SNCF, RENFE - argh!

  • Urlaub, Schmurlaub - wo könnten wir denn hin, wenn Schweden von Jena so weit weg ist?

    Spanien wäre doch toll. Aber nicht mehr fliegen, wegen .. weil.. und überhaupt.

    Ach, Girona vielleicht?. Nördlich von Barcelona, bisschen Mittelmeer, bisschen Pyrenäen-Ausläufer und eigentlich von Jena via Erfurt, Frankfurt, Paris mit wenig Umstieg erreichbar.

    Tja, bis man zu dem Punkt kommt, wo das Rad mit soll.

    SNCF sagt: jaja, gibt TGV mit Fahrradabteil.

    schweigt sich nur leider aus, welche Verbindungen. Nur ein saloppes: probier halt, zu buchen. Wenns nicht klappt, gibts kein Abteil.

    Gut, ein paar Verbindungen durchprobiert: von Paris nach Girona oder Perpignon (vor der Grenze nach Spanien) gibt's offensichtlich im Mai kein Fahrradabteil.

    Was sagt RENFE, die spanische Bahngesellschaft?

    "auf Zügen für mittlere Entfernungen Ticket kaufen. sonst nur zusammengefaltet oder auseinandergebaut"

    Ahja. was ist mittlere Entfernung?

    Ok, TGV von FFM nach Paris und von Paris nach Girona erlauben wohl - wenn ich das richtig lese - die kostenfreie Mitnahme von Rädern, wenn diese eingepackt und demontiert sind. 130cm Länge, 90cm Höhe.

    Das bekommt man prinzipiell mit einer Vaude Big Bag hin.

    Problem: Paris Est nach Paris Gare de Lyon X/

    Preislich wären wir für 2 Personen und mit gewissen Einschränkungen (Reisetag) zusammen bei unschlagbaren 285,- für eine Fahrt.

    Ja nun, 15h unterwegs steht auf einen anderen Blatt.

    und einen Tag später kostet die gleiche Verbindung 519,- :|

    irre.

    Aber wenn wir fliegen würden, hätten wir incl. Anreise zum Flughafen (Jena->Nürnberg, Jena->Leipzig, Jena->FFM) zzgl. Checkin/Wartebereich auch in Summe mind. 5-6h Spaß. :rolleyes:

    Und: Flugzeug löst das Problem Fahrradmitnahme ja nun auch nicht. Muss auch mitkommen. Braucht auch Tasche (und Hoffnung/Vertrauen) oder Koffer. Puh

    Bleibt noch Option Auto:

    Jena-Girona sind ca. 1500km X/

    Sprit: 170,- eine Fahrt

    Maut: 80,- eine Fahrt

    Abnutzung: noch gar nicht berechnet

    aber: Räder könnten mit.

    Tja. X/

    wir sind unentschlossen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

    Tendenz aber klar zum Auto, weil letztendlich am bequemsten. hm

  • Schon versucht, einfach Strecken auf der Webseite der DB zu suchen und dort Fahrradmitnahme anzuhaken? Das sollte dir alle unzutreffenden Verbindungen rausfiltern. Danach kannst du ja immer noch über SNCF buchen.

    Die mittleren Strecken in Spanien müssten die sein, die gerade kostenlos sind. Ansonsten kannst du dir dein Rad mit paket.ag für 30€ aufwärts nach Südfrankreich schicken und dort die Tour beginnen. Hat den Vorteil, dass du im Zug nicht drauf aufpassen musst und auch im worst case problemlos umgebucht werden kannst. Kostet auch nicht viel mehr als als Sperrgepäck im Flugzeug.

  • DB + Fahrrad + International bringt direkt einen Hinweis, bei dem Unbedarfte glauben könnten, man hätte gerade das Internet kaputt gemacht :rolleyes:

    Zitat

    Code: H890

    mit Erklärtext in Kurz:

    Ruf! Mich! an!

    oder "Stell! dich! an!" ... im Reisezentrum.

    Paket hatten wir drüber nachgedacht, aus Gründen wie Verzögerung, Verlust, Beschädigung wieder verworfen.

    Ja, ist versichert. Haste aber auch nix davon, wenn du 2 Wochen in der Pampa bist und kein Rad hast. X/

    und: wohin liefern lassen? Hotel/Ferienwohnung? Wer nimmt an? :/

  • Was sagt RENFE, die spanische Bahngesellschaft?

    "auf Zügen für mittlere Entfernungen Ticket kaufen. sonst nur zusammengefaltet oder auseinandergebaut"

    Ahja. was ist mittlere Entfernung?

    Das ist ein Geschäftsbereich von RENFE: "media distancia". Es gibt "larga distancia" (Fernstrecke, also die AVEs, Alvias und Talgos), "cercanía" (Nahverkehr - das schließt aber die Zugläufe an der Nordküste ein, wo die Schmalspurbähnen manchmal den halben Tag unterwegs sind), und dazwischen "media distancia". Auf Deutschland übertragen wären das sowas wie die früheren Interregios.

  • Mit so einer Anfrage würde ich zur Bahnagentur in Berlin-Schöneberg gehen ...

    Die DB-Website und meine Erfahrung sagen mir:

    Regionalbahn nach Naumburg, dann Nightjet nach Basel SBB, dann Lokalzug nach Mulhouse, dann TGV nach Avignon, TER für den Transfer von Avignon-TGV nach Avignon-Centre, dann TER nach Perpignan, Ankunft 18:51, danach würde ich mit dem Küstenbähnchen über Collioure und Cerbère fahren ...

    Auto ... wieso Maut? Die Franzosen haben wunderbare Landstraßen. Ist zwischen Mulhouse und Lyon kürzer als die Autobahn, danach topfeben durchs Rhônetal (AKW-Komplexe angucken inclusive) und rüber an die Grenze.

  • Wenn du ein Auto zu Verfügung hast und auch vom Ausgangspunkt wieder zurückreist: nimm das Auto. Ein Auto irgendwo zu parkieren für 2-3 Wochen ist deutlich weniger stressig als mit einem verpackten Fahrrad + Gepäck im Zug zu reisen.

    Hier ein "kleiner" Erfahrungsbericht, warum ich das Empfehle:

    Ich bin letztes Jahr mit meinem in einem 130cmx90cm grossen Karton verpackten Fahrrad von der Schweiz nach Lagos zum Startpunkt des European Divide Trail gereist. Ich habe zwar einen Radtasche von Evoc, aber zurücksenden ist nicht so leicht und die 700.- teure Radtasche einfach dort zu lassen fand ich auch nicht so prickelnd. So ein riesen Karton ist sehr unhandlich, vor allem wenn man noch das ganz Gepäck auch noch drin hat. Nur schon einen Karton mit diesen Abmessungen zu finden ist alles andere einfach, weil die meisten Fahrradkartons mittlerweile deutlich länger 130cm sind. Gepasst hat schlussendlich einer von einem 24" Nolco Fahrrad. Damit ich wenigstens einigermassen Flink unterwegs war, habe ich mir noch ein kleines Rollbrett gebastelt und dieses mit Klebeband und Spanngurt fixiert.

    Dann schon die erste Hürde in der Schweiz: Der Doppelstock IC 2000 nach Genf fällt aus, also rein in den ICN, welcher wirklich für nichts Platz hat. Glücklicherweise musste der Zug nicht wenden wegen Bauarbeiten, so konnte ich den Karton nach Absprache mit den Zugbegleitern am Zugsende deponieren.

    Der TER von Genf nach Lyon war dann auch gut gebucht, glücklicherweise habe ich mir die 1. Klasse gegönnt und es hatte auch genügend Platz für meinen Karton. Der TGV von Lyon nach Avignon TGV hatte dann 2h Verspätung. Im Duplex TGV fand ich aber unten keinen Platz und hatte dann den Karton irgendwie schräg positioniert und stand allen im Weg. Zum Glück war es nur für eine kurze Zeit, der Zugbegleiter hatte nach seinen Gesichtsausdruck jedenfalls keine Freude daran. Verstanden habe ich ihn nicht :saint: (Ach ja, wegen der 2h Verspätung gab es noch 50% zurück, einforderbar direkt per App. Genf - Avignon TGV 1. Klasse für 38.50€ 8))

    In Avignon habe ich nahest möglichen Hotel übernachtet und am nächsten Tag den TGV von RENFE-SNCF nach Madrid genommen. Natürlich auch kein Platz für den riesen Karton, habe ich den Karton in den Wagenübergang gestellt und mal gewartet, ob es Probleme gibt.

    Der Zugchef war natürlich nicht begeistert, aber ich durfte den Karton bis Barcelona dort stehen lassen. Danach muss er aber weg, weil die dort dann Essen zubereiten müssen. In Barcelona stand der Zug aber sowieso länger und ich durfte dann den Karton in das abgeschlossene Gepäckabteil im Triebkopf stellen. Nur war das halt am anderen Ende des Zuges und der Zugchef half mir zwar, hatte es kurz vor seinem Feierabend offenbar besonders eilig und ist beinahe gerannt. Der Karton hatte bei diesem Umstieg am meisten gelitten. Denn meine Konstruktion mit Rollbrett war dann doch nicht soo gut und das Rollbrett hat sich dauernd quergestellt und der Karton ist auch öfters gekippt. Dann der Umstieg in Madrid Puerto de Atocha. Der Bahnhof ähnelt einem Flughafen sehr. Kilometer lange Wege, mehrere Ebenen mit Zugängen und natürlich wird das Gepäck geröntgt. Der Karton passte tatsächlich ohne Probleme aufs Band. Und glücklicherweise gab es im Karton auch nichts, was sie sich ansehen wollten. Nur im Rucksack sah wohl das Faltschloss verdächtig aus. Dann mit der Baureihe 120 weiter nach Huelva und der Karton hatte sogar einigermassen Platz, endlich mal keinen Stress :)

    In Huelva nochmals übernachtet in Bahnhofsnähe und dann am nächsten Tag auf den Flixbus nach Faro, da dort ja leider keine Züge fahren. War leider nicht so gut beschrieben und keine Ahnung wo der Bus fährt. Irgendwie sind Bahnhöfe doch besser als irgendwelche Bushöfe ohne Anzeigetafeln. Der Karton war dann schnell im Bus verstaut und die Busfahrt war zwar unbequem aber sonst Problemlos. In Faro dann vor Ort das Ticket für den Algavre Regionalzug nach Lagos gekauft. Der Zug war sehr voll, aber am Zugsanfang gibt es auch eine Art Gepäcksabteil, also noch ein letztes Mal den Karton da hinaufgehievt. In Lagos dann noch ein paar hundert Meter bis zum Hotel und ca. 10 Meter vor dem Hotel haben sich dann die Rollen meines Rollbretts verabschiedet.

    Der Karton hat aber tatsächlich gehalten bis zum Schluss und es ist auch alles heilgeblieben bis auf eine Konservendose. Aber Zimperlich darf man nicht sein, schon im ersten Zug hat ein Zugbegleiter unsanft einen Koffer darauf "abgelegt". Und definitiv darauf achten, dass man den Karton auch aufstellen kann, z.B. im Hotellift.

    Würde ich es nochmals machen? Vermutlich schon. Aber ich würde definitiv keine Lebensmittel mehr mitnehmen als Gepäck und auch sonst dafür sorgen, dass der Karton so leicht wie möglich ist. Der Karton hatte wohl gute 40kg ^^ Zudem war es trotz 1. Klasse immer noch deutlich günstiger als eine Einweg Automiete und immer noch entspannter, als selbst fahren zu müssen.

    Kosten:

    Spartageskarte Schweiz 2. Klasse für 49.- CHF

    Genf - Avignon 1. Klasse für 77€ (wegen Verspätung 38.50€)

    Avignon - Madrid Preferente 176€

    Madrid - Huelva Confort 55.65 €

    Huelva - Faro Flixbus 9.- CHF + 9.- CHF für Gepäck

    Faro - Lagos 2. Klasse 7.50€

    + 2 Hotelnächte

    Die 1. Klasse hatte ich mir eigentlich vor allem deshalb geleistet, da ich mir weniger Probleme erhofft habe. Hat schlussendlich auch ganz ok geklappt.

  • genau. danke mkossmann :)

    das ist das eben das Ding: wir haben irgendwie nicht so wirklich ein Problem damit, einen Tag auf Achse zu sein, um am Mittelmeer anzukommen. Der Weg ist auch ein Ziel. und ich mag Zugreisen. :saint:

    aber vielleicht müssen wir dann auch einfach zu der Erkenntnis kommen, dass Spanien halt nicht drin ist mit

    - maximal 1 Reisetag, keine Übernachtung

    - Rad dabei / Radabteil

    - bezahlbar / akzeptabler Preis

    vielleicht sollten wir einfach umschwenken auf Südfrankreich

    rund um den avisierten Urlaubstermin 17.Mai - 31.Mai (+/- 1 oder 2 Tage) ist es in Avignon auch schon warm. wobei: kann auch kühl werden :|

    Tja... ?(

  • Fahrt nach Perpignan, ins "Zentrum der Welt" (steht so am Bahnhof, Zitat Salvador Dalí)

    Das ist auch Katalonien :)

    Da könnt ihr an der Küste lang (Collioure - traumhaft!), oder ihr fahrt mit der "Pyrenäen-Metro" im offenen oder geschlossenen Wagen hoch nach Latour-de-Carol und könnt Richtung Girona / Barcelona rollen, da kann man auch einen Abstecher nach Sant Sadurni d'Anoia machen (und Codorniù und Freixenet besichtigen, danach bitte nicht mehr Rad fahren ...)

    Seu d'Urgell würde mir noch einfallen, und für ganz Verrückte Andorra nicht ab Seu d'Urgell, sondern über den Pass rüber :)

  • Ich hatte ja damals für den Rückweg aus Österreich Ulm - Köln mit dem Flixbus gemacht, weil ich vor dem ganzen Buchungsirrsinn bei der Bahn echt abgeschreckt war. Das hat super geklappt, mit einmal umsteigen in Frankfurt mit ca. 90 MInuten Wartezeit. Frankfurter Bahnhofsviertel nachts ist halt nicht so der Hit, aber das wäre bei anderer Planung auch vermeidbar gewesen. Fahrradmitnahme war vollkommen unstressig und einfach buchbar (9€, schrägerweise nur in der "Fahrradsaison von März bis Oktober). Ich konnte mir sogar noch aussuchen, ob Fahrradträger hinten, oder im Gepäckabteil.

  • Was war das früher einfach: in Hamburg die 3 oder 4 Meter breite Tür des Gepäckwagens öffnen lassen, Fahrrad hineinheben (lassen), festzurren, in Kärnten wieder aussteigen (vor 20 Jahren). Oder (bis 2016) in einem "Halbgepäckliegewagen" aufs Knöpfchen für die superbreite Schiebetür drücken, mit dem Fahrrad rein und den gebuchten unter den 36 (?) vorhandenen Plätzen einnehmen, in der Schweiz oder Österreich wieder aussteigen, und losradeln ...

    Aber befremdlicherweise halten die ÖBB nicht viel von radelnder Kundschaft, der CEO Andreas Matthä war 2016, als man die Übernahme der DB-Nachtzüge in der Praxis vorgestellt hat, völlig irritiert, als meine Kollegen ihn nach Fahrradmitnahme gefragt haben.

  • Aber befremdlicherweise halten die ÖBB nicht viel von radelnder Kundschaft, der CEO Andreas Matthä war 2016, als man die Übernahme der DB-Nachtzüge in der Praxis vorgestellt hat, völlig irritiert, als meine Kollegen ihn nach Fahrradmitnahme gefragt haben.

    Mit Blick auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus in Österreich in Verbindung mit dem absehbaren Ende des Skifahrens als Haupteinnahmequelle wird mit ziemlicher Sicherheit eine Neubewertung erfolgen. Auch wenn da noch mit Verzweiflungstaten, wie dem Verlagern von Schneeresten per Hubschrauber ( Gstaad) versucht wird, das Ende hinauszuzögern.

  • Mir kommt gerade noch die Intercités de nuit in den Sinn. Vielleicht wäre das noch was DMHH? In Cerbere oder bereits in Perpignan in den TER nach Portbou und dann von dort weiter mit dem Regionalzug nach Girona. Geht halt leider auch länger als einen Tag, aber dafür ohne das Fahrrad zu zerlegen und mit längeren Direktverbindungen. Vielleicht kommt ja bald der Nightjet Zürich - Barcelona und mit viel Glück mit Fahrradmitnahme. Das würde einiges erleichtern.

    Oder zwei Falträder kaufen für die Ferien :S

  • ein Faltrad gibts schon im Haushalt. Und klar kann man auch aufm Faltrad 6h-Tagestouren machen ;)

    Aber der Nachtzug ist schon eine nette Alternative. Auch mit Option, gar nicht die letzten Kilometer nach Girona zu fahren, sondern einfach dort an der Grenze zu bleiben. :/