Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • Ob der Typ von Lieferando nur zufällig im Bild steht oder der besagte Lieferdienst war?

    War da gestern längsgefahren. Hatte nur gesehen dass da ein Polizeieinsatz ist und irgendwelche Radfahrer. Und halt so ein Lieferando-Typ. War also mutmaßlich involviert.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Eine Sechsjährige ohne Fahrrad wurde in Pinneberg von einem abbiegenden Kraftfahrer getötet. Oder wie man es auf Kfz-Deutsch formuliert: „Übersehen“, „touchiert“, „im Rettungswagen verstorben“.

    Mädchen (6) wird von BMW erfasst und stirbt im Rettungswagen

    Die Unfallstelle befindet sich in Pinneberg und ist nicht besonders gut einsehbar. Theoretisch müsste man als Fahrzeugführer also entsprechend langsam und umsichtig fahren.

  • Nun ist der erste getötete Radfahrer in diesem Jahr zu beklagen: Ein 60-jähriger Radfahrer wurde von einem abbiegenden Lastkraftwagen in Hamburg-Wandsbek getötet. Beide Verkehrsteilnehmer fuhren gegen neun Uhr stadteinwärts die Rüterstraße stadteinwärts entlang, als der Lastkraftwagen-Fahrer nach rechts in die Wendemuthstraße abbiegen wollte. Das ganze passierte wohl an dieser Stelle: https://goo.gl/maps/UdpyMBKPvH4X2epd9

    Entgegen der Behauptung in den Medien existiert an dieser Stelle kein „Fußgängerüberweg“ im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung, es handelt um jeweils eine Querungsfurt für Radfahrer und Fußgänger. Die fehlerhafte Wortwahl lädt natürlich in den einschlägigen Kommentarbereichen der gesellschaftlichen Netzwerke wieder einmal zum Hass gegen radfahrende Menschen ein.

    Eine Mahnwache an der Kreuzung ist für morgen gegen 18:30 Uhr angesetzt.

    Und was mich an diesem Unfall ganz persönlich noch betroffen macht: Als ich noch in Hamburg-Eidelstedt gewohnt habe, begegneten mir regelmäßig Lastkraftwagen dieser Firma beim Rechtsabbiegen in die Reichsbahnstraße zum dortigen Betriebshof. Die Fahrer waren mitunter in einem Tempo unterwegs, dass sie im Ernstfall nicht mal ansatzweise auf nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer hätten reagieren können, gerade wenn beispielsweise vom linken Fahrstreifen neben einem haltenden Linienbus nach rechts abgebogen wird und der Fahrer überhaupt nicht einsehen kann, wer ihm in die Quere kommen könnte. Und wenn ich dann solche Fotos sehe, dann denke ich mir schon: Eventuell hätten sich solche Unfälle vermeiden lassen.

  • Ich frage mich, warum besagte Firma, wo vor ein paar Jahren schon einmal ein Fahrer einen Radfahrer tot gefahren hat und welche permanent in Hamburg unterwegs ist, nicht schon längst ALLE Fahrzuge entsprechende Abbiege-Assistenten an Bord haben. Wenn man schon nicht an die Radfahrer denken möchte, so kann man ja wenigstens an die eigenen Fahrer denken, welche am Ende persönlich die Zeche zahlen müssen?!

  • Ich frage mich, warum besagte Firma, wo vor ein paar Jahren schon einmal ein Fahrer einen Radfahrer tot gefahren hat und welche permanent in Hamburg unterwegs ist, nicht schon längst ALLE Fahrzuge entsprechende Abbiege-Assistenten an Bord haben. Wenn man schon nicht an die Radfahrer denken möchte, so kann man ja wenigstens an die eigenen Fahrer denken, welche am Ende persönlich die Zeche zahlen müssen?!

    Ich nehme mal an: Es kostet Geld und solange man sich das Geld sparen kann, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen fehlen, wird das im Interesse der Umsatzziele bleiben gelassen.

  • Nach dem tödlichen Unfall 2014 ließ Dörner verlautbaren, dass "seit einigen Jahren nur noch Lkw mit Kameraassistenten" angeschafft werden.
    Außerdem würden "sämtliche Fahrer laufend extern wie intern" geschult.

    Quelle: https://www.autobild.de/artikel/abbieg…n-15137221.html

    Sechs Jahre später wieder ein tödlicher Abbiegeunfall.

    Kontaktanfragen an Dörner sind unter https://www.doerner.de/anfrage/allgemeine-anfrage/ möglich.

  • Entgegen der Behauptung in den Medien existiert an dieser Stelle kein „Fußgängerüberweg“ im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung,

    Ich habe diese Wortwahl beim NDR entdeckt und dort angerufen. Die Dame am Telefon wurde leicht pampig, als ich sie gefragt habe, warum durch die Behauptung, der Radfahrer sei auf einem "Fußgängerüberweg" gefahren, dem Opfer eine Teilschuld in die Schuhe geschoben wird. "Das übernehmen wir so aus den Meldungen."

    "Nein", habe ich gesagt, "in der Polizeimeldung steht "Radwegfurt".

    "Ach", tönte sie recht überheblich, "und Sie kennen also diese Polizeimeldungen?"

    "Ja", habe ich gesagt, "die stehen online, und da steht 'Radwegfurt'. Ich verstehe nicht, warum Ihr Sender davon abweicht."

    Gerade eben rief die Dame zurück, klang deutlich freundlicher, aber hatte immer noch nicht begriffen, worum es geht: "Aber wir haben doch geschrieben, dass der LKW-Fahrer Schuld hat, weil er abgebogen ist und der Radfahrer auf dem Fußgängerüberweg ..."

    Oh weh ...

  • Nach dem tödlichen Unfall 2014 ließ Dörner verlautbaren, dass "seit einigen Jahren nur noch Lkw mit Kameraassistenten" angeschafft werden.
    Außerdem würden "sämtliche Fahrer laufend extern wie intern" geschult.

    Quelle: https://www.autobild.de/artikel/abbieg…n-15137221.html

    Sechs Jahre später wieder ein tödlicher Abbiegeunfall.

    Kontaktanfragen an Dörner sind unter https://www.doerner.de/anfrage/allgemeine-anfrage/ möglich.

    Ich möchte nicht wissen, was sich der Mensch in deren Telefonzentrale heute alles anhören darf:

    bei einer Firma, die auch an der Mundsburger Brücke/Armgartstraße ein Opfer auf dem Gewissen hat, was damals groß durch die Presse ging (Schülerin, 18);

    bei einer Firma, die den Slogan "... wenn's um Entsorgung geht!" zusammen mit einer Leiche auf einem Pressefoto vorfindet:

    https://www.mopo.de/hamburg/polize…stirbt-33731128

  • Und jetzt hat sich eine Redakteurin gemeldet. "Danke für den Hinweis, wir ändern das selbstverständlich, Sie haben Recht, wir haben uns das angeschaut." Sei vermutet, dass der übliche Versuch, bei Polizeimeldungen eventuelles "Beamtendeutsch" in Normalsprache zu übersetzen, Schuld war.

  • Meine Tradition mit der Hansestadt Hamburg verlangt, dass es mindestens eine blöde Situation gibt, wenn ich mich mit dem Rad dem Ort einer Mahnwache nähere. Dieses Mal „übersah“ mich der abbiegende Smart eines Lieferdienstes, dessen Fahrer während der Fahrt fröhlich mit dem Smartphone hantierte, um sich zum nächsten Kunden navigieren zu lassen — so viel konnte ich von außen auf seinem Display erkennen.

    Nunja. Hier wurde am Montag der Radfahrer von einem abbiegenden Lastkraftwagen getötet:

    Die Unfallstelle ist eigentlich relativ gut einzusehen, um neun Uhr morgens definitiv besser als um sechs Uhr abends, wenn sich im rechten Außenspiegel die Scheinwerfer ankommender Fahrräder nicht mehr von den Straßenlaternen unterscheiden lassen.

    Es gibt hier keine Sichthindernisse, allerdings staut sich der rechtsabbiegende Verkehr jeweils auf dem rechten Fahrstreifen auf. So hätte der Fahrer einerseits genügend Zeit zur Beobachtung des rechten Außenspiegels, andererseits vergisst man während der Zeit womöglich gleich wieder, wen man gerade eben noch überholt hat. Schwierig.

    Aber man kann ewig weit gucken:

    Bestimmt über hundert Meter:

    Soweit ich das mitbekommen habe, war das Führerhaus des Lastkraftwagens mit drei Mitarbeitern besetzt, von denen sich aber einer dem Lenkrad und zwei ihrem Smartphone gewidmet haben sollen. Ob das so stimmt vermag ich nicht zu beurteilen, allerdings deckt sich das mit meinen eigenen Beobachtungen: Selbst wenn da einer rechts aus dem blauen Führerhaus herausguckt, biegt der Lkw trotzdem ab. In diesem Fall ist der Wagen wohl vor der Fahrradfurt zum Stehen gekommen, so dass der Radfahrer mutmaßlich davon ausging, weiterfahren zu können — jedoch wollte der Lkw-Fahrer lediglich einen entgegenkommenden Fußgänger passieren lassen und fuhr anschließend wieder an, beziehungsweise tot.

    Scheiße.

    Ein paar Fotos von der gestrigen Mahnwache. Los ging es mit dem Die-In, musikalisch abgestimmt mit dem üblichen Hupkonzert der ungeduldigen Kraftfahrer. Immerhin hing dieses Mal niemand vor Wut halb aus dem Fenster und wünschte uns unappetitliche Dinge.

    Anschließend wurde das Ghostbike aufgestellt. Wir entschieden uns in Ermangelung geeigneter Befestigungsmöglichkeiten für einen Bügel auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Bügel nebenan wurde erst kürzlich von einem Kraftfahrer beschädigt, der angeblich auf dem Radweg den Stau auf der Fahrbahn umfahren wollte, im eng bemessenen Kreuzungsbereich zwecks eines Abbiegevorganges rangieren musste und dabei mit dem Heck den Bügel malträtierte.

    Man muss sich schon wundern, auf was für Ideen die Leute manchmal kommen.

    Dann kam zwischendurch ein Abschleppwagen vorbei und holte ein leicht verbeultes Fahrrad ab. Wir gingen alle natürlich sofort davon aus, es handle sich um das Unfallrad, das aber angesichts des tödlichen Ausganges in einem relativ guten Zustand war, doch tatsächlich gab es an dieser Stelle erst wenige Tage zuvor einen ähnlich gelagerten Unfall, der glücklicherweise mit leichten Verletzungen ablief:

  • Schon wieder ein Unfall, dieses Mal gegenüber vom Michel, immerhin mit einem einigermaßen glimpflichen Ausgang: Mercedes rammt Radlerin - Krankenhaus!

    Die Ecke kenne ich noch von früher, das war zweieinhalb Jahre mein täglicher Arbeitsweg — wie oft ich oder andere Radfahrer dort „übersehen“ wurden kann ich nachträglich kaum mehr abschätzen. Vielleicht ist aber, wie so oft, der Begriff „übersehen“ ein bisschen doll verniedlichend, gingen solche Manöver doch allzu häufig mit Mobiltelefonen oder überhöhten Geschwindigkeiten beim Abbiegen einher.

  • Normalerweise bin ich ja gegenüber Sprachgebrauch nicht so empfindlich, aber hier in dem Artikel finde ich den Satzbau schon interessant:

    Zitat
    Gegen 23 Uhr fuhr die Frau auf dem Radweg der Ludwig-Erhardt-Straße in Höhe des Michels, als sie an der Ecke Neanderstraße mit einem Mercedes kollidierte

    .Es war natürlich nicht der Mercedes, das die Radlerin touchiert und vom Radl geholt hat, sondern der stand offensichtlich nur rum, während die Frau mit diesem kollidierte.