Hamburg: Spaß auf der Stresemannstraße

  • Ich bin heute nach Feierabend mal im Optional-PvP-Modus von der Sternbrücke in Hamburg bis kurz vor Lurup gefahren. Entlang der Stresemannstraße, der Bahrenfelder Chaussee und der Luruper Chaussee befindet sich laut Medienberichten momentan „Hamburgs schlimmste Baustelle“ und „eine Zumutung für alle Autofahrer“. Details zu der Arbeitsstelle finden sich beim LSBG, prinzipiell handelt sich um eine knapp fünf Kilometer lange Baumaßnahme, die in zwei Abschnitte unterteilt ist: Im Osten führt eine Einbahnstraße nach Westen, anschließend beginnt eine Einbahnstraße in entgegengesetzter Richtung. Die jeweils andere Fahrtrichtung hat eine Umleitung bekommen (die man sich als nicht-motorisierter Verkehrsteilnehmer auch mal ansehen sollte, weil man da teilweise ziemliche Umwege beim Überqueren von Kreuzungen in Kauf nehmen muss).

    Ich bin dort heute mal langgefahren und habe meine Fahrt auf einem 25-minütigen Video auf YouTube hochgeladen.

    Und bevor es jemand bemängelt: Ja, ich habe mich nicht an die Verkehrsregeln gehalten. Ich bin tatsächlich so gefahren, wie es ein normaler Radling ohne Radverkehrspolitik-, Radverkehrsforum- oder Verkehrsportal-Ausbildung täte. Vielleicht gebe ich mir auch noch mal den Hardcore-PvP-Modus auf der einstreifigen Fahrbahn, aber das traue ich mich nicht so richtig.

    Falls ihr nicht das komplette Video sehen wollt, folgt unterhalb eine Liste mit eventuell sehenswerten Stellen.

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    • 0:07: Hochsicherheitsradweg unter der Sternbrücke.
    • 0:20: Spaß mit Falschparkern. Eigentlich kann man hier nicht mehr mit dem Rad fahren, weil man bei wie aus dem Nichts angeschossen kommenden Fußgängern nicht mehr rechtzeitig bremsen könnte.
    • 0:27: Zeichen 237 kündigt von einem benutzungspflichtigen Radweg. Benutzungspflichtiger Radweg wurde nicht gefunden.
    • 0:34: Scheiß drauf, es fahren eh alle ordnungswidrig auf dem Gehweg, dann mache ich das jetzt auch. Total geile Sache: Rechts die Treppe zum Keller, links eine Mülltonne, ein paar Fußgänger und das alles auf etwa 2,5 Metern.
    • 0:41: Eine Art Baustellen-Tunnel, der immerhin die aus dem Bus hüpfenden Fußgänger zurückhält. Was machen eigentlich Rollstuhlfahrer, die hier aus dem Bus steigen wollen? Bis zur nächsten Station fahren?
    • 0:45: Der Gegenverkehr muss warten. Schade Schokolade.
    • 0:53: Das selbe Spiel noch mal, nur etwas enger und mit dreifacher Beschilderung. Ja, Hamburg will ganz sicher eine Fahrradstadt werden.
    • 1:03: Spannend: Kraftling von rechts. Wird er mich sehen?

    Dann passiert eine Weile erstmal nichts, man kann aber bestaunen, wie sich relativ viele Radfahrer mit relativ wenig Platz zufrieden geben. Man stelle sich vor, welcher Radverkehrsanteil in Hamburg möglich wäre, gäbe es eine vernünftige Infrastruktur.

    • 3:15: @DMHHs Lieblingsarbeitsstelle mit Gerüststellung mitten auf dem Radfahrstreifen.
    • 5:30: Hardcore-Kampfradler-Begegnung im engen Tunnel. Das war auch keine Glanzleistung von mir.

    Jetzt wird es endlich spaßig, ab 8 kann man sich das eigentlich ganz ordentlich reinziehen:

    • 8:00: Ampel mit Fußgängerverkehr, Mülltonnen und Kampfradlerin.
    • 8:21: Gemeinsamer Fuß- und Radweg von insgesamt einem Meter Breite. Im Endeffekt können da nicht einmal zwei Fußgänger nebeneinander laufen.
    • 8:31: Großartige Verkehrsführung für Radlinge. Immerhin sind die Kanten angeschrägt und man fällt anschließend weich im Sandbett.
    • 8:45: Weiter geht’s auf dem superschmalen Gehweg — ab hier verhalte ich mich ordnungswidrig, denn in Ermangelung eines Zeichens 240 handelt es sich um einen reinen Gehweg. Ich müsste also eigentlich absteigen und schieben.
    • 9:20: „Der Radverkehr wird sich seinen Weg suchen“ — irgendwie schlängele ich mich ordnungswidrig durch den Fußgängerbereich und stelle fest, dass ich anschließend auf der Fahrbahn in der falschen Fahrtrichtung durch den wartenden Querverkehr fahren soll… oder doch nicht? Wer weiß das schon.
    • 8:35: Und nun? Keine Beschilderung, kein Radweg, aber ich fahre ordnungswidrig eine Weile auf dem Gehweg herum.
    • 10:08: Warteschleife für Fußgänger. Dort ist kein Begegnungsverkehr möglich.
    • 10:25: Ab jetzt wieder Radweg.

    Nun passiert erstmal nicht so viel, das kann man schön überspringen:

    • 11:24: Interessante Verkehrsführung für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer.
    • 12:58: Ich halte sicherheitshalber an — wer weiß, ob mich der Rechtsabbieger mit abgedunkelten Scheiben wahrgenommen hat. Selbst wenn er dann merkt, dass da ein Radfahrer am Fahrbahnrand steht, kann ich nicht weiterfahren, weil wir beide womöglich zum selben Zeitpunkt die Idee mit dem Weiterfahren haben. Im Endeffekt endet das für mich unter der Motorhaube, also lasse ich ihn sich aufregen und fahre anschließend weiter.

    Ab Minute 13:22 beginnt der zweite Teil der Arbeitsstelle:

    • 13:22: Normalerweise darf man etwa ab hier auf der Fahrbahn radeln. Wegen der Arbeitsstelle ist das aber offenbar so gefährlich, dass Radfahrer aus Sicherheitsgründen auf dem wegen der Arbeitsstelle total engen Rad- oder Gehweg fahren müssen.
    • 13:28: In Ermangelung passender Beschilderung weiche ich ordnungswidrig nach rechts auf den Gehweg aus.
    • 13:38: Gar nicht so leicht, nicht in das Lichtraumprofil des Gehweges zu stoßen.
    • 13:53: Radlinge Richtung Von-Sauer-Straße sollen geradeaus fahren. Prima. Geht nur leider nicht geradeaus. Stattdessen muss man um diesen blauen Container herumgondeln, den Pfosten ausweichen und dann den abgesenkten Kantstein herunterpurzeln.
    • 14:04: Gottseidank — das erste Mal seit gefühlt fünfhundert Metern begehe ich keine Ordnungswidrigkeit, denn dort am Mast prangt beinahe unsichtbar ein Zeichen 240, das mir eine Weiterfahrt ermöglicht.
    • 14:16: Theoretisch könnte man hier auf die Fahrbahn wechseln, allerdings stehen die Wegweiser für Radfahrer noch immer auf dieser komischen Nebenfläche und in weiter Ferne winkt schon das nächste Zeichen 240.
    • 14:24: Radlinge links abbiegen. Aha. Soll ich da tatsächlich durch die Grundstückszufahrt an die Fußgängerampel rollen, um mich dort auf die Fahrbahn einzuordnen? Oder ist eher gemeint, dass man als Radfahrer der Linkskurve des Radweges folgen soll, weil ja im Hintergrund immer noch das besagte Zeichen 240 wartet? Es folgen also weitere ordnungswidrige Meter halb auf dem Radweg, halb auf dem Gehweg.
    • 14:49: Super Verkehrsführung über eine Sackgasse.
    • 14:55: Endlich keine Ordnungswidrigkeiten mehr.
    • 15:03: Tja: Hier auf die Fahrbahn wechseln oder mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg weiterrollen? Ich entscheide mich für die Fahrbahn, schließlich will ich mir nicht noch die Gabel brechen. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass die Behörde eigentlich nicht möchte, dass man hier auf der Fahrbahn rollt.
    • 15:40: Aus Sicherheitsgründen muss ich hier wieder auf den Gehweg wechseln. Weil ich unvorsichtig bin, lege ich mich auf der Schotterstrecke beinahe lang. Das war wohl die Strafe für das ordnungswidrige Abbiegen: Eigentlich müssen Fahrzeuge hier geradeaus fahren.
    • 16:02: Die Umleitung für Radlinge führt geradeaus. Tatsächlich geradeaus? Oder eigentlich links herum? Weiß man, ob es wirklich eine Umleitung gibt? Oder nicht? Oder doch? Weil ich nicht noch mehr Ordnungswidrigkeiten begehen möchte, biege ich links ab, schließlich verwehrt mir das Zeichen 250 die Einfahrt.
    • 16:20: Aha, der Geradeaus-Pfeil bedeutet also gar nicht geradeaus, sondern links herum. Hier erlöst mich wieder das Zeichen 240 von sämtlichen Ordnungswidrigkeiten.
    • 16:30: Ein Spaß für Jung und Alt. Schäden am Material sind garantiert, sowohl beim Zweirad als auch beim Rollator.
    • 16:34: Eine Maus! :cursing:
    • 17:18: Tja, und nun? Ordnungswidrig weiter auf dem Gehweg fahren? Oder auf die Fahrbahn wechseln, wo gerade ein Kampfradler trotz Zeichen 240 an mir vorbeizog?
    • 17:38: Dumdidum, um die Arbeitsstelle rum.
    • 17:58: Plötzlich ein reiner Gehweg. Hinter mir eine Umleitung für Kampfradler, die auf der falschen Straßenseite unterwegs sind — das ist bei den Gehwegbreiten echt eine Herausforderung. Große Frage: Für welche Fläche gilt nun das Zeichen 239? Soll ich nun versuchen, mich über die Fußgängerampel auf der Fahrbahn einzuordnen? Oder hat die Behörde diese komische Kanalisation auch für Radfahrer vorgesehen? Oder fehlt dem Zeichen 239 einfach noch ein „Radfahrer frei“?
    • 19:38: Puh, endlich geschafft. Nun könnte ich in Ermangelung blauer Beschilderung weiter auf der Fahrbahn radeln, aber ich weiß ja, dass die Arbeitsstelle gleich noch weitergeht und ich will natürlich den Verkehr nicht behindern und so weiter und so fort, also bleibe ich artig auf dem bestens ausgebauten und breiten Radweg.
    • 20:54: Radweg-Ende. Immerhin gibt es einen freigegebenen Gehweg, auf dem ich ordnungswidrig schneller als Schrittgeschwindigkeit rolle.
    • 21:00: Zurück auf dem Radweg.
    • 21:07: Ein großer Spaß: Verengter Radweg von links, Kampfradler von rechts, dann eine Bake mit losen Steinen gleich dahinter.
    • 21:17: Noch mal Radweg-Ende. Weiter hinten lockt ein Zeichen 239, das ich als Kampfradler natürlich großzügig ignoriere.
    • 21:26: Es nähert sich ein Kampfradler, der sich sogar noch für meine Warterei bedankt. Vielleicht sollte er lieber die Verkehrsregeln studieren.
    • 21:58: Obwohl dieser Abschnitt keinen besseren Eindruck als der vorherige macht, darf man hier jetzt wieder aufsatteln und mit Schrittgeschwindigkeit radeln.
    • 22:39: Noch mal ein Schild für die vergesslichen Radlinge.
    • 23:07: Wie aus dem Nichts komme ich angeschossen.
    • 23:13: Weiter geht’s auf dem freigegebenen Gehweg.
    • 23:43: Auffahrt auf den alten Hochsicherheits-Hochbord-Radweg. Natürlich nur mit Schrittgeschwindigkeit.
    • 24:52: Fast geschafft. Jetzt noch mit Höllenspeed durch die Bushaltestelle brettern, dann bin ich fertig.

    Und tatsächlich wüsste ich allzu gerne, was man hier wohl wirklich angeordnet hat.

  • Unfaßbar...

    Das täte ich mir genau einmal an, anschließend würde daheim die Routenplanung aufgerufen und eine Ausweichstrecke gesucht:

    50% länger, dafür wahrscheinlich wesentlich entspannter:


    Im Laufe der nächsten Tage noch etwas optimieren. Aber das da oben... Dann lieber Bus.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • @Malte Ein Flowtrail sondergleichen ;) Hut ab vor so viel Selbstkasteiung. Einzig bei gänzlich blockierter Fahrbahn und ebenfalls blockierten Alternativrouten bekäme man mich auf diese "Wege" (mit Ausnahme z. B. der teils tauglichen Wege zwischen 6:30 und 8:00 an Metro und Avis vorbei).

    12:58: Ich halte sicherheitshalber an — wer weiß, ob mich der Rechtsabbieger mit abgedunkelten Scheiben wahrgenommen hat. Selbst wenn er dann merkt, dass da ein Radfahrer am Fahrbahnrand steht, kann ich nicht weiterfahren, weil wir beide womöglich zum selben Zeitpunkt die Idee mit dem Weiterfahren haben. Im Endeffekt endet das für mich unter der Motorhaube, also lasse ich ihn sich aufregen und fahre anschließend weiter.

    11:58
    Deine Erfahrungswerte in allen Ehren, aber das ist doch arg defensiv gedacht. Der stand ja schon fast als du die Bremse betätigt hast. Langsam weiterrollen und Blickkontakt suchen, wäre möglich gewesen.

  • Wie ist das mit dem "jederzeit sicher passieren" gemeint? Nur in eine Fahrtrichtung? Oder gar in beide? Wenn das Radfahren stadtauswärts nicht erlaubt ist, sollte ggf. mal überprüft werden, ob im gleichen Streckenabschnitt auf der anderen Seite das Radfahren möglich ist.


  • 11:58Deine Erfahrungswerte in allen Ehren, aber das ist doch arg defensiv gedacht. Der stand ja schon fast als du die Bremse betätigt hast. Langsam weiterrollen und Blickkontakt suchen, wäre möglich gewesen.

    Ich weiß nicht. Tatsächlich tue ich mir schwer, in solchen Situationen vorbeizufahren, wenn ich mich neben oder hinter dem Wagen befinde, weil selbst bei Stillstand von beiden Beteiligten dann die bange Frage im Raum steht, wer denn nun zuerst fährt. Wie gesagt: Wenn beide gleichzeitig auf die Idee kommen, jetzt doch noch mal weiterzufahren, dann liege ich wieder unter dem Auto und alle fragen: „Warum hat Malte nicht gewartet? War doch klar, dass das passiert!“

    Aber just bei diesem Wagen konnte ich dank der abgedunkelten Scheiben gar nicht erkennen, was der Kraftfahrer dort am Lenkrad treibt. Spielt er am Smartphone? Oder baut er tatsächlich Blickkontakt auf? Oder hat er „nur so“ angehalten, um dann durch den nicht-abgedunkelten Bereich der Seitenscheiben zu sehen, dass da niemand ist und führe gleich im nächsten Moment weiter?

    Weiß man halt im Endeffekt erst hinterher. Aber ja, tatsächlich bin ich extrem vorsichtig, was solche Situationen angeht. Mittlerweile wird man ja sogar trotz Blickkontakt überfahren, wenn beide Teilnehmer denken: „Oh, cool, er hat mich wahrgenommen, dann kann ich jetzt ja fahren.“ Wenn ich dann schätze, dass sowas in 0,5 bis 1 Prozent der Fälle wieder schiefgehen wird, dann liege ich in zwei Wochen wieder im Krankenhaus.

  • MSDWGI = Man sieht doch was gemeint ist.

    @Malte Jo, ich kann deine Motivation nach all deinen Berichten hier sehr gut nachvollziehen. Nur manchmal grenzt es halt an selbsterfüllende Prophezeihungen. Ich glaube, dass eine extrem defensive Fahrweise auf Dauer auch nicht hilft... Im angesprochenen Fall hättest du nicht mal 1 m weiter vorne vermutlich Blickkontakt gehabt und dann ziemlich sicher fahren können.

  • Zu 11:58: Dermaßen "aggressiv" seine Vorfahrt zu verschenken hilft aber auch niemandem. Vielleicht glaubt der Gute demnächst sogar, er hätte Vorrang gegenüber den geradeaus fahrenden Radfahrern. An der Stelle hatte ich Dein Verhalten tatsächlich auch überhaupt nicht verstanden als ich mir das Video angesehen habe. An Einmündungen fahre ich sehr viel selbstbewusster, nehme auch nicht viel Geschwindigkeit raus.

    Natürlich ist Prio eins noch bremsen oder ausweichen zu können. Prio zwei ist dann aber auch schon eindeutiges Verhalten. Das Bewusstsein, dass man an der Einmündung Vorfahrt hat auch durch die Fahrweise deutlich machen. Ganz nach dem Prinzip des "Manövers des letzten Moments" in der Seefahrt: Eindeutig verhalten und erst im letzten Moment auf die Vorfahrt verzichten um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Wenn ich die Situation früh genug kommen sehe, benutze ich auch meine Stimme als Hupe: "Ööööy!" Führt fast immer zu einer erschrockenen Vollbremsung. Ich denke mir, dass die Angebrüllten zumindest eine gewisse Zeit lang etwas mehr auf bevorrechtigte Radlinge achten.


  • 50% länger, dafür wahrscheinlich wesentlich entspannter:

    Entspannter als diese Hoppel-Baustelle an der Stresemannstraße bestimmt — aber leider immer noch weitab von der eigentlichen Definition von „entspannt“.

    Von Kilometer 0,7 bis Kilometer 1,95 fährt man auf einem buckeligen Radweg die Kieler Straße hoch, muss regelmäßig auf den Gehweg ausweichen, weil auf dem Radweg jemand parkt, und biegt anschließend ordnungswidrig gegen die vorgesehene Fahrtrichtung ab.

    Anschließend bis Kilometer 3,56 den Holstenkamp rauf und runter. Gibt schönere Strecken, aber okay. Man muss halt zwischen Kilometer 3,0 und 3,25 extrem auf Kraftfahrzeuge aufpassen, die einfach so auf den Radweg auffahren, um dort „nur mal kurz“ zu parken.

    Dann bis Kilometer 4,48 die Riegerstraße lang. Ist wegen des Kopfsteinpflasters leider keine Alternative für die tägliche Tour.

    Die Überfahrt über die Bahrenfelder Chaussee ist momentan bei Kilometer 4,48 nicht möglich, wenn ich das auf meinem Video richtig sehe. Man muss sich also etwas drumherumschlängeln.

    Die Von-Sauer-Straße ist ganz in Ordnung, dann folgt aber bei Kilometer 5,06 wieder die totale Übersehstrecke, weil dort mit Vollgas zur Autobahn abgebogen wird. Eine weitere Gefahrenstelle befindet sich gleich auf der anderen Seite bei Kilometer 5,22.

    Anschließend folgt der Osdorfer Weg und die Osdorfer Landstraße bis Kilometer 6,68 — kann man entlangfahren, ja, aber eine schöne Strecke ist das definitiv nicht. Meistens parken dort auch Kraftfahrzeuge halb auf dem Radweg und es gibt regelmäßige Überseh-Punkte.

    Der Rest der Strecke ist dann meines Erachtens tatsächlich relativ entspannt.

    Ich muss mir mal überlegen, was denn tatsächlich eine Alternativstrecke wäre, auch wenn ich zum Glück nicht regelmäßig diese Relation befahren muss.

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    0:13: Dieses Mal lasse ich den komischen Gehweg rechts liegen und wechsle auf die Fahrbahn.
    0:16: Man merke sich diesen Wagen.
    0:40: Nun geht es locker-flockig an den Arbeitsstellen vorbei.
    0:57: Hmm, Zeichen 267 verbietet das Auffahren auf den benutzungspflichtigen Radweg. Dann bleibe ich eben auf der Fahrbahn.
    1:21: Ein etwas dichtes Spurwechselmanöver. Das empfand ich schon recht unangenehm.
    2:39: Irgendwie zurück auf den benutzungspflichtigen Gehweg. Das ist wegen der vielen Radfahrer gar nicht mehr so ganz einfach.
    3:14: Was für eine gigantische Scheißaktion von mir. Der Radfahrer vor mir hält an der grünen Ampel an (Angst vor den abbiegenden Kraftfahrzeugen? Da kann ich mal sehen, wie mein Angst-Verhalten vor abbiegenden Kraftfahrzeugen auf andere wirkt), also mache ich schnell einen Schulterblick nach links, aha, ein Radling hinter mir und will an dem Vordermann vorbei. Dann merke ich, dass der Radling hinter mir zum Überholen angesetzt hat und kriege es manövertechnisch gerade noch so hin, ihn nicht in das Auto nebenan zu drängeln und dem Typen vor mir nicht reinzukacheln. Meine Fresse, das war mit Abstand das dümmste Manöver dieses Jahres bei mir.
    6:38: Situation unklar: Der einbiegende Kraftfahrer guckt nur nach rechts, aber ich verlasse mich einfach mal drauf, dass er den Radweg nicht weiter dichtmachen wird.
    6:58: Und los geht’s. Prinzipiell folgt hier der übliche Käse wie gestern.
    7:39: Für Fußgänger und Radfahrer ist hier kein Platz, also warte ich.
    8:26: Mal wieder eine gigantische Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger. Was ist eigentlich, wenn da ein Lastkraftwagen steht? Wuseln dann alle wie die Ameisen drumherum?
    8:36: Es folgt eine im Vergleich zum Vortag leicht veränderte Verkehrsführung.
    9:08: Kette rechts und los. Im Vergleich zu gestern ist hier nichts neues.
    10:08: Wer steht denn dort rechts an der roten Ampel?
    12:13: Los geht’s auf die Fahrbahn — der Radweg endet schließlich in zwanzig Metern, ab dort hagelt es Ordnungswidrigkeiten.
    13:44: Guck an, wer mich da überholt. Leider kaute mir der Wagen vorher noch etwas zu sehr am Hinterrad — deutlich mehr Abstand wäre deutlich angenehmer gewesen.
    15:36: Großartige Kante — da kann man sich als Radling schön hinlegen.
    16:21: Es droht eine Fahrbahnverengung, der rechte Fahrstreifen fällt weg. Links neben mir fährt ein Schnellbus und ich freue mich, dass er abbremst, um mir das Reißverschlussverfahren zu ermöglichen. Aber: Kein Manöver ohne Blickkontakt! Und irgendwie habe ich das Gefühl, er hätte mir gar nicht das Reißverschlussverfahren ermöglichen, sondern mich lediglich auf den Radweg auf der rechten Seite aufmerksam machen wollen. Naja. Ich verzichtete dankbar auf die Vorfahrt, denn ich wollte auf keinen Fall einen missverstandenen Busfahrer direkt hinter mir haben. Nun habe ich hinter mir einen Pizza-Lieferanten im Nacken, dem ich nun leider etwas holperig vor die Motorhaube gefahren bin.
    16:42: Kann man machen, fand ich aber insgesamt etwas unangenehm, weil der erfolgreiche Ausgang des Überholvorganges darauf beruhte, dass ich nicht weiter Gas gegeben habe. Nun fährt der halt direkt hinter dem Bus und nicht hinter einem blöden Radfahrer.
    19:28: Endlich geschafft — und obwohl ich in der Stresemannstraße noch die Fußgänger auf dem Zweimetergehweg vorbeigelassen habe, bin ich sechs Minuten schneller als durch die Baustelle hindurch.
    [/list]

    Nun stellt sich die Frage nach den Ordnungswidrigkeiten. Gleich am Anfang habe ich ein Zeichen 240 ignoriert, das meines Erachtens das vollkommen unverantwortliche Fahren auf einem engen Gehweg fordert. Direkt nach der Sternbrücke ist mir die Beschilderung unklar, denn einen Radweg gibt es dort erstmal nicht. Anschließend ignoriere ich die dreifache Beschilderung an der nächsten Arbeitsstelle und wechsle danach nicht auf den benutzungspflichtigen Radweg, weil ich das Verbot der Einfahrt respektiere.

    Zwischendurch fahre ich auf dem Gehweg — ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Behörde in der Gegend der ARAL-Tankstelle einfach das Zeichen 240 vergessen hat — anders ergibt die ganze Sache ja überhaupt keinen Sinn.

    Und hinten an der Luruper Chaussee ist die Beschilderung dermaßen verwirrend, dass man zwangsläufig gegen die Verkehrsregeln verstoßen muss. Oder soll ich von der Fahrbahn mein Rad durch die Baugrube tragen, weil auf dem Gehweg plötzlich ein Zeichen 240 steht, das man auf dem eigentlich legalen Wege nicht erreichen kann?

  • Was ist mit Deinen Bremsen, Malte? Büschen versandet, oder sind die Beläge 'runter? Hört sich gruselig an.... ;(

    Sind halt mechanische Scheibenbremsen, die muss man hin und wieder manuell nachstellen. Wegen des rappeligen Antriebs muss das Ding aber eh morgen in die Werkstatt, drum wollte ich mit meinem Informatiker-Geschick da jetzt nicht selbst noch dran.

  • konsequent wäre es aber, wenn im gesamten Baustellenbereich zwischen Bahnunterführung Kaltenkircher Platz und dem Beginn der Bahrenfelder Radfahren untersagt wird.
    Ist ernst gemeint. Oder man muss eben die Bauabschnitte so planen, dass 2m Restbreite Gehweg verbleiben, auf dem man dann mit "Radfahrer frei" fahren darf.

    Alles andere wird nichts.
    Ich bin gestern auch ab Sternbrücke bis Bahrenfelder gefahren. Die Gerüste auf den Radwegen hinter der Sternbrücke sind ein Witz und saugefährlich. Aber ich fahre da ohnehin lieber Fahrbahn.
    Ich bin ab Kaltenkircher Platz der Umleitung gefolgt. Kann man machen. Kopfsteinpflaster ist fahrbar. Stellt man sich eben mehr in die Pedale und belastet den Sattel weniger. Sind nur 200m.
    Zur Not auf den "sonstigen Radweg" rechts und sich dann von den auf die Firmengelände abbiegenden TRansporter umfahren lassen :P

    Auf der Umleitungsstrecke kommt man bequem an allen Stehzeugen rechts vorbei. :)

  • 0:57: Hmm, Zeichen 267 verbietet das Auffahren auf den benutzungspflichtigen Radweg. Dann bleibe ich eben auf der Fahrbahn.

    Sicher?

    Zitat

    StVO
    Zeichen 267
    j0367-1_0990.jpg
    Verbot der Einfahrt
    Ge- oder Verbot
    Wer ein Fahrzeug führt, darf nicht in die Fahrbahn einfahren, für die das Zeichen angeordnet ist.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab