Neues aus Stade

  • ... Die besten Radwege sind für mich asphaltierte Fahrbahnen in einer Tempo 30 Zone.

    Das sind schon gute Wege :) die besten aber sind 4m breite asphaltierte Wirtschaftswege mit sehr weiter Rundumsicht :)

    Ok ab und an, liegt was Dreck rum (bis zum nächsten Regen) und 5-6x im Jahr muss man vor Treckern oder anderen riesigen Landwirtschaftsfahrzeugen ins Feld flüchten (da mache ich aber auch gerne Platz). Ansonsten aber kann man die Begegnungen da mit PKWs auf 25km an einer Hand abzählen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung liegt nur in den Beinen :).

  • In der Stadt sind solche Wege aber eher selten :)

    Fun-fact: Auf diesem Weg hat mir neulich ein an einer Kreuzung von links kommender Autofahrer die Vorfahrt genommen. Es war der einzige Mensch, dem ich innerhalb einer halben Stunde dort begegnet bin. Falls Nachfragen kommen: Die Sicht war nicht gerade durch die beiden Bäume am Horizont verdeckt.

  • In der Stadt sind solche Wege aber eher selten :)

    Fun-fact: Auf diesem Weg hat mir neulich ein an einer Kreuzung von links kommender Autofahrer die Vorfahrt genommen. Es war der einzige Mensch, dem ich innerhalb einer halben Stunde dort begegnet bin. Falls Nachfragen kommen: Die Sicht war nicht gerade durch die beiden Bäume am Horizont verdeckt.

    Mit Sicherheit lag es an der tief stehenden Sonne oder noch wahrscheinlicher, du hast nicht im Auto gesessen :D

  • Die besten Radwege sind für mich asphaltierte Fahrbahnen in einer Tempo 30 Zone.

    Ja, das sind im Wesentlichen sehr gute Radwege, stimmt. Da darf dann gerne auch mal ein bißchen Farbe auf die Straße, z.B. zusätzliche Fahrrad-Piktogramme damit die Autofahrer auch daran erinnert werden. Und ein paar bauliche Gestaltungsmaßnahmen gegen schnelleres Fahren sind dort auch nicht verkehrt.

    Ich habe jetzt nicht nur den Thread, sondern auch das Radverkehrskonzept von euch zumindest mal überflogen. Generell: Ja, um es richtig zu machen, müßte man halt die halbe Stadt aufreißen und alle Straßen anfassen. Aufhebung der BNP ist da vermutlich tatsächlich der einfachste erste Schritt.

    Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich hätte, ist, dass ich die vorgeschlagene Tempo 30-Zone um den Bahnhof für nicht ausreichend halte. Da ist besonders zu "Rush Hour"-Zeiten (komme dort oft gg. 7:45 und 17:30 Uhr vorbei) ein konfuses Gerangel aus Bussen, Taxis, Fußgängern und Fahrradfahrern. Da wäre vermutlich eine weitreichendere Lösung nötig, z.B. PKW und Taxis zum Bahnhof nur aus westl. Richtung, aber das würde für verständlichen Unmut bei Auto- und Taxifahrern führen. (Mir fällt gerade jetzt erst auf, dass der Bahnhof hier, als einer der Knotenpunkte des Verkehrs, richtig schlecht angebunden ist. Unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels.)

  • Da darf dann gerne auch mal ein bißchen Farbe auf die Straße, z.B. zusätzliche Fahrrad-Piktogramme damit die Autofahrer auch daran erinnert werden.

    Nein.

    An Selbstverständlichkeiten zu erinnern, verlagert das Problem an die Orte, an denen solche Markierungen fehlen, und verschärft sie dort.

    Man kann natürlich das bundesweite Straßenverkehrsnetz damit bepinseln, dann müßten aber ebenso Piktogramme drauf für Pferde, Kutschen, PKW, Traktoren, LKW, Busse...

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Also in der gezeigten Straße braucht man keine Fahrradpiktogramme. Ich halte die Piktogramme dort für sinnvoll, wo an stärker befahrenen Straßen die Benutzungspflicht aufgehoben wird, um die Neuerungen zu verdeutlichen. Man sollte aber mit den Piktogrammen nicht inflationär umgehen. Nicht dass der Eindruck entsteht, Radfahrer dürften nur dort auf der Fahrbahn fahren, wo es Piktogramme gibt.

    Ich fahre teilweise Umwege oder extra entlang solcher Straßen, wo in letzter Zeit die Benutzungspflicht aufgehoben wurde, damit sich die Leute (Autofahrer als auch Radfahrer) an den Anblick gewöhnen. Zum Beispiel fahre ich jetzt häufiger durch die Salztorscontrescarpe, obwohl der unabhängige Weg auf der westlichen Seite des Holzhafens für mich sogar die kürzere Verbindung wäre. Zum Anderen will ich auch selbst erfahren, ob es dort Probleme gibt. Bis auf einzelne Spinner, die man überall treffen kann, bislang keine Probleme.

    Am Bahnhof sollte mal eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt werden. Auch vor der Einrichtung der 30er Zone war es dort eigentlich nicht tragbar, schneller als 30km/h zu fahren und ich verstehe nicht, warum dort nicht schon lange ein Tempolimit angeordnet war. Ich fahre in Stade eigentlich nie mit dem Bus und daher kann ich auch nicht einschätzen, wie der Busbahnhof tatsächlich ausgelastet ist und ob es nicht möglich wäre, dass die Busse dort ausschließlich hinter dem Bussteig halten und nicht auch am Fahrbahnrand. Das könnte die Situation vielleicht etwas übersichtlicher machen, würde aber gleichzeitig auch zusätzliche Konflikte auslösen, wenn die Busse von hinter dem Bussteig wieder auf die Fahrbahn fahren. Andererseits halten am Fahrbahnrand ohnehin nur die Busse, die weiter in Richtung Altländer Viertel fahren.

  • Fun-fact: Auf diesem Weg hat mir neulich ein an einer Kreuzung von links kommender Autofahrer die Vorfahrt genommen. Es war der einzige Mensch, dem ich innerhalb einer halben Stunde dort begegnet bin. Falls Nachfragen kommen: Die Sicht war nicht gerade durch die beiden Bäume am Horizont verdeckt.

    Wären die 2 Bäume vorher gestanden, wär's evtl. nicht passiert ...

    Wenn Du ihm immer im gleichen Winkel erschienen sein solltest, weil die Geschwindigkeiten dazu passend waren, nahm er womöglich gar keine Bewegung wahr. In einer Straßenbauvorlesung (für dumme Vermesser) in den 80ern wurde mal eine übersichtliche baumlose Kreuzung besprochen, wo es ständig Unfälle gab, die weg waren, sobald man Bäume anpflanzte und somit eine Relativbewegung zwischen Baum und Verkehrsteilnehmer auf der Netzhaut erschien ...

    Merke: Monokulturen in ausgeräumten Landschaften haben nicht nur für die Natur Nachteile ...

  • Vielleicht stehende Peilung hinter der A-Säule. Ich habe es ja rechtzeitig kommen sehen...

    Tja, die passive Sicherheit mag ja bei Autos verbessert worden sein in den letzten Jahrzehnten, aber wenn ich mal den Faktor Rundumsicht betrachte ...

    https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_02#/m…(1975-1977).jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_E3#/m…-Diest_2013.JPG

    https://de.wikipedia.org/wiki/NSU_Ro_80…1_(Foto_Sp).jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-…cht_2_v_sst.jpg

  • Tja, die passive Sicherheit mag ja bei Autos verbessert worden sein in den letzten Jahrzehnten, aber wenn ich mal den Faktor Rundumsicht betrachte ...

    passend dazu:

    "Die passive Sicherheit von Autos ist im Laufe der Jahre immer besser geworden. Steifere Karosserien mit breiteren Dachholmen schränken aber die Rundumsicht immens ein.

    Der ADAC beobachtet einen Anstieg der Unfälle aufgrund von Sichtbehinderungen. Amerikanische Statistiken stützen diese These.

    Moderne Autos, vor allem große SUVs, seien laut ADAC "bevorzugt zum Geradeaus-Fahren" gebaut."

    SZ vom 5.12.2020

    https://www.sueddeutsche.de/auto/rundumsic…esser-1.2418298

    Die scherzhafte Bezeichnung "Straßenpanzer" für SUV's vermittelt den falschen Eindruck, es handele sich dabei um besonders behäbige Fahrzeuge. Tatsächlich beschleunigen PS-starke SUV's aber auch gewöhnliche PKW immer schneller und Höchstgeschwindigkeiten jenseits von 200 km/h sind heute eher die Regel als die Ausnahme.

    Das schlägt sich nieder in verstärkten Rahmenkonstruktionen.

    Der NSU RO 80 aus den 70er Jahren beispielsweise, den du verlinkt hast, hatte zwar immerhin auch schon 85 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h, aber für die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 brauchte er 14 Sekunden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/NSU_Ro_80…1_(Foto_Sp).jpg

    Viele PS-Protze der 2020er-Jahre beschleunigen in nicht mal der Hälfte der Zeit von 0 auf 100 km/h. Besonders bei PS-starken Hybrid- und Elektrofahrzeugen wirbt die Fahrzeugindustrie ausdrücklich mit diesem Merkmal, das jedoch auch viele dazu verführt, eine besonders riskante Fahrweise an den Tag zu legen, trotz der deutlich schlechteren Rundumsicht, oder schlimmer noch: Gerade wegen der schlechten Rundumsicht, die den Blick geradeaus nach vorne fokussiert, werden "moderne" PKW zunehmend gefährlich für andere Verkehrsteilnehmer.

  • Das ist aber eine Stellenausschreibung der Niedersächsischen Landesbehörde, die für die Stadt Stade nicht zuständig ist. Verkehrsrechtlich kümmert sich die Landesbehörde wohl nur um die Autobahnen und ansonsten baulich um die Bundes-, Land- und Kreisstraßen.

  • du hast natürlich recht. Für den Geschäftsbereich Stade.

    Und ich nahm an, dass das Land Niedersachsen so clever ist, die Stellenausschreibungen auf kommunaler Ebene gleich mit zu erfassen. X/

    Argh. Digitalisierung.

  • "In der Schölischer Straße sei das Verkehrsaufkommen so gering, dass es auch keinen Grund gebe, dort eine Radwegebenutzungspflicht anzuordnen.", heißt es in dem Text. Diese Aussage sollte noch mit dem Hinweis verstärkt werden, dass in der Schölischer Straße ja genau aus diesem Grund (geringes Verkehrsaufkommen) auch gar kein Radweg angelegt wurde. Deshalb kann eine Radwegebenutzungspflicht ebenfalls nicht angeordnet werden. Es fehlt dafür der Radweg.

    "Es bestehe auch keine außergewöhnliche Gefahrenlage. Wenn die Stadt dennoch meine, das Radeln dort sicherer zu machen, dann sollte sie in der Schölischer Straße Tempo 30 anordnen. Das Radeln auf dem Gehweg zu erlauben, sei jedenfalls keine Lösung."

    (kursiver Text aus dem Link von Yeti)

    Das könnte die Frage aufwerfen, warum es denn dann überhaupt die Möglichkeit gibt, Radeln auf dem Gehweg zu erlauben. Eine mögliche Antwort könnte sein: Um in bestimmten Situationen Radfahrern die Möglichkeit zu geben, ein kleines Stück Gehweg vorsichtig (Schritttempo) passieren zu können, ohne dafür extra absteigen zu müssen.

    In Hannover gibt es dafür mehrere Beispiele. Eines aus der Nordstadt habe ich hier fotografiert:

    Zusätzlich zu dem Zusatzschild Radfahrer frei, das unter dem Fußwegschild hängt, hängt ein weiteres Zusatzschild, Einfahrt in die Grundstücke frei. Für die Autofahrer, die damit angesprochen werden, gilt selbstverständlich ebenfalls Schrittgeschwindigkeit und Rücksichtnahme auf Fußgänger.

    Diese ca. 40 m lange Passage, deren Durchfahrt für den Autoverkehr durch eine Pollerreihe gesperrt ist, ist Teil eines "Taschenkonzeptes", mit dem verhindert wird, dass Autofahrer abseits der Hauptverkehrsstraßen sich Schleichwege durch Wohngebiete suchen und dadurch der Stadtteil mit Autos geflutet wird.

    Hier Links zu googlestreetview und google Satellitenbild:

    https://www.google.com/maps/@52.38389…!7i13312!8i6656

    https://www.google.com/maps/place/In+…939!4d9.7282836

    An solchen Stellen hat die Kombination [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] eine Berechtigung.

    In der Schölischer Straße in Stade dagegen macht es keinen Sinn, den Fußweg zum Fahrradfahren freizugeben, wenn dadurch einfach nur ein Radweg ersetzt werden soll, weil die Autofahrer sich durch den Radverkehr auf der Fahrbahn gestört fühlen. Da ist Tempo 30 die bessere Lösung. Es muss aber auch eine Überwachung erfolgen oder noch besser: Eine Verpflichtung, dass Autos nur mit Fahrerassistenzsystem fahren, dass ein Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zuverlässig verhindert. Aber das ist Zukunftsmusik. Bis dahin gilt Kontrollieren und bitte höhere Geldbußen, so lange bis eine nennenswerte Anzahl von halbwegs vernünftigen Autofahrern nach dem Geschwindigkeitsassistenten ruft!

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (7. Februar 2021 um 09:45) aus folgendem Grund: Am Anfang des letzten Absatzes muss es natürlich heißen, den Fußweg zum Fahrradfahren freizugeben! Ist jetzt verbessert.

  • Aus den Planungsunterlagen geht hervor, dass das ein gemeinsamer Geh- und Radweg werden sollte. Halt so, wie man das zuletzt überall gemacht hat. Dann kam aber die Fahrrad-Nervensäge und hat interveniert und bereits vor dem Bau darauf hingewiesen, dass da wieder schlecht einsehbare Einmündungen mit sinnlosen und gefährlichen Verschwenkungen gebaut werden sollen, dass der Weg stadtauswärts auf halber Länger nicht die Mindestbreite aufweist und dass bei einer Verkehrsbelastung von 6500 Kfz/Tag doch sicherlich nicht jeweils ein Sechstel davon auf eine Stunde am Morgen und am späten Nachmittag verteilt sein dürfte und nach seiner Meinung dort keine besondere Gefahrenlage besteht.

    Dann hat man alles so gebaut, wie es geplant war (inklusive der Radwegfurten, die ansonsten an vielen Kreuzungen in Stade fehlen), aber keine [Zeichen 240] aufgestellt. Und dann ist einem Anwohner aufgefallen, dass man dort auf dem geplanten "Radweg" gar nicht Fahrrad fahren darf. Weil die Stadt mit den Anwohnern der Schölischer Straße in der Vergangenheit bereits genug Streit hatte wegen der Straßenausbaubeiträge (das ging sogar überregional durch die Presse), hat man wohl lieber klein beigegeben, anstatt noch eine Regelung zu verteidigen, die die Stadt selbst ursprünglich gar nicht beabsichtigt hatte. Aufgrund der massiven Proteste in der Schölischer Straße wurden die Straßenausbaubeiträge in Stade gekippt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was los gewesen wäre, wenn die Anwohner erfahren hätten, dass sie für einen Radweg gezahlt hätten, der am Ende gar kein Radweg ist.

    Immerhin hat man zusätzlich zu [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] auch wieder die Piktogramme auf der Fahrbahn markiert, damit die Leute lernen, dass Radfahrer dort fahren dürfen. Ich bin mal gespannt, ob es auf den neuen Artikel im Wochenblatt Reaktionen gibt.

    Hätte man dort weiterhin gar kein Schild hingestellt, hätte man meiner Meinung nach keinen Radfahrer dafür belangen können, auf diesem Weg ordnungswidrig zu fahren, solange er Rücksicht auf Fußgänger nimmt. Warum sollten schließlich an einem Gehweg Radwegfurten markiert werden? Und warum sollte der Gehweg am südlichen Ende, wo er deutlich schmaler ist und mit [Zeichen 239] explizit als Gehweg gekennzeichnet ist (und wo auch jetzt kein [Zusatzzeichen 1022-10] hängt), grau gepflastert sein, während der restliche Weg rot gepflastert ist und damit genauso aussieht wie die benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radwege? Warum sollte man an den schlecht einsehbaren Einmündungen die gefährlichen Verschwenkungen bauen, die man auch sonst von Stader Radwegen kennt, wenn man damit gar keine Radfahrer gefährden wollte?

    Von der baulichen Gestaltung her wäre es jedenfalls erforderlich gewesen, mit einem [Zeichen 239] klarzustellen, dass Radfahrer dort nicht fahren dürfen, weil der durchschnittliche Radfahrer davon ausgehen musste, dass es sich um eine (auch) für den Radverkehr vorgesehene Verkehrsfläche handelt und damit um einen nicht benutzungspflichtigen kombinierten Geh- und Radweg.

  • Dann hat man alles so gebaut, wie es geplant war (inklusive der Radwegfurten, die ansonsten an vielen Kreuzungen in Stade fehlen),

    Ich verstehe nicht so ganz, warum Sie drauf bestehen, dass es sich hierbei um Radwegfurten handelt. Sie meinen doch solche Einmündungen, wie die auf dem Foto aus dem Artikel aus dem Wochenblatt:

    https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/0….jpg?1612289799

    Diese Aufpflasterungen kann man doch auch sehr gut als Fußgängerfurten Fußgängervorrangberechtigungs-Option* bezeichnen. Bzw. als aufgepflasterten Fußweg, auf dem Fußgänger Vorrang haben vor den Fahrzeugen, die aus der Seitenstraße kommend auf die Schölinger Straße auffahren wollen.

    In der Calenberger Straße in Hannover wurden vor rund 20 Jahren genau solche aufgepflasterten Fußwege gebaut. Und zwar bereits in der Planung als reine Fußwege. Nicht als kombinierter Rad- und Fußweg.

    Hier die Stelle mit dem aufgepflasterten Fußweg entlang der Calenberger Straße aus Sicht der einmündenden Straße , hier die Kommandanturstraße:

    https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/0….jpg?1612289799

    Oder hier aus Sicht der gegenüberliegenden Bäckerstraße:https://www.google.com/maps/@52.37020…!7i13312!8i6656

    Hier die Stelle, an der von rechts die Dachenhausenstraße einmündet. Diesmal aus Sicht eines Fahrzeuges, das auf der Calenbergerstraße stadteinwärts fährt:https://www.google.com/maps/@52.36994…!7i13312!8i6656

    Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass diese Regelung in der Schölischer Straße so schnell wieder große Wellen schlägt, sondern eher erwartet, dass die Radverkehr-Freigabe auf dem Fußweg erstmal ein paar Jahre Bestand haben würde. Aber es ist gut, dass es schnell wieder auf den Tisch gekommen ist. Denn wenn sich das alles erst mal "einschleift", dann besteht die Gefahr, dass der Verkehr so stark zunimmt, dass das als Argument vorgeschoben wird, dass man an der Radverkehrfreigabe auf den Fußwegen festhalten müsse.

    Wie dem auch sei, ist es meines Erachtens von Vorteil, diese Aufpflasterungen wie die auf dem Wochenblattfoto als aufgepflasterten Fußweg zu bezeichnen, der den Fußgängern den Vorrang gewähren soll und zwar einerseits gegenüber abbiegenden Autos. (Der Vorrang besteht zwar sowieso, wird aber bisweilen von abbiegenden Fahrzeugführern missachtet.

    Und andererseits auch vor Fahrzeugen, die aus den Seitenstraßen über die Aufpflasterung auf die Schölischer Straße fahren wollen. Diesen Fahrzeugführern signalisiert die Aufpflasterung, dass sie den Fußgängern Vorrang gewähren müssen.

    Ich weiß, wir hatten schon mal diese Regelungen erörtert und sind uns da nicht ganz einig geworden, ob es so ist, wie ich es gerade darstelle. Aber ich bin mir da sicher und eine Diskussion, die in diese Richtung mit dem Schwerpunkt Fußverkehr geführt wird, die erzeugt noch mal einen ganz anderen Blickwinkel, nämlich den aus Sicht der Fußgänger. Und zwar von Fußgängern, die nicht nur vor Radfahrern geschützt werden müssen, sondern die auch vor Autos geschützt werden müssen. So wird deutlich, dass Fußgänger*innen eben nicht das Allerletzte sind, an die bei Verkehrsplanung gedacht werden muss.

    Und genau das ist doch das Problem an der Schölischer Straße: Die Autos kommen zuerst, die wollen Tempo 50 (manche am liebsten gar keine Tempobegrenzung). Und die Autos wollen von Fußgängern und Radfahrern auf der Fahrbahn nicht gestört werden. Deshalb sollen diese Verkehrsteilnehmer in die Randzonen abgedrängt werden. Und da viele Autofahrer für ihre "(ganz von selbst ;) ) immer breiter werdenden Autos" immer breitere (und schnellere) Straßen beanspruchen, ist es aus deren Sicht in Ordnung, wenn die anderen Verkehrsteilnehmer ein bisschen zusammenrücken.

    Yeti hat natürlich Recht, (Beitrag weiter unten) eine Fußgängerfurt im eigentlichen Wortsinn ist es nicht. Aber es ist schon so, dass Fußgänger auf einem aufgepflasterten Fußweg Vorrang haben. Und das hier auf dem Wochenblattfoto, https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/0….jpg?1612289799 ist so eine Stelle, wo Fußgänger Vorrang haben vor dem Verkehr, der aus der Seitenstraße auf die Schölischer Straße fahren will.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (4. Februar 2021 um 15:31) aus folgendem Grund: Korrektur wegen des berechtigten Einwandes von Yeti. Was allerdings an der Sache selbst nichts ändert.

  • Diese Aufpflasterungen kann man doch auch sehr gut als Fußgängerfurten bezeichnen. Bzw. als aufgepflasterten Fußweg, auf dem Fußgänger Vorrang haben vor den Fahrzeugen, die aus der Seitenstraße kommend auf die Schölinger Straße auffahren wollen.

    Leider haben Fußgänger laut StVO eben keinen Vorgang vor Autos, die aus der Seitenstraße kommen, dafür bräuchte es einen Zebrastreifen.

  • ...und daher:

    Zitat

    Wo der Fußgängerquerverkehr dauernd oder zeitweise durch besondere Lichtzeichen geregelt ist, sind Fußgängerfurten zu markieren. Sonst ist diese Markierung, mit Ausnahme an Überwegen, die durch Schülerlotsen, Schulweghelfer oder sonstige Verkehrshelfer gesichert werden, unzulässig.

    VwV-StVO zu §25, Rn4

    *edit: Nach meinem wiederholten Hinweis auf die an vielen Kreuzungen fehlenden Radwegfurten wollte die Stadt an getrennten Geh- und Radwegen überall kombinierte Rad- und Fußgängerfurten markieren. Da musste man auch erst darauf hinweisen, dass das nicht zulässig ist.

    Etwas absurd ist das natürlich wieder an freigegebenen Gehwegen oder gemeinsamen Geh- und "Radwegen", weil da im Zuge von Vorfahrtstraßen Radwegfurten markiert sein müssen, die natürlich bei Fußgängern ebenso zu Missverständnissen führen können wie Fußgängerfurten.

    In der Zwischenzeit wurden auch einige Fußgängerfurten entfernt, die es hier insbesondere in Tempo 30 Zonen gab.

  • Wenn da die weiße Strichlinie nicht wäre, dann ist es immer noch einigermaßen eindeutig eine Aufpflasterung, die den Fußverkehr vorrangberechtigt macht. Und zwar nicht nur gegenüber dem Fahrzeugverkehr, der von der parallel zu der Markierungen führenden Straße abbiegen will (diese Fahrzeugführer müssten sowieso warten), sondern auch gegenüber Fahrzeugen, die von der rot gepflasterten Seitenstraße auf die grau gepflasterte Straße zufahren.

    Letztlich ändert auch die Strichmarkierung nichts daran, auch wenn die vielleicht einmal deshalb dort aufgetragen wurde, weil es eine Radwegfurt sein sollte. Der Fußverkehr auf der Aufpflasterung ist vorrangberechtigt.