Bardowick mal wieder…

  • Wie ich ja schon zuvor angedeutet hatte, sind unsere nördlichen Nachbarn der Gemeinde Bardowick immer wieder für besonders… spezielle Momente im Leben eines Radfahrers gut. Und weil ich da heut mal wieder durchgekommen bin, hab ich mal ein paar Fotoimpressionen…

    Wie war das nochmal mit Schutzstreifen außerorts? Auch die dortige Vorfahrtsregelung ist eher so "naja". Optional darf man aber auch links auf dem Gehweg schleichradeln – da wird man zwar auch überfahren, aber wenigstens kann man dann noch zu einem Haus kriegen und Hilfe rufen.

    Auch hier wird alles für die Sicherheit des Radverkehrs getan, um eine Benutzungspflicht an der Eisdiele vorbei zu brauchen – und danach weiter. Bei 30 und ~1,5m Gehweg-Breite. Vor der Schule…

    …und in beiden Richtungen.

    Entsprechend hängt die Erwartungshaltung in Bardowick also sehr sehr tief.

    Und dann entdecke ich heute DAS…

    Nicht, dass untermaßige Schutzstreifen toll sind, aber hey: Bardowick akzeptiert also jetzt Fahrräder auf der Fahrbahn! Und dann is da auch noch 30 (ja, das Schild is fest installiert!). Die Schutzstreifen sind natürlich viel zu schmal und (weitgehend) nur 'ne Linie, aber immerhin bleiben die Autos nach dem Überholen jetzt weiter links und klemmen einen nicht mehr ständig ab – oder das war ob des Sonntags Glück.

    Komplett verbasselt hab ich leider die Kreuzung am anderen Ende, denn die ist direkt gut:

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    Fahrradweiche rot abgesetzt mit mehr als genug Raum, um Missverständnisse mit Autofahrern zu vermeiden. Bisher gab es da eine Benutzungspflicht des Rad- eh, Geh-, eh, Parkstreifens, die sich irgendwann bis zum Kreisel "verlief".

  • Das Parkproblem war im Kern mehr quer als längs:

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    gleiche Stelle neu:

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    Das links sollte jetzt ein Ende haben, aber rechts wird das wohl so weiter gehen – aber wenigstens mit mehr "Luft" für die Fußgänger, um da vorbei zu kommen. Dass der Gehweg auf einer Seite nur Kies ist, ist in Bardowick übrigens auch normal, selbst an den Hauptstraßen :(

  • Komplett verbasselt hab ich leider die Kreuzung am anderen Ende, denn die ist direkt gut:


    Fahrradweiche rot abgesetzt mit mehr als genug Raum, um Missverständnisse mit Autofahrern zu vermeiden.

    In der Kurve? :/

    Nur mit unterbrochener Linie abgetrennt? :/

    Nicht einmal mit durchgezogener Linie oder Sperrfläche oder gar baulich? :/

    Gut? :/

  • Ja ok, man hätte das statt der Wiese geradeaus machen können (so isses in Bleckede-Alt Garge gebaut…) – aber DAS ist für Bardowick dann doch zu viel verlangt. Alleine dass innerhalb des Ortsgebiets etwas rot ist, dürfte die Autofahrer schon zu tiefst verunsichern; das gab es da bisher noch nicht :)

  • Die Aufleitung auf die Fahrbahn ist wirklich an der schlechtesten Stelle, die man sich ausdenken kann.

    Und frage mal die Radfahrer, ob sie §10 StVO kennen und falls ja: ob ihnen klar ist, dass sie den beim Wechsel auf den tollen roten Streifen zu beachten haben.

  • Die Aufleitung auf die Fahrbahn ist wirklich an der schlechtesten Stelle, die man sich ausdenken kann.

    Und frage mal die Radfahrer, ob sie §10 StVO kennen und falls ja: ob ihnen klar ist, dass sie den beim Wechsel auf den tollen roten Streifen zu beachten haben.

    Mal zum Vergleich:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de
  • Jup, so ist der in Alt Garge auch – noch mit [Zeichen 239] daneben, damit's auch der letzte versteht. Das Halteverbot bei euch finde ich dagegen etwas missverständlich, vor allem für typische Hamburger Autofahrer :)

  • Und was soll das Rote da? In ganz Deutschland heißt das: "das ist für die Fahrräder, während das Graue daneben für die Fußgänger ist". Nur hier nicht?

    LOL :)

    Zwischen dem Jahr 1990 und 2020 hielt man hier gemeinsame Geh- und Radwege für eine gute Idee. Die hat man auch mit roten Pflastersteinen gebaut, damit es alle als "Radweg" erkennen. Nun sind es Gehwege, weil sich die örtliche Fahrrad-Nervensäge für die Entfernung der [Zeichen 240] eingesetzt hat. Die Wege sehen natürlich genauso aus wie früher und 90% der Leute halten es weiterhin für einen "Radweg", zumal auch auf ein klärendes [Zeichen 239] verzichtet wurde.

    Die Ruinen, die noch in den 1970er Jahren gebaut wurden, sind hingegen grau gepflastert (ob die vor 50 Jahren mal rot waren?). Teilweise stehen dort noch [Zeichen 240] und damit wird der Gehweg per Schild zum "Radweg" mit Zwangsbeglückung erklärt.

    Was ich damit zum Ausdruck bringen will: Nicht nur in Bardowick gibt es viele rot gepflasterte Gehwege, auf denen das Radfahren verboten ist und es gibt ebenfalls grau gepflasterte Gehwege, auf denen das Radfahren vorgeschrieben oder mindestens erlaubt (und damit erwartet) ist.

    Radfahren auf rotem Pflaster verboten:

    Radfahren auf rotem Pflaster vorgeschrieben:

    Radfahren auf grauem Pflaster vorgeschrieben:

    Radfahren auf rotem Pflaster erlaubt, aber nicht möglich

    Eine intuitiv verständliche Infrastruktur sieht anders aus.

  • Und was soll das Rote da? In ganz Deutschland heißt das: "das ist für die Fahrräder, während das Graue daneben für die Fußgänger ist". Nur hier nicht?

    Nicht nur da:

    Jubiläum: Seit 40 Jahren sind die Radwege in Offenburg grün
    Die grünen Radwegemarkierungen in Offenburg gibt es seit 40 Jahren. Auch wenn sie inzwischen einen hellgrünen Farbton bekommen, sind sie aus dem Straßenbild…
    www.bo.de
    Blaue Radwege in Tübingen
    Tausend Quadratmeter Radweg erhalten künftig neuen Anstrich, um Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen.
    www.aktivmobil-bw.de
  • Äh, Augenblick mal...:

    Steht am Anfang der Straße immer noch ein [Zeichen 240] ?

    Und beim Übergang zum Radschutzstreifen steht kein [Zeichen 239] oder gar [Zeichen 237] [Zusatzzeichen 1012-31]???

    Dann darf sich der Radfahrer nun aussuchen, ob er auf den Radschutzstreifen überwechseln will oder weiterhin auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg weiterfährt. Sehe ich das richtig?