Schädliche Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren - durch Tempolimit und Fahrradfahrer-freundliche Infrastruktur

  • Der Elektromotor ermöglicht es noch größere, noch PS-stärkere Autos zu bauen und diesen PS-fixierten und auf Größe und Gewicht fixierten Autokult weiter auszubauen. Den schon weiter oben erwähnte Tesla Modell X gibt es übrigens mit Motoren, bis zu 568 kW (773 PS).

    Die Maximalleistung bei E-Motoren ist meines Wissens nach fast nur noch eine Marketing-Angabe. Da wird der Motor kontrolliert für wenige Sekunden überlastet. Sobald er sich zu stark aufheizt, wird die Leistung wieder begrenzt.
    Soweit ich weiß haben diese Motoren über einen sehr weiten Lastbereich einen sehr guten Wirkungsgrad. Dementsprechend sind diese Leistungsangaben gar nicht so schlimm. Außerdem helfen sie beim Verkauf der Autos.

  • Moment: "Ich wünsche mir kleinere, sparsamere Autos und kleinere Motoren", bitte.
    Das kannst nicht einfach so für alle als gültig voraussetzen. Ich vermute, dass dir viele Autofahrer bei "sparsamer" sogar folgen, aber schon das "kleiner" lehne ich grundsätzlich ab. Für Strecken mit wenig Mitfahrern und leichtem Gepäck nehme ich das Rad. Wenn ich das Auto nehme, dann braucht das Platz und Ladekapazität...

    Nein, da muss ich widersprechen: Es geht nicht darum, dass ich persönlich mir kleinere Autos wünsche, sondern darum, dass es schlicht nicht möglich ist, dass jedermann und jederfrau ein möglichst großes Auto besitzt. Genau das aber ist leider das Ziel der Fahrzeugindustrie. Die Fahrzeugindustrie braucht sich ja auch keine Gedanken darüber zu machen, wie der massenhafte Automobilismus von den Städten verkraftet wird und wie Verwaltung und Politik das managen sollen. Jeder will ein "dickes Auto" und jeder soll es bekommen. Um so mehr jedoch dieses Programm der Fahrzeugindustrie verwirklicht wird, um so schlimmer sind die Auswirkungen, weil das Programm mit Folgen verknüpft ist, die alle angehen! Und viel zu lange schon haben diejenigen, die sich nicht an diesem Programm der Fahrzeugindustrie beteiligen, schweigend und widerspruchslos mit angesehen, wie insbesondere die Stadt aber auch im hohen Maße der ländliche Raum als Lebensraum für Menschen zerstört wird und zur reinen Autokulisse verkommt.
    Also wünschenswert für alle sind "kleinere Autos, sparsamere Autos und kleinere Motoren", am Besten alternative Formen von Mobilität, wie ÖPNV und Radverkehr und das ist erreichbar durch einen Rückbau der Autoverkehrsinfrastruktur verbunden mit einer Stärkung des Fuß- und Radverkehrs, sowie des ÖPNV! Umgekehrt dagegen ist ein immer weiterer Autoverkehrsinfrastruktur-Ausbau nur begrenzt möglich. Dieses Realität gilt es aufzuzeigen, ebenso wie die negativen Folgen!
    Es ist zwar möglich, dass alle Menschen in einer Großstadt wie zum Beispiel Hamburg oder Hannover mit dem ÖPNV und dem Rad mobil sind, aber es ist unmöglich, dass alle mit dem Auto mobil sind.

  • Moin,
    das momentane verteufeln des Dieselmotors finde ich unterste Schublade. Das Prinzip des Selbstzünders ist effektiv und vor allem für den Teillastbereich gut geeignet. Die Abgastemperaturen liegen niedriger als beim Benziner. Eine entsprechende Abgasnachbehandlung sollte das NOx Problem des Diesels lösen.
    Das Problem sind nicht die Motoren, sondern die Hersteller. Zur Zeit gibt es kein PKW Modell auf dem Markt, was auch nur die Hälfte seines Eigengewichtes als Nutzlast erlaubt. Ein PKW soll eine Transportleistung erbringen und nicht "sportlich" sein. Wenn ein 5 Sitzer eine Nutzlast von 450kg hat, dann ist das definitiv zu wenig, da 90 kg pro Person incl. Gepäck schon sehr knapp bemessen sind. Das Eigengewicht solche eines Fahrzeuges liegt dann bei 2000kg und so etwas darf einfach nicht mehr auf die Straße.
    Das Problem sind die extrem hohen Sicherheits- und Luxusstandarts und eine sic immer noch in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts befindlichen Motorentechnik.
    Aber solange Automobilkonzerne die Gesetze in den Industrienationen machen und den Großen Herstellern alles erlaubt und kleinen innovativen Unternehmen überall Steine in den Weg gelegt werden wird sich daran nichts ändern.
    Ein Tempolimit (30/80/120) würden tausende Menschenleben retten kommt aber nicht in Frage, da man vielleicht weniger Autos verkaufen könnte.
    Ich fahre, wann immer möglich mit dem Rad und versuche so wenigstens meinen Beitrag zu leisten. Meine Autos kaufe ich nur gebraucht und nutze sie sehr lange, da ich der Meinung bin ein 20 Jahre altes Auto mit 500.000 km Laufleistung ist immer noch umweltfreundlicher als ein Neuwagen, der nach 10 Jahren wieder verschrottet und entsorgt werden muß. Außerdem unterstütze ich so wenigstens ortsansässige KFZ Schrauber und nicht Multinationale Großkonzerne.

    Ich lebe auf dem Land und kann zur Radinfrastrucktur nur sagen, die beste ist eine nicht vorhandene. Ich fahre grundsätzlich auf der Fahrbahn und habe festgestellt, dass Radwege und ähnliches ein erheblich größeres Unfallrisiko darstellen. Seelbst auf Land und Bundesstraßen ist es besser auf der Fahrbahn unterwegs zu sein, als auf dem viel zu schmalen Zweirichtungsradweg. Eind vernünftige Radinfrastrucktur würde eine Fahrradstraße von 4m Breite neben der Fahrbahn bedeuten und dies würden einen gewaltigen Flächenverbrauch bedeuten. Also, die einzige und verbünftigste Lösung. Geshwindigkeitslimits und Mischverkehr.

    Gruß Delle

  • Die Maximalleistung bei E-Motoren ist meines Wissens nach fast nur noch eine Marketing-Angabe. Da wird der Motor kontrolliert für wenige Sekunden überlastet. Sobald er sich zu stark aufheizt, wird die Leistung wieder begrenzt.Soweit ich weiß haben diese Motoren über einen sehr weiten Lastbereich einen sehr guten Wirkungsgrad. Dementsprechend sind diese Leistungsangaben gar nicht so schlimm. Außerdem helfen sie beim Verkauf der Autos.

    Ist das bei Verbrennungsmotoren denn nicht genau so?

  • Ein Tempolimit (30/80/120) würden tausende Menschenleben retten kommt aber nicht in Frage, da man vielleicht weniger Autos verkaufen könnte.
    Ich fahre, wann immer möglich mit dem Rad und versuche so wenigstens meinen Beitrag zu leisten. Meine Autos kaufe ich nur gebraucht und nutze sie sehr lange, da ich der Meinung bin ein 20 Jahre altes Auto mit 500.000 km Laufleistung ist immer noch umweltfreundlicher als ein Neuwagen, der nach 10 Jahren wieder verschrottet und entsorgt werden muß. Außerdem unterstütze ich so wenigstens ortsansässige KFZ Schrauber und nicht Multinationale Großkonzerne.

    Gruß Delle

    Die Tempolimits würde ich jedoch noch niedriger ansetzen: Tempo 20 für Wohngebiete und andere sensible Bereiche, Tempo 30 innerorts (bis auf wenige Ausnahmen, so wie es ja auch heute schon Ausnahmen von Tempo 50 gibt). Auf Landstraßen und Bundesstraßen Tempo 60 und auf Autobahnen Tempo 80. Tempo 60 auf Landstraßen und Bundesstraßen auch deshalb, weil es für Linienbusse aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist schneller zu fahren, wenn stehende Fahrgäste an Bord sind.

  • Nein, da muss ich widersprechen: Es geht nicht darum, dass ich persönlich mir kleinere Autos wünsche, sondern darum, dass es schlicht nicht möglich ist, dass jedermann und jederfrau ein möglichst großes Auto besitzt. Genau das aber ist leider das Ziel der Fahrzeugindustrie.

    Dann widerspreche ich wieder. Wir sind bei deinen Wünschen. Solche allgemein gehaltenen Behauptungen kann ein Einzelner nicht ohne Studien/Quellen aufstellen. Der sogenannte "gesunde Menschenverstand" der dann gerne zitiert wird ist hier einfach nicht ausreichend - weil oft falsch und durch die eigenen Vorstellungen verzerrt.

    Zitat

    Also wünschenswert für alle sind "kleinere Autos, sparsamere Autos und kleinere Motoren", am Besten alternative Formen von Mobilität, wie ÖPNV und Radverkehr und das ist erreichbar durch einen Rückbau der Autoverkehrsinfrastruktur verbunden mit einer Stärkung des Fuß- und Radverkehrs, sowie des ÖPNV!


    Das hatten wir ja schon. Ich will kein kleineres Auto. Das ergibt keinen Sinn und ist _gerade_ bei Kombination mit Rad, Fuß, ÖPVN nutzlos und unsinnig und grundfalsch. Solche Behauptungen kann man schon aufstellen - dann ziehe ich mich aber schnell aus der "interessierten Grundhaltung" zurück.

    Im letzten Beitrag zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen wurde es ja dann eher schlechter. Kriechender Verkehr auf Geschwindigkeiten langsamer als Fahrrad sind möglicherweise ideologisch begründet. Nur möchte ich gerne zivilisatorische Erungenschaften behalten. Und dazu gehört eben auch die Präsenz von Einzelpersonen an anderen Orten der Welt. Und des Landes. Und das ohne mehrtägige Anreisen in Kauf nehmen zu müssen.

  • Dann widerspreche ich wieder. Wir sind bei deinen Wünschen. Solche allgemein gehaltenen Behauptungen kann ein Einzelner nicht ohne Studien/Quellen aufstellen. Der sogenannte "gesunde Menschenverstand" der dann gerne zitiert wird ist hier einfach nicht ausreichend - weil oft falsch und durch die eigenen Vorstellungen verzerrt.

    Das hatten wir ja schon. Ich will kein kleineres Auto. Das ergibt keinen Sinn und ist _gerade_ bei Kombination mit Rad, Fuß, ÖPVN nutzlos und unsinnig und grundfalsch. Solche Behauptungen kann man schon aufstellen - dann ziehe ich mich aber schnell aus der "interessierten Grundhaltung" zurück.

    Im letzten Beitrag zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen wurde es ja dann eher schlechter. Kriechender Verkehr auf Geschwindigkeiten langsamer als Fahrrad sind möglicherweise ideologisch begründet. Nur möchte ich gerne zivilisatorische Erungenschaften behalten. Und dazu gehört eben auch die Präsenz von Einzelpersonen an anderen Orten der Welt. Und des Landes. Und das ohne mehrtägige Anreisen in Kauf nehmen zu müssen.

    Ich studiere regelmäßig die wöchentliche Auto-Beilage der Tageszeitung, eine allen zugängliche Quelle. Wenn du das auch tust und dabei zu einem anderen Ergebnis kommst, als dass die Fahrzeugindustrie vor allem daran interessiert ist, möglichst allen Menschen ein möglichst großes und PS-starkes Auto unterzujubeln, dann sollte mich das sehr wundern.

    Die "zivilisatorische Errungenschaft" Auto zu fahren in Frage zu stellen, bedeutet nicht die zivilisatorische Errungenschaft mobil sein zu können in Frage zu stellen. So wie sich die Sache derzeit darstellt, ist es jedoch offensichtlich, dass der massenhafte Autokonsum bereits jetzt viele andere zivilisatorische Errungenschaften in Frage stellt. Zum Beispiel die sich ungefährdet im öffentlichen Raum aufhalten zu können. Hier ein besonders dramatisches Beispiel, um das zu verdeutlichen:
    "Es ist gut ein Jahr her, als es vor der Stadthalle im Zooviertel zu einem schrecklichen Unfall kam: Der Fahrer eines Audi A 6 verlor die Kontrolle über seine Limousine und raste mit 70 bis 80 Stundenkilometern in eine Menschengruppe, die an der Üstra-Haltestelle am Theodor-Heuss-Platz auf die Stadtbahn wartete." HAZ, 2013

    Zwei wartende ÖPNV-Fahrgäste wurden damals bei dem Unfall getötet. Der Fahrer verlor übrigens wahrscheinlich aufgrund einer Erkrankung die Kontrolle über sein Fahrzeug. Dabei könnten Fahrzeuge mit einem automatischen Tempobegrenzer ausgerüstet sein. So was gibt es ja längst, ist aber nicht vorgeschrieben. In Kombination mit Tempo 30 zulässige Höchstgeschwindigkeit hätte das vermutlich die Unfallfolgen reduziert. Übrigens wird angenommen, dass der Terroranschlag in Berlin, bei dem ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt fuhr, noch schlimmer geendet hätte, wenn der LKW nicht mit einer Bremsautomatik ausgerüstet gewesen wäre. "Ein automatisches Bremssystem am Lastwagen soll verhindert haben, dass bei dem Terroranschlag von Berlin noch mehr Menschen starben." Quelle: SZ vom 28.12.2016


    Außerdem fordert der Autoverkehr weltweit mehr Todesopfer als Kriege! "Nach Erhebungen und Schätzungen von Weltbank und Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich etwa 1 Million (Weltbank) bis 1,2 Millionen (WHO 2003) Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen. Die Zahl der Verkehrstoten liegt damit weit über den Opferzahlen von Krieg, Genozid und Terrorismus. Die Anzahl der Verletzten wird auf jährlich etwa 40 Millionen geschätzt." Rein von den Opferzahlen her betrachte, wären demnach Krieg, Genozid und Terrorismus eine höher zu bewertende "zivilisatorische Errungenschaft" als der Autoverkehr, da dem Krieg ja weniger Menschen zum Opfer fallen als dem Autoverkehr. Und dabei ist in dieser Statistik noch nicht mal die hohe Anzahl von Toten und Erkrankten enthalten, die durch Autoabgase geschädigt werden. Quelle:

  • sterben weltweit jährlich etwa 1 Million (Weltbank) bis 1,2 Millionen (WHO 2003) Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen


    Dann muss der Verkehr halt sicherer werden. Im Autoland Deutschland sterben so 3500 Menschen pro Jahr. Hochrechnet auf die Weltbevölkerung wären das nur noch 300tsd.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Dann muss der Verkehr halt sicherer werden. Im Autoland Deutschland sterben so 3500 Menschen pro Jahr. Hochrechnet auf die Weltbevölkerung wären das nur noch 300tsd.

    Und wieviele Todesopfer sind wir bereit dafür noch in Kauf zu nehmen? Bis wir den Autoverkehr weltweit so "zivilisiert" haben, dass er "nur noch" drei bis viertausend Todesopfer pro 80 Millionen Einwohner pro Jahr hervorruft? Oder soll das Ziel sein: Null Todesopfer? Und wie soll das erreicht werden, wenn zum Beispiel die Forderung nach niedrigeren Tempolimits gerne als "ideologisch motiviert" gebrandmarkt wird?

  • Und wieviele Todesopfer sind wir bereit dafür noch in Kauf zu nehmen? Bis wir den Autoverkehr weltweit so "zivilisiert" haben, dass er "nur noch" drei bis viertausend Todesopfer pro 80 Millionen Einwohner pro Jahr hervorruft? Oder soll das Ziel sein: Null Todesopfer?

    Das Ziel sollte niemals "Null" lauten, dafür muss man zuviele andere Opfer bringen.
    Radfahren ist gefährlich, ein Sturz bedeutet fast immer eine Verletzung, manchmal ist's auch tödlich. Also muss man Radfahren verbieten. Zumindest braucht man eine Integral-Helm-Pflicht.
    Bahn ist ein gutes Verkehrsmittel, aber Eschede zeigt aber, dass etwas weniger Tempo nicht schlecht wäre.
    Flugzeuge gehören ganz abgeschafft, weil man Abstürze häufig nicht überlebt.

    Nein, wir müssen in Kauf nehmen, dass manchmal Menschen sterben. Irgendwo muss man zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit/Effizienz abwägen. Andere Länder haben massive Sicherheitsdefizite, Deutschland steht im Internationalen Vergleich recht gut da. Aber natürlich kann man auch in Deutschland noch besser werden. Tempolimit auf Autobahn 160, Landstraße 80, 30 innerorts fände ich gut. Außerdem noch die Bahn schneller machen, ist auf mittellangen Strecken einfach das beste Verkehrsmittel. Der ICE-Sprinter fährt Hamburg->Frankfurt mit 118km/h Durchschnitt (Luftlinie 394km, 03:20).

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Als Vergleich:
    - Die Renfe braucht in Spanien für die Strecke Barcelona (621 km) - Madrid nur 2h 30min (Durchschnitt: 248 km/h)
    - Die CRH braucht in China für die Strecke Shanghai - Peking (1318 km) nur 4h 55min (Durchschnitt: 268 km/h)
    - Die SNFC braucht in Frankreich für die Strecke Paris - Marseille (862 km) immer hin schon 3h 54min (Durchschnitt: 221 km/h)

  • Dann kommen die Chinesen immer noch auf einen Durchschnitt von 200+ km/h. Die Deutschen schaffen selbst (fast ohne Zwischenstop) zwischen Köln und Frankfurt (nur Flughafen) nur ca. 180 km/h. Auf längeren Strecken verbessern wir uns ab dem nächsten Jahr bei den Sprinterzügen immerhin auf 150 km/h Durchschnitt von München über die VDE 8 nach Berlin.

    Könnte mir einer entsprechenden Politik weitaus besser laufen. Hier aber wollen dann selbst kleine Käffer wie Montabaur und Limburg ICE Stops haben.

  • Als Vergleich:
    - Die Renfe braucht in Spanien für die Strecke Barcelona (621 km) - Madrid nur 2h 30min (Durchschnitt: 248 km/h)
    - Die CRH braucht in China für die Strecke Shanghai - Peking (1318 km) nur 4h 55min (Durchschnitt: 268 km/h)
    - Die SNFC braucht in Frankreich für die Strecke Paris - Marseille (862 km) immer hin schon 3h 54min (Durchschnitt: 221 km/h)

    Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Gerhart nahm die Luftlinie. Du nimmst Streckenkilometer.
    Der ICE-Sprinter hält zwischendurch einmal, nämlich in Hannover.

    Luftlinie Paris-Marseille: 660 km, allerdings geht es auch mit 3:22, das macht Tempo 196 (Halt in Avignon und Aix-en-Provence).
    Barcelona-Madrid: 505 km, also Tempo 202. (Das sind aber nur die Nonstop-Züge. Mit Halt in Zaragoza: 2:45; mit Halt in Lleida und Camp de Tarragona: 3:04)
    Schanghai-Peking: 1.070 km, also Tempo 218.

    Ich muss mal gucken, wo man mit 1.070 km Luftlinie von Hamburg aus hinkommt: Nantes oder Florenz. Hmm, und das Nonstop oder mit nur einem Halt? In Köln oder in Paris? Also nicht in Dortmund, nicht in Brüssel ...?

    Im Übrigen ist die Kritik an der Bummelstrecke nach Frankfurt natürlich berechtigt. Man lese mal nach, warum seinerzeit die Schnellstrecke von Hannover ab Fulda nicht nach Frankfurt, sondern nach Würzburg gebaut wurde. Tipp: Es hat was mit Lobbyismus und Bayern (in diesem Fall: Franken) zu tun.

    Für mich ist aber letztendlich nicht wichtig, ob der Zug auf freier Strecke irgendwelche Rekorde bricht, sondern ob die Fahrt von A nach B möglichst zuverlässig und flott läuft. Ein integraler Taktfahrplan mit einem Halbstundentakt auf den Hauptstrecken (wie in der Schweiz) würde da sehr viel bringen.

  • Das Ziel sollte niemals "Null" lauten, dafür muss man zuviele andere Opfer bringen.Radfahren ist gefährlich, ein Sturz bedeutet fast immer eine Verletzung, manchmal ist's auch tödlich. Also muss man Radfahren verbieten. Zumindest braucht man eine Integral-Helm-Pflicht.
    Bahn ist ein gutes Verkehrsmittel, aber Eschede zeigt aber, dass etwas weniger Tempo nicht schlecht wäre.
    Flugzeuge gehören ganz abgeschafft, weil man Abstürze häufig nicht überlebt.

    Nein, wir müssen in Kauf nehmen, dass manchmal Menschen sterben. Irgendwo muss man zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit/Effizienz abwägen. Andere Länder haben massive Sicherheitsdefizite, Deutschland steht im Internationalen Vergleich recht gut da. Aber natürlich kann man auch in Deutschland noch besser werden. Tempolimit auf Autobahn 160, Landstraße 80, 30 innerorts fände ich gut. Außerdem noch die Bahn schneller machen, ist auf mittellangen Strecken einfach das beste Verkehrsmittel. Der ICE-Sprinter fährt Hamburg->Frankfurt mit 118km/h Durchschnitt (Luftlinie 394km, 03:20).

    Selbstverständlich muss das Ziel "Null Todesopfer" im Straßenverkehr lauten, denn wenn du als Ziel ausgiebst "X-Todesopfer müssen einkalkuliert werden", dann müsstest du auch X benennen. Willst du das?

    "Im Vergleich zum Straßenverkehr sind andere Verkehrsmittel deutlich sicherer:
    Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall tödlich zu verunglücken, ist mit Personenkraftwagen größer als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hauptgründe hierfür dürften die umfang­reicheren Sicherheitsvorkehrung den in öffentlichen Verkehrs­mitteln und ein größerer Ausschluss von menschlichem Ver­sagen sein. Die Angst vor dem Fliegen ist mit dem Unfallrisiko nicht zu begründen. Dennoch dürfte das Fliegen nicht immer eine Alternative zum Auto beziehungsweise zu den öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Schiene oder der Straße darstellen" Zitat aus: Dipl.-Volkswirtin Ingeborg Vorndran, Unfallstatistik – Verkehrsmittel im Risikovergleich,
    Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik 12/2010

    Eine Helmpflicht üprigens verbessert nicht die Sicherheit im Radverkehr. In den Niederlanden fahren kaum Radler mit Helm, trotzdem ist dort das Radeln sicherer. Und die strikte Trennung der Verkehrswege von Radlern und Autlern (Autofahrern) hat sich nicht als zielführend erwiesen. Auch in Schweden nicht, wo das Ziel "Vision Zero" gilt: "Frühere Vision-Zero-Konzepte sahen auch vor, Fahrradwege von der Autofahrbahn und vom Fußweg zu trennen. Um gleichzeitig eine effektive Nutzung des Fahrrads im innerstädtischen Nahverkehr zu erreichen, ist dies mit einem hohen baulichen Aufwand verbunden. Die sichere Zusammenführung der Verkehrswege für Autos, Fahrrädern und Fußgängern an Knotenpunkten ist kompliziert, weshalb die Separation von KFZ- und Fahrradverkehr im innerörtlichen Verkehr mittlerweile vielfach nicht mehr als sicherheitsfördernd angesehen wird." Quelle:

    Gerade Tempo 30 in Bereichen, in denen Fußgänger die Fahrbahn queren, ist ein wichtiger Beitrag um das Ziel "Vision Zero" zu verwirklichen. Ein Tempolimit von 160 dagegen auf Autobahnen ist viel zu hoch, weil auch moderne Rückhaltesysteme (Gurt, Airbag) hier an ihre Grenzen stoßen im Falle eines Unfalles. Wer so schnell unterwegs sein will, für den ist die Eisenbahn deutlich sicherer. Dass solche Unfälle wie der ICE-Unfall in Eschede in der Wahrnehmung ganz anders im Gedächtnis bleiben als die täglich rund 10 Verkehrstoten allein auf deutschen Straßen, hat viel mit der Berichterstattung über Großunglücke zu tun, aber nichts damit zu tun, dass die Bahn ein unsicheres Verkehrsmittel wäre.

    Nbgradler: Wenn du hin und wieder auf ein großes Auto angewiesen bist, dann bietet sich doch carsharing als eine vernünftige Alternative zum Besitz eines eigenen Groß-PKW's an! Es geht doch nicht darum der Fahrzeugindustrie zu verbieten, große Autos herzustellen. Aber auch die Fahrzeugindustrie steht in der Verantwortung für ein gedeihliches Verkehrsgeschehen auch in Großstädten. Und dieser Verantwortung wird sie nicht gerecht, wenn die Fahrzeugindustrie an vorderster Stelle den Kauf immer größerer Fahrzeuge anpreist. In den 90er Jahren dagegen wurde z. B. mal der "Smart" stark propagiert. Vielleicht waren wir damals mal weiter?

  • Selbstverständlich muss das Ziel "Null Todesopfer" im Straßenverkehr lauten, denn wenn du als Ziel ausgiebst "X-Todesopfer müssen einkalkuliert werden", dann müsstest du auch X benennen. Willst du das?

    Es gibt eine Zahl, unterhalb derer die weitere Senkung einfach nicht mehr sinnvoll ist. Die zu benennen, ist vollkommen unmöglich, ohne den Wert eines Menschenlebens festzulegen. Das ist zurecht eine höchst emotionale Diskussion. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das aber sehr sinnvoll. Denn Geld ist nunmal begrenzt. Wenn man darüber nachdenkt, steht man irgendwann vor der Entscheidung, ob man jetzt noch beispielsweise 10 Milliarden für das letzte Todesopfer im Straßenverkehr ausgibt oder davon nicht lieber doch 100.000 Krebspatienten behandelt.

  • Es gibt eine Zahl, unterhalb derer die weitere Senkung einfach nicht mehr sinnvoll ist. Die zu benennen, ist vollkommen unmöglich, ohne den Wert eines Menschenlebens festzulegen. Das ist zurecht eine höchst emotionale Diskussion. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das aber sehr sinnvoll. Denn Geld ist nunmal begrenzt. Wenn man darüber nachdenkt, steht man irgendwann vor der Entscheidung, ob man jetzt noch beispielsweise 10 Milliarden für das letzte Todesopfer im Straßenverkehr ausgibt oder davon nicht lieber doch 100.000 Krebspatienten behandelt.

    Es geht bei Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit oft gar nicht darum, noch mehr Geld auszugeben, sondern Geld einzusparen. Eine deutliche Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beispielsweise spart Kosten. Je schneller die Fahrzeuge unterwegs sind, um so schneller werden die Straßen und Brücken abgenutzt. Bzw. die Baukosten für schnelle Straßen liegen deutlich höher weil sehr viel teurere Konstruktionen erstellt werden müssen.
    Schon eine ganz klare Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit spart immense Kosten im Vergleich zu den aufwendigen elektronischen dynamischen Geschwindigkeitsanzeigen-Brücken, die vielerorts nur deshalb notwendig sind, weil die Politik und Verwaltung befürchten als "Spaßbremse" gebrandmarkt zu werden.
    Tempo 30 auch auf stark belasteten Hauptverkehrsstraßen spart immense Kosten, weil die Straßen länger halten, sowie die Umweltfolgen und die Unfälle reduziert werden. Darüberhinaus liegen die Unfallfolgenkosten deutlich niedriger!

    Zum Wert eines Menschenlebens: Das ist wahrlich schwer festzulegen. Bei wikipedia fand ich folgende (in meinen Augen sehr fragwürdige, weil nach Geschlechter und Ausbildungsstand differenziert, aber ich weiß es auch nicht besser) Angaben:
    "Eine deutsche Studie errechnete 1,72 Millionen Euro für einen beschäftigten Mann, 1,43 Millionen Euro für eine beschäftigte Frau und 1,22 Millionen Euro für einen männlichen Arbeiter."

    So fragwürdig diese Angaben sein mögen. Es darf in der Diskussion um Verkehrssicherheit und Umweltauswirkungen des Straßenverkehrs nicht einfach drüber hinweggegangen werden. Wie du ja auch selbst schreibst: "Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das aber sehr sinnvoll."

  • Nbgradler: Wenn du hin und wieder auf ein großes Auto angewiesen bist, dann bietet sich doch carsharing als eine vernünftige Alternative zum Besitz eines eigenen Groß-PKW's an!

    Ja, heute klingt das weniger wütend als gestern. Ich sehe bei uns im Car-Sharing leider kein einziges größeres Fahrzeug. Erschwerend kommt hinzu, dass Car-Sharing hier nicht sehr weit verbreitet ist - da wäre einfach Verbesserungspotential. Der Smart, ebenso wie das derzeitig verfügbare E-Auto, ergibt durchaus immer noch einen Sinn - als Zweitfahrzeug. Gerade in Familien mit mehreren Fahrzeugen reicht ja ein Gerät für größere Fuhren aus. Nur gilt auch hier für mich: Einen Smart kann ich auch durch ein Fahrrad ersetzen. Der Kofferraum passt in eine Packtasche (okay... manchmal zwei). Die Reichweite ist ähnlich.

  • Autobahnen sind im Vergleich zu Landstraßen deutlich sicherer. Und das sogar ohne ein allgemeines Tempolimit.
    Wenn man nun ein zu niedriges Tempolimit für die Autobahn fordert, muss man damit rechnen, dass mehr Verkehr auf die Landstraßen ausweicht, was der Verkehrssicherheit nicht dienlich ist.
    Ich denke dass ein Tempolimit von 160 politisch durchsetzbar wäre, 100 aber ganz sicher nicht. Meine Hoffnung ist, dass dann bei den Käufern und Herstellern von PKW ein Umdenken einsetzt. Warum Autos bauen/kaufen, die jenseits der 200 fahren könnten, wenn man's sowieso nicht darf?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.