- Klares Bekenntnis gegen mehr Radverkehr: Hamburger Bürger befragen
- Radhelmkampagne „Helm tragen. Vorbild sein!“ soll Best-Ager und Senioren ansprechen
- Critical Mass in Köln: Kölner Polizei wertet Fahrradtour als Straftat!
Woche 40 vom 28. September 2015 bis zum 4. Oktober 2015
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- Klares Bekenntnis gegen mehr Radverkehr: Hamburger Bürger befragen
Am besten gefällt mir, wie über die Nennung des akademischen Grads seine Meinung untermauert werden soll. Dipl.-Ing (TU) - der hat bestimmt Ahnung von der Materie. Und dann googelt man und findet heraus, dass er Elektroingenieur im Bereich Medizintechnik ist. Eine Meinung kann ja jeder haben und gerne auch ausdrücken, aber sowas ist echt albern.
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»Schütze Dein BESTES.«
Ähm - durch Radlerhosen mit Sitzkissen, ja?
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Gerade mal die Quelle der Kampagne angesteuert. Grandios_
Die schreiben, dass 2012 der Anteil der Helmträger unter allen Radfahrern 13 % betrug.
Dann schreiben sie, dass 2012 33 von 42 getöteten Radfahrern keinen Helm trugen. Das heißt: Der Anteil der Helmträger unter den getöteten Radfahrern betrug 21,4 %.
Daraus ließe sich mit Leichtigkeit folgern, dass das Tragen eines Fahrradhelms die Todesrate um fast 65 % steigert.
Kein gutes Argument pro Helm ...
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Zitat von im.baden-wuerttemberg.de
Dass ein Fahrradhelm auch bei Erwachsenen beim Sturz oder Zusammenprall mit anderen Verkehrsteilnehmern Schädelverletzungen vermeiden oder mildern könne, mache ein Blick auf die Unfallzahlen mehr als deutlich. Im Jahr 2014 seien von der Polizei insgesamt 9.619 Radfahrunfälle registriert worden. Dies entspreche einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent. Bei diesen Unfällen seien 1.997 Radfahrer schwer und 6.194 leicht verletzt worden. Insgesamt seien leider 53 Radfahrer ums Leben gekommen.
Mit der Logik haben es die Herren weniger. Die herangenommenen Unfallzahlen verdeutlichen nix, schon gar nicht eine wie auch immer geartete Wirkung eines Fahrradhelmes. Einfach behaupten und irgendwo hinschreiben, dann wird es schon wahr sein. Dieses Vorgehen erinnert an Theologen und Juristen.
Edit:
liege die Helmtragequote für Radfahrer ab 17 Jahren nur noch zwischen sieben und 16 Prozent.
2014
Von insgesamt 53
tödlich
verunglückten Fahrradnutzern ...
... hatten 31 (= 59%)
keinen Fahrradhelm
getragen!Jau, einfach genial, wie @Fahrbahnradler schon richtig schrieb. 41% der tödlich verunglückten Radfahrer trugen also einen Fahrradhelm. Ein Fahrradhelm erhöht folglich die Wahrscheinlichkeit, tödlich mit dem Fahrrad zu verunglücken, um 150 Prozent.
Holprige Logik kann ich auch.
(Wer nachrechnen möchte: 41/16 = 2,5625 = 256,25%
abzüglich der Basis 100 verbleibt eine Erhöhung von 156,25 oder rund 150 Prozent. Daß man das so nicht rechnen kann, weil die Helmtragequote unter allen Radfahrern fehlt, genaugenommen der Anteil der mehrheitlich einen Fahrradhelm tragenden Kinder unter den tödlich verunfallten, diese aber wiederum ein anderes, risikoreicheres Verkehrsverhalten zeigen....) -
Richtig. Zum rechnerischen Vergleich würde auch gehören, welche Strecken denn die Radler mit bzw. die ohne Helm zurücklegen (bei mir z.B.: 1 km ohne, aber 10 km mit), was das für Strecken sind (Schrebergarten und Parks oder Landstraße und Passabfahrt), wie hoch die Geschwindigkeit ist und so weiter.
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Übrigens enthalten auch Helmstudien, die nachweisen , das Helme eine Schutzwirkung haben, offenbar einen systematischen Fehler. Siehe diese Arbeit .
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Klares Bekenntnis gegen mehr Radverkehr: Hamburger Bürger befragen
Ich hätte noch ein paar Punkte für die Fragestellungen des Herrn Diplom Ingenieur Negle, die "zur Versachlichung" führen:
- Fragen wir mal die rund 50 Prozent der Menschen, die kein Auto besitzen, ob sie mit den 80 Mrd. Euro, mit der der private Autoverkehr vom Bund (aus Steuergeldern!)subventioniert wird, einverstanden sind, während an allen Ecken gespart wird.
- Fragen wir mal die Hamburger Fußgänger, ob sie damit einverstanden sind, dass die Polizei sich nachweislich(!) nicht um Falschparker kümmert, die Tag für Tag Geh- und Radwege zuparken.
- Fragen wir mal die Anwohner der unzähligen Hamburger Hauptstraßen, ob sie damit einverstanden sind, dass sie rund um die Uhr tödliches Gift aus Auspuffrohren, sowie Höllenlärm Tag und Nacht ertragen müssen, damit Menschen, die gern rasen, auf "tollen Sound" aus nachgerüsteten Auspuffanlagen stehen oder einfach nur wegen der Ruhe und der besseren Luft lieber im Grünen wohnen und - natürlich mit dem Auto jeden Tag in die Stadt fahren.
- Fragen wir mal den Gesetzgeber, weshalb in der Stadt Tempo 50 erlaubt ist, was real 60 bis 80 bedeutet, obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeit in Städten kaum höher als 20 bis 25 Km/h beträgt und bei Tempo 30 die tödlichen Unfälle, sowie die Schwere der Verletzungen, erheblich niedriger wären, als bei Tempo 50. Außerdem wäre der Verkehr flüssiger - und darum geht es doch angeblich, oder?
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Zum rechnerischen Vergleich würde auch gehören, welche Strecken denn die Radler mit bzw. die ohne Helm zurücklegen (bei mir z.B.: 1 km ohne, aber 10 km mit), was das für Strecken sind (Schrebergarten und Parks oder Landstraße und Passabfahrt)
Das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Denn statistisch "mittelt sich das raus". Vielfahrer kommen häufiger bzw. mit höherer Wahrscheinlichkeit in eine Zählung als Gelegenheits- und Schönwetterradler. Ist die Zählung also ausreichend umfangreich, dann hat sich das ausgeglichen. Die ermittelte Helmtragequote stimmt also ziemlich genau mit dem prozentualen Kilometeranteil behelmt/unbehelmt überein.
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Es kommt schon darauf an, wo man zählt. Wenn man viel am Deich zählt, hat man mehr Helme. Wenn man mehr am Einkaufszentrum zählt, sind's eher weniger. Mittelt sich die Wahl des Zählorts wirklich raus?
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oh Gott. Lass das bloß nicht die Uhlenhonks lesen...
Die drehen komplett frei. Noch einer, der T30 fordert. Jetzt nicht explizit im Mühlenkamp, aber das interessiert die auch nicht. -
Mittelt sich die Wahl des Zählorts wirklich raus?
Zumindest fast. Dort, wo regelmäßig viele Radler unterwegs sind, wird auch irgendwann mal gezählt. Oder zumindest an einem vergleichbaren Ort.
Was hingegen herausfällt, sind die "Hardcore-Nebenstrecken-Außerorts-Radler" sowie die nie das Quartier verlassenden "Im-Wohnviertel-Nur-Zum-Bäcker-Radler". Die erste Gruppe ist schlicht zu klein, selbst dann, wenn einzelne tausend Kilometer die Woche fahren. In Berlin sind das vielleicht 500. Bei weit über hunderttausend, die täglich aufs Rad steigen, spielt das keine Geige. Die zweite Gruppe fährt schlicht zu wenige Kilometer. Da spielt dann auch eine eventuell größere Anzahl keine Rolle.
Es geht ja um den Anteil der Personen-KM mit und ohne Helm. Dafür reicht die Zählung aus, wenn die Zählstellen ausreichend gestreut werden und die Zählung häufig genug stattfindet.Ja, dann mittelt sich das.
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Radfahrer halten sich in der Regel nicht an die Regeln. Auch auf wandernde Amphibien nehmen sie keine Rücksicht — meist da sie diese nicht wahrnehmen. Eine rote Ampel wird nur dann von den Radfahrern akzeptiert, wenn sie von fest montierte Schranken unterstützt wird, die nicht umfahren werden können.
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In den zehn Jahren ist der Radverkehrsanteil aber etwa auch um die genannten 50% gestiegen. Bei gleichzeitig gestiegenem Gesamtverkehr. Somit das Risiko sogar leicht gesunken.
Das Positive ist , das nicht nutzlose Helme als Problemlösung angepriesen werden. -
Im genannten Forum schrieb gerade jemand:
An alle Forumsteilnehmer, die hier gerade die Messer wetzten im ewigen Kampf Auto- gegen Radfahrer: lasst euch von dem Artikel und dem Autolobbyisten GDV nicht an der Nase herumführen!
2005 wurden noch 575 Radfahrer im Straßenverkehr getötet. Das entsprach damals 10,7 % aller Verkehrsopfer. 2014 wurden dagegen nur noch 396 RF getötet, was 11,7 % von allen bedeutet.
Es fand also absolut gesehen eine Reduktion um 30 % statt, während es relativ zur Gesamtopferzahl dank des milden Winters einen minimalen Anstieg gab.
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"Der GDV fordert deshalb die Serieneinführung von Notbremssystemen: Eine Verminderung der Aufprallgeschwindigkeit um 20 Kilometer pro Stunde etwa durch eine Notbremse mit Radfahrererkennung reduziere "das Kopfverletzungsrisiko bei Erwachsenen und Kindern am stärksten - und das für alle Fahrzeugfronten", heißt es in der Studie."
Mein Lieblinsgteil in diesem Artikel. Statt der vorgeschlagenen teuren Elektroniklösung könnte man auch einfach flächendeckend innerorts Tempo 30 anordnen. Das wäre dann auch eine Verringerung der Aufprallgeschwindigkeit um 20km/h.
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Heute in der Süddeutschen:
Radfahrerin stößt mit Notarztwagen zusammenIm Text steht es dann genau anders herum: "Ein Notarztauto auf Alarmfahrt hat an der Fraunhoferstraße eine Radlerin erfasst", was mir auch wesentlich plausibler erscheint. Aber man macht das Ganze lieber auf, als sei die Radfahrerin schuld. Und der Hinweis auf den fehlenden Helm darf natürlich auch nicht fehlen.
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Oh, das hatten wir hier auch gerade.
Da ist wohl eine Nachschulung bei diversen Einsatzkräften erforderlich, was das Fahren mit Sonderrechten angeht. -