Woche 19 vom 9. bis zum 15. Mai 2022

  • Passt hier noch dazu, obwohl schon vom 09.05.

    Antriebswende statt Verkehrswende: E-Autos: Volker Wissing plant offenbar Abwrackprämie – und deutlich höhere Kaufprämie - DER SPIEGEL

    Wer sein Auto ganz abschafft, geht leer aus. Insofern hat Th(oma)s leider recht, dass es schwierig bleibt, dass diejenigen, die gar nicht Auto fahren wollen, flächendeckend nutzbare Alternativen finden und es hauptsächlich unter denen, die bereits jetzt nicht Auto fahren zum Wechsel zwischen ÖPNV und Fahrrad kommt. Die Abhängigkeit vom Auto ist politisch gewollt.

  • Kennt ihn noch jemand aus der Hamburger Bürgerschaft? .-)

    Die "ZEIT" kündigt einen Artikel über ihn so an:

    Zitat

    In der Politik gibt es, grob gesagt, zwei Wege nach oben: Such dir ein Thema, friss Akten, kenne jedes wissenschaftliche Paper und jede Fußnote, arbeite dich so tief ein, dass dir in diesem einen Thema keiner etwas vormachen kann. Das ist der eine Weg. Christoph Ploß hat sich für den anderen entschieden: Sei laut, mach dich bekannt, bau dir ein Netzwerk von Journalisten auf, versorge sie mit provokanten Zitaten. Schaff es, dass Deutschland über dich spricht.

  • Antriebswende statt Verkehrswende: E-Autos: Volker Wissing plant offenbar Abwrackprämie – und deutlich höhere Kaufprämie - DER SPIEGEL

    Also wieder eine Maßnahme, die vor allem teuer ist, aber im Endeffekt einen nur sehr überschaubaren Nutzen hat.

    Was wir hinsichtlich der Verkehrswende brauchen, sind mittlerweile einfach nur noch mehr Fahrräder und Füße. Alles andere haut einfach nicht mehr hin. Wir verschleppen die Verkehrswende immer weiter und warten auf autonome Busse, Straßenbahnen oder eine neue U-Bahn oder alberne Förderungen, aber jetzt, direkt, sofort gibt es eigentlich nur eine Lösung: Wer kann und für wen es sich zumutbar anführt, möge bitte aufs Auto verzichten.

  • Gelbe Piktogramme als Warnung: Polizei startet Aktion gegen Geisterradler in Stade
    jd. Stade. Geisterfahrer stellen eine der größten Gefahren im Straßenverkehr dar. Es gibt aber auch Geisterradler - und die können ebenfalls gefährliche…
    www.kreiszeitung-wochenblatt.de
    Zitat

    Die Polizei verweist auf den einschlägigen Paragrafen in der Straßenverkehrsordnung. Nach Paragraf 2, Abs. 4 und 5, ist deutlich und unmissverständlich vorgeschrieben, dass Radwege in der Fahrtrichtung benutzt werden müssen, die entsprechend ausgeschildert ist. Das sind im Stader Stadtgebiet in der Regel die Radwege auf der rechten Seite.

    Das wirft natürlich noch Fragen auf: Warum sind nur "in der Regel" die Radwege auf der rechten Seite ausgeschildert und teilweise eben immer noch auch auf der linken Straßenseite? Warum sind die Radwege überhaupt "ausgeschildert"? Und sind es überhaupt "Radwege"? :/

  • Es gibt hier ein Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999, also nach (und genau genommen sogar wegen) der StVO-Novelle von 1997. Darin steht regelmäßig, dass bestimmte Wege "für den Radverkehr freigegeben" seien. Gemeint waren aber Straßen mit Fahrbahnbenutzungsverbot. Viele der "Freigaben", zu denen damals angemerkt wurde, dass die Wege nicht mehr den aktuellen (1999) Vorgaben entsprächen, bestehen bis heute.

    Noch im Jahr 2017 (also gerade einmal 20 Jahre nach Aufhebung der allgemeinen Radwegebenutzungspflicht) sagte mir ein Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung (Hierarchieebene zwischen dem Verwaltungsvorstand und den Abteilungsleitern), dass in Stade das Paradigma gelte, dass Radwege, sofern sie vorhanden sind, auch benutzt werden müssen. Ich habe erwidert, dass ich hingegen davon ausgehe, dass in Stade keine Paradigmen, sondern die StVO gilt. Das war gleich beim ersten Gespräch das Ende des freundlichen Dialoges. :saint:

  • Ja ja, die "Freigaben". Ist hier in FFB und FFB LK immer noch *der* Begriff für Gehwege, die per Blauschild benutzungspflichtig gemacht wurden und werden. Hatte mal angeregt, statt vom "Radwegenetz" vom "Fahrbahnverbotsnetz" zu sprechen - und damit beim Antrag für die Fahrradfreundliche Kommune zu werben.

    Blanke Empörung.

    Die Wahrheit ist stets ein ungern gesehener Gast.

  • Geht es wirklich immer noch dümmer?

    FDP-Minister: Wissing kritisiert das Fotografieren von Essen - „Enormer Energieverbrauch“ - WELT

    Ja, richtig: Essen muss man nicht fotografieren. Wenn das aber gerade das Problem ist, das unseren Verkehrs- und Digitalisierungsministers beschäftigt, dann gute Nacht.

    Wofür war Volker Wissing doch gleich zuständig?

    4 Wochen vorher: Bau und Verkehr: Am Klimaziel vorbeigerauscht | tagesschau.de

  • Wissing gibt sich alle Mühe, die riesigen Fußstapfen seines Vorgängers zu füllen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wissing gibt sich alle Mühe, die riesigen Fußstapfen seines Vorgängers zu füllen.

    Wobei ich immer gedacht hatte, dass mit Scheuer - nach Ramsauer und Dobrindt - das absolut (untere) Ende der Fahnenstange erreicht sei. Wie man sich doch täuschen kann...

  • Och, die FDP zieht sicher noch jemand aus dem Sack, der das noch weniger kann, falls Wissing keine Lust mehr hat, oder haben darf.

    Die FDP, die ja immerhin vor der Wahl so getan hat, als ob sie beim Umweltaspekt wenigstens bissl was kapiert hat, ist (erwartbar, aber dass es so schlimm sein könnte, hätte ich nicht gedacht) völlig regierungsuntauglich.

    Ausschließlich Klientelpolitik, gemischt mit Dingen, für die sie die Regierung als Opposition versucht hätten zu teeren und federn.

    Und das bei typischen FDP-Themen. Z. B. Schulden bekommen einen anderen Namen und schon ist alles gut. Und dann darf man die auch fleißig den nächste Generationen aufbürden.

  • öhm - hat er denn Unrecht?

    wenn die Worte so wie im verlinkten Welt-Beitrag gefallen sind: was ist daran falsch?

    "enormer Energieverbrauch"

    natürlich ist nicht definiert, was enorm ist.

    enorm im Vergleich zu Bitcoin-rechnerei? nö.

    enorm im Vergleich zum Nutzen? ja.

    bringt es was, die Essen-Fotografiererei freiwillig einzuschränken?

    ja, natürlich. Jede Einsparung nützt etwas. Oder ist mittlerweile das Credo von "Netztrennung statt Standby" auch falsch?


    :/

  • Ich frage mich, ob er das wirklich für ein relevantes Thema hält, oder ob er sich da zu lange in seiner Rede an einer Lappalie aufgehalten hat und das nun in den Netzwerken aufgebauscht wird.

    Das Ding ist doch, dass insbesondere der Verkehrssektor in seiner Verantwortung die Klimaschutzziele reißt. Das Posten von Eiersalat-Bildern fällt aber unter den Sektor "Energie", der zumindest auf dem selbst definierten Pfad ist. Daher klingt das für mich eher wie ein Ablenkungsmanöver vom eigenen Versagen oder von den derzeit relevanten Themen. Dass am Ende auch viele Kleinigkeiten zum Großen und Ganzen beitragen, steht aber außer Frage.

    Man könnte ja auch mal ausrechnen, wie viel Energie jeder Twitter-Shitstorm benötigt, den diese Knalltüte auslöst.

    Noch was: Runter von der Autobahn: Klimaschutz braucht nicht mehr Autobahnen oder Tankrabatte, sondern eine echte Mobilitätswende

  • Das ist m.E. nur dümmliche Ablenkung vom eigentlichen Thema.

    Statt mit Thermofenstern Verbrennungsmotoren zu schützen, könnten wir ja auch mit einem Thermofenster die Umwelt schützen: Ab 20° Außentemperatur springen Verbrennungsmotoren einfach nicht mehr an.

    Und: Wie viele Fleischsalat-Fotos muss man posten, um einmal mit dem SUV zum Bäcker fahren (sic!) zu erreichen?

  • Er hätte ja auch den enormen Energieverbrauch durch E-Bikes bemängeln können. Oder durch elektrische Rasierer. :)

    Relevant ist für mich, dass er den wirklich enormen Energieverauch durch den MIV, der sinnentleert jeden Tag x-mal Millionen von leeren Beifahrersitze über den Äquator transportiert, nicht erwähnt. That's professional politics. Bravo! Fallen wir drauf rein? Ich fürchte: ja.