Was gibt Gutes zum Thema Radverkehr zu berichten?

  • Folgende positiv bemerkenswerte Situation für Radfaher in Hamburg-Bergedorf an der Einmündung Ludwig-Rosenberg-Ring / Wilhelm-Bergner-Straße:

    Vor der Einmündung (nicht im Bild) gibt es einen Hamburger Radverkehrsstreifen (ohne blaue Lollys) und nach der Einmündung beginnt ein sonstiger Radweg. Also haben Rad fahrende nach der Einmündung die Wahl, zunächst die Bushaltestelle und dann die Fahrbahn oder aber den sonstigen Radweg zu benutzen. Ich kann mich spontan an keine andere Örtlichkeit erinnern, an welcher Rad fahrende so wie hier durch die angebrachte Fahrbahnmarkierung aktiv vor die berechtigte Wahl gestellt werden. Einfach bemerkenswert! Welcher Planer hat dies so durchbekommen? Er gehöre in bundesweite Zuständigkeit!

  • Welcher Planer hat dies so durchbekommen? Er gehöre in bundesweite Zuständigkeit!

    Moment! Ja, die Lösung ist ganz gut, aber Radfahrende in eine Bushaltebucht zu leiten, ist jetzt nur bedingt sinnvoll. Man hätte die Ausweitung noch breiter ausführen und links ca. 1 m zugeben sollen, um deutlich zu machen, dass man auf der Fahrbahn und nicht in die Haltebucht fahren soll (muss).

  • Ist da vor der Kreuzung ein Schutzstreifen (dünne gestrichelte Linie), oder ein Radfahrstreifen (dicke durchgehende Linie)?

    Vor der Einmündung befindet sich ein Radfahrstreifen mit dicker durchgehender Linie, jedoch ohne [Zeichen 237] oder [Zeichen 241-30] , typisch Hamburg halt.

  • Der ist so schmal, da würden parkende Autos doch in die Fahrbahn ragen und den Verkehr behindern! ;)

    Das dürfen sie, solange auf der Fahrbahn kein Haltverbot ist.
    Viele Kraftfahrer fürchten ein Überragen ihres Außenspiegels in die Fahrbahn aber wie der Teufel das Weihwasser und parken lieber den kompletten Gehweg zu, wie @foobar sinngemäß schon richtig angemerkt hat.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Folgende positiv bemerkenswerte Situation für Radfaher in Hamburg-Bergedorf an der Einmündung Ludwig-Rosenberg-Ring / Wilhelm-Bergner-Straße:

    Vor der Einmündung (nicht im Bild) gibt es einen Hamburger Radverkehrsstreifen (ohne blaue Lollys) und nach der Einmündung beginnt ein sonstiger Radweg. Also haben Rad fahrende nach der Einmündung die Wahl, zunächst die Bushaltestelle und dann die Fahrbahn oder aber den sonstigen Radweg zu benutzen. Ich kann mich spontan an keine andere Örtlichkeit erinnern, an welcher Rad fahrende so wie hier durch die angebrachte Fahrbahnmarkierung aktiv vor die berechtigte Wahl gestellt werden. Einfach bemerkenswert! Welcher Planer hat dies so durchbekommen? Er gehöre in bundesweite Zuständigkeit!

    In Hannover gibt es an mehreren Stellen diese Wahl-Radverkehrsführung. Im gezeigten Fall kommt der Radfahrende von einem Hochbordradweg. Die Fortsetzung als Hochbordradweg erfolgt nicht, weil der Abstand der Bebauung von der Straße sich verschmalert. Mir wäre es ja lieber, die Parkplätze würden entfernt werden und ein ausreichend breiter Fahrradstreifen würde auf der Straße angelegt werden. Und der wäre zusätzlich mit Pollern oder anderen baulichen Maßnahmen gegen die Fahrbahn abzugrenzen. Aber so ist schon mal besser als gar nichts, zumal diese Förderungsmaßnahme für den Radverkehr preiswert zu haben ist. Und Radler nicht verprellt, die lieber Hochbord fahren mögen, was ja auch im Falle von Auto-Stau eine guter Alternative ist. Foto von der Davenstedter Straße stadteinwärts ca. 100 m vor der Westschnellwegunterführung.

    Um alle Verkehrsteilnehmer auf die neue Situation einzustellen, werden dann noch diese Hinweistafeln eingesetzt, die nach ein bis zwei Jahren dann an einen neuen Platz wandern.

  • Gefährlicher Unsinn, was da markiert wurde.

    -Man wechselt von einem Radweg auf die Fahrbahn -> Nachrang Die Markierung suggeriert aber, dass dort ein Radweg weitergeht und damit eine völlig andere Situation.
    -Man wird direkt in die Dooring-Zone geleitet. Bei dem hintersten Auto auf dem Parkstreifen sogar aus einem toten Winkel heraus.
    -Man fährt diagonal im gefährlichen Winkel auf Straßenbahnschienen zu.
    -Bei Dickstrichmarkierungen wird man deutlich öfter zu eng überholt.

    Es ist dort rechtlich dieselbe Situtation, als wenn dort garkeine Markierung existieren würde. Bloß, dass das nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen ist.

  • Folgende positiv bemerkenswerte Situation für Radfaher in Hamburg-Bergedorf an der Einmündung Ludwig-Rosenberg-Ring / Wilhelm-Bergner-Straße:

    Vor der Einmündung (nicht im Bild) gibt es einen Hamburger Radverkehrsstreifen (ohne blaue Lollys) und nach der Einmündung beginnt ein sonstiger Radweg. Also haben Rad fahrende nach der Einmündung die Wahl, zunächst die Bushaltestelle und dann die Fahrbahn oder aber den sonstigen Radweg zu benutzen. Ich kann mich spontan an keine andere Örtlichkeit erinnern, an welcher Rad fahrende so wie hier durch die angebrachte Fahrbahnmarkierung aktiv vor die berechtigte Wahl gestellt werden. Einfach bemerkenswert! Welcher Planer hat dies so durchbekommen? Er gehöre in bundesweite Zuständigkeit!

    Da müsste die Bushaltestelle aber schon extrem stark frequentiert sein, wenn das ein Problem darstellen soll. M.E. spricht nichts dagegen, wenn Radfahrer eine Bushaltestelle auf der Straße passieren. Die ist ja nur dann blockiert, wenn da ein Bus hält. Da heißt es notfalls mal kurz hinter dem Bus warten. Den Radweg zum rechts vorbeifahren nutzen dagegen, ist vermutlich keine gute Idee. Und links am Bus vorbeifahren ist auch nicht so ganz ohne, wenn auch vermutlich ordnungsgerecht, so lange der Bus nicht zur Abfahrt geblinkt hat. Mir wäre allerdings lieber, solche Vorbeifahrten am haltenden Omnibus wäre für alle Verkehrsteilnehmer verboten auch für die Autofahrer auf den Autofahrspuren neben dem Bus! Und auch für den Gegenverkehr! Und die Bushaltestelle müsste so angelegt sein, dass der Bus nicht in eine Bucht reinfährt (hier ist es allerdings nur eine halben Bucht).
    "Omnibus first - Bedenken second!", um mal einen sinnfreien FDP-Wahlkampfslogan sinnvoll abzuändern.

  • Gefährlicher Unsinn, was da markiert wurde.

    -Man wechselt von einem Radweg auf die Fahrbahn -> Nachrang Die Markierung suggeriert aber, dass dort ein Radweg weitergeht und damit eine völlig andere Situation.
    -Man wird direkt in die Dooring-Zone geleitet. Bei dem hintersten Auto auf dem Parkstreifen sogar aus einem toten Winkel heraus.
    -Man fährt diagonal im gefährlichen Winkel auf Straßenbahnschienen zu.
    -Bei Dickstrichmarkierungen wird man deutlich öfter zu eng überholt.

    Es ist dort rechtlich dieselbe Situtation, als wenn dort garkeine Markierung existieren würde. Bloß, dass das nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen ist.

    Wie man es eigentlich machen sollte habe ich bereits beschrieben. Da sind wir uns möglicherweise sogar einig. Aber "gefährlicher Unsinn", das lasse ich keinesfalls gelten. Denn die Dooring-Zone hast du auch auf dem Hochbordradweg. Und wenn du den Hochbordradweg an Stelle des Straßenrandes zum Parken freigeben würdest, dann hast du die Radler gegen dich aufgebracht, die sich auf der Straße nicht sicher fühlen und lieber Hochbordradwege fahren, auch wenn die noch zu schmal sind.
    Dass die Markierung, die zur Straße führt, einen "sicheren" Radweg suggeriert, halte ich ebenfalls für keinen treffenden Einwand. Denn ein Radler, der sich unsicher fühlt wird den Hochbordradweg benutzen, egal ob auf der Straße ein Radweg markiert ist oder ein Schutzstreifen oder gar nichts, wie im vorliegenden Fall.
    Man fährt zwar diagonal auf die Straßenbahnschienen zu, aber der Platz zwischen Schienen und parkenden Autos ist ausreichend, um rechts von den Schienen zu fahren. Es gibt nicht die Notwendigkeit zwischen den Schienen zu fahren. Und wenn es doch mal die Notwendigkeit gibt, dann musst du auch mehr oder weniger diagonal Straßenbahnschienen überfahren, um zum Beispiel zwischen den Schienen weiterzufahren, wenn rechts davon ein Auto in zweiter Reihe hält.
    Den Einwand mit den Dickstrichmarkierungen habe ich nicht verstanden. Die Markierung ist doch nur im Bereich der Einfädelung auf die Straße, auf dem folgenden Streckenabschnitt ist auf der Straße keine Markierung. Die Markierung soll deutlich machen: Achtung Autofahrer ab hier müsst ihr verstärkt mit Radlern rechnen, die jetzt vom Hochbordradweg runterfahren, weil der ab dieser Stelle sehr schmal wird und deshalb nicht mehr als benutzungspflichtig ausgeschildert ist.
    Würdest du denn eine Fortsetzung des Hochbordradweges als benutzungspflichtiger Radweg gutheißen? Auch dann, wenn er dafür zu schmal ist? Die gewählte Lösung ist eine gute Zwischenlösung, bis die Bereitschaft gewachsen ist deutlich mehr Autos wirklich wirkungsvoll aus der Stadt zu verbannen. Im vorliegenden Fall zum Beispiel durch Auflösen der Parkplätze. Aber mal angenommen, du arbeitetest in der Verwaltung und solltest hier eine Verbesserung für den Radverkehr herbeiführen, weißt aber genau, für den Parkplatzrückbau gibt es keine politischen Mehrheiten, was würdest du dann besser machen?

  • Gefährlicher Unsinn, was da markiert wurde.

    -Man wechselt von einem Radweg auf die Fahrbahn -> Nachrang Die Markierung suggeriert aber, dass dort ein Radweg weitergeht und damit eine völlig andere Situation.
    -Man wird direkt in die Dooring-Zone geleitet. Bei dem hintersten Auto auf dem Parkstreifen sogar aus einem toten Winkel heraus.

    Das möchte ich unterstreichen! Auf den 50m nach so einer Verschwenkung passieren laut den polizeilichen Unfallstatistiken ca. die Hälfte aller Unfälle mit Radfahrerbeteiligung auf meinem gesamten Arbeitsweg (3 km).

  • Mit Dickstrich ist es doch eigentlich ein Radfahrstreifen, der von Kfz nicht befahren werden darf. Unterbrochen nur wegen der Kreuzung für Rechtsabbieger. Allerdings wird es hinter der Kreuzung nicht als Radfahrstreifen fortgesetzt.

    Wäre es dort möglich, Radfahrer nicht erst im Kreuzungsbereich vom Hochbord auf die Fahrbahn zu führen sondern schon vorher? Dann hätte man das Einfädeln auf die Fahrbahn und die Kreuzungssituation voneinander entkoppelt.

  • Das möchte ich unterstreichen! Auf den 50m nach so einer Verschwenkung passieren laut den polizeilichen Unfallstatistiken ca. die Hälfte aller Unfälle mit Radfahrerbeteiligung auf meinem gesamten Arbeitsweg (3 km).

    Klar auf den mehreren hundert Metern davor gibt es den Hochbordradweg. Radfahrer auf der Straße sind entsprechend selten. Natürlich wird es dann erst mal gefährlicher, wenn der Radler auf die Straße fährt. Aber ca. 200m weiter wird die Bébauung noch enger und dann gibt es nicht einmla mehr einen nichtbenutzungspflichtigen Hochbordradweg, sondern gar keinen Radweg mehr.
    Freilich es gibt weiter Parkplätze am Straßenrand, die aus meiner Sicht gerne zurückgebaut werden dürfen.
    Das auf die 50 m nach einer solchen Verschwenkung die meisten Unfälle passieren halte ich übrigens für keine seriöse Auskunft. Nicht zuletzt deshalb, weil es diese Situation gar nicht so oft so gibt.
    Ferner würde es mich interessieren, welche Alternativen du siehst.
    Dazu noch mal die Situation auf der Fahrt stadteinwärts:
    Zuerst breite Straße und Bürgersteige mit Hochbordradweg.
    Die Bebauung wird enger, der Hochbordradweg schmaler, so schmal, dass er nicht mehr als benutzungspflichtiger Hochbordradweg ausgewiesen ist.
    Die Bebauung wird schließlich noch enger, so dass es nur noch den Bürgersteig für Fußgänger gibt - völlig ohne Hochbordradweg.

    Das heißt früher oder später muss der Radverkehr auf die Straße wechseln. Wie würdest du das denn Markierungs-technisch organisieren?
    Du kannst dir das Ganze ja mal auf dem Google-maps Satellitenbild ansehen:

    Wenn du dann auf "Streetview" wechselst, dann siehst du noch die alte Ausschilderung.

  • Mit Dickstrich ist es doch eigentlich ein Radfahrstreifen, der von Kfz nicht befahren werden darf. Unterbrochen nur wegen der Kreuzung für Rechtsabbieger. Allerdings wird es hinter der Kreuzung nicht als Radfahrstreifen fortgesetzt.

    Wäre es dort möglich, Radfahrer nicht erst im Kreuzungsbereich vom Hochbord auf die Fahrbahn zu führen sondern schon vorher? Dann hätte man das Einfädeln auf die Fahrbahn und die Kreuzungssituation voneinander entkoppelt.

    Könnte man sicher machen, aber der springende Punkt ist, dass sich der Bürgersteig ab genau dieser Querstraße so verengt, so dass es nur noch einen sehr schmalen Hochbordradweg gibt. Und wenn du schon weiter vorher die Radler vom Hochbordradweg runter führst (oder zumindest den Teil der Radler, die die Straße bevorzugen), dann werden viele Autofahrer sich fragen, warum fahren die hier nicht weiter den breiten Hochbordradweg so lange wie das geht?


  • Um alle Verkehrsteilnehmer auf die neue Situation einzustellen, werden dann noch diese Hinweistafeln eingesetzt, die nach ein bis zwei Jahren dann an einen neuen Platz wandern.

    Das Verkehrszeichen [Zeichen 138-10] warnt doch nur vor kreuzenden Radfahrern, aber nicht von parallel bzw. auf der selben Fahrbahn in selbiger Richtung fahrenden. Irre ich mich?

  • Das auf die 50 m nach einer solchen Verschwenkung die meisten Unfälle passieren halte ich übrigens für keine seriöse Auskunft. Nicht zuletzt deshalb, weil es diese Situation gar nicht so oft so gibt.
    Ferner würde es mich interessieren, welche Alternativen du siehst.

    Die Auskunft bezog sich auf eine Stelle mit einer solchen Verschwenkung bei meinem Arbeitsweg. Über drei Jahre hinweg, Ortsangaben der Unfälle stammen von der Polizei. Mag an einer anderen Stelle in einer anderen Stadt natürlich anders aussehen.

    Gegenfrage: Bis wohin ist denn auf der Fahrbahn eine besondere Gefahrenlage, die es rechtfertigt Radfahrer zu verbieten? Aktuell ist der Radfahrer, der mittig in der Markierung fährt, noch 4-5m hinter dem Auto nicht im Aussenspiegel zu sehen. Bei 25 km/h sind das 0,7 Sekunden.
    1-2 Kreuzungen vorher sind es deutlich besser aus, in Höhe von dem Schild: