Alles anzeigenÖPNV, wie er derzeit ausgebaut ist, taugt nur was für viel genutzte Strecken.
Wenn ich morgens um 3 von einer entlegenden Gegend in eine andere will, macht ÖPNV keinen Sinn.
Man braucht in manchen Bereichen und zu manchen Zeiten immernoch Individualverkehr.
Als Zukunftsvision sehe ich da (Robo-)taxis, die mich überall abholen und hinbringen können. Nachts geht's direkt zum Ziel, zu Stoßzeiten muss ich dann für die Hauptstrecke in ein Massenvermehrsmittel (Bus/Bahn) umsteigen. Oder den 1. und letzten Kilometer halt mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen.
Was man auch irgendwie in Griff kriegen muss sind Fahrzeiten. Ich bin mit dem Rad in Hamburg auf vielen Strecken doppelt so schnell unterwegs wie mit Öffis. Wenn die Straßen und Parkplätze frei sind, wäre der eigene KFZ sogar noch schneller.
Warentransporte (Z.B. der Wocheneinkauf) müsste mit dem ÖPNV auch einfacher werden.
Die Verkehre, die morgesn um 3 in entlegenen Ecken anfangen, sind nicht unbedingt Teil des Verkehrskollaps in Innenstädten. Mit dem KFZ zum P&R und dann mit ÖPNV in den Ballungsraum. Dafür muss natürlich auch zu bisher unüblichen Zeiten was fahren. Und wenn das Ziel gar nicht in einem Ballungsraum liegt, ist es sowieso egal. Robotaxen wären da sicher auch hilfreich, hilft aber nicht jetzt und hier.
Fahrzeiten sollte man sicher in den Griff kriegen. Wobei es schwer sein wird, gegen das Fahrrad im Nahbereich zu konkurieren. Und wenn die KFZ freie Parkplätze und freie Fahrbahnen antreffen würden, gäbe es ja kein Verkehrsproblem. Das Problem ist ja gerade, dass der MIV ein Ausmaß angenommen hat, dass er sich selber im Weg steht. Daher kann dieser Irrsinn nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Sondern der MIV muss so weit beschnitten werden, dass praktisch nur noch diejenigen ihn nutzen, die wirklich nicht anders können. Das würde auch das Leben für Versorger und Lieferdienste erleichtern.
Und Warentransport zum Wochenendeinkauf ist bereits heute einfach zu lösen. Gesetzt den Fall, man hat das eigene Fahrzeug abgeschafft, hat man das bisher hierfür verwendete Geld zur Verfügung. Man fährt mit dem ÖPNV zur Einkaufsmeile der Wahl, kauft ein, ruft ein Taxi mit entsprechend Laderaum und lässt sich heim bis vor die Tür fahren. Will man das öfter machen, kann man nach Rabatt fragen. Unterm Strich häufig günstiger als eigenes Fahrzeug. Wo vorhanden, kann man Carsharing nutzen. Und wenn man gar nicht so doll viel braucht, reicht auch der gezeigte Trolli. Bei barrierefreiem ÖPNV sollte der auch problemlos mitzuführen sein. Wirlich schwere und sperrige Dinge wie Wasser und sonstige Getränke kann man sich zur Not bringen lassen. Das bieten viele Märkte bereits an.