Ein neues Bike muss her

  • Gratuliere Malte! :)

    Bin ja mal auf einen Erfahrungsbericht in ein paar Wochen gespannt, falls Du dazu Lust hast. Ich spiele nämlich auch mit dem Gedanken, zwei Rennräder zu kaufen (nur eines davon für mich...) und von den technischen Daten würde mir das Trenga schon gefallen...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • So:

    Also zunächst einmal: Das ist haargenau das Rad, das ich gesucht habe. Am Lenker kommen noch zwei Spacer raus, dann passt das schon.

    Leider bin ich nur zu 85 Prozent zufrieden: Die Schaltung macht mir in jeglicher Hinsicht Kummer.

    Punkt 1 ist, dass sich der komplette Antrieb vielleicht noch einfahren muss beziehungsweise noch etwas Feintunig braucht. Auf dem ganz inneren Ritzel kann ich nicht fahren, da springt die Kette unablässig wieder runter. Und auf dem zweiten von innen und dem äußersten Ritzel kann ich zwar fahren, aber dort darf ich nicht rückwärts treten, weil sonst die Kette auf die Strebe geschmissen wird. Das scheint mir nicht normal zu sein. Sobald man an der roten Ampel das Pedal wieder nach oben zieht oder während der Fahrt das Treten bleiben lässt und womöglich ein paar Grad rückwärts tritt, macht’s „Klong“ und haut wieder eine Kerbe mehr in die Kettenstrebe. Ich habe erstmal ein Tuch darum gewickelt, die Leute von Trenga sollen sich das mal ansehen.

    Punkt 2 ist die andere Seite des Schaltzuges: Die Shimano ST-RS405 sind von der Handhabung her super. Eine satt zupackende Bremse, ein schnalzender Punkt zum Schalten, genau wie ich es mag. Der Behälter für die Hydraulikflüssigkeit stört kein bisschen und bietet einen angenehmen Widerstand für den Handballen.

    Allein: Die Dinger sind unglaublich empfindlich. Ich kenne es so, dass diese Teile bei einem Rad ohne Ständer eben das sind, was man an die Wand, ans Straßenschild oder an den Fahrradbügel lehnt. Wenn dieser Gummi-Kram verschlissen ist, wechselt man ihn einigermaßen günstig aus. Nicht so bei den ST-RS405: Dort ist das Teil ganz außen ein Stück glänzendes Hartplastik. Den ersten dicken Kratzer habe ich mir gleich im Fahrradladen reingedonnert, als ich beim Bezahlen das Rad an den Tisch lehnte. Die übliche Rennrad-Parkposition auf dem Kopf traue ich mich mit den Teilen gar nicht, wahrscheinlich bricht der Plastik-Kram dann ab (abgesehen davon ist das bei Hydraulikbremsen ohnehin keine gute Idee).

    Klar, ein Fahrrad ist ein Gebrauchsgegenstand, aber wenn jeder Park- beziehungsweise Anlehnvorgang gleich mit Kratzern und ähnlichen Problemen einhergeht, halte ich das für eine Fehlkonstruktion. Ich hätte da lieber diesen weichen Plastiklappen drauf, den man nach zwei Jahren einfach ersetzt. Ich weiß nicht, wie man so etwas konstruieren kann. Das ist ja, als ob ich beim Auto jedes Mal auf dem Außenspiegel parke. Broken by Design.

    Naja. Trotzdem: Ein sehr schönes Rad. Und so leicht! Ich habe es mir mit dem Racktime Stand-it bauen lassen, da passen die beiden weißen Taschen prima ran und ich komme trotz des Zusatzgewichtes noch locker vom Fleck. Bis auf die unnötigen Schalthebel bin ich echt ziemlich begeistert.

  • Ich bin kein RR-Fahrer und traue mich ja kaum, das zu schreiben:
    Aber derartige Probleme mit der Schaltung wären bei meinen Rädern (allesamt MTB-Komponenten von Shimano oder SRAM) in ein paar Minuten behoben: Begrenzungsschrauben am Umwerfer und am Schaltwerk (high - low) justieren, evtl. Kabelspannung bzw. -verlegung überprüfen, Verlegung der Schaltzüge (kein Knick o. ä.) anschauen.

    Aber da du doch ein neues Rad gekauft hast, soll der Freundliche dir mal vernünftig die Schaltung einstellen.
    Wobei ich auch schon Sachen bei neuen Rädern erlebt habe ... bspw. bei einem HHer Händler mit gutem Ruf beim MTB (Cannondale) meiner damals Freundin, heute Frau:
    - Schnellspanenr so lose, dass mit dem kleinen Finger ganz einfach (!) zu lösen
    - SRAM-Schaltung: kein Schalten auf kleines Kettenblatt möglich, auch nicht mit Verstellen der Begrenzungsschraube; stellte sich dann heraus, dass Schaltungsdraht offensichtlich nicht bei "Nullstellung" des Umwerfers montiert worden war.

    Alle gekauften Räder habe ich erst einmal feingetuned, Schrauben überpüft usw. (und ich bin ansonsten eher Schreibtischtäter und kein Hobbyhandwerker).
    Positive Ausnahme: "Luftpumpe" in HH. Falls das hier als Schleichwerbung gilt, bitte ich um Löschung. Aber die Jungs dort sind allesamt Freaks, fahren selbst und sind ehrgeizig bei der Sache.

  • Die ständig verstellte Schaltung hatte ich auch direkt nach Kauf auf den ersten paar Hundert Kilometern. Liegt afaik an den sich längenden Zügen. Weiß jemand, ob das Hartplastik bei allen hydraulischen Shimano-RR-Hebeln anstelle der Gummikappen verbaut wird? Wollte nämlich umsteigen...

  • Natürlich längen sich die Züge, was bspw. dazu führt, nicht auf ein größeres Ritzel schalten zu können. Wenn die Schaltung aber von Beginn an korrekt eingestellt ist, reicht in der Regel ein Nachspannen der Züge durch die "Plastikschrauben" am Shifter oder dem Schaltwerk.
    Sollte @Malte die Probleme also von Anfang an gehabt haben, ist die Schaltung schlichtweg schlecht justiert worden.

    Meist reicht es eben auch nicht, das am Montageständer zu machen, ausgiebiges Probefahren mit Schalten unter Last ist unabdingbar. Kreuzschraubenzieher sollte man dabei auf Tasch haben, um nach und nach, viertelumdrehungsweise die optimale Einstellung aller Begrenzungsschrauben zu erzielen. Viele Händler haben meiner Erfahrung nach aber oft weder Lust noch Kapazität. Das lässt sich nämlich am fast unveränderten Kilometerstand ablesen.
    Insofern muss ich meinen obigen Beitrag auch etwas modifizieren. Manchmal dauert es eben nicht nur ein paar Minuten.

  • Weiß jemand, ob das Hartplastik bei allen hydraulischen Shimano-RR-Hebeln anstelle der Gummikappen verbaut wird? Wollte nämlich umsteigen...

    Die RS685 von Shimano (STI 2/11 für hydraulische Scheibenbremsen) verfügen wie gewohnt über eine austauschbare "Gummikappe".
    Die sind auch - in meiner Komfortzone - sehr viel handschmeichelnder als die hydraulischen SRAM-Varianten, bei denen der Flüssigkeitsbehälter sehr Voluminös und hörnchenlike ist. Gefällt nicht jedem.

  • Hmmmm..., oh oh..., ich bin wieder mal völlig verunsichert, ob ich mir wirklich ein Rad mit Kettenschaltung kaufen soll... ?(

    Mit meinem Patria mit Rohloff-Schaltung mache ich seit dem Kauf vor drei Jahren nichts anderes als fahren, aufpumpen, und ab und zu mal die Kette ölen. Ich hätte keinerlei Lust auf die Basteleien. Also warte ich noch ein, zwei, drei..... Jahre mit dem Kauf eine Renn/Crossrads...

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  • Wenn ich selbst die Schaltung einstelle, läuft sie überhaupt nicht mehr. Ich habe vor zwei Wochen @Patricks Rad schon in ein Fixie verwandelt, davon lasse ich erstmal die Finger.

    Schneeweißchen III war am Mittwoch zur Erstinspektion und hat jetzt einen Fahrradständer, um die Probleme zwischen Wand und Schalthebel zu reduzieren. Ich hatte das Rad eigentlich extra ohne Ständer bestellt, aber naja… :/

    Ansonsten: Die Schaltung wurde neu eingestellt und schnurrt einwandfrei. Alle Ritzel lassen sich fahren, beim Rückwärtstreten knallt nichts auf die Kettenstrebe, alles einwandfrei.

    Im Endeffekt: Es ist wirklich genau das Rad, was ich gesucht habe. So schön leicht und schnell und wendig und nichts klappert oder macht komische Geräusche. Und ich bin mordsmäßig hibbelig, einfach heute mit dem Rad zu Lisa nach Kiel zu fahren, anstatt wieder in den RE 70 zu steigen, aber angesichts meiner Arbeitszeiten ist ein weiterer Gran Fondo heute nicht machbar.

  • Hallo Malte,

    Glückwunsch zum neuen Rad. Ich trage mich ja bereits seit langem mit der Idee, meinem betagten Trekkingrad mal ein richtig gutes neues zur Seite zu stellen. Ich hätte aber Riesenangst, dass es nach zwei Wochen geklaut ist.
    Bei einem Anschaffungspreis von 1500 - 2000 € vermutlich nicht ganz fernliegend. Rad- Garagen gibt es hier wo ich wohne nicht. Da bleibt nur, es mit in die Wohnung zu nehmen und an die Wand zu hängen. Oder?

    Ich bin mal ganz interessiert, was mir andere Foren-Teilnehmer dazu schreiben.

  • Da bleibt nur, es mit in die Wohnung zu nehmen und an die Wand zu hängen. Oder?

    Drüben bei Daniel gibt’s eine ganze Blog-Kategorie über Wandhalterungen:

    Ansonsten stehen meine Räder entweder in der Wohnung oder im eigenen Keller — draußen vor der Tür würde ich im Leben nicht parken, bei einer Fahrradgarage wäre mir auf Dauer auch das Risiko zu groß, dass da mal jemand versehentlich das Schaltwerk abreißt oder für andere Schäden sorgt…

    … womit ich wieder bei meinem Lieblingsthema wäre: Der lustige Schalt-Bremshebel hat jetzt auch auf der rechten Seite eine Macke. Da hat mir heute morgen jemand im Mehrzweckabteil der Bummelbahn den Griff seines Rollkoffers reingehauen. Ich halte es nach wie vor für eine Fehlkonstruktion, dass diese Teile so unglaublich empfindlich sind, dass man sie nirgendwo anlehnen kann.

    Vor allem geht’s ja nicht nur um die Kratzer, die sind zwar lästig genug, aber ich vermute ja, dass man spätestens nach dem ersten „Unfall“ durch dieses gebrochene Hartplastik das Innenleben des Schalthebels bewundern kann. Und da braucht man ja gar keinen kapitalen Unfall mit durch die Luft fliegendem Malte Hübner, da reicht ja schon eine leichte Feindberührung zwischen zwei Rädern beim Warten an der Ampel.

  • Viele Bauteile gibt es ja nicht nur in den gewichtsoptimierten Ausführungen, wie sie bei Luxusrädern gerne verbaut werden, sondern auch in etwas "soliderer" Qualität. Die sind dann meist alltagstauglicher und außerdem noch preisgünstiger. 8)

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Viele Bauteile gibt es ja nicht nur in den gewichtsoptimierten Ausführungen, wie sie bei Luxusrädern gerne verbaut werden, sondern auch in etwas "soliderer" Qualität. Die sind dann meist alltagstauglicher und außerdem noch preisgünstiger. 8)

    Für Teile an Alltagsrädern gilt das bestimmt.
    Aber STIs für hydraulische Bremsen sind eben nicht am halbwegs durchschnittlichen Alltagsrad zu finden.
    Die mon(t)ierten STIs sind schon die günstigen...

    mein nächstes Stadtrad wird vermutlich mit hydraulischen Schreibenbremsen, aber ohne Rennradlenker auskommen. Dafür greif ich nämlich tatsächlich zu selten im Unterlenker, als dass sich die Mehrinvestition da rechnen würde.
    Dann lieber einen Bullhornlenker und modifizierte "normale" Bremshebel für die Scheibenbremsen.

    Oder aber warten, bis die hydraulischen STI mal 2 Preisklassen nach unten gewandert sind ;)

  • Warum unbedingt hydraulische STI's? Ich fahre an meinem Randonneur normale 105er SRAM Rival Hebel mit einer mechanischen Scheibenbremse und bin damit zufrieden.
    Edith sagt: Shimano sind bei dem Antrieb nur Kurbel, Kassette und Kette :D

  • Warum unbedingt hydraulische STI's? Ich fahre an meinem Randonneur normale 105er SRAM Rival Hebel mit einer mechanischen Scheibenbremse und bin damit zufrieden.

    Meine unqualifizierte Begründung lautet: Weil’s einfach geil ist. Ich empfinde diese hydraulischen Bremsen hinsichtlich ihrer Bedienung einfach als unglaublich angenehm, dagegen können die mechanischen Bremsen an meinem alten Fahrrad nicht anstinken.

  • Zudem muss man nicht sich abfahrende Bremsbeläge ständig zur Scheibe hin neu justieren.

    Besonders an meinem dreirädrigen Lastenrad mit Neigungstechnik möchte ich sie bei den vorderen Rädern nicht missen, da man durch den gleichmäßigen Bremsdruck durch das Hyrauliköl beide Reifen gleich stark bremsen kann. Wenn auch nur eine Bremse minimal mehr bremst, zieht es dir das ganze Fahrrad aus der Spur, wenn man nicht gegenlenkt.

  • und da hat er recht. fahre ja wie gesagt die Shimano RS-685 am Reiserad - und das ist echt ein geileres Fahrgefühl, wenn du einen satten Druckpunkt hast und kaum Handkraft aufwenden musst, um auch über längere Zeit eine starke Verzögerung zu erreichen.

    Je nach ... Radreiseziel würde ich mir die Dinge jederzeit wieder ans Rad schrauben lassen und möchte nicht mehr drauf verzichten.

  • Hi Malte, macht die Schaltung immer noch Kummer? Manchmal sind die im neuen Zustand einfach noch bisschen steif, sagt mein Kollege und Ex- Radschrauber.

    Ich bin Dir ganz dankbar für Deinen Post, ich kannte Trenga und die "Trekking lite" Serie vorher nicht.

    Ich habe mir jetzt auch ein GLS geholt, aber die Version 6.0 mit Trekking- Lenker - aber auch in weiß.

    Nun, was soll ich sagen: Unglaublich schnell. Bilder folgen. Bin total verliebt ...

  • <3<3<3



    Bei mir funktioniert die Schaltung (das 6.0 hat die shimano ultegra) übrigens ziemlich perfekt. Ich benutze das Teil aber selten in der Stadt, dafür habe ich noch ein altes 91'er Shimano Longus mit XT- Schaltung.