Neues aus Stade

  • Herzlichen Gløckwunsch, Yeti! Deine Hartnäckigkeit trägt ja tatsächlich zaghaft kleine Früchte :)

    Neubourgstraße wird Fahrradstraße

    Herzlichen Glückwunsch, auch von mir!

    Was mir wirklich übel aufgestoßen ist an dem Artikel ist diese Bemerkung zur neuen Fahrradstraße: "Was vor eineinhalb Jahren noch von einer Radfahrerin aus Stade in einer Einwohnerfragestunde angefragt wurde, ist bald Realität. Stade bekommt die erste Fahrradstraße. Dazu wird die Neubourgstraße in den Herbstferien umgewandelt. Das bringt jede Menge Veränderungen mit sich, an die sich Verkehrsteilnehmer gewöhnen müssen. Als oberste Regel gilt: Fahrräder haben Vorrang. Erlaubt sind 30 Stundenkilometer für alle, also für Radler und Autofahrer gleichermaßen, aber wer gemächlicher unterwegs ist, darf nicht einfach weggehupt werden."

    Auch auf einer anderen Straße darf ein Radfahrer, der "gemächlicher" unterwegs ist, nicht "weggehupt" werden. Das wäre Nötigung.

    Aber solche Sprüche lassen tief blicken in die rabenschwarze Autofahrer-Seele des Autors.

    Zur Thuner Straße heißt es, dass dort jetzt auf dem Gehweg [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] gilt aber jeweils nur in Fahrtrichtung. Vorher durfte man da nur auf einer Seite Fahrrad fahren, bzw. man musste auf dieser einen Seite fahren, und durfte nicht gar nicht auf der anderen Seite fahren. Und auf der Fahrbahn auch nicht. Galt das mit dem einseitig in beide Richtungen fahren vorher für die gesamte Thuner Straße? Die ist immerhin rund 1 km lang.

    Auf jeden Fall wird die Situation jetzt besser.

  • Galt das mit dem einseitig in beide Richtungen fahren vorher für die gesamte Thuner Straße? Die ist immerhin rund 1 km lang.

    Ja, ich habe schon häufiger Bilder von dieser unsäglichen Situation gezeigt. Alles mit Zweirichtungs-Radverkehr gemeinsam mit den Fußgängern zwischen B73 und Harsefelder Straße. Man mag es besser finden, dass man darauf nicht mehr fahren muss, aber mit der geplanten Anordnung von [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] werden dort weiterhin Leute Fahrrad fahren und sich auch nicht darum scheren, dass sie das nur mit Schrittgeschwindigkeit tun dürfen.

  • Ich bin mal sehr gespannt, wie lange es dauert, bis die Stader Autofahrer begreifen, dass sie künftig nicht mehr von der Bahnhofstraße aus in die Neubourgstraße fahren dürfen.

    Wo jetzt noch ein [Zeichen 220-20] hängt, kommt demnächst das [Zeichen 244] hin. In Gegenrichtung [Zeichen 244][Zusatzzeichen 1020-30]. Damit wird die Neubourgstraße für Kraftfahrzeuge zur unechten Einbahnstraße, denn ein [Zeichen 220-20] ist nur noch in der Gründelstraße (Verbindung zwischen Neubourgstraße und Wallstraße) vorgesehen. Man darf also künftig zwar nur von einer Seite mit dem Kfz in die Neubourgstraße hineinfahren, aber ich sehe keinen Grund, warum man dort nicht wenden sollte und auf der selben Seite wieder hinausfahren.

    Das wird den Autofahrern noch schwerer begreiflich sein, dass das [Zeichen 244] an der Ecke Bahnhofstraße für sie gleichbedeutend mit einem [Zeichen 267] ist.

    Den Plan kann man hier einsehen: https://sessionnet.krz.de/stade/bi/vo0050.asp?__kvonr=2381

  • Nun hat der erste Anwohner festgestellt, dass der vor seinem haus neu gebaute "Radweg" ein Gehweg ist.

    Anwohner fragt sich, warum Radler nicht den Gehweg benutzen dürfen

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-panora…dfahrer_a181712

    Man könnte natürlich die einfache Antwort geben, dass Radler nicht gehen, sondern radeln. Oder besser noch, dass Radler fahren und dass dafür die Fahrbahn vorgesehen ist und nicht der Gehweg.

    So langsam erhalten die Artikel auch einen süffisanten Unterton gegen diejenigen, die sich für Verbesserungen für Radfahrer einsetzen und die immer nur auf die Einhaltung von Regelwerken pochen (ich glaube, er meint damit mich :saint:). Bei den "Untersuchungen", auf die ich vor einiger Zeit mal verwiesen habe, handelte es sich übrigens um die Unfallzahlen in Stade und nicht etwa um allgemeine Studien, deren Übertragbarkeit auf Stade man anzweifeln könnte. Aber was sind schon Fakten gegen das eigene Bauchgefühl?

    Man könnte auch mal nachfragen, ob man nicht mal etwas gegen die Autofahrer unternehmen möchte, die da "durchheizen".

  • Man könnte auch mal nachfragen, ob man nicht mal etwas gegen die Autofahrer unternehmen möchte, die da "durchheizen".

    Zunächst war geplant, dass der heutige Gehweg als gemeinsamer Geh-und Radweg ausgewiesen werden sollte. Ich befürchte, dass schon sehr bald nicht danach gefragt wird, warum da Autofahrer zu schnell da durch fahren, sondern danach, ob der Fußweg nicht viel zu breit dimensioniert sei, da er seine Funktion als reiner Fußweg auch geringer dimensioniert erfüllen könne. :(

  • Dieser Dammann ist doch schon mal unschön aufgefallen, also durch ziemliche Ahnungslosigkeit und Borniertheit.

    Da gibt es also:

    - eine offenbar nicht für Tempo 50 gestaltete Straße, die zum Rasen einlädt

    - eine Menge rücksichtsloser Autofahrer

    - ängstliche und zugleich rücksichtslose Gehwegradler

    - einen (einen!) Seitenweg, der mal nicht zu schmal für einen Radweg wäre

    - einen besserwisserischen Typen, der gegen Radfahrer vorgeht, bis man ihm sagt, dass er voll danebenliegt

    - einen besserwisserischen Typen, der auf dem Foto den besten Beweis dafür liefert, dass der Weg nicht breit genug für ihn und einen Radfahrer ist

    - einen Zeitungsschreiber, der den Unterschied zwischen "Straße" und "Fahrbahn" nicht kennt

    - einen Zeitungsschreiber, der schon mit dem Erkennen der drei Optionen "muss auf dem Hochbord radeln", "darf auf dem Hochbord und der Fahrbahn radeln" und "darf nicht auf dem Hochbord, sondern muss auf der Fahrbahn radeln" überfordert ist

    ... und dann das, was Du angesprochen hast.

    Besteht die Chance, dass der am nächsten Mittwoch einen Artikel mit mehr Sachkunde fabriziert? Durch Input von interessierter Seite? :)

  • Nun hat der erste Anwohner festgestellt, dass der vor seinem haus neu gebaute "Radweg" ein Gehweg ist.

    Anwohner fragt sich, warum Radler nicht den Gehweg benutzen dürfen

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-panora…dfahrer_a181712

    Dieser Anwohner, der besorgt danach verlangt, dass die Radfahrer doch bitteschön auf dem Gehweg fahren dürfen sollen, hat sich ja anscheinend schon in der Planungsphase damit beschäftigt, wie die renovierte Schölischer Straße mal aussehen soll.

    Irgendwann müsste ihm doch aufgefallen sein, dass die Grundstücksausfahrten so gestaltet sind, dass für den von ihm erwünschten Radverkehr auf dem Bürgersteig eine Berg- und Talbahn entstanden ist. Auf dem Zeitungsfoto kann man sehen, dass an den Grundstücksausfahrten über die ganze Gehwegbreite eine flache Rampe gepflastert wurde. Diese Rampen führen für Gehwegnutzer dazu, dass sie eine Berg- und Talbahnstrecke bewältigen müssen.

    Das ist schon für Fußgänger unangenehm. Und es müsste nicht sein, weil diese Rampe auch sehr viel kürzer und dafür steiler gebaut werden könnte, so dass die Gehwegqualität nicht darunter leidet.

    Für einen Hochbordradweg ist eine solche Berg- und Talbahn Murks. Aber daran stört sich der Anwohner auf dem Zeitungsfoto anscheinend nicht.

  • Besteht die Chance, dass der am nächsten Mittwoch einen Artikel mit mehr Sachkunde fabriziert? Durch Input von interessierter Seite?

    Ich glaube, dass es helfen könnte, wenn nicht immer der selbe "Fahrradaktivist" dem Herrn Dammann schreibt.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/profile-…nn?type=article

    Den letzten Satz kann man wohl so verstehen, dass in der kommenden Mittwochsausgabe die Erklärung nachgeliefert werden soll, warum das so entschieden wurde und da bin ich natürlich sehr gespannt, rechne aber mit dem Schlimmsten.

    Das rote Pflaster wurde ursprünglich mal als gemeinsamer Geh- und Radweg geplant und ohne ein paar Fahrrad-Nervensägen hätte man dort mit Sicherheit auch wieder überall [Zeichen 240] aufgehängt.

  • Für einen Hochbordradweg ist eine solche Berg- und Talbahn Murks. Aber daran stört sich der Anwohner auf dem Zeitungsfoto anscheinend nicht.

    Das Problem ist in dieser Stadt, dass man auf diesem rot gepflasterten Gehweg besser Fahrrad fahren könnte als auf vielen benutzungspflichtigen "Radwegen". Relativ betrachtet zu dem ganzen anderen Murks ist es dem durchschnittlichen Radfahrer also tatsächlich nur schwer zu vermitteln, warum man auf diesem Gehweg nicht Fahrrad fahren sollte, während es auf vielen bestehenden Schrott-Radwegen weiterhin vorgeschrieben ist..

    Daher bin ich auch sehr gespannt auf die Begründung der Stadtverwaltung, die vermutlich in der nächsten Mittwochsausgabe des Wochenblatts erscheint. Denn wenn sie argumentieren, dass dort ein Radweg unnötig sei und die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann wird natürlich die Frage aufkommen, warum es dann an anderen Stellen "Radwege" gibt, die sich in einem noch übleren Zustand befinden und bei denen die Notwendigkeit eines "Radweges" noch viel offensichtlicher nicht gegeben ist. Damit will ich nicht sagen, dass man in der Schölischer Straße "Radwege" bräuchte, sondern, dass man sie an anderer Stelle noch viel weniger braucht.

    Meiner Erfahrung nach beschränken sich die Zeiten eines erhöhten Verkehrsaufkommens in der Schölischer Straße auf den morgendlichen und nachmittäglichen Berufsverkehr. Ansonsten geht es dort recht ruhig zu. Von einer außergewöhnlichen Gefahrenlage dürfte man dort aber auch zu Stoßzeiten weit entfernt liegen. Ich bin dort kürzlich mal morgens gegen 7:45 Uhr zweimal hin und her gefahren und mir sind dann auf dem 1,5km langen Abschnitt jeweils max. 12 Autos entgegengekommen. Überholt wurde ich je Strecke von max. drei Autos. Für ängstliche Radfahrer mag das schon unangenehm sein, aber gefährlich ist es dort nicht.

    Hier noch ein paar Seiten aus der damaligen Präsentation vor Beginn der Baumaßnahmen aus dem Jahr 2016, aus der ganz klar hervorgeht, dass man es sich in der Zwischenzeit mit dem gemeinsamen Geh- und "Radweg" wohl anders überlegt hat.

    Als "Vorbild" wurde noch der damals neue Murks-Kreisel am Güterbahnhof herangezogen. Dort wurde kürzlich die Benutzungspflicht komplett aufgehoben und die roten Furten sind inzwischen entfernt.

    Besonders heikel war in der Schölischer Straße das Thema "Straßenausbaubeitragssatzung". Aufgrund massiver Anwohnerproteste, die zum Teil mit mehreren Zehntausend Euro an den Kosten beteiligt werden sollten, wurde die Beitragssatzung der Stadt geändert und die Anwohnerbeiträge in dieser Form abgeschafft.

    Immerhin sollten die Anwohner die Kosten der Straßenbeleuchtung und der Rad- und Gehwege ursprünglich zu 40% tragen und nun sind es gar keine Radwege.

    Den nächsten Aufschrei wird es geben, wenn die Benutzungspflicht in der Thuner Straße aufgehoben wird (angekündigt zu Ende Oktober). 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Yeti (23. Oktober 2020 um 13:29)

  • Es war zu befürchten, denn wenn die Stadt etwas schlechter machen kann, dann geht das immer ganz schnell... :cursing:

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-panora…bt-sein_a182385

  • Nein, ich glaube, dass die Stadt das als Rechtfertigung genannt hat, warum man überhaupt am Anfang "Radwege" geplant hat, wenn man jetzt merkt, dass man da gar keine braucht. Dazu muss man auch noch wissen, was den Streit um die Straßenausbaubeiträge damals besonders brisant gemacht hat: Die Schölischer Straße wurde nämlich einige Zeit, bevor der Umbau angekündigt wurde, in der Verkehrsbedeutung herabgestuft. Dies hatte zur Folge, dass der Anteil der auf die Anlieger umlegbaren Kosten größer wurde. Wenn sie nun schreiben, dass auf lange Sicht wieder mit einer höheren Verkehrsbelastung zu rechnen sei, dann hätten sie die Straße damals auch nicht herabstufen müssen.

    Inzwischen wurde die Satzung der Straßenausbaubeiträge allerdings geändert und die Anlieger der Schölischer Straße mussten nicht zahlen. Zur Stader Verwaltung besteht in diesem Ortsteil aber seitdem ein gereiztes Verhältnis. Wenn die Stadt nun zugibt, dass die Straße zudem noch eine Fehlplanung war, dann könnte das alles wieder hochkochen.

    Ich werde mir den Artikel jedenfalls gut aufheben, weil darin explizit steht, dass beim derzeitigen Verkehrsaufkommen eine Benutzungspflicht nicht in Frage kommt, sondern allenfalls, wenn dort deutlich mehr Autos fahren. Im Übrigen kann man natürlich weiter hoffen, dass der Weiterbau der A26 ein feuchter Traum der Benzin-Junkies bleibt und man doch vorher noch zur Vernunft kommt.

  • dass der Weiterbau der A26 ein feuchter Traum der Benzin-Junkies bleibt und man doch vorher noch zur Vernunft kommt.

    Da bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits wird die Autobahn mehr KFZ Verkehr fördern. Andererseits ist der massive Durchgangsverkehr auf der B73 auch sehr unerfreulich für die betroffenen Ortschaften.

    Was den Rest angeht: Dieses taktische Geplänkel war mir tatsächlich nicht bekannt. Ist dir eigentlich bewusst aus welcher Motivation heraus dieser Anwohner "Dieter Kömpe" die Gehwegradelei vorantreibt?

  • Immerhin liegt der Gehweg mit 3,00m schon 50cm über der Minimal-Breite.

    Das da bis zu 650 Autos in der Stunde fahren, steht ja da schon im Artikel. Da müsste sich der Verkehr also noch mal um deutlich steigern für die Hürde für eine Radwegpflicht zu reißen.

    Hilft wahrscheinlich nur, wenn man den Hern Kömpe oder Dammann auf dem Gehweg sieht, schnell drauffahren und anklingeln. Bis die Beschwerden über Rüppelradler so groß werden, das die gemeinsame Nutzung wieder verworfen wird.

  • Immerhin liegt der Gehweg mit 3,00m schon 50cm über der Minimal-Breite.

    3,00m sind dort aber eher die Ausnahme, auch wenn das so in dem Artikel steht. Auf dem westlichen Abschnitt stadtauswärts sind es gerade einmal 2,00m und im ganz östlichen Ende zwischen Glückstädter Straße und Stader Schneeweg sind es sicherlich auch höchstens 2,00m, eher 1,80m. Wenn das ursprünglich mal als benutzungspflichtiger gemeinsamer Geh- und Radweg geplant war, dann nicht nur auf kurzen Abschnitten in vollem Bewusstsein untermaßig. Allein die Tatsache, dass ausgerechnet an der Haltestelle eine Engstelle ist, zeigt doch, dass man sich um die Vorschriften bei der Planung einen feuchten Kehricht gekümmert hat.

    650 Autos pro Stunde kann ich mir dort eigentlich auch kaum vorstellen. Ich war mal morgens um 7:30 Uhr da und das müsste eigentlich die Zeit mit der höchsten Verkehrsbelastung sein. 650 pro Stunde entspricht ja etwa einem Auto alle 5-6 Sekunden. Mir sind da auf der gesamten Strecke max. 12 Autos stadteinwärts entgegengekommen und stadtauswärts war morgens noch viel weniger los.

    Ist dir eigentlich bewusst aus welcher Motivation heraus dieser Anwohner "Dieter Kömpe" die Gehwegradelei vorantreibt?

    Nein, keine Ahnung. Vielleicht ist er selbst überzeugt davon, dass das Radfahren auf der Fahrbahn gefährlich ist. Oder er ist einer der Raser, der nicht gern von Radfahrern gebremst wird.

  • Autos/h werden ja in beide Richtungen gezählt, also sind es in eine Richtung nur 350 als Spitzenwert.

    Ich hab auch so eine gefährliche Strecke auf dem Weg in die Arbeit, 1000/h wurden da angeblich gezählt, 600/h sind real, also 300 in eine Richtung. Da überholen mich da auf 700m zwischen gar nix und maximal 3 Autos. Aber gefährlich auf der Fahrbahn! Der Geh/Radweg hat 1,8m, Sichtlinien an Kreuzungen nicht vorhanden, aber das ist nicht gefährlich, dafür gibt es ja Bremsen (am Fahrrad)