• Wenn der TÜV 100 Brücken oder 100 Achterbahnen prüft. Wie viele davon dürfen in den nächsten Jahren einstürzen bzw. einen (potentiell) tödlichen Unfall haben?

    Das hängt unter anderem davon ab, ob der TÜV-Test zuverlässig das Einsturzpotential ansagen kann, so dass im Endeffekt weniger Brücken einstürzen als wenn man nicht testen würde. Im vom Senioren-Checkup übertragenen Sinne vermag er genau das aber leider gar nicht. Die Testerei entpuppt sich als lediglich symbolischer Aktivismus und dient letzlich nur der mehrwertvernichtenden Alimentierung von Prüfpersonal.

  • Ist eine Flugtauglichkeitsuntersuchung verhältnismäßig? Oder ist diese Frage nicht so wichtig, weil sie nur eine Minderheit betrifft?

    Ich denke, beim Flugverkehr kann man schon höhere Anforderungen als bei anderen Verkehrsarten stellen, aber am Ende kommt es auch auf die Ausgestaltung der Untersuchung an bzw. auf die Konsequenzen, die drohen, wenn man die Untersuchung nicht (mehr) schafft.

  • Ich denke, beim Flugverkehr kann man schon höhere Anforderungen als bei anderen Verkehrsarten stellen

    Warum? Wenn gesundheitliche Einschränkungen beim Autofahren nicht so wichtig sind, als dass man es überprüfen müsste, sehe ich keinen Grund, das beim Fliegen zu tun. Kann ich mit einem 500kg schweren Segelflugzeug mehr Schaden anrichten als mit einem 2,5 Tonnen schweren PKW?

    kommt es auch auf die Ausgestaltung der Untersuchung an

    Habe ich weiter oben beschrieben.

    bzw. auf die Konsequenzen, die drohen, wenn man die Untersuchung nicht (mehr) schafft.

    Die Pilotenlizenz verliert sofort ihre Gültigkeit, da sie an ein gültiges Medical gekoppelt ist.

  • Wir müssen auf Ausweisen biometrische Fotos verwenden, um von den sich millionenfach vermehrenden öffentlichen Kameras und den diversen 'Sicherheitsbehörden' zuverlässig identifiziert werden zu können, jetzt ist noch die bizarre Fingerabdruckpflicht dazugekommen, fehlt nur noch die Pflicht zur Einreichung einer Haarwurzel für die EU-weite DNA Datenbank, etc.

    ABER die Startblockade von Autos für Personen ohne gültige mitgeführte Fahrerlaubnis bleibt in der StVZO außen vor, obgleich das technisch sehr einfach zu lösen wäre.

    Der Punkt dabei ist allerdings - ich schließe mich da nicht aus - das berühmte erkenntnisleitende Interesse, bzw. sind die mit Regelungsforderung oder Regelungsfreiheitsforderung verbundenen 'Hintergedanken'.
    Soll Autofahren ein so selbstverständliches 'must have' Verkehrsmittel bleiben, dass auf Mobilitätsgarantie im Umweltverbund weiterhin gepfiffen werden kann? Dann müssen natürlich auch Leute, die durch Personenbeförderungsscheinprüfung oder Flugscheinvoraussetzungen krachend durchrasseln würden, weiterhin bis sie ggf. irgendwann ins Gras beissen Auto fahren dürfen. Auf dem Land wird das ja ausgiebig praktiziert: Kinn direkt über dem Lenkrad, Augen angestrengt zusammengekniffen, am Abzweig rätselnd erstmal nach Orientierung suchend stehen bleibend, etc.

    Meist geht das gut im von Bauernhof zum Bauernhofverkehr, aber im Alter und unter den Bedingungen von immer stärkerem Infrastruktur-Rückzug durch den 'schlanken Staat' (Sparkasse weg, Tante Emma schon längst weg, keine Post mehr, kein Arzt mehr, keine Apotheke, usw. ...) und unter den Bedingungen der Auflösung von tradierten Mehrgenerationen Großfamilien auf dem Land wird das nach und nach doch auch ne grundsätzliche Frage?
    Autofahren oder isoliert in der Landwohnung vermodern?
    Soll das die Alternative sein?

    Und das gilt ja nicht nur für's echte 'Land', sondern auch für viele preisgünstige Suburbs, die ja deswegen noch preiswert sind, weil sie außerhalb der ÖPV Erreichbarkeiten liegen.

    Der Rückzug aus der allen inklusiv zur Verfügung stehende Mobilität wurde für Jahrzehnte durch das 'Ja wieso, fahr halt mit dem Auto' verdeckt.
    Das Ganze ist ja schon derart pervertiert, dass einige Politiker vorschlagen doch Führerscheinentzug statt Gefängnis zwecks besserer Kriminalitätsabschreckung zu verhängen.

    Bei den hilfreichen empirischen Betrachtungen von 'Thomas' wird das dann von den 'Hintergedanken' entkleidet, was einerseits natürlich erstmal richtig ist/scheint, aber andererseits u.U. die bei Ge- und Verboten immer auch vorhandenen gewünschten und unerwünschten Nebenwirkungen ausblendet.
    Strategien, die auch ein wenig in Richtung 'Trojanisches Pferd' gehen, können ja ggf. im Interesse einer ethisch guten und fachlich-wissenschaftlich übergeordneten Zielsetzung sehr hilfreich sein, quasi als taktische List.
    Die Autolobby zB hatte und hat diesbezüglich keinerlei Skrupel und war damit extrem erfogreich.

  • Soll Autofahren ein so selbstverständliches 'must have' Verkehrsmittel bleiben, dass auf Mobilitätsgarantie im Umweltverbund weiterhin gepfiffen werden kann? Dann müssen natürlich auch Leute, die durch Personenbeförderungsscheinprüfung oder Flugscheinvoraussetzungen krachend durchrasseln würden, weiterhin bis sie ggf. irgendwann ins Gras beissen Auto fahren dürfen. Auf dem Land wird das ja ausgiebig praktiziert: Kinn direkt über dem Lenkrad, Augen angestrengt zusammengekniffen, am Abzweig rätselnd erstmal nach Orientierung suchend stehen bleibend, etc.

    Du hast eine arg verzerrte Vorstellung, wem und warum so alles die Unfälle passieren.

  • Auf dem Land wird das ja ausgiebig praktiziert: Kinn direkt über dem Lenkrad, Augen angestrengt zusammengekniffen, am Abzweig rätselnd erstmal nach Orientierung suchend stehen bleibend, etc.

    Meist geht das gut im von Bauernhof zum Bauernhofverkehr, aber im Alter und unter den Bedingungen von immer stärkerem Infrastruktur-Rückzug durch den 'schlanken Staat' (Sparkasse weg, Tante Emma schon längst weg, keine Post mehr, kein Arzt mehr, keine Apotheke, usw. ...) und unter den Bedingungen der Auflösung von tradierten Mehrgenerationen Großfamilien auf dem Land wird das nach und nach doch auch ne grundsätzliche Frage?
    Autofahren oder isoliert in der Landwohnung vermodern?
    Soll das die Alternative sein?

    Dann müssen wir ja nur die Entwicklung des selbstfahrenden Fahrzeuges vorantreiben, damit können dann auch Menschen mobil sein, die selbsttätig kein Auto mehr fahren können.

  • Du hast eine arg verzerrte Vorstellung, wem und warum so alles die Unfälle passieren.

    Im Fall Natenom gibt es Hinweise darauf, dass Alter und mangelnde Fahrtüchtigkeit des Unfallverursachers eine erhebliche Rolle gespielt haben könnte für den Unfall.

  • Dann müssen wir ja nur die Entwicklung des selbstfahrenden Fahrzeuges vorantreiben, damit können dann auch Menschen mobil sein, die selbsttätig kein Auto mehr fahren können.


    Ersetze vorantreiben durch ausrollen. Obige Grafik ist vier Jahre alt. Vor zwei Jahren behauptet Tesla bei 6 Millionen Meilen pro Unfall zu sein. Faktor 12 im Vergleich zu anderen Fahrzeugen. Wenn man das 1:1 runterrechnen würde: ca. 230 statt ca. 2800 Verkehrstote im Jahr.

  • Der übliche Denkfehler. An der Hälfte der Toten sind ja gar keine PKW beteiligt. 230 entspräche fast schon nur der Zahl der Solototen unter den Radfahrern (2023 147, 2022 169).

    Das war kein Denkfehler. Mir war durchaus bewußt, dass man das nicht machen kann und ein genaues Ergebnis erhält. Deswegen schrieb ich würde. Es gibt einige Faktoren, die dann zusätzlich noch besser aussehen (z.B. weniger Angst bei Radfahrern, dadurch häufigeres Fahren auf der sichereren Fahrbahn) und manche eben schlechter (ändert an Unfällen zwischen Radfahrern nichts).

    So? Welche wären das denn konkret, außer dass der Auffahrer 77 war?

    Natenom ist tot. Ist das nicht der vorher in dieser Diskussion geforderte Beweis, dass man fahruntüchtig ist oder zumindest zum Zeitpunkt des Unfalls war?

  • Natenom ist tot. Ist das nicht der vorher in dieser Diskussion geforderte Beweis, dass man fahruntüchtig ist oder zumindest zum Zeitpunkt des Unfalls war?

    O_o

    äh, what? :|

    Der Unfall hätte auch einer 35-jährigen Mutter passieren können, die justamente vor dem Zusammenstoß nach hinten auf den Rücksitz schaut, warum der 2-jährige Sohnemann nun so rumquengelt...

    oder mir. Weil ich gerade Sekundenschlaf hatte, weil: "ach, die 10km bis nach Hause schaffste noch". Oder dir, weil "uaaaah, warum fährt der Gegenverkehr denn mit Fernlicht, mach das aus!!!".. rummmms

    :|

    oder versteh ich die ganze Zeit "fahruntüchtig" falsch?

  • Natenom ist tot. Ist das nicht der vorher in dieser Diskussion geforderte Beweis, dass man fahruntüchtig ist oder zumindest zum Zeitpunkt des Unfalls war?

    Klassischer Zielscheibenfehler. Du nimmst das Ereignis als Beweis dafür, dass es so kommen musste wie es kam, und leistest aus dieser falschen Hypothese den Zirkelschluss her, dass es so kommen musste wie es kam, weil die Bedingungen beim Unfall so waren wie sie waren.

  • Die Problematik Führerschein-Eignungsprüfung für bestimmte Führerschein-Klassen bietet die Möglichkeit, grundsätzlich die Vielfahrerei und Schnellfahrerei mit dem Auto in Frage zu stellen. Deshalb halte ich es für falsch die Diskussion immer gleich in diese Richtung zu lenken, als ginge es darum bestimmten Personengruppen etwas wegzunehmen oder diese auszugrenzen. Leider gelingt es den Fürsprechern eines möglichst unbegrenzten und möglichst schnellen Vielfahrerei mit dem Auto allzu leicht, die Diskussion auf diese Weise abzublocken.

    Ganz wichtig ist es deshalb nicht den Gesundheitstest für "Alte" zu fordern, denn wie du ganz richtig feststellst, auch einer 25-jährigen oder 35-jährigen Mutter oder auch Vater kann es passieren, dass sie/er sich durch Kindergequengel abgelenkt andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährdet. Vielmehr muss in diesem Zusammenhang immer wieder grundsätzlich das hohe Gefährdungspotenzial, die fehlenden deutlich niedrigeren Tempobegrenzungen, die fehlende ÖPNV-Infrastruktur, die Notwendigkeit Siedlungsstrukturen mit kurzen Wegen zu schaffen usw. mit in den Blick genommen werden, um deutlich zu machen, die schnelle Autovielfahrerei braucht es nicht und trotzdem würde hier nicht die Welt untergehen, wenn das Auto nur noch ein Nischenprodukt wäre, das nur für ganz wenige Transportzwecke unter deutlich höheren Sicherheitsstandards genutzt würde.

  • Ganz wichtig ist es deshalb nicht den Gesundheitstest für "Alte" zu fordern, denn...

    Oder kurz gesagt: Checkups dienen gar nicht wie behauptet der gezielten Hebung der Sicherheit, sondern sind lediglich Instrument zur Umsetzung der "Verkehrswende". Ich schrieb es schon mal: dann lass uns doch gleich auslosen, wer raus ist. Das kommt viel billiger, und ist am Ende auch nicht ungerechter als fragwürdige Checkups ohne nachweisbare Auswirkung auf die Unfallrate.

  • Klassischer Zielscheibenfehler. Du nimmst das Ereignis als Beweis dafür, dass es so kommen musste wie es kam, und leistest aus dieser falschen Hypothese den Zirkelschluss her, dass es so kommen musste wie es kam, weil die Bedingungen beim Unfall so waren wie sie waren.

    Puh. Du lenkst immer ganz schön ab. Klassischer Denkfehler ;)

  • Der übliche Denkfehler. An der Hälfte der Toten sind ja gar keine PKW beteiligt. 230 entspräche fast schon nur der Zahl der Solototen unter den Radfahrern (2023 147, 2022 169).

    Je sicherer das Autofahren wird, um so gefährlicher wird das Fahrradfahren, zumindest wenn man es in Relation setzt zueinander.

    Klar ist auch: Wenn mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, dann werden auch mehr Menschen einen Fahrrad-Alleinunfalltod erleiden.

    Um so wichtiger ist es meines Erachtens, Fahrräder nicht "aufzurüsten", so dass sie immer schneller fahren, wie es in dem bereits an anderer Stelle von Autostadt_MS verlinkten Artikel berichtet wird:

    Pedelec-Tuning im Fokus: Gefährdungspotenzial für Sicherheit und Marktentwicklung
    Das Thema des “Leistungs-Wettrüstens” bei Pedelecs über Drehmoment (Nm) und Leistung (W) sorgt in der Branche zunehmend für Diskussionen und Bedenken.…
    www.velototal.de

    Natenom war gewiss nicht zu schnell unterwegs, als ihn der Sensenmann holte, der vermutliche Unfallverursacher hatte das vorgegebene Tempolimit eingehalten. Das führt zu der Frage: War das Tempolimit zu hoch und wäre der Fahrer bei einem niedrigeren Tempolimit langsamer gefahren? Hätte das den Unfall verhindert oder die Auswirkungen gemindert? Liegt es nicht nahe, das Tempolimit auf Landstraßen und auch die Tempolimits auf anderen Straßen, auch auf Autobahnen deutlich zu reduzieren, wenn wir es schon nicht hinbekommen, eine regelmäßige Gesundheitsprüfung von Führerscheinbesitzern durchzusetzen?

    Das würde dann auch keine zusätzlichen medizinischen Ressourcen in Anspruch nehmen.