Mannheim: Wie auf Schienen radeln

  • Mannheim präsentiert den Fuck-You-Fahrradweg: Bloß nicht aus der Spur geraten

    Ich finde den jetzt gar nicht sooo schlecht. Die sonst praktizierte Lösung wäre gewesen den Schutzstreifen nach rechts zu legen. Damit hätte man immer noch das Gleis in der Nähe, würde aber zusätzlich in die Dooring Zone gedrängt.
    Damit verglichen finde ich das vergleichsweise gut gelöst, auch wenn es natürlich kein Traumradweg ist.

  • Ich finde den jetzt gar nicht sooo schlecht. Die sonst praktizierte Lösung wäre gewesen den Schutzstreifen nach rechts zu legen. Damit hätte man immer noch das Gleis in der Nähe, würde aber zusätzlich in die Dooring Zone gedrängt.Damit verglichen finde ich das vergleichsweise gut gelöst, auch wenn es natürlich kein Traumradweg ist.

    Dann schau das Bild nochmal genauer an und suche den "Radweg" ca. 20 m weiter. Da ist er rechts der Schienen, die also dazwischen im spitzen Winkel von links nach rechts überfahren werden müssen. Viel Glück!

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Dann schau das Bild nochmal genauer an und suche den "Radweg" ca. 20 m weiter. Da ist er rechts der Schienen, die also dazwischen im spitzen Winkel von links nach rechts überfahren werden müssen. Viel Glück!

    Ok, das habe ich übersehen und ist wirklich nicht ideal. Nochmal die Kommentare unter dem Artikel gelesen: Es ist wohl so, dass der "Radstreifen" im Haltestellenbereich zwischen die Schienen verschwenkt wird (also davor auch rechts daneben). Der Randstein ist wohl hochgezogen und näher gebaut, um das barrierefreie Einsteigen zu gewährleisten.

  • Wenn ich mir das hier ansehe, dann kann ich aber auch nur den Kopf schütteln:

    Wie soll das funktionieren? Pro Ampelumlauf hüpfen zwei Fahrräder in die Mitte der Schienen? Am Überqueren der Schienen in langsamer Fahrt dürften ja viele Radfahrer scheitern, zumal der Kraftverkehr sicherlich nicht ganz geduldig abbremsen und warten wird.

  • In Krefeld gibt es eine Strecke, wo ich damals wegen parkender PKW genau so gefahren bin, zwischen den Schienen der S-Bahn- Ging eigentlich sehr gut. Man hatte genug Abstand zu den Türen der abgestellten Autos und eine gerade Linie.

    Nur ein Problem gab es dabei. Überholende PKW Fahrer die dicht überholt haben oder einen beim wieder ein scheren geschnitten. Da muss man dann sehr aufpassen nicht in die Schienen zu geraten.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Ich finde den jetzt gar nicht sooo schlecht. Die sonst praktizierte Lösung wäre gewesen den Schutzstreifen nach rechts zu legen. Damit hätte man immer noch das Gleis in der Nähe, würde aber zusätzlich in die Dooring Zone gedrängt.Damit verglichen finde ich das vergleichsweise gut gelöst, auch wenn es natürlich kein Traumradweg ist.

    Ich kenne die Stelle mehr oder weniger. Dooring-Zone gibt es dort glaube ich nicht, da rechts keine ordentlichen Parkplätze sind.

  • Hmm. Was ist denn aber die Alternative zu diesem "Mannheimer Modell"? So lang es dort keine dedizierten Flächen für den Radverkehr gibt (oder einfach kein Platz dafür ist) finde ich das prinzipiell gut so. Es wird ja sogar mit dem Pfeil auf rotem Grund angezeigt, dass man in möglichst spitzem Winkel über die Gleise soll. Oder man scheucht die Leute halt auf den Gehweg.

    Gleise und Fahrräder sind halt immer eine doofe Kombination, wird wohl auch eine Weile so bleiben. Die Tests mit "aufgefüllten" Schienen in Zürich waren ja nicht sehr erfolgreich...

  • In Heidelberg bin ich auf Straßenbahnschienen an dieser Stelle gestürzt:
    Auch so eine Fehlplanung. Der Radweg führt hinter der Haltestelle entlang, das ist ganz in Ordnung, aber wenn man aus der Rheinstraße kommt und nach links abbiegen möchte, kommt man nicht auf den Radweg, weil die Haltestelle direkt gegenüber der Einmündung ist. Also muss man sich erst zwischen die Schienen fädeln und dann nochmal über eine Schiene, um auf den Fahrradstreifen zu kommen (der übrigens viel zu schmal und genau in der Dooring-Zone ist, aber das ist ein anderes Problem). Oder biegt erst nach rechts ab und nutzt die Bettelampel, um auf die andere Straßenseite und hinter der Haltestelle entlang zu kommen. Sinnvoll wäre es gewesen, die Haltestelle ein Stück zu verlegen.
    Ach ja, erwähnte ich, dass in der Rheinstraße ein Gymnasium ist?

    Die Straße wurde übrigens 2010 neu gestaltet, und das ärgert mich am meisten. Hätte man auf einer Seite die Parkplätze abgeschafft, wäre genügend Platz da zum Radfahren. Die Anwohner könnten ihre Autos gut in ihren Vorgärten abstellen. Ist halt mal wieder unausgegorene Radverkehrsförderung.

  • Da Mannheim-Seckenheim von Heidelberg ein kurzer Ritt ist, habe ich mir die Stelle gestern nochmal angesehen und ein paar Fotos gemacht.

    Die beengte Situation bei diesen Schienen ist generell leider eine Konsequenz der barrierefreien Straßenbahn der RNV: Damit Rollstuhlfahrer ohne Stufen in die Bahn gelangen, ist der Bordstein an der Haltestelle erhöht und nah an die Gleise herangezogen. Wenn die Straße ausreichend breit ist, wird der Radweg hinter der Haltestelle geführt, wie Indigo schreibt. Wo das nicht möglich ist, kommt es zu solchen hässlichen Verhältnissen wie in Mannheim-Seckenheim; die Fahrradsymbole zwischen den Schienen kenne ich allerdings nur von dort.

    Wie man unten sieht, ist der Ort der aktuellen Haltestelle für einen Radweg hinter der Haltestelle zu schmal. Allerdings ist 30 Meter östlich davon eine Menge unbebauter Platz, den man eventuell für solch einen Umbau verwenden könnte: Der Busbahnhof, die recht breite Straße dahinter (auf meinen Bildern nicht zu sehen) sowie der kleine Platz rechts in Bild 6.1 und (Gott bewahre) die Parkplätze auf demselben Bild links.

    Solange diese Straßenbahnhaltestellen nicht grundlegend umgebaut werden, sollte man über diese Gummifüllung der Schienen nachdenken:

    Ansonsten muss man sagen, dass mit der bestehenden Bausubstanz die gewählte Bemalung womöglich die einzig sinnvolle ist. Immerhin verhindert das mittige Fahren zwischen den Gleisen, dass man bei Gegenverkehr auch noch überholt wird. Und das Fahren zwischen rechtem Gleis und erhöhtem Bordstein ist für Viele nicht zu machen.

    Hier sind die Fotos.

    1. Ortseingang. Der Rad- und Fußwegs link ist, glaube ich, nur einseitig benutzungspflichtig und fing erst kurz vorher an – außerorts hat die Kreisstraße keinen Radweg. Maps

    2. Man wird durch einen breiten Zweirichtungsradweg begrüßt. Bis auf den kaputten Belag sehr angenehm zu fahren. Die Schienen der Straßenbahn (rechts) sind hier noch separat geführt.

    3. Hier soll man wohl auf den Hochbord auffahren und dann über die Fuß-Rad-Ampel auf die Fahrbahn wechseln. Der zweite Schritt ist aber nicht ausgeschildert oder offensichtlich.

    4. Über die Fahrbahn kommt man zur nächsten Ampel. Hier sieht man noch Relikte der Beschilderung, die ungefähr bis Februar galt: Ab der Ampel war die Einfahrt verboten, man sollte rechts die Gleise kreuzen (selbstverständlich schiebend) und dann parallel weiter über Seitenstraßen und -wege. Ziemlich verwirrend und zum Glück nun aufgehoben.

    5. Von der gleichen Stelle aus ist in der Ferne der Übergang der Schienen in die Fahrbahn zu sehen. Leider mein einziges Bild davon. Es geht dann weiter wie im zweiten Bild: Um geradeaus durch zu fahren, muss man tapfer die linke Spur befahren.

    6. Das erstes Radsymbol zwischen den Schienen, glaube ich. Rechts hinten der Busbahnhof.

    7. Etwas weiter die Straßenbahnhaltestelle. Den erhöhten Bordstein sieht man wegen dem Blickwinkel an der linken Straßenseite besser.

    8. An der nächsten Ampel soll man wieder nach rechts der Schienen wechseln. So geht es dann weiter. Um außerhalb der Dooring-Zone zu sein, muss man ziemlich nah an den Schienen fahren.

    9. Kurz vor dem Ortsausgang werden dann die Gleise wieder von der Straße getrennt. Sie zu kreuzen ist durch den Winkel und den gleichzeitigen Überholvorgängen sehr unangenehm.


    * * *

    In umgekehrter Fahrtrichtung:

    Vor der Straßenbahnhaltestelle die Ampel, mit Aufleitung zwischen die Schienen. Der aufgeweitete Radaufstellstreifen von einigen Pressefotos ist seltsamerweise wieder weg.

    Straßenbahnhaltestelle.

    Ableitung von den Schienen nach rechts. Sehr unangenehmer winkel, man muss stark abbremsen mit ziemlich viel Verkehr im Rücken.

    Ab der Ampel gehts normal, ohne Radweg weiter

  • Also ich finde diesen Social-Media-Shitstorm dazu immer lächerlicher. Das ganze stellt nur eine Empfehlung dar, alternativ darf man den Gehweg nutzen (wenn ich das auf den Fotos richtig deute). Wegen der baulichen Enge wüsste ich auch nicht, wie man das besser lösen kann, ohne die Straßenbahn bzw. angrenzende Gebäude abzubrechen. In München gab es in den letzten Jahren auch verschiedene Maßnahmen zur barrierefreien Erschließung der Tram. Und auch hier gibt es nicht den einen selig machenden Weg, sondern es wird je nach Situation vor Ort entschieden, ob man Radfahrer extra führt oder sie eigenverantwortlich handeln lässt. Eines der jüngsten Projekte ist das hier. Ein ca. 80cm breiter Streifen direkt durch den Wartebereich (davor und dahinter existiert kein Radweg oder Schutzstreifen). Die Dame im Bild fährt übrigens ganz freiwillig nach "Mannheimer Modell". Viele auf dieser ca. 2,6km langen Strecke machen das so. Was mich dort in Mannheim eher stört ist die geringe Spurweite der Bahn. Das ist für Radfahrer in der Tat nicht ideal.

  • Danke für die Bilderstrecke. Ich finde, da könnte Mannheim ruhig an den Überleitungsstellen Gummi in die Schienen packen.
    Aber Die Fotos bei 2 irritieren mich doch sehr. Das ist ein Zweirichtungsradweg? Woran erkennt das der Radler, der aus Heidelberg kommt? Das steht da nicht am Schild. Und wie kommen die Autos auf den linksseitigen Parkstreifen und da wieder weg? Werden die gebeamt oder sollen die zwei (!) durchgezogene Linien und den Radweg überqueren (von der Parkstreifenbegrenzungslinie mal abgesehen)?
    Ansonsten: die Strecke ist fast durchgehend Tempo 30. Da wird man mit Radlern in der Fahrbahnmitte leben können. ;)

  • Aber Die Fotos bei 2 irritieren mich doch sehr. Das ist ein Zweirichtungsradweg? Woran erkennt das der Radler, der aus Heidelberg kommt? Das steht da nicht am Schild. Und wie kommen die Autos auf den linksseitigen Parkstreifen und da wieder weg? Werden die gebeamt oder sollen die zwei (!) durchgezogene Linien und den Radweg überqueren (von der Parkstreifenbegrenzungslinie mal abgesehen)?


    Durch ein explizites Schild ist der nicht zu erkennen. Bei der Breite ist das ja auch nicht schlimm. Die Autos, die (von der Autobahn kommend) dort einbiegen, haben aber ein Vorfahrtschild das Radverkehr aus zwei Richtungen anzeigt, glaube ich. Ist leider nicht auf den Fotos. Diese Autos sind übrigens das größte Problem: Durch die parkenden Autos wurde ich, richtung Heidelberg fahrend, durch Linkseinbieger erst spät gesehen und mir die Vorfahrt genommen.

    Zum Parken überfahren die Autos den Radweg. Die Parkplätze sind nicht sehr stark frequentiert, weil da keine Geschäfte sind, von daher ist das nicht wirklich schlimm. Anders als z.B. in der Brückenstraße in Heidelberg.