Vielleicht schaust Du einfach mal auf eine Landkarte. Dann wirst Du feststellen, dass die Straßeninfrastruktur hauptsächlich große Städte mit großen Städten verbindet. Und auf diesen Straßen fahren Leute von großen Städten zu großen Städten. Und an diesen Straßen liegen zu 95% Orte, die so groß sind, das sich eh nix ändern würde, weil sie deiner Meinung nach groß genug wären.
Und wenn du dir die Landkarte noch einmal genauer anschaust wirst du feststellen, dass an diesen Straßen viele kleine Anschlüsse and viele kleinere Orte sind. Und aus genau diesen Orten kommen dann die in Summe eben nicht mehr unerheblichen Pendlermengen, die am Ende auf den Einfallstraßen im Stau stehen und Probleme verursachen.
Wo ist das denn noch so dass böse, bucklige, schwer verständliche einheimische Einpendler mit Hasenscharte aus 200 Einwohner-Dörfern morgens in die Stadt drängen und einen Stau auf der Autobahn verursachen?
Im finde ich es interessant, dass du mit unvorteilhaften Charakterisierungen einen Strohmann aufbaust. Wo kommt dieses Bedürfnis bei dir denn her?
Nur mal so: nur etwa 15% in diesem Land leben überhaupt in Orten mit <5000 Einwohner ;-).
5000 Einwohner in einer Verwaltungseinheit machen im übrigen noch keine Stadt. Nach dieser Definition ist der kleine Ort Ellerau nördlich von Hamburg eine Stadt. Ein großer Teil der Fläche ist allerdings gar nicht bebaut. Und auf dem Teil der bebaut ist, befinden sich zu einem guten Teil Einfamilienhäuser. Und es waren gerade die Bewohner dieser Häuser, die den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke an dieser Stelle blockiert haben. Unter anderem auch mit dem Hinweis, dass man ja ganz toll und schnell mit dem Auto nach Hamburg fahren könne. Da hat dann praktischerweise jemand anders wieder das Problem mit der Verkehrsbelastung. Das Muster wiederholt sich auch hier.
Die Frage ist auch gar nicht, wie man die Leute vom Land in die Stadt lockt, sondern warum man Flächenfraß und Resourcenverschwendung subventionieren sollte. Infrastruktur kostet nun einmal Geld. Und bei zwei Anwohner-Parteien sieht die Rechnung nun einmal ganz anders aus als bei 20.
Dafür braucht es auch keine Wohnsilos, derlei Schauermärchen sind also völlig überflüssig. Wenn man sich den Hamburger Stadtteil Winterhude mit 7500 Einwohnern/qkm anschaut (die Hälfte der Fläche der Stadtpark, in dem niemand wohnt) oder Ottensen mit 12500 Einwohner/qkm wird das schnell offensichtlich. Mit vier bis fünf Stockwerken bekommt man schon einiges bewegt. Die Einwohnerdichte dieht hier auch noch als Einordnung zu deiner Eingangsbemerkung, in der zu 230 Einwohner/qkm als Zeichen für eine urbanisierte Gesellschaft deutet willst.
In 20 Jahren fährt im Sommer vielleicht niemand mehr freiwillig Rad in einer von Dir erwünschten Wohnsilo-Stadt.
Oh noch ein Strohmann. Wird hier schon fürs Osterfeuer vorgesorgt?