Niemand regt sich darüber auf, dass mal wieder eine Frau von einem Betonmischer zerquetscht wurde. Seltsame Welt.
Tödlicher Unfall mit Betonmischer und Klimaprotest
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Das ist dem Spiegel sogar eine Eilmeldung wert:
Berlin-Wilmerdorf: Radfahrerin nach Unfall mit Betonmischer in Berlin gestorbenDie Fahrradfahrerin, die bei einem Unfall in Berlin schwer verletzt wurde, ist verstorben. Klimaaktivisten hatten für einen Stau gesorgt, weswegen ein…www.spiegel.de -
Hmm, auf Mastodon war gestern relativ glaubwürdig dargestellt, das der steckengebliebene Rüstwagen bei dem Einsatz sowieso nicht mitgewirkt hätte, weil er auch ohne Stau zu spät gekommen wäre, denn es musste sehr schnell gehen.
Traurig ist der Ausgang aber so oder so.
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Die Korrektur wurde ebenfalls als Eilmeldung veröffentlicht: https://www.spiegel.de/panorama/justi…e3-f52f1b6b0fd6
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Ob Die Ziege Jan tatsächlich im Rettungsdienst tätig ist, kann ich natürlich nicht überprüfen. Aber die Einordnung finde ich angemessen.
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Beitrag von krapotke (
3. November 2022 um 18:56 )Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 09:53 ). -
Hier wird die Thematik auch noch mal aufgegriffen: https://www.rnd.de/panorama/wie-v…6XWN7OKCPI.html
Hier auch: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/d…os-8821381.html
Und hier: https://www.spiegel.de/panorama/berli…83-e5c8c696ff79
Offenbar betrug die Verzögerung des angeforderten Spezialfahrzeuges nicht einmal drei Minuten. Zweifelsohne entscheiden auch drei Minuten im Zweifelsfall über Leben und Tod, allerdings scheint es mir nach dem Protokoll doch etwas zweifelhaft, die Ursache für den Hirntod des Unfallopfers monokausal bei den lieben Klimaschützern zu suchen. Klimakleber hin oder her, dass das Spezialfahrzeug offenbar dem Navigationsgerät folgend auf die Autobahn fährt, auf der bereits seit einiger Zeit ein Stau gemeldet wird, erscheint mir auch recht mutig.
Andererseits mag ich grundsätzlich in die Empörung nicht einstimmen. Als es Heiligabend 2020 in Kiel in einer Wohnung zwei Häuser weiter brannte, hatte die Feuerwehr Schwierigkeiten, die enge Straße in Kiel zu befahren, weil die Fahrzeuge der Weihnachtsgäste die enge Straße blockierten. Gab nicht mal ein Bußgeld oder ein neues Haltverbot. Die beinahe jeden Abend zugeparkte Feuerwehrzufahrt vor meiner früheren Wohnung in Wedel? Ja, Mensch, wo sollen die Leute denn parken? Ging halt auch solange gut, bis es im Herbst 2009 brannte, laut Tratsch der Nachbarn parkte sogar der Mieter der Wohnung an dem Abend in der Feuerwehrzufahrt.
Will sagen: Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob diese Straßenblockaden tatsächlich ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz sind, weil ich nicht den Eindruck habe, dass sich außerhalb der üblichen Bubble die Problematik in irgendeiner Art und Weise „verkaufen“ lässt. Aber die Empörung über den Tod der Radfahrerin den so sehr verhassten Klimaschützern anzuhängen halte ich auch für ein recht durchsichtiges Manöver, um die ganze Klimaschutzbewegung inklusive der Grünen in Misskredit zu bringen.
Fast nirgendwo kommt zur Sprache, dass die Radfahrerin von einem Betonmischer überfahren wurde, stattdessen klingt die Berichterstattung in den so genannten gesellschaftlichen Medien eher so, als hätten die Klimaschützer selbst sie getötet. Immerhin werden dadurch die obligatorischen Einlassungen vermieden, die Dame wäre ja selbst schuld, sie hätte ja auf ihre Vorfahrt gepocht. Und wenn man darauf hinweist, dass die Klimakleber mitnichten direkt vor dem Rettungswagen die Fahrbahn blockiert haben, sondern stattdessen auf einer Schilderbrücke über der A 100 zugange waren, wird es erst recht unappetitlich.
Kaum einer von den dortigen Drunterkommentatoren weiß überhaupt, was sich eigentlich zugetragen hat, aber alle stimmen in die Empörung mit ein. Und das wird umso unglaubwürdiger, als dass sich ausgerechnet die dortige Klientel gerne damit brüstet, gleich den nächstbesten Radfahrer totzufahren, der „trotz Radweg mitten auf der Straße“ fährt.
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1. Klimaaktivist*innen kleben sich fest und blockieren dadurch die Autobahn.
Soweit ich verstanden habe, haben sich die Kilma-Aktivisten eben nicht auf die Fahrbahn geklebt, sondern an eine Schilderbrücke.
Die -> Polizei hat daraufhin zwei von drei Spuren gesperrt, es war also nicht "dicht".
Warum die Feuerwehr Ihren Rüstwagen in den Stau schickt, ist dann noch eine andere Frage.
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Beitrag von krapotke (
4. November 2022 um 00:24 )Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 09:53 ). -
Warum die Feuerwehr Ihren Rüstwagen in den Stau schickt, ist dann noch eine andere Frage.
Wenn die A100 dicht ist, sind die umliegenden Straßen auch oft bald dicht.
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Wo blieb damals (2021) der Aufschrei der FDP und CXU?
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Nun ist das Unfallopfer gestorben:
Berlin: Radfahrerin nach Unfall mit Betonmischer gestorbenDie Fahrradfahrerin, die bei einem Unfall in Berlin schwer verletzt wurde, ist gestorben. Klimaaktivisten sollen einen Stau ausgelöst haben, der den…www.spiegel.de -
Und schon wieder etwas Neues:
Feuerwehr räumt ein: Spezialfahrzeug wohl gar nicht zur Rettung der verunglückten Radfahrerin benötigtDie Klimaproteste der „Letzten Generation“ hatten Medienberichten zufolge offenbar doch keine Auswirkungen auf den Unfalltod einer Radfahrerin in Berlin. Das…www.rnd.deOffenbar hatte man sich schon dazu entschieden, den Betonmischer aus eigener Kraft zu bewegen, bevor das Spezialfahrzeug überhaupt in den Stau geraten ist.
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Jetzt über die Schuldverteilung zu diskutieren finde ich einfach sinnlos. Die Frau ist gestorben, das ist sehr traurig. Wichtig ist nun zukünftige Todesfälle zu verhindern. Dazu wäre ein Punkt, dass Proteste keine Rettungsmaßnahmen behindern, aber auch keine falsch geparkten PKW, wo ja bisher oft großzügig weggesehen wird. Bayern ist gerade erst damit gescheitert, zu verhindern, dass Bürger dies photographieren und melden können.
Noch wichtiger, Unfälle dieser Art zu verhindern bevor überhaupt jemand verletzt wird. Wo bleibt denn Tempo 30 innerorts, bessere (durchdachte) Infrastruktur für den Radverkehr, Pflicht für bessere (nicht abschaltbare) Assistenten in LKW, usw.?
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Die unmögliche Debatte um den Tod einer Radfahrerin | ÜbermedienHat ein Autobahn-Protest die Rettung einer verletzten Frau verhindert? Der Fall sorgte für voreilige Vorverurteilungen in Medien und Politik.uebermedien.de
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Tod einer Radfahrerin und mediale FehlleistungenMedien und Politik machen die Aktivisten dafür verantwortlich.www.mimikama.at
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Jetzt über die Schuldverteilung zu diskutieren finde ich einfach sinnlos. [...]
Warum hast Du denn weitergeschrieben? Hast Du versucht, the Last Generation durch den Vergleich mit Falschparkern und Rettungsgassennichtbildern zu entschuldigen?
Die Behinderung durch die Aktion unterscheidet sich von anderen durch das Motiv: Die Behinderung war geplant. Es war nicht Fehleinschätzung, Gleichgültigkeit sondern Vorsatz. Damit sind die Aktivisten entsprechend zur Verantwortung zu ziehen. Dass die Aktion im diskutierten Falls ohne Bedeutung war, war Glück.
Ob der Zweck die Mittel heiligt, muss jeder für sich selbst entschieden und gegebenfalls die Konsequenzen tragen, wenn es keine juristischen Entschuldigungen gibt.
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Das gälte aber dann für jede Demo.
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Das gälte aber dann für jede Demo.
..., wenn demostriert wird, um den Verkehr lahm zu legen.
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Bei praktisch jeder Demonstration wird der Verkehr "lahmgelegt", weil Umleitungen nötig sind, Straßenabschnitte gesperrt werden müssen etc.
Und nochmal zur Verdeutlichung, gerade in diesem Fall hat sich niemand auf die Straße geklebt, die Fahrbahn war durchlässig. Und nur von der Polizei waren 2 der 3 Streife gesperrt.
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