Woche 43 vom 23. bis 29. Oktober 2017

  • In Berlin wurde eine Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt, weil auf beiden Seite der Straße Gebäude einer Schule stehen. So sollten die Schüler geschützt werden, wenn sie von einem Teil der Schule in den anderen laufen. Es wird mit 30.000 Fußgängerquerungen pro Woche gerechnet.
    Das Verwaltungsgericht Berlin hat jetzt im Eilverfahren die Sperrung aufgehoben. Es liege keine erhöhte Gefahrenlage vor. (weitere Informationen hier)

  • Nette Idee! Gibt es eigentlich Beispiele, wo so etwas tatsächlich umgesetzt wurde? Natürlich nicht durch einen Knopf, den Autofahrer drücken müssen, sondern z.B. ausgelöst durch eine Kontaktschleife?

    In Rotenburg/Wümme gibt es einen unabhängig geführten Radweg, der gegenüber kreuzenden Straßen vorfahrtsberechtigt ist, allerdings nur mit [Zusazzeichen 1000-32][Zeichen 205] und nicht mit Ampel.

  • 6.000 Passagen pro Tag auf dieser Straße:

    Was wird eigentlich gemacht, wenn mit 6.000 Kraftfahrzeugen pro Tag gerechnet wird? Gelten dann die Autos auch als nachrangig, die halt warten müssen, bis sie auf der Spielstraße jemand vorbeilässt, oder wird denen dann eine Autobahn hingestellt?

  • Nette Idee! Gibt es eigentlich Beispiele, wo so etwas tatsächlich umgesetzt wurde? Natürlich nicht durch einen Knopf, den Autofahrer drücken müssen, sondern z.B. ausgelöst durch eine Kontaktschleife?

    In Rotenburg/Wümme gibt es einen unabhängig geführten Radweg, der gegenüber kreuzenden Straßen vorfahrtsberechtigt ist, allerdings nur mit [Zusazzeichen 1000-32][Zeichen 205] und nicht mit Ampel.

    Es gab sogar eine "Dauerrot-Ampel", die immerhin 29 Jahre nicht einmal grün geworden ist. Aber nun ist diese Zeit vorbei. Immerhin darf nun gar kein Auto mehr durchfahren, womit die Dresdener schon mal weiter sind als das Bezirksamt von Pankow.

  • Bekanntlich ermittelt die Polizei bei Fahrraddiebstählen nicht mehr, sondern verwaltet die Anzeigen lediglich. Die Zahl der Taten hat sich in wenigen Jahren fast verdoppelt, die Belastung der Polizei in anderen Bereichen ist gestiegen. Mittlerweile wird der Bestohlene nicht einmal mehr so wie früher schriftlich informiert, dass das Verfahren erfolglos eingestellt wurde.


    So ist Fahrradfahren in Berlin de-facto unmöglich es sei denn man hat vor Ort eine sichere Abstellmöglichkeit. Der allgegenwärtige, völlige konsequenzlose Fahrraddiebstahl ist meines Erachtens das größte Problem des Radverkehrs überhaupt.

  • Naja.

    Die Straße ist jetzt eine Sackgasse, man kommt von der Borkumstraße nicht auf die Neumannstraße oder umgekehrt. Da gibt es also keinen Durchgangsverkehr.

    Und sonst: ich finde es eigentlich richtig, dass dem Bezirksamt nochmal per Gericht mitgeteilt wurde, dass es für eine gewollte Massnahme (Straßensperrung) ein Verfahren der Wahl (Entwidmung) gibt.

    Das BA hätte eben mal dicke Bretter bohren müssen anstatt quick&dirty eine Anordnung zu treffen.

  • Die Bilanz der Aktion gegen Falschparker in Berlin ist da.

    Ergebnis: An normalen Tagen werden in Berlin knapp 80 Fahrzeuge täglich umgesetzt.
    Im Rahmen der "Aktion" wurden gut 50 Fahrzeuge pro Tag umgesetzt. Das hinterlässt den Eindruck, dass das gar keine "Aktion" war, sondern dass einfach ein Teil der ohnehin nötigen Umsetzungen nun zur "Aktion" zählte.

    Zum Schutz von Radverkehrsanlagen werden an "normalen" Tagen 2,4 Fahrzeuge umgesetzt, während der Aktion waren es 7. Immerhin eine Steigerung um 4,6 Fahrzeuge pro Tag in ganz Berlin. Oder eine Verdreifachung.
    Oder eine Steigerung von "fast nix" auf "3 mal fast nix".

    Tolle "Aktion".

  • Ergebnis: An normalen Tagen werden in Berlin knapp 80 Fahrzeuge täglich umgesetzt.

    Das kann ich mir kaum vorstellen. Das muss ja zu einem Großteil auf private Initiativen zurückgehen (z.B. Umzüge, Bauarbeiten, Filmaufnahmen)?

    Bei einer anderen "Aktion", nicht minder wichtig, für freie Rettungswege der Feuerwehr, wurde nur dann umgesetzt, wenn alle Passanten befragt und an den Häusern geklingelt wurde. Im Ernstfall kaum durchführbar. So klingt mir die PM der Feuerwehr Berlin auch viel zu nachsichtig.

  • Steht so für 2016 im Tagesspiegel

    Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Weder Du noch der Tagesspiegel wird sich diese Zahl ausgedacht haben. Aber die Quelle, also die Polizei Berlin vermute ich mal, scheint diese Zahl weder durch eine Aufschlüsselung transparent zu machen, noch den Hintergrund zu erklären. Genau wie sie wohl einfach divergierende Zahlen zu den umgesetzen Fahrzeugen auf Radwegen mitteilen.

  • Aber die Quelle, also die Polizei Berlin vermute ich mal, scheint diese Zahl weder durch eine Aufschlüsselung transparent zu machen, noch den Hintergrund zu erklären.

    Heute hat das Ordnungsamt dann gleich mal die Prioritäten klargestellt:
    Auf meinem Arbeitsweg gab es Filmarbeiten. Dazu waren zwei Abschleppwagen im Dauereinsatz, zwei Mitarbeiter vor Ort.
    Das waren locker 20 Umsetzungen. Wenn sowas einmal im Jahr auf einer Busspur durchgeführt wird, wird das vorher in der Zeitung als "Schwerpunktaktion" angekündigt...

    Und falls ein Radfahrer im Rahmen der "Abschleppaktion" letzte Woche einen Anfall von Größenwahn bekommen hat, wurden diese Prioritäten auch gleich wieder zurecht gerückt.
    Denn vor Ort war ein Imbisswagen für die Filmcrew. Mit Bedienung zum Radweg hin. Und damit es keine Unfälle mit Radfahrern gibt, wurde einfach der Radweg gesperrt.
    Laut Ordnungsamt alles rechtmäßig :(

  • Umleitung für den Radverkehr ab der Kreuzung/Einmündung davor? Beschilderung?

    Auf diese Vorschläge reagierte doch schon beim letzten Mal der zuständige Polizeiabschnitt mit großem Unverständnis.
    Soll ich mich doch nicht so anstellen. Radfahrer könnten ja schließlich an der Stelle auf die Fahrbahn wechseln.
    Dass sie dazu anhalten, absteigen, zwischen den parkenden Autos auf die Fahrbahn schieben und dort wieder aufsteigen müssen, sei halt zu akzeptieren.
    Eins muss man dem Gesprächspartner aber lassen:
    Während der längeren Diskussion ist ihm kein einziges mal rausgerutscht, dass Radfahrer einfach über den Gehweg fahren sollen.
    Ein paar mal war es aber merklich knapp :)

  • So ist Fahrradfahren in Berlin de-facto unmöglich es sei denn man hat vor Ort eine sichere Abstellmöglichkeit. Der allgegenwärtige, völlige konsequenzlose Fahrraddiebstahl ist meines Erachtens das größte Problem des Radverkehrs überhaupt.

    Es gibt hierzu just heute einen Bericht des RBB, wonach die Berliner Polizei jetzt an beliebten Klau- Orten mit GPS-präparierten "Lock"- Fahrrädern gegen Diebe vorgeht. Details wurden aus taktischen Gründen verständlicherweise nicht genannt.

    zum Bericht bei RBB

    Mal abwarten, ob das die derzeitige Aufklärungsquote von 3,5 % verbessert.

  • Warum steht der Filmimbiss dann nicht auf der Fahrbahn?

    Da die Fahrbahn dort drei Spuren hat, wäre dafür zumindest genug Platz. Ich bin aber selber unschlüssig, wie man diesen Imbiss hätte besser unterbringen können.
    Mein persönliches Fazit: Gar nicht. Also sollte man ihn entweder weglassen oder wenigstens ehrlich sein und Radfahrer auf die Fahrbahn leiten.