• „Fahrradschwuchtel“

    Falls sich jemand wundert, warum ich mir mittlerweile den absurd teuren Luxus der ersten Klasse gönne: Weil’s die Fußballfans nicht tun.

    Der ICE 594 rollt gerade mit sehr vielen betrunken Rot-Weißen nach Köln, im Bordrestaurant sitzen die Leute auf und unter den Tischen, trinken ihr mitgebrachtes Bier und sind recht unangenehm. Ich gehe durchs Restaurant hindurch, will mir eigentlich nur den nächsten Kaffee bestellen, da fasst mir schon einer an den Hintern.

    Bestellen kann ich nicht, weil die Leute auch vor der Theke auf dem Boden sitzen. Für eine „Schwuchtel“ werde man nicht aufstehen, macht man mir direkt deutlich.

    Ja, ich trage keine Krawatte und mit Fahrradhose und blauer Sportjacke falle ich schon auf. Ist mir klar. Danke. Aber warum a) immer und b) von Fußballsfans diese homophoben Kommentare? Und Zusatzfrage c): Warum diese Homophobie, während man sich gleichzeitig im Alkoholrausch gegenseitig abschlabbert und filmt, was nun wirklich keinem heteronormativen Kriterium entspricht?

  • Zusatzfrage c): Warum diese Homophobie, während man sich gleichzeitig im Alkoholrausch gegenseitig abschlabbert und filmt, was nun wirklich keinem heteronormativen Kriterium entspricht?

    Du meinst es entspricht nicht *deinen* heteronormativen Vorstellungen ;)

    Aber wenn du 1. Klasse fährst, kommt dann nicht jemand vorbei, bei dem du was bestellen kannst?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Falls sich jemand wundert, warum ich mir mittlerweile den absurd teuren Luxus der ersten Klasse gönne: Weil’s die Fußballfans nicht tun.

    Der ICE 594 rollt gerade mit sehr vielen betrunken Rot-Weißen nach Köln, im Bordrestaurant sitzen die Leute auf und unter den Tischen, trinken ihr mitgebrachtes Bier und sind recht unangenehm. Ich gehe durchs Restaurant hindurch, will mir eigentlich nur den nächsten Kaffee bestellen, da fasst mir schon einer an den Hintern.

    Bestellen kann ich nicht, weil die Leute auch vor der Theke auf dem Boden sitzen. Für eine „Schwuchtel“ werde man nicht aufstehen, macht man mir direkt deutlich.

    Ja, ich trage keine Krawatte und mit Fahrradhose und blauer Sportjacke falle ich schon auf. Ist mir klar. Danke. Aber warum a) immer und b) von Fußballsfans diese homophoben Kommentare? Und Zusatzfrage c): Warum diese Homophobie, während man sich gleichzeitig im Alkoholrausch gegenseitig abschlabbert und filmt, was nun wirklich keinem heteronormativen Kriterium entspricht?

    Die bittere Wahrheit: Diese Fußballfans sind offenbar ein wichtiger Teil der Gesellschaft, du halt eher nicht. Kann man auch daran erkennen, dass in praktisch allen "Nachrichtensendungen" (auch in unserem Adenauer-Doppel-ÖR-System) ein Großteil der Sendezeit darauf verwendet wird, Fußballtabellen vorzulesen. Und eine Außenministerin lässt sich trotz Flugverbots 250 km zu einem Ballspiel fliegen. Irgendwie scheint die Pflege der seichten Gemüter sehr wichtig zu sein...

  • Die ÖBB ziehen leider ihren "Wir wollen keine Radfahrer"-Kurs durch:

    Früher: EuroCity mit Fahrradtransportwagen, 40 Plätze.

    Jetzt: Super-duper-Kombination mit 6 Plätzen. Nicht flexibel.

    Zitat

    „Die Anzahl der Fahrradplätze ist immer ein Kompromiss zwischen mehr Fahrradplätzen und Sitzplätzen“, verteidigt ein ÖBB-Sprecher die Herangehensweise auf Anfrage unserer Redaktion. „Fahrradplätze sind meist nur zu bestimmten Jahreszeiten voll belegt, die Nachfrage nach Sitzplätzen besteht das ganze Jahr über.“ Zumindest in den stärker nachgefragten Sommermonaten einen Fahrradtransportwagen anzuhängen, sei „bei modernen Zügen aus technischen Gründen leider nicht möglich“.

    Die "modernen Züge", also NightJet und RailJet neue Generation, sind siebenteilige, nicht trennbare Einheiten, also wie ein ICE 2, 3 oder ein TGV mit 200 Metern Länge, nur eben: ohne Antrieb. An einer Seite Steuerkopf, an der anderen Seite normaler Wagenübergang. Dazu kommt dann eine Taurus. Also die Lok, nicht das, was Pistorius liefern will.

    Meine damaligen Kollegen haben ÖBB-Chef Matthä schon 2016, als in der österreichischen Botschaft in Berlin das neue Nachtzugkonzept vorgestellt wurde (DB: wir wollen nicht mehr; ÖBB: wir machen das jetzt und kaufen euch 42 Schlafwagen und 15 Liegewagen ab plus das Modell für die Einzel-Liegekabinen), mit der Frage nach Fahrradmitnahme völlig aus der Fassung gebracht: "Fahrradmitnahme im Nachtzug? Wozu das denn?" - "Vielleicht um nach dem Donauradweg von Wien aus wieder zurückzufahren? Oder Alpenquerung, oder Kärnten, oder aus der Schweiz nach Holland ..."

    Nee, wollten sie nicht.

    Und das Argument "nur im Sommer" kann ich von den Ösis nicht mehr hören. Die sollen sich mal ihre eigenen alten Personenwagen anschauen: da sind Fahrradhalterungen (zum senkrechten Einhängen) so konstruiert, dass man da auch Ski reinstellen und befestigen kann.

  • Ich habe mit der Bahn ja so meine liebe Not, wie ihr vielleicht in meinem Storys auf Instagram entnommen habt. Aus der 1. Klasse fliege ich momentan mit dem Faltrad relativ häufig unter Androhung der Bundespolizei raus, weil angeblich seit dem „kleine Fahrplanwechsel“ im Juni die Mitnahme von Falträdern in der 1. Klasse im Nah- und Fernverkehr verboten wäre. Stimmt natürlich nicht, aber das Personal verschiedener EVUs behauptet das ganz hartnäckig: Entweder stünde das in den Beförderungsbedingungen (erixx Holstein) oder andere Fahrgäste könnten sich belästigt fühlen (DB Fernverkehr AG) oder Falträder müssten auch im gefalteten Zustand im Fahrradwagen transportiert werden (Metronom Eisenbahngesellschaft). Irgendwas werden sich die Leute im Zweifelsfall schon ausdenken.

    Heute habe ich aber mal alles zur Explosion gebracht.

    Ich wollte mit dem ICE 886 von Lüneburg nach Hamburg fahren. Der kam mit einer Verspätung von 20 Minuten in Lüneburg an und verkehrte als Ersatzzug mit einer modernisierten ICE-1-Ganitur. Und schon draußen am Bahnsteig werde ich vom Zugpersonal äußerst höflich und professionell darauf hingewiesen, dass ich hier nicht einsteigen darf.

    Denn: Der Zug wäre überfüllt. Ich stieg trotzdem ein, denn objektiv gesehen war der Zug nicht voller als das, was DB Fernverkehr ansonsten in den letzten Wochen auf die Reise geschickt hat. Es wurde dann schließlich mit der Räumung durch die Bundespolizei gedroht, so dass ich mich dann doch bemühte, Jacken, Taschen und Rucksäcke auf den Sitzen anzusprechen, ob ich wohl den Platz einnehmen könnte, aber es stellte sich heraus, dass auf jedem Platz jemand saß, der gerade rauchen oder auf Toilette oder im Boardrestaurant wäre. Das fand ich lustig, denn draußen rauchten nur zwei Personen, die Toilette war kaputt und das Bordrestaurant geschlossen — ich kam schnell dahinter, dass die Leute einfach wie immer keine Lust auf einen Sitznachbarn hatten und fragte beim fünften Mal direkt nach, wo sich denn das eigene Gepäck befände oder ob man nur mit dem Notebook auf dem Schoß allein reise. Kam auch nicht gut an.

    Weil ich aber keine Lust hatte, von der Bundespolizei aus dem Zug getragen zu werden, stieg ich freiwillig aus. Zack, gingen die Türen zu, der Zug fuhr ab. Der einzige Blödmann, der sich von der Drohung der Bundespolizei beeindrucken ließ, war ich.

    um 12:28 Uhr rollte RE 82120 ein. Die sieben Doppelstockwagen waren auch schon gut gefüllt — und der Zug ging im Angesicht von Malte Hübner und seinem Faltrad direkt kaputt. Wir sollten dann um 13:32 Uhr mit RB 81618 bis Hamburg-Harburg fahren und dort mit der S-Bahn weiter zum Hauptbahnhof, aber der Zug wartete leider nicht auf die ganzen Leute, die von Gleis 3 auf die andere Seite des Bahnhofs zu Gleis 6 rannten. Schade.

    Stattdessen hielt plötzlich ein weiterer ICE auf Gleis 2, der fahrplanmäßig keinen Halt in Lüneburg hatte, aber wegen eines Polizeieinsatzes auf der Strecke hier schon mal die Türen öffnete. Ich stieg heimlich ein, stellte fest, dass die 1. Klasse wieder voll war, aber ein Wagen der 1. Klasse wegen defekter Klimaanlage gesperrt war. Da der gesperrte Wagen nicht kälter oder wärmer war als die anderen Wagen und ich annahm, es würden hier keine Schimmelpilzsporen oder tödliche Viren aus der defekten Klimaanlage strömen, beschloss ich mich stehend in dem defekten Wagen aufzuhalten.

    Nach nicht einmal einer Minute stand das Zugpersonal neben mir und wies mich äußerst freundlich und professionell darauf hin, dass dieser Wagen gesperrt wäre. Ich gab genauso professionell und höflich zurück, ob wir noch eine zweite Person in diesem Zug finden würden, die sich dafür interessiert. Das war nicht nett, das war nicht deeskalierend, also drohte der Zugbegleiter mit der Bundespolizei und hielt sich zur Verdeutlichung dieser Drohung das Telefon ans Ohr, als riefe er direkt an. „Sie müssen erst eine Nummer eintippen, damit das Telefon funktioniert“, klugscheißerte ich ranzig, „aber Sie können auch einfach raus auf den Bahnsteig gehen, die Beamten stehen noch dort hinten, die wurden schon von Ihren Kollegen gerufen.“

    Obwohl wir nun beide kundgetan hatten, kein Interesse an einer Deeskalation zu haben, kam plötzlich ein neuer Vorschlag: In der 2. Klasse wären noch 150 Plätze frei und ich bekäme dann ja die Differenz des Fahrpreises erstattet.

    Und das stimmte nunmal beides nicht: Die 2. Klasse war noch voller als die 1. Klasse, denn auch dort stapelten sich die Beförderungsfälle schon in den Türbereichen und in den Gängen, und außerdem bekomme ich mit meiner BahnCard 100 natürlich auch keine Differenz erstattet, denn die kann niemand berechnen. Ich bekomme noch nicht einmal die 15 Euro für die verspätete Ankunft in Hamburg, weil mir das so genannte „Servicecenter Fahrgastrechte“ wieder vorhalten wird, der ICE 886 wäre doch mit 20 Minuten Verspätung in Hamburg angekommen und für 20 Minuten Verspätung gibt’s halt keine Erstattung. Es wird ja nirgendwo hinterlegt, dass dieser Zug überfüllt war und ab irgendeinem Bahnhof kein Zustieg mehr zulässig war.

    Da weiß ich aus Erfahrung, dass man sich auf den Kopf stellen kann: Wenn wieder ein Zugteil fehlt, wenn der Zug überfüllt ist, wenn man von der Bundespolizei aus dem Zug geräumt wird, weigert sich das „Servicecenter“ hartnäckig, irgendeine Entschädigung auszuzahlen. Das müsste man wohl mal mit anwaltlicher Hilfe eskalieren, aber das sind mir die 15 Euro dann doch nicht wert.

    Immerhin durfte ich dann noch später mit dem verspäteten ICE 1672 nach Hamburg fahren. Auch der fuhr als überfüllter Ersatzzug, aber hier hatte das Zugpersonal keine Lust, sich mit renitenten Beförderungsfällen auseinanderzusetzen.

    Wenigstens haben das Zugpersonal davon abgesehen, mit den albernen „Lieblingsgast“-Keksen um sich zu werfen. Wie ein Lieblingsgast sehe ich nun ganz sicher nicht aus.

  • wow. ich lebe im Paradies. Wo ein ausnahmsweise in Einfach- statt Doppeltraktion verkehrender RE am Morgen keine Zustände außer "viele müssen stehen" auslöst.

    Hamburg und Umgebung ist echt ein Höllentor.

  • Hamburg und Umgebung ist echt ein Höllentor.

    Möchte ich so auch nicht unterschreiben, aber in den letzten paar Wochen verläuft ernsthaft keine einzige Fahrt einigermaßen zufriedenstellend oder gar pünktlich. Und das ergeht nicht nur mir so, nur gehöre ich zu denjenigen, die dann besonders laut in gesellschaftlichen Netzwerken oder in diesem Thread jammern. Ich müsste eigentlich mal wieder Fahrgastrecht-Anträge einreichen, da haben sich allein in den letzten zwei Wochen wieder 16 Fälle angesammelt.

  • Pünktlichkeitsquoten von DB Fernverkehr

    Ich habe in den letzten drei Wochen im Fernverkehr übrigens tatsächlich eine einzige Fahrt sitzend verbracht. Bei allen anderen Fahrten waren die Züge überfüllt, es stand sogar Gepäck in den Gängen herum. Und wenn ich auf die Idee komme, einen Sitzplatz zu reservieren, dann taucht plötzlich die Meldung im Navigator auf, Reservierungen wären für diesen Zug nicht möglich oder, wenn ich es bis zur Reservierung tatsächlich schaffe, es kommt ein Ersatzzug angeschnauft und meine Reservierung ist futsch.

    Insofern: Niemals ohne Falthocker in den Zug steigen.

  • Um mal wieder was lustiges zu schreiben: Sofern nicht ein Wunder passiert, werde ich im nächsten Jahr mit dem Auto zu diversen Radrennen quer durch Deutschland fahren.

    Ich find’s auch nicht geil, mir graut geradezu davor, als Kilometerfresser auf der Autobahn durch die Windschutzscheibe zu starren, aber sofern die Leistungen des ganzen Bahn-Universums nicht deutlich besser werden, sehe ich nicht, wie ich mit Bahn und Fahrrad einigermaßen pünktlich an der Startlinie stehen soll.

    Mittlerweile sind die Bahn und ich in unserer Fehde im freien Fall angelangt und ich könnte jetzt einen ganz schön langen Beitrag über Verspätungen, kaputte Weichen, kaputte Züge und so weiter schreiben. Zur Schonung der Nerven fasse ich das kurz in einer allgemeingültigen Anekdote zusammen:

    Mittlerweile fahre ich bei gut 40 % meiner Fahrten im Fernverkehr mit einem Ersatzzug. Das heißt, statt eines zwölfteiligen ICE 4 kommt plötzlich ein modernisierter ICE 1 angerollt, der aber nur die halbe Kapazität anbietet. Kann man sich ja vorstellen, wie geil das insbesondere freitags und sonntags wird, also just an jenen Tagen, in denen ich zum Radrennen an- und abreise. Der Navigator gibt an, es gäbe Ersatzstellplätze in Wagen 1, was dann die übliche Lösung mit den Fahrrädern in den dortigen Abteilen darstellt. Nur: Die Abteile sind nicht für den Fahrradtransport vorbereitet: Dort saßen Fahrgäste, es gab auch keine Hinweisschilder an den Türen und das Zugpersonal informierte mich, dass diese Prozedur in den modernisierten ICE 1 wenigstens im nachfrageschwachen Winter nicht angeboten wird — statt acht Fahrrädern kann man nämlich auch 24 Fahrgäste transportieren und muss eben Prioritäten setzen.

    Manchmal kommt sogar nur der fünfteilige ICE T angesaust, der gar nicht für eine Fahrradmitnahme vorbereitet ist, dort steht dann wenigstens dran, dass man Pech gehabt hat.

    Das heißt: Ich buche mir eine Bahnfahrt mit Fahrradmitnahme von Lüneburg nach Frankfurt und habe jeweils für Hin- und Rückfahrt eine hinreichend hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich mein Fahrrad gar nicht mehr transportieren kann, sondern dann in der Hauptreisezeit sehen kann, wie ich mit Nah- und Fernverkehr nach Hause juckeln kann — weitere Verspätungen im regulären Fahrbetrieb noch nicht einmal mit einkalkuliert.

    Als ich heute Nacht gemerkt habe, dass Schnee fällt, habe ich meine Fahrt ins Bureau gleich abgesagt. Zu meiner Überraschung sind aber (fast) alle Züge pünktlich unterwegs, halt mit den üblichen Späßen als Ersatzzug oder mit nur einem Zugteil. Aber dann kommen eben auch solche Geschichten, dass ich von Augsburg bis Lüneburg insgesamt vier Stunden Verspätung angesammelt habe und von insgesamt zehn Stunden Fahrt in überfüllten Zügen gerade mal zwei Stunden lang einen Sitzplatz hatte. Es ist mittlerweile einfach nur noch absurd, was wir hier schulterzuckend zur Kenntnis nehmen.

    Zum Radrennen nach Rostock am 19. April muss ich ohnehin mit dem Auto fahren, weil ich aufgrund der Baumaßnahmen zwischen Hamburg und Berlin mit der Bahn einen absurden Umweg über Berlin fahren oder mit überfüllten Nahverkehrszügen über Lübeck rumpeln müsste. Nach Göttingen am 26. April käme ich gerade noch eben so mit der Bahn, aber ob mein Fahrrad auch mitkommt, steht ja in den Sternen. Nach Eschborn am 1. Mai und Köln am 17. Mai komme ich nicht mit der Bahn, weil die Strecke zwischen Hamburg und Hannover zehn Wochen lang ein bisschen saniert wird.

    Ja, Moment, was ist eigentlich mit dem Fahrradtransportkoffer, den ich mir angeschafft habe?

    Joa, mein Fahrrad ist zu groß. Ich kriege den Koffer zwar grade eben noch so geschlossen, aber das Schaltwerk drückt unten gegen den Boden. Ich habe mich schon am Feldberg gewundert, dass zwei Gänge nicht mehr funktionierten, und musste dann in Köln vor dem Radrennen noch schnell mein Schaltwerk neu ausrichten lassen. Natürlich könnte ich das Schaltwerk auch jedes Mal wieder ab- und anschrauben, aber mal ehrlich, hält das hier jemand für eine gute Idee?

    Die Hinfahrt nach Frankfurt im komplett leeren ICE 4 war noch okay, abgesehen davon, dass ich natürlich aufgrund kurzfristig anberaumter Baumaßnahmen nicht bis Frankfurt gefahren bin, sondern schon in Frankfurt-Mitte umsteigen musste, wo die S-Bahn in ungefähr 300 Meter Höhe, aber ohne Aufzug hält. Das war mit so einem riesigen Koffer auch nicht ganz so geil.

    Auf der Rückfahrt fuhr dann der berühmte ICE-1-Ersatzzug, der aber zu meiner Überraschung einen ganz schön großen Bereich für Koffer in der 1. Klasse bereithielt:

    Ganz schön überrascht waren auch die übrigen Fahrgäste, die sich flugs beim ebenfalls überraschten Zugpersonal beschwerten, denn das ginge so ja gar nicht, das mit seinem legendären Röntgenblick feststellen konnte, dass sich hier wohl ein Fahrrad im Koffer befindet und hier nun ein Missbrauch dieser dem Gepäck gewidmeten Fläche vorliege. Ich habe dann mit Duldung des Zugpersonals die Fahrt immerhin noch ganz hinten im Türbereich am Triebwagen verbringen können, musste dann aber in Kassel den Zug verlassen. Von dort aus fuhr immerhin noch ein InterCity mit dem riesigen Fahrradwagen nach Lüneburg.

    Und ich ärgere mich ein bisschen, dass ich nicht die riesigen Schrankkoffer fotografiert habe, die anschließend dort anstelle meines Fahrradtransportkoffers standen, aber immerhin der Widmung des Bereiches entsprachen. Alberner wird es wohl wirklich nicht mehr.

    Übrigens: Damit das nicht noch mal passiert, wurden mittlerweile diese Gepäckregale montiert:

  • und musste dann in Köln vor dem Radrennen noch schnell mein Schaltwerk neu ausrichten lassen.

    Abgesehen von der Service-Wüste bei der Bahn: Da fahren wir beide im gleichen Radrennen mit (okay, unterschiedliche Strecken) und sehen uns nicht? Wenn du nächstes Jahr dabei bist, kannst du gerne Bescheid sagen. Ich weiß noch nicht, ob ich mitfahre, aber du kannst hier auch übernachten, wenn du magst.

  • aber du kannst hier auch übernachten, wenn du magst.

    Danke für das Angebot, aber ich habe schon ein Zimmer im Novotel direkt an der Startlinie :) Da geht’s dann direkt vom Bett durchs Frühstücksbuffet auf den Sattel und dann wundere ich mich wieder, warum ich nicht so richtig in Schwung komme.

  • Natürlich könnte ich das Schaltwerk auch jedes Mal wieder ab- und anschrauben, aber mal ehrlich, hält das hier jemand für eine gute Idee?

    sieht aus wie Schaltwerk mit Di2? Da kann man (und du auch) doch quasi nix mehr falsch montieren: Befestigungsschraube rein, Di2-Kabel rein, fertig.

    Das einzige Hindernis eigentlich nur das Kettenschloss. :) Aber auch da könnte man als Transportlösung eine alte Tupperdose(TM) nehmen, die ein bisschen an den gegenüberliegenden Wänden aufschneiden. Schaltwerk mit Kette reinlegen, zumachen, sauber, sicher, gut.

    Und das Kofferproblem würde ich eskalieren lassen. :/

    Aber grundsätzlich kann ich die geplanten Anreisen mit dem Auto komplett nachvollziehen. Gerade bei dem ganzen Tra-ra mit Zusatzgepäck und Wahl der Übernachtungsmöglichkeit. Mal ganz ab von der Frage der Abreise, die sich je nach Rennen ja auch schlecht planen lässt...