 1900 zu elektrischen Straßenbahnen weiterentwickelt.

    Die Straßenbahnen wurden mehr und mehr ausgebaut, die Liniennetze erweitert.

    Oft wurden die Straßenbahnen auch für den Gütertransport genutzt.

    Was dann geschah, wird besonders in Filmbeiträgen so dargestellt wie in diesem Video.

    In dem Video wird die Geschichte des U-Bahnbaus in Nürnberg dargestellt.

    Ab Minute 5:00 kommen diese Zitate:

    "Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit geht im ganzen Land die Zunahme des privaten Autoverkehrs einher."

    "Staus auf den Hauptstraßen und Zubringerwegen, Verstopfungen an Einmündungen und Kreuzungen gehören bald zum alltäglichen Stadtbild."

    "Die Freude am Auto-Fahren wird zum Spießrutenlaufen am Steuer."

    "Omnibusse und Straßenbahnen laufen zwangsläufig in den Verkehrsströmen mit und leiden an zahlreichen Stellen, vor allem in den verkehrsreichen Zeiten unter immer massiveren Behinderungen. Verspätungen sind an der Tagesordnung."

    aus: Geschichte der Nürnberger U-Bahn || Historische Originalaufnahmen | Dokumentation

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Längst nicht alle deutschen Städte konnten sich eine U-Bahn leisten. Aber wo sie gebaut wurde, wird der U-Bahnbau insbesondere von der Autolobby vehement verteidigt und ihr weiterer Ausbau gefordert. Obwohl der U-Bahnbau um den Faktor 10 teurer ist als der Bau oberirdischer Straßenbahnstrecken und zwar sowohl im Bau, als auch im Betrieb.

    Die oben geschilderte Entwicklung wird dabei in der Regel als naturgegeben angenommen.

    Die Massenmotorisierung wird nicht hinterfragt.

    Warum eigentlich?

    Aus Sicht der Zeitgenossen der 60er und 70er Jahre mag das noch verständlich sein.

    Das Wirtschaftswachstum bedeutet Überwindung der Notjahre im Krieg und in den ersten Nachkriegsjahren.

    Die Massenmotorisierung galt als unabdingbar notwendig für das Wirtschaftswachstum.

    Und beides, Massenmotorisierung und Wirtschaftswachstum, werden willkommen geheißen.

    Aber warum halten bis heute so viele Menschen an dieser irrigen Annahme fest?

    Das Wirtschaftswachstum wurde nach den Notjahren als etwas sehr Positives erlebt.

    Darin enthaltende Fehlentwicklungen wurden einfach ignoriert.

    Und dieses "Wundererlebnis" (Wirtschaftswunder) wird so nachhaltig in Wundererzählungen an die Kinder und Enkelkinder weitergegeben, dass es bei vielen bis heute nachwirkt.

    Konzepte wie die autofreie Innenstadt werden gar nicht erst rational durchdacht.

    Autofreie Mobilität im ländlichen Raum erst recht nicht.

    Für viele, auch die erst in den 70er und 80er Jahre oder noch später geborenen Menschen, ist es eine Art "Sakrileg" über so etwas auch nur nachzudenken.

    Der tradierte, kritiklose Wunderglaube würde damit grundsätzlich infrage gestellt.

    Ich weiß auch noch nicht, wie das aufgebrochen werden kann. Aber Filme wie der oben verlinkte gibt es für fast alle deutschen U-Bahn-Städte. Es lohnt sich, das hin und wieder mal anzuschauen.

    Und es lohnt sich vor Ort Ausschau zu halten. Und besonders mit älteren Menschen darüber zu sprechen, solange es noch Zeitzeugen gibt, die sich an Erlebnisse aus der Zeit vor der Massenmotorisierung erinnern können.

    Nicht nur in den großen Städten, die heute eine U-Bahn haben, auch in vielen kleineren Städten gab es früher Straßenbahnen.

    Und es ist auch nicht so, dass die Straßenbahnen zwangsläufig im Auto-Stau stecken bleiben mussten. Vielmehr wurde gar nicht erst erwogen, das zu verhindern. Und die steckengebliebenen Straßenbahnen wurden zum Übeltäter erklärt, zur Stau-Ursache, die eliminiert werden muss. :(

  • Vorsicht mit dem Schlagwort "autofrei"; da denken dann alle an riesige Fußgängerzonen und finden durchaus zu Recht dutzende Gründe, warum das nicht geht. Die Niederländer verwenden da gerne den Ausdruck "autoluw", also autoarm. Das heißt dann, wer fahren MUSS (Notfälle, Personen mit eingeschränkter Mobilität, Anwohner, Busse und vor allem Lieferverkehr) oder unbedingt will, der kann das – wie schnell er dabei ist, liegt jedoch irgendwo zwischen "egal" und "umso langsamer, umso besser". Der Durchgangsverkehr wird dagegen strikt auf den Durchgangsstraßen gehalten – und hier ist dann auch ein zügiges Vorankommen angestrebt.

  • Vorsicht mit dem Schlagwort "autofrei"; da denken dann alle an riesige Fußgängerzonen und finden durchaus zu Recht dutzende Gründe, warum das nicht geht. Die Niederländer verwenden da gerne den Ausdruck "autoluw", also autoarm. Das heißt dann, wer fahren MUSS (Notfälle, Personen mit eingeschränkter Mobilität, Anwohner, Busse und vor allem Lieferverkehr) oder unbedingt will, der kann das – wie schnell er dabei ist, liegt jedoch irgendwo zwischen "egal" und "umso langsamer, umso besser". Der Durchgangsverkehr wird dagegen strikt auf den Durchgangsstraßen gehalten – und hier ist dann auch ein zügiges Vorankommen angestrebt.

    Ja, die Begriffs-Setzung ist ein wichtiger Aspekt in der Diskussion. Das kann ich nur bestätigen im Rückblick auf den letzten Bürgermeister-Wahlkampf. Der Wunsch bei vielen Menschen in Hannover ist eine autofreie Innenstadt und manche denken dann wirklich nur an eine große Fußgängerzone. Das kann man jedoch schnell herausfinden, mit dem Hinweis, dass wir auch autofreie Stadtteile brauchen.

    Autofrei ist etwas anderes als eine große Fußgängerzone. (Wo sollte dann auch der Fahrradverkehr stattfinden?) Aber autoarm ist trotzdem nur eine begrenzt taugliche Zukunftsvision, denn bei der konkreten Umsetzung einer Verkehrswende, z. B. deutlicher Rückbau von Stellplätzen passiert dann nichts mehr, weil wir ja auch in einer autoarmen Welt angeblich auf ganz viele Parkplätze angewiesen sind. "Es fährt ja niemand aus Spaß ein Auto", kriegt man dann oft zu hören. Aber genau so ist es: Den meisten macht das Autofahren Spaß und ÖPNV oder Fahrradverkehr wird mit einer ziemlichen Arroganz als unzumutbar abgelehnt.

  • "Es fährt ja niemand aus Spaß ein Auto", kriegt man dann oft zu hören. Aber genau so ist es: Den meisten macht das Autofahren Spaß und ÖPNV oder Fahrradverkehr wird mit einer ziemlichen Arroganz als unzumutbar abgelehnt.

    Man kann auch etwas polemischer sagen: Autofahren ist beliebt,weil man da am wenigsten nachdenken muss.

  • Vor allem muss man halt nicht darüber nachdenken, ob sich das Verkehrsmittel für die Fahrt eignet – egal ob 300 m oder 300 km, Auto geht (scheinbar) immer. Und am Ziel merkt man dann, dass ja nicht an den Parkplatz gedacht wurde, weshalb ständig danach gebrüllt wird.

    ÖPNV ist unflexibel und auf kurzen Strecken oft unglaublich langsam – wenn du warten musst, ist oft sogar laufen schneller. Da, wo er im Vorteil wäre (aus dem Dorf zum nächsten Bahnhof) wird er dagegen oft nicht angeboten. In Städten sind eigentlich Fahrräder das Fahrzeug der Wahl; braucht's halt nur ein Mindestmaß an Infrastruktur (durchgehende Radwege wo die Autos 50 fahren oder im Weg rumstauen, Fahrradständer, Leihräder).

  • Und am Ziel merkt man dann, dass ja nicht an den Parkplatz gedacht wurde, weshalb ständig danach gebrüllt wird.

    Auch darüber muss man nicht nachdenken, weil es ja immer noch einen Gehweg/Radweg/Feuerwehrzufahrt/Behindertenparkplatz etc. für Notfälle wie Parkdruck gibt

  • Man kann auch etwas polemischer sagen: Autofahren ist beliebt,weil man da am wenigsten nachdenken muss.

    Und genau das brechen Modelle wie in Groningen ja auf. Da muss man nachdenken, ob man mit dem Auto wirklich am Besten zum Ziel gelangt. Da gibt es die Tradeoffs Umwege vs. direkt mit Rad oder zu Fuß. Und Stellplätze die nicht zwingend in direkter Nähe des Ziels verfügbar sind, und außerdem ganz und gar nicht kostenlose Almende darstellen. Und schon kommt man ins Nachdenken, bevor man das Auto in Bewegung setzt.

    Auch darüber muss man nicht nachdenken, weil es ja immer noch einen Gehweg/Radweg/Feuerwehrzufahrt/Behindertenparkplatz etc. für Notfälle wie Parkdruck gibt

    Auch hier - niederländische Lösung. 100€ für's Falschparken in Verbindung mit einer hinreichenden Eintrittswahrscheinlichkeit fördern das Nachdenken. Die meisten kommen dann mindestens zu dem Schluß, dass Parkhaus die günstigere Lösung darstellt. Oder sie bewegen sich halt anders fort.

  • 100€ für's Falschparken in Verbindung mit einer hinreichenden Eintrittswahrscheinlichkeit fördern das Nachdenken. Die meisten kommen dann mindestens zu dem Schluß, dass Parkhaus die günstigere Lösung darstellt. Oder sie bewegen sich halt anders fort.

    Noch teurer ist es, wenn das Fahrzeug abtransportiert wird, auch in Deutschland. Aber die Verkehrsbehörden agieren nach meiner Beobachtung da viel zu zurückhaltend. Mein Eindruck ist, dass das Abschleppen in deutlich weniger Fällen angewendet wird, als es angewendet werden könnte.

  • Und genau das brechen Modelle wie in Groningen ja auf. Da muss man nachdenken, ob man mit dem Auto wirklich am Besten zum Ziel gelangt. Da gibt es die Tradeoffs Umwege vs. direkt mit Rad oder zu Fuß. Und Stellplätze die nicht zwingend in direkter Nähe des Ziels verfügbar sind, und außerdem ganz und gar nicht kostenlose Almende darstellen. Und schon kommt man ins Nachdenken, bevor man das Auto in Bewegung setzt.

    Nicht nur Groningen, sondern generell in den Niederlanden wird strikt darauf geachtet, den Durchgangsverkehr auf Durchgangsstraßen zu halten. Andere Straßen als Schleichwege zu missbrauchen wird rigoros und ohne Rücksicht auf Umwege unterbunden. Das macht zum einen das Fahrrad wesentlich schneller als das Auto und zum anderen erzeugt es massenweise Straßen mit sehr geringem und langsamem Verkehr.

  • Und genau das brechen Modelle wie in Groningen ja auf. Da muss man nachdenken, ob man mit dem Auto wirklich am Besten zum Ziel gelangt. Da gibt es die Tradeoffs Umwege vs. direkt mit Rad oder zu Fuß. Und Stellplätze die nicht zwingend in direkter Nähe des Ziels verfügbar sind, und außerdem ganz und gar nicht kostenlose Almende darstellen. Und schon kommt man ins Nachdenken, bevor man das Auto in Bewegung setzt.

    Auch hier - niederländische Lösung. 100€ für's Falschparken in Verbindung mit einer hinreichenden Eintrittswahrscheinlichkeit fördern das Nachdenken. Die meisten kommen dann mindestens zu dem Schluß, dass Parkhaus die günstigere Lösung darstellt. Oder sie bewegen sich halt anders fort.

    Ich finde es ist zu kurz gedacht, wenn man annimmt, dass es auch in Zukunft noch Parkhäuser für Autos geben wird.

    Keine Parkplätze im öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen, kann nur ein Anfang sein.

    Und keine Parkplätze im öffentlichen Raum bedeutet auch keine Behindertenparkplätze. Stattdessen muss der ÖPNV barrierefrei ausgestattet werden!

    Sehr viele Menschen mit Behinderung sind gar nicht in der Lage ein Auto zu fahren. An die denkt oft keiner, wenn Vertreter der Autolobby auf die Mitleidstour daherkommen und das klassische Auto als unverzichtbares Hilfsmittel für Behinderte bezeichnen.

    Und private Auto-Stellplätze, zum Beispiel in Parkhäusern, auf privaten Grundstücken usw. darf es in Zukunft auch nicht mehr geben. In der Stadt nicht und auch nicht im ländlichen Raum!

    Für eine gewisse Übergangszeit wird man nicht umhin kommen, im begrenzten Umfang herkömmlichen Auto-Lieferverkehr zuzulassen. Aber auch das kann nur eine Übergangslösung darstellen.

  • Vor allem muss man halt nicht darüber nachdenken, ob sich das Verkehrsmittel für die Fahrt eignet – egal ob 300 m oder 300 km, Auto geht (scheinbar) immer. Und am Ziel merkt man dann, dass ja nicht an den Parkplatz gedacht wurde, weshalb ständig danach gebrüllt wird.

    Ich vermute es gibt nur eine kleine Gruppe von Menschen, denen es Spaß macht darüber nachzudenken, wie sie am günstigsten, effektivsten ressourcensparsamsten usw. ans Ziel kommen. Und so lange es Privat-PKW-Verkehr gibt, werden sich die allermeisten Menschen, die sich das leisten können, genau dafür entscheiden. Ganz egal, wie lange sie mit ihren Blechkisten im Stau stehen, wie teuer die Energie dafür ist oder der Unterhalt usw..

    Verkehrswende heißt weg vom Auto, konsequent ohne "Rückfahrkarte", ohne Ausnahmen! Viele Menschen praktizieren das konsequent. Weltweit betrachtet ist eine übergroße deutliche Mehrheit der Menschen autofrei mobil. Warum wird hier bei uns oft so getan als ginge das gar nicht?

    Gilt übrigens auch für den Flugverkehr für private Zwecke!

  • Außerhalb Europas und einiger weniger Länder Ostasiens verzichten die Leute aber nur aus Geldmangel auf ein Auto und nicht aus Überzeugung. Und genau da sind die Niederlande so ein interessantes Vorbild: Die meisten HABEN (noch) ein Auto, dass aber immer weniger benutzt wird.

    In der ersten Phase (wo leider viele deutschen Städte und vor allem kleinere Orte noch stecken) vertreibst du noch wenige Autos, sondern hungerst den Kurzstrecken-ÖPNV aus. Den nutzen nämlich NICHT die stark gehbehinderten (denn für die ist schon der Weg von und zur Haltestelle zu hart) und sicher auch keine Auto-Umsteiger (dafür ist er viel zu langsam), sondern Leute, die zwar Radfahren könnten, sich das aber nicht trauen. Am Ende dieser Phase bleiben dem ÖPNV nur noch Anschlussfahrten und Leute mit Glück bei der Haltestelle.

    In der zweiten Phase (wo einige deutsche Städte gerade anfangen und die Niederländer voll drin sind) machst du das Fahrrad schneller als das Auto, indem du direkte Wege und schnell erreichbare Abstellmöglichkeiten schaffst – Grundsatz: folgst du den Autos, machst du wahrscheinlich gerade einen Umweg. Ab diesem Punkt wird der Spass dann selbstverstärkend. Der Autoverkehr wird weniger, so dass einige Straßen für den Durchgangsverkehr überflüssig werden – baust du die zu Fahrradstraßen um, wird der Zeitvorteil immer größer und das Auto noch unattraktiver.

    Die Parkhäuser sind quasi die dritte Phase: Die Leute haben nämlich zu dieser Zeit noch ein Auto, aber das steht die meiste Zeit nur rum – Nutzung wöchentlich oder weniger. Mit dem Parkhaus gewinnst du Platz und für den Halter ist es "aus den Augen, aus dem Sinn" – man MUSS jetzt die erste Wegstrecke laufen, während das (schnellere!) Fahrrad direkt vor der Tür steht.

  • Die Parkhäuser sind quasi die dritte Phase: Die Leute haben nämlich zu dieser Zeit noch ein Auto, aber das steht die meiste Zeit nur rum – Nutzung wöchentlich oder weniger. Mit dem Parkhaus gewinnst du Platz und für den Halter ist es "aus den Augen, aus dem Sinn" – man MUSS jetzt die erste Wegstrecke laufen, während das (schnellere!) Fahrrad direkt vor der Tür steht.

    Warum sollte jemand, der im Speckgürtel einer Großstadt lebt, mit Eigenheim und eigenem Garten sein Auto kostenpflichtig in ein Parkhaus stellen, wo er doch ein bis zwei Abstellplätze auf dem eigenen Grundstück hat? Und die Fahrbahn vor seinem Grundstück wurde so gebaut, dass auch mal Besucher des Hausherrn dort Platz finden, oder aber der Zweitwagen, Drittwagen ... der Familie.

    Die beschriebene Wohnform ist immer noch ein von viel zu vielen Menschen erstrebenswertes Lebensziel. Genau so, da stimme ich dir zu, wie es für viele Menschen in den sogenannten "Entwicklungsländern" erstrebenswert erscheint, ein Auto zu besitzen.

    Die Idee, Leute, die es sich leisten können, durch eine ÖPNV- und Radverkehr-begünstigende Infrastruktur davon überzeugen zu können, das Auto einfach stehenzulassen, bis sie sich gar nicht mehr daran erinnern, dass sie überhaupt eines haben, hört sich smart an. Sie taugt aber nicht dazu, die notwendige Verkehrswende herbeizuführen. Allenfalls wird die Idee dafür instrumentalisiert, die Untätigkeit der politisch Agierenden zu verschleiern.

  • Um die geht es ja auch gar nicht – es geht um die Leute, deren Autos am Straßenrand stehen, weil Parkplätze beim Bau des Hauses noch gar kein Thema waren und die andererseits mit dem Fahrrad in der gleichen Zeit alle wichtigen Ziele (insbesondere Schule/Arbeitsplatz und ein Fernbahnhof) erreichen. Das sind riesige Mengen; ich schätze, ein Drittel aller Autos in Deutschland parkt eben nicht auf dem eigenen Grundstück, sondern auf der Straße.

    Du baust also ein Parkhaus für 500 Autos und streichst dafür erstmal 400 Plätze in Form kompletter Straßenzüge. Die anderen 100 nutzt mal für einzelne Plätze, die besonders doof platziert sind oder ersetzt sie durch Fahrradständer – weil da im Parkhaus reichlich Platz ist, meckert dann auch keiner. Und weil ein Parkhaus auch eine viel bessere Ausnutzung ermöglicht, sind von den 400 Plätzen dann doch nur 300 Autos gekommen – wieder draußen welche weg. Und dann kommt eben noch die "aus den Augen, aus dem Sinn"-Dynamik und andersherum werden auch die verbliebenen Autos als "nervige Hindernisse" empfunden.