Wie soll man in dieser Hinsicht eigentlich noch einen vernünftigen politischen Diskurs betreiben?
Schnaps könnte helfen.
Wie soll man in dieser Hinsicht eigentlich noch einen vernünftigen politischen Diskurs betreiben?
Schnaps könnte helfen.
Es nervt mich einfach nur noch. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, am Wochenende bei meinem Besuch bei meinen Eltern über diesen „Sachverhalt“ diskutieren zu müssen und inwiefern der Täter wohl ein Flüchtling ist, weil ja seine Herkunft nicht angegeben wurde (… was ja auch daran liegen kann, dass man nicht weiß, wer’s war…): Messer-Attacke auf 17-Jährigen in Rendsburg
Und dann heute plötzlich so: Messer-Attacke war erfunden
Ich bin’s echt leid. In diesem ganzen AfD-Komplex muss man nicht nur über komplizierte Themen diskutieren, nein, man muss auch erst einmal eine längere Recherche anstellen, ob sich der Vorfall überhaupt so zugetragen hat oder ob sich der Vorfall überhaupt zugetragen hat? Mein Gott.
Wie geht man nun eigentlich mit dem „Argument“ um, dass diese Entwarnung eine staatlich von Frau Merkel befohlene Falschnachricht gewesen sein könnte, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen? Egal wie man’s dreht, die AfD gewinnt immer.
Wie geht man nun eigentlich mit dem „Argument“ um, dass diese Entwarnung eine staatlich von Frau Merkel befohlene Falschnachricht gewesen sein könnte, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen? Egal wie man’s dreht, die AfD gewinnt immer.
Wie mit anderen (Verschwörungs-)Theorien Mit Sachlichkeit gegen den Unsinn. Passend dazu (wenn auch anderes Thema): Von der Schwierigkeit mit Leuten umzugehen, die irrationale Theorien verbreiten
Das AfD-Umfeld hat es halt sehr einfach sich irgendwas verworrenes auszudenken. Das ist einfacher, als etwas inhaltlich richtig von sich zu geben bzw. zu widerlegen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass das AfD-Umfeld mehr Zeit in sozialen Medien verbringt und - da einfacher - pro verbrachter Zeiteinheit mehr Output produziert, was wiederum dem AfD-Umfeld suggeriert, dass ihre Filterblase repräsentativ wäre.
Zur Ausgangsfrage: Für eine Diskussion braucht man gar nicht alles recherchieren. Ich würde mich etwa auf folgendes zurückziehen: "Das glaube ich nicht. Leute in dem Alter machen doch dauernd so einen Quatsch." (Wenn ich Merkel wäre und solche Nachrichten diktieren könnte, dann würde ich mir doch viel bessere Sachen ausdenken als das, was momentan so in der Presse ist) usw. usf.
Wie geht man nun eigentlich mit dem „Argument“ um, dass diese Entwarnung eine staatlich von Frau Merkel befohlene Falschnachricht gewesen sein könnte, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen?
Ist dasselbe wie mit allen anderen Verschwörungstheorien. Man glaubt nur das, was die eigene Meinung bestätigt. Was man dagegen tun kann? Gute Frage, ich weiß es nicht.
Kann man Medien vertrauen, die behaupten, ein 17-Jähriger sei von einem Unbekannten mit dem Messer angegriffen worden?
Kann man der BLÖD, als auflagenstärkstem Printmedium in Deutschland, vertrauen? Ist RTL glaubwürdiger?
Ist es nicht sowieso so, dass die meisten Medien einer kleiner überschaubaren Gruppe reicher Menschen gehört und die ihre Macht darüber ausnutzen?
Sicherlich, die Medien transportieren viel Richtiges. Aber auch genug Falsches. Vertrauen habe ich da nur noch wenig, ich muss selbst überlegen, was ich glauben möchte und was nicht.
[...}ich muss selbst überlegen, was ich glauben möchte und was nicht.
Schon klar was du damit sagen wolltest, aber das ist doch eigentlich das genaue Gegenteil, oder?
Nicht "überlegen" und "glauben" sondern recherchieren und die Beweislast bei dem suchen, der eine Behauptung aufstellt. In Prinzip sollte das schon der Journalist machen, aber das ist eben von Medium zu Medium unterschiedlich einfach (in der Printzeitung bleibt etwas mehr Zeit als im Nachrichtenticker, zum Beispiel).
Die Berliner AfD-Fraktion hat endlich das Automobil entdeckt, um Wählerstimmen abzufischen: https://twitter.com/AfDFraktionAGH/status/958410484813848576
Und dann kommt die AfD, montiert noch eine offenbar afrikanische Szene in den Hintergrund, spielt mit der momentanen Dieselproblematik und gibt der ganzen Sache noch einen ordentlichen Drall in Richtung Flüchtlinge und „die Grünen wollen uns das Auto wegnehmen“: Grüne fordert Esel statt Autos
Wie soll man in dieser Hinsicht eigentlich noch einen vernünftigen politischen Diskurs betreiben?
Leider habe ich den Eindruck gewonnen, dass es wenig nutzt mit Ironie auf so was zu reagieren, denn dass macht die AfD in besonders perfider Weise selbst, wie auch dieses Beispiel zeigt. Da werden ironische Plakate veröffentlicht, von denen die einen AfD-Mitglieder behaupten, es handele sich um eine ironische Zuspitzung, während leider eine große Anzahl AfD-Wähler da gar keine Ironie erkennen, sondern stattdessen ein solches Plakat, wie du es verlinkt hast, Eins zu Eins für bare Münze nehmen.
Daher ist es wohl notwendig, ganz klar und allgemeinverständlich Aufklärungsarbeit zu leisten. Ganz ohne Ironie, denn es kann leicht passieren, dass mit ironischen Bemerkungen Menschen verschreckt werden. (Nicht jeder versteht Ironie, aber viele Menschen, die keine Ironie verstehen, haben ein feines Gespür dafür, wenn wer ironisch daherkommt um sie selbst zu veralbern. Deshalb ist diese AfD-Ironie-Methode ja auch so perfide. Da werden nicht die potenziellen Parteigänger veralbert, sondern der politsche Gegner. Die Fähigkeit zur Selbstironie spreche ich der AfD ab.)
Und es sollte ein großer Konsens bestehen, diese allgemeinverständliche Aufklärungsarbeit nicht lächerlich zu machen. Beispielsweise leistet nach meiner Beobachtung der Kinder- und Jugendsender KiKa eine solche allgemeinverständliche Aufklärungsarbeit über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen und KiKa benutzt dafür Comic-Bilder mit vereinfachten Darstellungen von Menschen. Viele finden das lächerlich und machen sich bisweilen darüber lustig. Das sehe ich nicht so, hier machen Profis ihre Arbeit und in der Regel auch mit guten Ergebnissen.
Im konkreten Fall ist es wohl am Besten, so zu reagieren, dass deutlich gemacht wird, dass solche "Esel-Taxis" an anderen Orten bereits erfolgreich eingesetzt werden. Das ist meines Erachtens die sinnvollste Reaktion.
Ein Beispiel dazu fällt mir ein:
Das "Esel-Taxi" von Königswinter zum Drachenfelsen, wo der deutsche Sagenheld Siegfried mit dem Drachen gekämpft und in seinem Blut gebadet haben soll. (Das ist doch auch für AfD-Anhänger eine interessante Adrtesse.) Hier ein alte Ansichtskarte auf dem im Vordergrund das Esel-Taxi und im Hintergrund die Zahnradbahn zu sehen ist:
https://i.ebayimg.com/thumbs/images/…Rh~8/s-l225.jpg
In Königswinter an der Anlegestelle für die Rhein-Passagierschiffe ist sogar ein Eselsdenkmal errichtet worden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfe…selsbrunnen.jpg
timovic hat weiter oben ja auch schon einen entsprechenden Link versendet, den ich hier noch mal wiederhole: http://www.siebengebirge.com/index.php/tour…-am-drachenfels
Ist dasselbe wie mit allen anderen Verschwörungstheorien. Man glaubt nur das, was die eigene Meinung bestätigt. Was man dagegen tun kann? Gute Frage, ich weiß es nicht.
Kann man Medien vertrauen, die behaupten, ein 17-Jähriger sei von einem Unbekannten mit dem Messer angegriffen worden?
Kann man der BLÖD, als auflagenstärkstem Printmedium in Deutschland, vertrauen? Ist RTL glaubwürdiger?
Ist es nicht sowieso so, dass die meisten Medien einer kleiner überschaubaren Gruppe reicher Menschen gehört und die ihre Macht darüber ausnutzen?
Sicherlich, die Medien transportieren viel Richtiges. Aber auch genug Falsches. Vertrauen habe ich da nur noch wenig, ich muss selbst überlegen, was ich glauben möchte und was nicht.
Das wird dir nicht gelingen, nur mit eigenen Überlegungen den Wahrheitsgehalt von Nachrichtren oder Medien zu überprüfen. In einer Zeitungsredaktion habe ich einmal gesehen, wie dort die Nachrichten aus aller Welt eintrudeln über den "Ticker" (heutzutage natürlich ein Bildschirm) gespeist von den entsprechenden Nachrichtenagenturen an die die Redaktion angeschlossen ist.
Da ist ja schon eine sehr ausführliche Vorauswahl der Nachrichtenagenturen getroffen worden und trotzdem kommen die Neuigkeiten dicht getaktet.
Ohne "Vertrauen" oder nenne es meinetwegen eine begründete Medienauswahl aufgrund langfristiger Beobachtung ist es nicht möglich das Weltgeschehen zu verfolgen.
In anderen Bereichen des Lebens machen wir ja auch nicht alles selbst, sondern verlassen uns auf Experten. Wenn ich zum Beispiel in einem Linien-Omnibus mitfahre, dann "vertraue" ich drauf, dass Fahrer und Technik zuverlässig sind.
Nun hat die AfD noch mal mit dem ganzen Verkehrskomplex nachgelegt und natürlich bleiben die Eselkarren nicht unerwähnt und natürlich trägt das bei den Anhängern entsprechende Früchte: https://www.facebook.com/alternativefue…?type=3&theater
Hoffentlich geht es wenigstens am Wochenende ein wenig ruhiger zu.
Nun hat die AfD noch mal mit dem ganzen Verkehrskomplex nachgelegt und natürlich bleiben die Eselkarren nicht unerwähnt und natürlich trägt das bei den Anhängern entsprechende Früchte: https://www.facebook.com/alternativefue…?type=3&theater
Hoffentlich geht es wenigstens am Wochenende ein wenig ruhiger zu.
Eigentlich ist es wenig verwunderlich, dass die AfD damit Werbung macht, dass sie die Partei der Autofahrer ist vor allem die Partei der Autofahrer, die besonders große und schwere SUV's fahren, bei denen bauartbedingt das Einhalten von Schadstoffgrenzwerten von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Wenn ich mir die Entwicklung auf der Straßen so anschaue, dann fallen mir immer mehr diese sogenannten SUVs ins Auge. Oft schwarz und mit abgetönten Scheiben. Da sehe ich vor meinem geistigen Auge solche Typen drin sitzen, wie sie in dem Film The Handmaid’s Tale als "Herrenmenschen" der Zukunft in solchen Fahrzeugen rumfahren. (Hoffentlich nur in diesem Film und hoffentlich werden wir's nicht erleben!). Siehe Trailer (Minute 0:08)
Nun hat die AfD noch mal mit dem ganzen Verkehrskomplex nachgelegt und natürlich bleiben die Eselkarren nicht unerwähnt und natürlich trägt das bei den Anhängern entsprechende Früchte: https://www.facebook.com/alternativefue…?type=3&theater
Hoffentlich geht es wenigstens am Wochenende ein wenig ruhiger zu.
Interessant ist dieser Satz aus dem AfD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl:
"Eine ideologisch geleitete Verkehrspolitik, die bestimmte Verkehrsmittel bevorzugt oder diskriminiert, z.B. Dieselfahrzeuge, lehnt die AfD ab."
https://www.afd.de/wp-content/upl…linefassung.pdf Seite 69
Das heißt ja streng genommen: Schluss mit dem Dieselprivileg, denn durch die niedrigere Dieselsteuer werden ja die Fahrzeuge mit Benzinmotoren benachteiligt.
Vermutlich war's nicht so gemeint, sondern eher als Aufruf "Rettet den Diesel!"
Interessant ist im Kontrast dazu diese HAZ-Umfrage von heute:
Das Land Niedersachsen schlägt eine neue Prämie vor: Wer seinen alten Diesel abgibt, soll einen neuen Diesel günstiger bekommen. Ist das sinnvoll?
So haben unsere Leser abgestimmt (1327 Stimmen)
Diesel-Prämie
Ja. Neue Diesel mit guten Abgaswerten können viele Probleme lösen. (383)
29%
Nein. Der Diesel ist eine Technologie von gestern und sollte überhaupt nicht weiter gefördert werden. (543)
41%
Staatliche Anreize sind grundsätzlich falsch. So etwas sollte der Markt selber regeln. (401)
30%
http://www.haz.de/content/collectedinfo/28229386
Moment mal: Diesel, streiche "D" und "i" und mache das kleine "e" groß ,und du erhälst: _ _ _ _ (Grautier mit vier Buchstaben)
Zurück zum eigentlichen Thema: Hier gibt’s den Entwurf des Koalitionsvertrages.
Mein Daumen gilt Malte, nicht Merkel und Schulz
Fahrrad = "etc."
Zitat1670 Wir wollen, dass Mobilität über alle Fortbewegungsmittel (Auto, ÖPNV, E-Bikes, Car
1671 und Ride Sharing, Ruftaxen, etc.) hinweg geplant, gebucht und bezahlt werden kann
1672 und führen deshalb eine digitale Mobilitätsplattform ein, die neue und existierende
1673 Mobilitätsangebote benutzerfreundlich miteinander vernetzt.
Auch beim Thema "Mobilität & Umwelt sucht man das Wort "Fahrrad" vergeblich. Mobilität = "Automobilwirtschaft"
ZitatAlles anzeigen2944 Mobilität und Umwelt
2945 Wir werden eine Kommission unter Einbeziehung der unterschiedlichen Akteure aus
2946 Politik, Wirtschaft, Umweltverbänden, Gewerkschaften sowie betroffenen Ländern
2947 und Regionen einsetzen, die bis Anfang 2019 eine Strategie „Zukunft der
2948 bezahlbaren und nachhaltigen Mobilität“ mit verlässlicher Zeitschiene erarbeitet. Die
2949 Mobilität – und damit die Automobilwirtschaft – stehen aktuell vor enormen
2950 Herausforderungen. Klimaschutz, Luftreinhaltung, neue Mobilitäts- und
2951 Geschäftsmodelle und sich stark divergent entwickelnde Weltmärkte sind hierbei
2952 bedeutende Aspekte. Die Mobilitätspolitik ist dem Pariser Klimaschutzabkommen und
2953 dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung verpflichtet. Wir wollen die
2954 Klimaziele von Paris erreichen und dabei soziale Belange berücksichtigen, die
2955 Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gewährleisten und bezahlbare Mobilität
2956 sicherstellen. Dafür bedarf es eines ganzen Bündels von Maßnahmen, wie zum
2957 Beispiel der Förderung von Elektromobilität, des Öffentlichen Personen-nahverkehrs
2958 und des Schienenverkehrs; effizienteren und sauberen Verbrennungsmotoren
2959 inklusive Nachrüstungen sowie der Verstetigung der Mittel im Rahmen des
2960 Nationalen Forums Diesel.
Ooooops, aber hier (wenn das mal nicht der große Wurf wird):
ZitatAlles anzeigen3148 Mehr Verkehrssicherheit und Mobilität 4.0
3149 Wir sehen uns der „Vision Zero“, also der mittelfristigen Senkung der Anzahl der
3150 Verkehrstoten auf null, verpflichtet. Deshalb wollen wir nach Auslaufen des
3151 „Verkehrssicherheitsprogramms 2011“ ein Anschlussprogramm auflegen. Die
3152 Umsetzung von verkehrssicherheitserhöhenden Projekten, wie z.B. „Schutzstreifen
3153 für Radfahrer außerorts“, wollen wir unterstützen.
Uii, hier noch etwas:
ZitatAlles anzeigen5325 Wir wollen die Mittel für den Radverkehr als Testlauf aufstocken.Wir wollen damit in
5326 den Radwegebau investieren und die gesetzliche Grundlage schaffen, damit die
5327 Radwege unabhängig vom Verlauf der Bundesstraßen geführt werden können. Zu
5328 dem wollen wir das Programm für den Bau von Radschnellwegen praxisnaher aus
5329 gestalten und weitere innovative Projekte fördern, die den Radverkehr in Deutsch
5330 land verbessern.
5331
5332 Wir werden die Straßenverkehrs-Ordnung mit dem Ziel der Radverkehrsförderung
5333 überprüfen und ggf. fahrradgerecht fortschreiben einschließlich einer Innovations
5334 klausel für örtlich und zeitlich begrenzte Pilotprojekte. Wir wollen den Nationalen
5335 Radverkehrsplan 2020 fortschreiben.
"1672 und führen deshalb eine digitale Mobilitätsplattform ein, die neue und existierende
1673 Mobilitätsangebote benutzerfreundlich miteinander vernetzt."
Also ich bin da ganz bescheiden, mir würde es schon vollkommen genügen wenn der Omnibus so ungefähr (+/- einige Minuten) die im Aushangfahrplan angegebene Zeiten einhält, was er oft nicht tut, weil er im Autostau stecken bleibt.
Aber meine bescheidenen Wünsche kann ich mir wohl abschminken. Stattdessen krieg ich 'ne App auf's Handy aus der hervorgeht, ob der Bus mit einer Viertel Stunde Verspätung kommt oder mit 'ner halben Stunde. Und bei strengstem Winterfrost, muss ich dann doch wieder zum Zweirad greifen.
Die Krautreporter bitten um Mithilfe und eure Kommentare zum Koalitionsvertrag: https://dochub.com/rico-grimm/X1w…dggwyvw1in&pg=8
Mir mangelt’s leider gerade etwas an der Zeit, aber vielleicht hat ja jemand Lust, den Sektor Verkehr, Mobilitätswandel und Umwelt mit ein paar Stichworten zu füllen?
Die Krautreporter bitten um Mithilfe und eure Kommentare zum Koalitionsvertrag: https://dochub.com/rico-grimm/X1w…dggwyvw1in&pg=8
Mir mangelt’s leider gerade etwas an der Zeit, aber vielleicht hat ja jemand Lust, den Sektor Verkehr, Mobilitätswandel und Umwelt mit ein paar Stichworten zu füllen?
Hallo Malte,
Irgendwie klappt das mit der Kommentierung nicht. Muss man dazu Krautreporter-Abonnent sein?
Gestern schrieb Uta Ogilvie einen Beitrag über die Ergeignisse vom Montagabend, als in Hamburg zwei Demonstrationen in der Innenstadt stattfanden. Ogilvie hatte eine „Merkel muss weg“-Demonstration am Jungfernstieg angemeldet, aus der linken Szene wurde zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
(An dieser Stelle mangelte es ohnehin in den einschlägigen Medien an einer Einordnung der Gründe, aus denen dort demonstriert wird. Die Gegendemonstration war mitnichten eine „Pro-Merkel-Demonstration“, die Leute wollten einfach nicht, dass jetzt andauernd Menschen von der anderen Seite des Spektrums und womöglich irgendwann noch Bachmann oder Höcke durch Hamburg laufen. Ernst, als ob die Hamburger Antifa irgendwelche Sympathien für Merkel hegte — aber momentan ist offenbar gar kein Argument mehr zu blöd.)
Jedenfalls berief sich Ogilvie auf diesen Artikel von der taz um darzulegen, dass die Antifa von der Bundesregierung mehr oder weniger direkt finanziert würde und die Bedrohung gegen ihre Person und ihre Familie demnach von ganz oben kämen: Demogeld für Antifas
Dieser Artikel ist relativ eindeutig Satire.
Das stört aber niemandem, das fällt auch beinahe niemandem auf. Bis gestern Abend irgendwann, dann hat Ogilvie den Link relativ klammheimlich in bester „Lügenpresse“-Manier entfernt. Die Aussagen, die auf dem Satireartikel basieren, bleiben aber als Tatsache stehen.
Und so hat sich dann quasi über Nacht der Narrativ etabliert, die Antifa werde von der Bundesregierung bezahlt und Frau Merkel hätte das alles angeordnet. So einfach, so schnell, so easy. Es hat nicht mal eine halbe Stunde gedauert, bis ich zum ersten Mal mit meinen Mitmenschen darüber diskutieren musste, dass ich doch auch aus diesem „linksgrünen Spektrum“ stamme und regelmäßig meine Instruktionen von ganz oben empfinge. Unfassbar.
Solches Verhalten ist hier drüben in Dresden seit vielen Jahren ganz normal. Man findet keinen Artikel in der lokalen Presse über Demonstrationen ohne "SAntifa", "mit Bussen auf Steuergelder angekarrt", "25€ Demonstrationsentgeld", "Kinder werden aus der Schule genommen und hingeschickt" oder andere "linksgrün-versiffte" Absurditäten in den Kommentaren zu lesen. Und die meinen das komplett ernst. Ich glaube der TAZ-Artikel oben sowie das Gedicht von Deniz Yücel ("Der wünscht uns deutschen den Tod!111") sieht man jede Woche 2-3 mal. Auch bei Artikeln die nichts mit diesen Themen zutun haben.
Fahrrad = "etc."
Auch beim Thema "Mobilität & Umwelt sucht man das Wort "Fahrrad" vergeblich. Mobilität = "Automobilwirtschaft"
Ooooops, aber hier (wenn das mal nicht der große Wurf wird):
Um noch mal ganz ironiefrei auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Auf der SPD-Internetseite fand ich diesen Link zum Koalitionsvertrag.
https://www.spd.de/fileadmin/Doku…ertrag_2018.pdf
Da die SPD-Mitglieder darüber abstimmen wollen, nehme ich mal an, dass das die quasi amtliche Fassung ist.
Yeti recherchierte ja bereits die Stelle mit den Schutzstreifen außerorts:
Zitat aus dem Koalitionsvertrag:
3654 Wir sehen uns der „Vision Zero“, also der mittelfristigen Senkung der Anzahl der
3655 Verkehrstoten auf null, verpflichtet. Deshalb wollen wir nach Auslaufen des
3656 „Verkehrssicherheitsprogramms 2011“ ein Anschlussprogramm auflegen. Die
3657 Umsetzung von verkehrssicherheitserhöhenden Projekten, wie z. B. „Schutzstreifen
3658 für Radfahrer außerorts“, wollen wir unterstützen.
In yetis Beitrag waren da noch andere Zeilennummern, aber das war ja auch noch der Entwurf.
Ich weiß ja nicht wieviel SPD-Mitglieder hier mitlesen. Aber vielleicht freuen die sich ja, wenn sie auf diesem Weg etwas Entscheidungshilfe bekommen, indem wir den Faden wieder aufgreifen und uns als Radfahrende zu solchen Punkten im Koalitionsvertrag äußern.
Ich finde das zum Beispiel ganz gut mit den Schutzstreifen außerorts, allerdings nur dann, wenn diese Streifen ausreichend breit sind rechts davon keine Autos parken und die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 60 festgelegt ist. Und die Schutzstreifen sollten nicht nur durch die dafür vorgesehenen weißen Linien kenntlich gemacht werden, sondern auch durch rotes Einfärben der Streifen. Davon steht dann leider nichts drin, aber das heißt ja nicht, dass es damit ausgeschlossen wird. Also: Zustimmen! (Oder seh ich das zu naiv?)
Tempo 60 halte ich übrigens deshalb für wichtig, weil Linienbusse mit stehenden Fahrgästen max. 60 km/Std. fahren können. Da muss kein Auto schneller fahren dürfen. Schließlich will man die Autofahrer ja dafür gewinnen auf Busse umzusteigen. Und wie soll das funktionieren wenn der Busfahrer verkünden muss: Liebe Leute, da es heute mal wieder nicht ausreichend Sitzplätze für die vielen Fahrgäste gab, können wir leider nur 60 fahren. Jetzt bleibt aber bitte alle schön drin im Bus und kehrt nicht zu eurem Auto zurück! Auch wenn ihr damit vielleicht schneller an euer Ziel zu kommt und wir heute etwas dem Fahrplan hinterherhinken werden.
Und Tempo 60 max. außerorts ist wichtig, weil ein noch schnelleres Vorbeifahren an Radfahrenden sehr unangenehm und darüberhinaus gefährlich ist, besonders für die Radfahrenden.
Und das ist jetzt ganz und gar nicht ironisch gemeint!
Für weitere Argumentationshilfen schlage ich den bereits weiter oben angegebenen Link zum Koalitionsvertrag auf der SPD-Internetseite vor:
https://www.spd.de/fileadmin/Doku…ertrag_2018.pdf
Um die parteipolitische Neutralität zu wahren, habe ich auch mal bei der CDU nachgesehen. Hier der Link zum Koalitionsvertrag, den ich auf der CDU-Internetseite gefunden habe:
https://www.cdu.de/system/tdf/med…2018.pdf?file=1
Kurioserweise sind dort anscheinend die Zeilennummern anders.
Was bei der SPD in Zeile 3654 steht, das steht bei der CDU in Zeile 3652. Usw.
Eigentlich ein bisschen peinlich, dass die nicht mal die selben Zeilennummern hinkriegen. Wie soll dann der Rest an Zusammenarbeit gelingen, wenn es nicht mal bei den Zeilennummern klappt? Da bei der SPD alle Miltglieder abstimmen wollen, bei der CDU aber nur der Parteitag, plädiere ich nochmal für weitere Textauszüge ausschließlich den SPD-Link zu nutzen: