• Hi
    Besser wäre die Überschrift gewesen:
    Besoffener Lieferwagenfahrer fährt 10-jähriges Kind auf dem Rad tot.
    Immerhin wurde trotz Todesfalls der Helm erwähnt, nicht selbstverständlich. Und es wurde auch nicht gemutmaßt, die Beleuchtung am Rad hätte eventuell nicht funktioniert. So gesehen nicht so schlecht, der Artikel.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Intelligente Ampel:


    Weil an dieser Stelle vor allem viele Radfahrer Richtung Glashütte und auch in Richtung Gemeinschaftsschule erwartet werden, hat die Stadt noch zwei extra Drück-Knöpfe aufstellen lassen. Jeweils rund 30 Meter vor der Ampel können die Radfahrer in Ost-West-Richtung Grün anfordern. Bei normalem Fahrttempo kann so in der Regel direkt ohne Wartezeit über die Ampel gefahren werden. Zusätzlich sollen noch Haltegriffe an der Ampel angebracht werden, wenn es doch einmal länger dauert.

  • Intelligente Ampel:


    Weil an dieser Stelle vor allem viele Radfahrer Richtung Glashütte und auch in Richtung Gemeinschaftsschule erwartet werden, hat die Stadt noch zwei extra Drück-Knöpfe aufstellen lassen. Jeweils rund 30 Meter vor der Ampel können die Radfahrer in Ost-West-Richtung Grün anfordern. Bei normalem Fahrttempo kann so in der Regel direkt ohne Wartezeit über die Ampel gefahren werden. Zusätzlich sollen noch Haltegriffe an der Ampel angebracht werden, wenn es doch einmal länger dauert.

    Das mag für sehr gemütliche Radfahrer ja klappen. Aber der für den Radverkehrsanteil wichtige Part der Berufspendler/Alltagsfahrer wird zügiger unterwegs sein. Für PKW gibt es Sensoren, da würde niemand erwarten, dass die langsamer werden um einen Knopf zu drücken.

    Die Haltegriffe sind allerdings tatsächlich eine nette Idee. Man kann ja nicht immer grün haben.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • An sich kein besonders hervorzuhebener Artikel, aber doch ziemlich exemplarisch dafür, wie Fahrradunfälle in der Öffentlichkeit meist wahrgenommen werden: als unvermeidliche Vorfälle, ähnlich der höheren Gewalt.


    Ich kenne die Presselandschaft in Baden-Württemberg ganz gut und so bin ich über die nüchterne Beschreibung des dramatischen Unfalls mit Todesfolge doch etwas schockiert. Wäre der Unfall anders zustande gekommen, der Aufschrei wäre mit Sicherheit ein anderer gewesen.

    Und ich dachte "die Öffentlichkeit" nimmt das so wahr (gleicher Vorfall, etwas weniger nüchtern):

  • Nun, da bin ich ein bisschen in der Zwickmühle: auf der einen Seite ist es schon "Angenehm" wenn das Problem der Besoffenen im Straßenverkehr mal wieder deutlich genannt wird, auf der anderen Seite fördert das dann wieder das "Radfahren ist gefährlich"-Gefühl während gleichzeitig suggeriert wird das nur Besoffene Radfahrer zusammenfahren.
    Insgesamt aber besser so als das der Junge wie im anderen Artikel suggeriert von dem LKW "angestoßen" wurde. Klingt ja beinahe so als ob er ein wenig geschubst wurde und dann "unglücklich" gefallen wäre. Wobei dieses "Anstoßen" bei einem LKW (!) 3000 Euro Sachschaden verursacht hat.
    Naja, wird wohl ne Sonderlackierung gewesen sein und jetzt zieht sich halt ein leichter Kratzer über die Stoßstange und über die Tür, ne?

    Aus der Bild: "Auch der Schutzhelm konnte den Buben nicht retten. Er zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen am Kopf zu."
    <sarkasmus>Wen wunderts, hilft er doch laut div. Pressemitteilungen vor allem bei Gesichtsverletzungen und Verletzungen der Extremitäten.</sarkasmus>

  • Noch richtiger wäre: »39 Fahrzeugführer, darunter 14 Radfahrer« oder »25 Kraftfahrzeuge und 14 Fahrräder«.
    Aber ich fürchte, die Berliner Polizei kennt sich mit Metonymien ebensowenig aus wie mit dem Unterschied von Straße und Fahrbahn ;)

    Ich grüble allerdings noch über etwas anderes nach:

    »In nur zweieinhalb Stunden wurden 119 Abbiege- und drei Rotlichtverstöße an der Kreuzung Hardenberg-/Joachimsthaler Straße registriert. Von diesen „Verkehrssündern“ kontrollierten die Einsatzkräfte 25 Fahrzeuge und 14 Radfahrer.«

    Ich kann mir sowohl bei Autofahrern als auch bei Radfahrern lebhaft vorstellen, wie Rotlichtverstöße aussehen. Abbiegeverstöße bei Autofahrern kennt man auch zur Genüge. Aber wie muss man sich Abbiegeverstöße bei Radfahrern vorstellen, an dieser Kreuzung direkt am Bahnhof Zoo? Sind die zwischen Fußgängern durchgebrettert?

  • Aber wie muss man sich Abbiegeverstöße bei Radfahrern vorstellen, an dieser Kreuzung direkt am Bahnhof Zoo? Sind die zwischen Fußgängern durchgebrettert?

    Das ist in diesem Falle tatsächlich leicht, einen solchen zu begehen. Zur Orientierung:


    Der rechts erkennbare Radweg ist inzwischen weg. Stattdessen wurde ein Schutzstreifenstummel in die Rechtsabbiegerspur gepinselt. Dieser wiederum ist aber nur für rechtsabbiegende Radler. Wer geradeaus möchte, muß sich in die Busspur oder sogar in die davon links befindliche rechte Geradeausspur stellen. Ich komme dort nahezu täglich vorbei. Vielleicht 5% der Radler stellen sich an dieser Stelle korrekt auf.

    (Edit: Und Handzeichen sind bei Radfahren nun wirklich eine aussterbende Erscheinung. Aber um deren Ausbleiben zu ahnden, kann man sich an jede beliebige Kreuzung mit Radverkehr hinsstellen.)

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Und Handzeichen sind bei Radfahren nun wirklich eine aussterbende Erscheinung

    Oh, ich oute mich hier gerne als rechts-keine-Handzeichen-Geber. Ich habe es einfach dicke beim Rechtsabbiegen auch noch überholt zu werden da dort bestimmt noch genug Platz -upps, doch nicht ist. Die Zahl der Fälle in denen ein Rechtsabbieger davon ausgeht das ein geradeausfahrende Radfahrer schon irgendwie verschwunden sein wird reicht mir.

  • Ich gebe auch keine Handzeichen für Verkehrsteilnehmer, die hinter mir sind. Ich kündige Spurwechsel oder Abbiegevorgänge(egal ob Radweg oder Fahrbahn) immer durch deutliches umschauen an, denn umschauen muss ich mich eh. Auch wenn ich im Auto hinter einem Radfahrer herfahre, habe ich den Eindruck, daß die Absicht damit deutlich rüberkommt.

    Anders sieht es beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr aus oder beim Linksabbiegen mit Gegenverkehr, wenn der Gegenverkehr auch abbiegen will, oder wenn keine Lücke im Verkehr ist und ich beim Spurwechsel auf Nachsicht angewiesen bin.

    Hände gehören ans Lenkrad, wie ich finde.l

  • Also ich halte diese Pinselei für irre. Da beginnt also auf der Rechtsabbiegespur plötzlich ein Fahrradstreifen. Als geradeaus fahrende Radler hätte ich gar keine Veranlassung gehabt, mich in Bordsteinnähe zu begeben. Denn die Spuren mit dem Geradeauspfeil sind weiter links, und dort, wo die anfangen, ist von einem Radfahrstreifen noch nichts zu ahnen.
    Aber dann steht auf dem Bordstein noch ein grünes Schildchen mit den Routenhinweisen für Radfahrer: geradeaus!
    Wahnsinn.

  • Also ich halte diese Pinselei für irre.


    Jo, ich auch.

    Zum Taxifahrer, der übersehen haben will: Das war die Gegenrichtung, und die ist auch hübsch:

    Zunächst beginnt da wieder ein Schutzstreifen rechts in der Busspur (aufgrund der einsetzenden Dämmerung etwas verwackelt, sorry):

    Richtig, rechts kommt ein [Zeichen 254]

    Dann wird dieser Streifen für Geradeausradler nach links verschwenkt:

    um in die linke Seite der Rechtsabbiegerspur zu führen:

    Nahezu bei jeder Grünphase biegt jemand aus der rechten Geradeausspur rechts ab:

    Von denen ist etwa die Hälfte von auftauchenden Radfahrern ganz überrascht. Das kann man ja nun auch wirklich ganz und gar nicht seit 150 Metern vorhersehen, daß ausgerechnet hier Radfahrer unterwegs sind....

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    Peter Viehrig

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  • Handzeichen sind bei Radfahren nun wirklich eine aussterbende Erscheinung. Aber um deren Ausbleiben zu ahnden, kann man sich an jede beliebige Kreuzung mit Radverkehr hinsstellen.

    Ist aber gar nicht so leicht mit dem Ahnden, da Handzeichen nicht explizit vorgeschrieben sind, anders als der Blinker beim KFZ.

    Hände gehören ans Lenkrad, wie ich finde.

    Ich finde, sie gehören an den Lenker!

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Ist aber gar nicht so leicht mit dem Ahnden, da Handzeichen nicht explizit vorgeschrieben sind, anders als der Blinker beim KFZ.


    Wörtlich nicht, faktisch dann aber doch:

    Zitat

    Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)
    § 9 Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren

    (1) Wer abbiegen will, muss dies rechtzeitig und deutlich ankündigen;

    Für "deutlich" reicht ein bißchen den Kopf zu drehen nicht aus, finde ich. Während des Abbiegens habe ich die Hände natürlich auch am Lenker, es heißt ja auch "ankündigen", also vorher. Wer da kein Handzeichen geben kann, ist zu schnell. (Wobei ich das "Blinkerverbot" für Fahrräder als groben Unfug empfinde.)

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    Peter Viehrig

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