Schädliche Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren - durch Tempolimit und Fahrradfahrer-freundliche Infrastruktur

  • Eine deutliche Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beispielsweise spart Kosten.

    Ich wäre mir da nicht so sicher. Die Kosten bestehen nicht nur aus der Instandhaltung. Auch die Reisezeit der Nutzer fließt ein. Ähnliches gilt innerorts.


    Zum Wert eines Menschenlebens: Das ist wahrlich schwer festzulegen. Bei wikipedia fand ich folgende (in meinen Augen sehr fragwürdige, weil nach Geschlechter und Ausbildungsstand differenziert, aber ich weiß es auch nicht besser) Angaben:
    "Eine deutsche Studie errechnete 1,72 Millionen Euro für einen beschäftigten Mann, 1,43 Millionen Euro für eine beschäftigte Frau und 1,22 Millionen Euro für einen männlichen Arbeiter."

    Das ist vermutlich der rein volkswirtschaftliche Wert. Spannend ist auch die Frage, wie viel eine Gesellschaft bereit ist, für die Rettung eines Individuums auszugeben.

    In Großbritannien wurde die Diskussion über den Wert eines Menschenlebens wohl schonmal im Rahmen der Gesundheitskosten geführt. Dort wurde grob gesagt definiert, dass ein Jahr Lebensverlängerung mit voller Lebensqualität 50.000€ kosten darf. Bei verringerter Lebensqualität entsprechend weniger. Das muss man sich mal im Alltag vorstellen. Da hockt dann ein Patient einem Arzt gegenüber und muss eventuell sterben, weil sein Bankkonto nicht ausreicht. Eine fürchterliche Vorstellung.

    Wenn man schon dabei ist, kann gleich diskutieren, ob es wirklich nötig ist, eine Milliarde zusätzlich für den supersicheren Brandschutz am BER auszugeben oder ob man nicht ein paar Todesopfer pro 100 Jahre akzeptiert.

    Objektiv wissenschaftlich betrachtet sind das alles sinnvolle Diskussionen. Wirklich führen möchte man sie aber natürlich nicht. Mal schauen, wie lange wir als Gesellschaft noch drum herum kommen.

  • Moment: "Ich wünsche mir kleinere, sparsamere Autos und kleinere Motoren", bitte.
    Das kannst nicht einfach so für alle als gültig voraussetzen. Ich vermute, dass dir viele Autofahrer bei "sparsamer" sogar folgen, aber schon das "kleiner" lehne ich grundsätzlich ab. Für Strecken mit wenig Mitfahrern und leichtem Gepäck nehme ich das Rad. Wenn ich das Auto nehme, dann braucht das Platz und Ladekapazität...

    Ich empfehle Lastenräder. ;)
    Ich weiß, geht nicht für alles und jede Entfernung. Für mich aber für 90 Prozent meiner täglichen Transporte.

  • Es geht bei Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit oft gar nicht darum, noch mehr Geld auszugeben, sondern Geld einzusparen.

    Sehe ich nicht so. Es geht immer nur darum, dass der Staat Geld einspart! Das hat der Finanzminister die schwarze Null so angeordnet. Wann immer private Unternehmen investieren (Stichwort "PPP"), um anschließend (möglichst viiiiel) Rendite zu machen, spielt es keine Rolle, was das Volk bezahlen muss. Im Gegenteil.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Ich empfehle Lastenräder. ;) Ich weiß, geht nicht für alles und jede Entfernung. Für mich aber für 90 Prozent meiner täglichen Transporte.

    In Hannover gibt es seit einigen Monaten Lastenrad-Ausleihsystem: :
    "Hannah ist eine Initiative vom ADFC und Velogold

    und Hannovers erstes Projekt für freie Lastenfahrräder.

    Es ermöglicht die kostenfreie Ausleihe an

    wechselnden Orten in der Region."

    Die Räder lassen sich gut fahren!

    Völlig unbegreiflich finde ich einen Beitrag von "Stadtkind" (Veranstaltungsmagazin für Hannover), in dem der Autor von "radelnden Särgen" schreibt. Lastenfahrräder für den Kindertransport abfällig als Krabbelkästen für Kinder bezeichnet, in denen sie eingesperrt und ihrer natürlichen Freiheit beraubt würden. Der Mitarbeiter des Fahrradfachgeschäftes meines Vertrauens hatte mit eine Kopie des Artikels mitgegeben. Leider weiß ich nicht genau welche Ausgabe es war. Der Autor heißt Martin Kontzog, die Überschrift "Radelnde Särge". Als Schlusssatz wendet sich der Autor an Eltern mit Transportfahrrädern für Kinder, bzw. Fahrradanhängern:
    "Ganz ehrlich: Könnt ihr alles gerne machen. Aber dann verpieselt euch doch bitte vom Radweg - und macht den Abflug nach Nimmerland."
    Ich weiß leider nicht, ob dieser Artikel in Stadtkind Hannover auch in anderen Städten erschien. Aber vielleicht hat ja der eine oder andere das Magazin zu hause rumliegen und Lust, sich mal bei der Redaktion zu melden, und darauf hinzuweisen, dass ein solcher Unfug doch wohl ein bisschen weit geht, auch wenn's als Kolumne erscheint.

    Leider ist der Artikel ein schlimmes Beispiel dafür, dass die Solidarität unter Radfahrern in einigen Punkten noch stark verbesserungsbedürftig ist, und dass Transportfahrräder sich im Bewusstsein mancher Menschen noch nicht als ernstzunehemende Transport-Alternative etabliert haben.
    dreiradmitlastkorb52zqp.jpg
    Fahrräder, die etwas breiter gebaut sind, wie zum Beispiel dieses Dreirad mit Transportkorb, verdeutlichen den Platzbedarf des Radverkehrs. (Auch Radfahrerinnen und Radfahrer auf Zweirädern brauchen diesen Platz, was aber oft unterschätzt wird.) Auf eigenen Radverkehrsanlagen ist der notwendige Platz häufig nicht gegeben, muss aber dringend geschaffen werden! Die Alternative ist der Radverkehr im Straßennraum, der ist ja auch breit genug für Autos. Aber dann muss dort das Tempo der motorisierten Verkehrsteilnehmer reduziert werden! Oder der Autoverkehr muss ganz verschwinden. Das Foto wurde an einem verkaufsoffenen Sonntag im Stadtteil Linden aufgenommen. Radverkehr und Fußverkehr hatten die Straße für sich erobert. Irgenwann kam dann die Polizei und hat die uneinsichtigen Autofahrer, die trotzdem genau dort fahren wollten, wo spontan eine autofreie Zone entstanden war, umgeleitet.

  • Sehe ich nicht so. Es geht immer nur darum, dass der Staat Geld einspart! Das hat der Finanzminister die schwarze Null so angeordnet. Wann immer private Unternehmen investieren (Stichwort "PPP"), um anschließend (möglichst viiiiel) Rendite zu machen, spielt es keine Rolle, was das Volk bezahlen muss. Im Gegenteil.

    Weil es oft die falschen Maßnahmen sind, die ergriffen werden, ist es Geldverschwendung. Beispielsweise wird der Ausbau von Autobahnen gerne als Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit verkauft. In Wahrheit ist auch die um eine Spur verbreiterte Autobahn bald wieder zugefahren. Eine Verlagerung des Verkehrsgeschehens auf die Schiene aber wurde durch den Autobahnausbau verhindert.

  • Beispielsweise wird der Ausbau von Autobahnen gerne als Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit verkauft. In Wahrheit ist auch die um eine Spur verbreiterte Autobahn bald wieder zugefahren. Eine Verlagerung des Verkehrsgeschehens auf die Schiene aber wurde durch den Autobahnausbau verhindert.

    Es ist lange bekannt, dass dreispurige Autobahnen unfallträchtiger sind, als zweispurige. Mehr Verkehrssicherheit ist also Unsinn. Beim Autobahnbau geht es in erster Linie darum, dass überhaupt gebaut wird. Dahinter steht ein großer Lobbyapparat, der Rendite machen will (PPP). Die Politiker, die den Konzernen den Weg dafür ebnen, sind nur deren Marionetten. Wer noch immer glaubt, dass Politiker Politik für das Volk machen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

    Deutschland hat eines der dichtesten Autobahnnetze der Welt. Wir brauchen keinen Zentimeter mehr Autobahn! Schon wegen der unvermeidlichen Folgekosten (Instandsetzung, bezahlt aus Steuermitteln und nicht etwa von den Lkw-Eignern, deren Fahrzeuge eine Straße um den Faktor 100000(!) stärker belasten, als ein Pkw) und der Umweltbelastung.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Es ist lange bekannt, dass dreispurige Autobahnen unfallträchtiger sind, als zweispurige.

    Gibt es da eine Quelle? Ich finde aus den letzten Jahren nichts neues dazu. Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle hier in der Gegend waren auf zweispurigen Autobahnen... da ist aber gerade eine Baustelle, deswegen ist das wohl kaum vergleichbar.

  • Gibt es da eine Quelle? Ich finde aus den letzten Jahren nichts neues dazu. Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle hier in der Gegend waren auf zweispurigen Autobahnen... da ist aber gerade eine Baustelle, deswegen ist das wohl kaum vergleichbar.

    Es wäre mal interessant, das Unfallaufkommen auf den damaligenTransitautobahnstrecken von Westdeutschland nach Berlin zum Vergleich heranzuziehen. Damals galt auf den Transitstrecken, wenn ich mich recht erinnere, Tempo 100 und das wurde sehr intensiv kontrolliert. Außerdem waren diese Autobahnen zweispurig, so weit ich mich erinnere. Leider haben viele das Ende der DDR in die Richtung fehlinterpretiert, dass damit den ehemaligen DDR-Bürgern ein Freibrief zum Rasen erteilt wurde und das dann auch noch kräftig als Beginn einer neuen Freiheit bejubelt.

  • Gibt es da eine Quelle? Ich finde aus den letzten Jahren nichts neues dazu. Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle hier in der Gegend waren auf zweispurigen Autobahnen... da ist aber gerade eine Baustelle, deswegen ist das wohl kaum vergleichbar.

    Jetzt hast Du mich gekriegt ;) Habe selbst eben gesucht - und nichts gefunden. Habe das mal vor längerer Zeit gelesen, weiß aber nicht mehr, wo...

    Rein subjektiv erscheint mir das aber durchaus möglich, weil man beim Fahren und Überholen auf drei Fahrstreifen mehr Umfeld beobachten muss, als auf zwei Fahrstreifen. Und dann wären da noch die genervten Rechtsüberholer, wenn einer nur in der mittleren Spur fährt...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Es wäre mal interessant, das Unfallaufkommen auf den damaligenTransitautobahnstrecken von Westdeutschland nach Berlin zum Vergleich heranzuziehen. Damals galt auf den Transitstrecken, wenn ich mich recht erinnere, Tempo 100 und das wurde sehr intensiv kontrolliert. Außerdem waren diese Autobahnen zweispurig, so weit ich mich erinnere. Leider haben viele das Ende der DDR in die Richtung fehlinterpretiert, dass damit den ehemaligen DDR-Bürgern ein Freibrief zum Rasen erteilt wurde und das dann auch noch kräftig als Beginn einer neuen Freiheit bejubelt.

    Für deinen Fall gibt es Zahlen. Hier auf Seite 10 ( ). In den neuen Bundesländern gibt es deutlich weniger Unfälle pro 1000km als in allen anderen Bundesländern.

    Das mit dem "Rasen und alles wird schlimmer" ist also so wohl nicht richtig.

  • Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
    In Neufünfland ist die Verkehrsdichte insgesamt erheblich niedriger.
    Autobahnen sind bevorzugt dort dreistreifig angelegt, wo eine zu hohe Verkehrsdichte durch Abwicklung auf zwei Fahrstreifen nicht mehr bewältigt werden kann/konnte.
    Ich glaube nicht, dass diese "confounder" ausreichend berücksichtigt wurden bzw überhaupt einfach herausgerechnet werden können.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Jetzt hast Du mich gekriegt ;) Habe selbst eben gesucht - und nichts gefunden. Habe das mal vor längerer Zeit gelesen, weiß aber nicht mehr, wo...
    Rein subjektiv erscheint mir das aber durchaus möglich, weil man beim Fahren und Überholen auf drei Fahrstreifen mehr Umfeld beobachten muss, als auf zwei Fahrstreifen. Und dann wären da noch die genervten Rechtsüberholer, wenn einer nur in der mittleren Spur fährt...

    Deine Gründe sind auch die, die mich vorhin von einem "das kann gar nicht sein" abgehalten haben. Zu den Unfallursachen gibt es was - die sagen 25% durch überhöhte Geschwindigkeit, 25% durch zu dichtes Auffahren, 25% durch falsche Überholmanöver (mal sehr frei gerundet).

    Nur .. wenn wir einfach mal behaupten die Geschwindigkeiten blieben gleich unangepasst, dann wäre auf der 3-spurigen Straße (bei gleichem Verkehrsaufkommen) mehr Platz und die "dicht Auffahren" Zahl sollte sinken. Die "falsch Überholen" Zahl ist dafür größer, weil es ja dann 50% mehr Spuren gibt ...

    Hier um Nürnberg sehe ich die Hauptunfallrouten auf den beiden zwei Spurigen Autobahnen (A6 und A3) und deutlich weniger auf der A9. Aber auch da ist meine Wahrnehmung verzerrt, weil ich nur Staus im Radio mitbekomme (okay.. und in der Zeitung wenn es besonders schlimm war). Und dort werden nur Verkehrsbehinderungen gemeldet. Vielleicht ist aber ein blockierter Streifen auf einer drei spurigen Autobahn weniger kritisch ... oder so.

    Jajaja... ich hänge wieder an einer einzigen Sache, obwohl anderes zu tun wäre. Aber da würden mich ja plötzlich wirklich Zahlen interessieren :)

    Und wie ist das am Frankfurter Kreuz mit den gefühlt 30 Spuren. Und ist es zwischen Salzburg und München 4 bis 5 spurig schlimmer geworden? ...

  • Was wie wird "unfallträchtiger" gemessen ? Wenn man z.B. Unfälle pro Autobahnkilometer rechnet, wird eine dreispurige Autobahn allein dadurch unfallträchtiger weil da mehr Fahrzeuge unterwegs sind als auf einer zweispurigen Autobahn.
    Ausserdem dürften auf der dreispurigen Autobahn die Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen in gleicher Richtung fahrenden Fahrzeugen größer sein.
    Autobahnen sind die für KFZ sichersten Straßen deswegen, weil sie kreuzungsfrei sind und somit die Unfälle mit Querverkehr vermeiden, die ja etwa 2/3 aller Unfälle ausmachen. Und weitgehend die Unfälle mit Gegenverkehr, die in der Regel besonders schwer sind.

  • Für deinen Fall gibt es Zahlen. Hier auf Seite 10 ( ). In den neuen Bundesländern gibt es deutlich weniger Unfälle pro 1000km als in allen anderen Bundesländern.
    Das mit dem "Rasen und alles wird schlimmer" ist also so wohl nicht richtig.

    Meine These lautete, dass Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit nicht mit höheren Kosten verbunden sein müssen, sondern zu Kosteneinsparungen führen, wenn es denn die richtigen Maßnahmen sind, wie zum Beispiel ein Herabsetzen der Höchstgeschwindigkeit inklusive Geschwindigkeits-Überwachung und eine Beschränkung auf zwei Fahrbahnen auf der Autobahn. Das war - so meine Vermutung - gegeben bei den ehemaligen Transit-Autobahnstrecken von Westdeutschland nach Berlin, zu den Zeiten als es die DDR noch gab. Nein! Ich will nicht die DDR wiederhaben. Und Nein! in der DDR war nicht alles besser. Um mal gleich solche Sprüche schon im Vorfeld abzuwehren.
    Es geht mir lediglich darum, ein Beispiel für eine Autobahn mit niedrigem Tempolimit, das überwacht wird, zu nennen. Vielleicht gibt es ja inzwischen auch entsprechend ausgebaute Bundesstraßen, auf denen eine Tempoüberwachung stattfindet. Das könnte auch als Beispiel dienen. Und meine Vermutung geht dahin, dass auf einer solchen Straße weniger Unfälle stattfinden, als auf dreispurigen Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Unfälle aber kosten Geld, das eingespart werden kann. Und es können dabei auch Gelder für teure PS-starke Wagen eingespart werden, oder Gelder bei den Krankenkassen etc.
    Die ACE-Studie gibt dazu keine Auskunft. Zwei Hinweise aus der Studie aber sind interessant und gehen in die Richtung der von mir formulierten These:
    "Häufigste Unfallursache auf deutschen Autobahnen ist eine der Verkehrssituation nicht angepasste Geschwindigkeit. Damit ist nicht zwangläufig die Übertretung einer Temporeduzierung gemeint. Auch auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung kann ein Tempo oberhalb der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h als unfallursächlich gewertet werden. Bei 39,7 Prozent aller Autobahnunfälle spielt zu schnelles Fahren eine ausschlaggebende Rolle." ( , Seite 3)
    Und:
    "Fahrer von schwächer motorisierten Pkw sind seltener Verursacher von schweren Verkehrsunfällen auf deutschen Autobahnen als Besitzer von leistungsstarken Personenwagen."
    (ebenda, Seite 8 )
    Das erhärtet meine These, dass ein "Abrüsten" bei PS-Leistung und Geschwindigkeit die Verkehrssicherheit steigert und dadurch weniger Unfälle geschehen, so dass nicht nur keine zusätzlichen Kosten verursacht werden, sondern sogar Kosten eingespart werden. (Schwächer motorisierte Fahrzeuge sind in der Regel preiswerter und es werden Unfallfolgenkosten eingespart.) Die Geschwindigkeitsüberwachung kostet freilich Geld, aber hier ist einerseits ein hoher Automatisierungsgrad möglich und andererseits werden die Ausgaben niedriger liegen als der Gewinn. Und zwar nicht der Geweinn in Form von Bußgeldern, das macht keinen Sinn, weil es ja bedeuten würde, dass immer noch viele Geschwindigkeitsübertetungen stattfänden. Vielmehr rechnet sich die Tempoüberwachung durch eingesparte volkswirtschaftliche Kosten. (s. o.)

  • "Moderne Diesel-Pkw stoßen einer Studie zufolge mehr giftige Stickoxide aus als Lkw oder Busse. Die Wissenschaftler kritisieren die gängigen Messmethoden. Die Forderung: Abgastests im Labor rasch durch Messungen im echten Verkehr ergänzen.
    Moderne Dieselautos stoßen mehr als doppelt soviel giftige Stickoxide (NOx) aus wie Laster oder Busse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT), eines unabhängigen Forschungsinstituts. Demnach gäben Autos mit der neuen Euro-6-Schadstoffklasse im realen Betrieb im Schnitt etwa 500 Milligramm NOx pro Kilometer ab, während es bei Lastern und Bussen mit 210 Milligramm weniger als die Hälfte seien. Messe man den Schadstoffausstoß am Spritverbrauch, seien die Autowerte sogar zehnmal so hoch."

    Warum das so ist erläutert in einem Video-Beitrag Werner Eckert, der Leiter der swr-Umweltredaktion:

    Fazit des Beitrags: Die Betrügereien bei den Abgaswerten von Diesel-PKW werden von den staatlichen Kontrollorganen anders als bei LKWs und Omnibussen mit zwinkerndem Auge durchgewunken. Umso wichtiger ist es, dass sich die Bürger auf kommunaler Ebene gegen die zunehmende Autoflut zur Wehr setzen!

    smartnebenbusnox-vergrtjcr.jpg

    Und da dachte ich lange Zeit, es sei unangenehm mit dem Fahrrad in die Abgaswolke eines Busses hineinzugeraten. Jetzt weiß ich, dass Autoabgase noch sehr viel unangenehmer sein können.

  • Und als ergänzende Darstellung dazu verlinke ich hier mal auf den Spiegel (wobei der Focus als erstes Link nur draußen bleiben muss, weil sie keine Adblocker mögen).

    In Rumänien demonstrierte ein Spediteur dem Team, wie einfach ein Lkw zu manipulieren ist und erklärte: "In Deutschland muss man keine Angst haben. Die Polizei kennt das nicht." Die anschließenden Testfahrten ergaben, dass entsprechend manipulierte Lkw deutlich höhere Abgaswerte hatten als unveränderte Fahrzeuge.


    Laut dem dort verlinkten Fernsehbeitrag spart der typische Spediteur etwa 7500€ pro Jahr an Ad-Blue, wenn er sein Fahrzeug manipuliert. Und wie berichtet: die Polizei kennt die Manipulation nicht (und wie im Fernsehen gezeigt, öffnet die Motorhaube nicht, weil Datenschutz oder so). Theoretisch mag ein neuer LKW ja wenig NOx ausstoßen. Theoretisch könnte es ein Fahrzeug ebenso.

    Übrigens: Das Symbolbild Smart ist denkbar ungeeignet. Den Smart gibt es nicht als Diesel (hier: ).

  • Das Bild verharmlost die Realität!

    Denn es bezieht sich nur auf die Fahrzeuge und deren Motoren, nicht aber auf deren Transportleistung in Personen. Aber genau diese ist entscheidend. Wenn man die Werte noch zusätzlich auf NOx pro Personen-KM berechnet ist man realistischer und bekommt deutlich schlimmere Werte. Ein Bus transportiert im Schnitt viel mehr Personen als ein PKW.
    In dem Bild fehlt also eine wichtige Angabe.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Das spielt keine Rolle, weil ein Flugzeug auf kurzen Strecken, die für Bus/PKW/Radfahrer üblich sind gar nicht praktikabel sind. Und wenn man diese Strecken tatsächlich berechnen würde, dann sähe es sofort anders aus, weil beim Start sehr viel verbraucht wird.

    Wobei Flugzeuge so ein Thema für sich sind, mir wäre neu, dass Flugzeuge eine hochwertige Abgasreinigung hätten.
    In der Tabelle lese ich 0,3g bis 0,5g Stickoxid pro km und Fluggast (je nachdem wie Fett der Fluggast ist und wie viel Gepäck so mit genommen wird). Der Bus hat nur 0,2g.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Busse (und auch Bahnen) sind auf längeren Strecken unpraktikabel. Ich muss ab und an in den Süden der Republik, Flixbus fährt sogar dorthin in dieses Dorf. Aber mich 17 Stunden in so'n Bus setzen? Nein danke.
    Oder fahr doch mal mit dem Bus nach Kappstadt oder Shanghai. Ist sicher möglich.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.