Die letzte aktuelle Wortmeldung in der parallelen Helmdiskussion enthält diesen Satz.
ZitatBei unserer Kleinen (6) haben wir festgestellt das sie ohne Helm wesentlich vorsichtiger fährt, so daß wir ihr freistellen ohne zu fahren. Im Gegensatz zu 90% ihrer Mitschüler hat sie aber auch ein Rad mit funktionierenden Bremsen, die sie sogar bedienen kann.
(Wer mal im Fahrradladen bei den dort ausgestellten Exemplaren versucht die Bremse zu bedienen, und das mit der minimalen Handkraft die einen Kind zu Verfügung steht, weiß das die Bremsen an den meisten Kinderrädern eher dekorativen Charakter haben) Auch eine vollständige Beleuchtung fehlt nicht.
Kam schon mindestens in ähnlicher Form in der gleichen Diskussion vor. Scheint also wichtig zu sein. Und ich, persönlich, halte es in der Tat für wichtig... Ich finde die Gesellschaft unkonsequent, eine Ausstattung zur Sicherheit, nicht nur Bremsen, viele Kinderräder haben ja auf jedem Fall eine (hoffentlich) wirksame Rücktrittsbremse, sondern auch Beleuchtung, in der StVO festzuschreiben, aber den Verkauf von ungenügenden Rädern zu erlauben, wo jedem klar ist, dass viele Eltern vollkommen unfähig sind, die Güte der Ausstattung eines Rads selber zu beurteilen, und sich einfach auf dem Händler verlassen... Wie kann das zulässig sein?
Es gab eine Zeit, wo hierzulande nahezu alles (gerade Fahrradtechnik ausgenommen! die deutschen Hersteller auch zögerten nie den unsagbarsten Kram auf dem Markt zu bringen. Thema Seitenläufer und co. und deren Anschlüssen...) genormt war und mit perfekten Bedienanleitungen und Ersatzteillisten bildeten diese Normen die Grundlage des Exports der Produkte made in Germany, gleich ob aus dem Westen oder aus dem Osten. Leider hat man hier diese Tatsache vergessen, und siehe da, wir sind nicht mehr das einzige Exportland...
Wenn es eine deutsche Norm für Fahrräder gäbe, und wir uns damit identifizieren würden, würde sich ganz sicher Importeure bald damit befassen, um weiterhin leicht verkaufen zu können. Der Vorteil für die Sicherheit wäre enorm.
Denn ...
... es ist gar nicht so einfach, heute ein Rad mit Mängeln nachzubessern. Der Einzelhandel hat, mangels Normen, mit einer wahnsinnigen Zahl abweichender und nicht kompatibler Teile zu tun, die er nicht alle vorrätig halten kann. Allein die Anschlusstechnik von nur 3 (!) Komponenten, Vorderleuchte, Rücklicht und Stromquelle, kann ganze Bücher von gar nicht miteinanderpassenden Teilen voll füllen... Bei den Bremsen, im Zitat angesprochen, geht es noch viel wilder zu! Und man wundert sich hinterher, damit konfrontiert zu werden, dass die Kinderräder technisch nicht in Ordnung und damit unsicher sind?
Auch sind die Preise prohibitiv (H4-Birnchen, die in der ganzen Welt in extrem hoher Stückzahl bei fast allen Rädern der neueren Jahrgängen eingebaut wurden)!
Träumt man?