Autostellplätze zu Fahrradstellplätzen

  • Leider noch viel zu selten, aber ein Grund mehr, darüber zu berichten:

    Wo früher mal ein Auto parkte, da parken jetzt viele Fahrräder!

    Siehe auch Bericht in der Hannorad 1.23, Seite 18

    https://www.hannorad.de/wp-content/uploads/2023/03/HannoRad2023-1-1.pdf

    "Die Reaktionen der unmittelbaren Nachbarn waren überaus positiv. Insbesondere die zusätzlichen Bügel, die auch für Lastenräder geeignet sind, kamen gut an."

  • Aus einem Parkplatz werden acht – ein Aspekt, den man viel öfters betonen sollte, weil er einen Aspekt betont, der nichts mit "die bösen Ökos wollen mir die Freiheit wegnehmen" zu tun hat: Autos brauchen Platz, VIEL Platz. Platz ist in Städten aber Mangelware und entsteht nicht, indem man bockig mit den Füßen aufstampft. Wenn es "zu wenig Parkplätze" gibt, heißt das meist eben eigentlich "zu viele Autos".

  • na doch, deutsche Innenstädte sind durchaus autofeindlich.

    Man findet nicht alle 10m einen freien, kostenlosen Parkplatz

    es gibt Ampeln, enge Straßen, Einbahnstraßen usw

    also auf einer Skala von 1 (maximal autofreundlich) bis 10 (maximal autofeindlich) sind wir aus meiner Sicht kaum mal bei 7 angekommen. Aber 7 ist eben immer noch schlimmer als 6. und 4 weniger als 10. 8)

    und damit: ja, deutsche Städte sind nicht autofeindlich (genug*)

    *abhängig vom Ziel der Verkehrsplanung

  • Mr. Ich halte davon nichts und seine Partei halten davon nichts 8o

    https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/parken…id66408596.html

    Hannover hatte 2019 die Brötchentaste eingeführt und will sie jetzt wieder abschaffen.

    Hintergrund:

    Die letzte Legislaturperiode (bis 2021) regierte die FDP mit in einer Ampelkoalition, weil es bei den Wahlen 2016 nicht mehr für Rot-Grün reichte. Bei den zurückliegenden Kommunalwahlen aber reichte es für ein Regierungs-Bündnis von Sozialdemokraten und Grünen.

    Die "Brötchentaste" musste damals her, damit die FDP ihre Regierungsbeteiligung gegenüber ihren Wählern legitimieren konnte.

    Und wer ätzt jetzt in der Bildzeitung am lautesten dagegen, dass nicht länger an der unsinnigen "Brötchentaste" festgehalten wird?

    "„Die Brötchentaste ist eine gezielte Attraktivitätssteigerung für den innerstädtischen Einzelhandel für Kurzzeitparker“, betont Döring. Bei der Abschaffung gehe es darum, „die Autofahrer aus der Innenstadt zu vertreiben und diese für Autofahrer möglichst unattraktiv zu machen“." (Bild vom 19.4.23)

    Gratis-Parken in Hannovers City: Stadt schafft Brötchentaste ab
    Die Stadtverwaltung in Hannover will das kostenlose Kurzzeitparken für den Quickie-Einkauf in der City abschaffen. FDP und CDU sind empört.
    www.bild.de

    Döring ist stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat.

    Schon der Name "Brötchentaste" beweist den kompletten Unfug dieser Taste:

    Soll Hannover prosperieren, weil es möglich ist, mit dem Auto Brötchen zu holen?

    Umgekehrt erweckt die "Brötchentaste" den Eindruck, als sei es völlig normal, mit dem Auto zum Brötchenholen zu fahren. :(

  • Die Semmeltasten-Diskussion ist ein weiterer Versuch der FDP, den von ihr gelebten Autowahn zu legitimieren.

    Die Innenstädte sterben aus, wenn es die Semmeltaste nicht mehr gibt, so die FDP-Argumentation.

    So aberwitzig absurd diese Diskussion von der FDP auch geführt wird, hat sie leider doch auch bei bestimmten Wählern Erfolg damit. Zugleich nähert sich die FDP damit mehr und mehr der AfD-Position an:

    " „Es gibt Untersuchungen des Bundesverkehrsministeriums und des Automobilclubs ADAC, wonach die Parkplatzsuche 30 bis 40 Prozent des gesamten Stadtverkehrs ausmacht. Eine autofahrerfeindliche Politik sorgt dafür, dass die Bergedorfer Innenstadt zunehmend verödet“, meint Krohn, weil mögliche Einkaufskunden frustriert andere Städte oder Bezirke aufsuchten." Krohn ist

    Fraktionsvorsitzender der AfD Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Bergedorf.

    Parkplätze Bergedorf: Absage an Neuauflage der „Brötchentaste“
    AfD präsentiert Antrag, damit Autofahrer leichter Parkplätze finden. Warum die anderen Fraktionen dagegen stimmen.
    www.abendblatt.de

    Der AfD kann es egal sein, dass ihr abstruser Populismus keine belastbare Problem-Lösungen herbeiführt.

    Die FDP ist in Verkehrsfragen so dicht an den AfD-Positionen, dass keine Unterschiede mehr erkennbar sind.

  • Autoabstellplätze im öffentlichen Straßenraum zeugen ohnehin von einer unfähigen Verkehrspolitik.

    Warum wird auf Kosten der Allgemeinheit ein hochproblematisches Verkehrsmittel gefördert?

    Die Steigerung ist das Abstellen von Wohnmobilen.

    Immerhin für Wohnwagen-Anhänger gilt, dass sie nach spätestens zwei Wochen mindestens eine klitzekleine Runde um den Block bewegt werden müssen. Mal schauen, wie sich das mit dem hier entwickelt:

    Der Verkehrsaußendienst kontrolliert, wenn überhaupt nur die Stellung der Ventile zur Beweisaufnahme.

    Vermutlich reicht bereits ein halber Meter vor oder zurück.

    In dem Fall auf dem Foto sehe ich allerdings gesteigerten Handlungsbedarf.

    Andererseits: Wohnmobile dürfen wie andere Fahrzeuge unter 7,5 t ganz legal im Weg rumstehen.

    Spiegel vom 27.1.21: https://www.spiegel.de/auto/wohnmobil…cf-3f899ee0517f

    Vorteil: So ist wenigstens kein Platz für weitere PKWs.

    Und ebenso wie die riesigen SUV-Klötze gibt es für eine auf Sicherheit im Verkehr besorgte Verwaltung das den Anlass, im Bereich unmittelbar vor Kreuzungen Fahrradständer aufzustellen:

    Die abgestellten Fahrräder sind bei weitem besser übersehbar als die riesigen Wohnmobile und SUV's. 8)