Das 49-Euro-Ticket kommt

  • Es kann m.E. nur so funktionieren, dass jeder im wesentlichen das bezahlt, was es kostet mit ein wenig Auf- oder Abschlag für eine gewünschte Steuerungswirkung. Der Autofahrer, aber auch der ÖPNV-Nutzer, muss dann eben für die entsprechende Umweltbelastung pro Passagier zahlen bzw. klimaneutral ausgleichen, während Fahrradfahrer und Fußgänger verschont bleiben.

    Jedes Auto wird pro Jahr im Schnitt mit 5000 Euro aus allgemeinen Steuermitteln bezuschusst. Macht bei 40 Mio. PkW satte 200 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass Deutschland 2 Billionen Euro Schulden hat.

  • Die Stadt kannst Du Dir sonstwo hinstecken. Ganz sicher würde ich nicht in eine Großstadt ziehen, aus vielen Gründen.

    Ich habs schon mal geschrieben, da gibts sicher Freude, wenn alle Bauern um 5 Uhr morgens ihre Traktoren starten und dann bis zu 100km auf Land "pendeln".

    Groß-Schweinehaltung und Giggerl direkt im den Stadtaußenbezirken, Kuhställe, Misthaufen, Biogasanlagen, wobei letzteres sinnvoll wäre zwecks der Abwärme,..., da käme Freude auf

    Die Mehrheit der Leute die auf dem Land leben hat doch mit Landwirtschaft nichts zu tun. Wobei auf dem Land leben schon sehr wohlwollend ausgedrückt ist. Auf dem Land schlafen wäre da ehrlicher. Morgens geht's dann in schöner Regelmäßigkeit erstmal in die nächste Stadt Lärm und Schadstoffe verteilen.

    Und selbst diejenigen, die noch tatsächlich Landwirtschaftlich betreiben tun dies nur im Nebenerwerb. Teilweise grenzt es schon an Liebhaberei was da stattfindet.

    Der Einwand, dass dann 100km mit dem Traktor zurückgelegt werden müssten ist an Albernheit auch kaum zu überbieten. Wer tatsächlich Landwirtschaft im Vollerwerb betreibt kann ja gerne vor Ort wohnen. Dann sind die Wege auch kurz. Nur macht das wie gesagt kaum jemand. Für diese Leute muss man allerdings auch nicht für viel Geld Umgehungsstraßen bauen oder Bundesstraßen ausbauen. Warum? Weil sie dafür schlicht nicht gebraucht werden!

    Auch die Idee, dass es dann nur Großstädte gäbe ist völlig bizarr. Städte gab und gibt es auch in klein. Nur funktioniert das natürlich nicht so gut, wenn man sich in Etikettenschwindel übt und etwas Stadt nennt, aber dann endlosen Flächenfraß in Form von freistehenden Häusern meint. Das Elend kann man sich leicht ansehen, wenn man mal mit der Bahn die kleinen Bahnhöfe abklappert, wo die direkte Nachbarschaft des Bahnhofsgebäudes oft genug genau so aussieht.

  • Nur funktioniert das natürlich nicht so gut, wenn man sich in Etikettenschwindel übt und etwas Stadt nennt, aber dann endlosen Flächenfraß in Form von freistehenden Häusern meint.

    Die Einwohner von Othmarschen, Nienstedten, Hochkamp, Sasel, Ohlstedt, Duvenstedt und so weiter müssen jetzt sehr tapfer sein. ;)

  • Jedes Auto wird pro Jahr im Schnitt mit 5000 Euro aus allgemeinen Steuermitteln bezuschusst. Macht bei 40 Mio. PkW satte 200 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass Deutschland 2 Billionen Euro Schulden hat.

    Das ist genau die Argumentation die ich liebe. Man kritisiert eine Subventionierung und rechtfertigt damit eine andere Subventionierung. So geht (leider) Politik heutzutage.

  • Wenn die notwendige Infrastruktur von den Landbewohnern selbst erwirtschaftet werden müsste und sie sich ihren ausschweifenden Lebensstil nicht mehr von Dritten subventionieren lassen könnten wäre das Thema recht schnell durch.

    Machen wir ein Gedankenexperiment: Es gibt die Infrastruktur nicht mehr. Was passiert? Die Landbevölkerung verliert ihren Lebensstil, die Stadtbevölkerung ihr Leben.

  • Es kann m.E. nur so funktionieren, dass jeder im wesentlichen das bezahlt, was es kostet mit ein wenig Auf- oder Abschlag für eine gewünschte Steuerungswirkung. Der Autofahrer, aber auch der ÖPNV-Nutzer, muss dann eben für die entsprechende Umweltbelastung pro Passagier zahlen bzw. klimaneutral ausgleichen, während Fahrradfahrer und Fußgänger verschont bleiben.

    Da muss man gar nicht erst auf den Verkehr schauen. Nimm mal die Müllgebühren: Wenn 10 Haushalte in Einfamilienhäusern jeweils einen Grundpreis und einen Volumenpreis bezahlen, dann ist das ein mögliches Modell. Jetzt gibt es zwei Methoden, das auf ein Mehrfamilienhaus mit 10 Wohneinheiten anzuwenden:

    Jeder Haushalt zahlt genauso wie der Einfamilienhaus-Haushalt eine Grundgebühr, oder es wird für das gesamte Wohnhaus nur eine einzige Grundgebühr erhoben, in derselben Höhe wie auch für ein Einfamilienhaus.

    Welches der beiden Modelle käme denn deiner Forderung näher, dass jeder das bezahlt, was es kostet?

  • Das ist genau die Argumentation die ich liebe. Man kritisiert eine Subventionierung und rechtfertigt damit eine andere Subventionierung. So geht (leider) Politik heutzutage.

    Das zu kritisieren ist eine Sache, aber was ist mit den Subventionen für den ÖPNV, die deshalb geleistet werden, damit Menschen den ÖPNV benutzen anstatt das Auto? Und zwar deshalb, damit nicht noch mehr breitere und zusätzliche Straßen gebaut werden müssen, weil auf den vorhandenen Straßen einfach zu wenig Platz ist für den Autoverkehr. Das ist keine ÖPNV-Subventionierung, sondern der Versuch den losgetretenen Autowahn ein bisschen wenigstens zu bremsen.

    Dabei könnte das viel einfacher bewerkstelligt werden: Der ÖPNV (und der Fuß- und Radverkehr) muss konsequent bevorrechtigt werden und dem Autoverkehr müssen begrenzende Maßnahmen zugemutet werden.

  • Machen wir ein Gedankenexperiment: Es gibt die Infrastruktur nicht mehr. Was passiert? Die Landbevölkerung verliert ihren Lebensstil, die Stadtbevölkerung ihr Leben.

    Das Gedankenexperiment funktioniert allerdings nur so lange, wie man mit dem Denken gar nicht erst anfängt. Dass auch auf dem Land die meisten Leute mit der Landwirtschaft nichts zu tun haben, hatte ich ja bereits angemerkt.

    Aber wer weiß? Vielleicht verbergen sich ja riese landwirtschaftliche Nutzflächen unter den Städten zu denen jeden Morgen gefahren wird? Wahrscheinlicher ist allerdings, dass hier nur Schauermärchen zum Besten gegeben werden, um die Häuschen im Grünen als überlebensnotwendig darzustellen. Dass diese Häuschen bevorzugt auf ehemalige landwirtschaftliche Flächen gestellt werden ist dann wundersamerweise kein Problem.

    Die Einwohner von Othmarschen, Nienstedten, Hochkamp, Sasel, Ohlstedt, Duvenstedt und so weiter müssen jetzt sehr tapfer sein. ;)

    Diese Gegenden haben in der Tat ganz ähnliche Probleme. Manchmal treibt das dann leicht bizarre Blüten. Im Tinsdaler Kirchenweg stehen schon seit Jahren Schilder mit dem Motto "Tempo 30 statt Autobahn". Und das, obwohl (oder gerade weil?) die Anwohner selbst in freistehenden Häusern wohnen, die lange Wege nach sich ziehen, die wiederum mit Vorliebe mit dem Auto bewältigt werden.

    Die Erkenntnis, dass diese Siedlungsform Probleme macht ist also schon irgendwie vorhanden, aber für die logische Folgerung, dass sie selbst Teil des Problems sind reicht die Selbstreflektion der Anwohner dann doch nicht. Oder sie vermeiden diese aktiv. Jedenfalls lautet die vermeintliche Lösung auch hier, dass die Kosten des eigenen Handels (in diesem Fall in Form von Verkehrsbelastung) bitteschön irgendjemand anderes tragen soll.

  • Warum wird gegen solche Rüpel-Parker nicht effektiv vorgegangen?

    Weil es Leute gibt, die behaupten, die Menschen im ländlichen Raum seien ja darauf angewiesen, dass sie mit ihrem Auto in die Stadt fahren, anders kämen sie ja angeblich nicht dorthin.

    Und da tun sich dann Politik und Verwaltung schwer damit, konsequent solche Parkverstöße zu ahnden:

    Das schwarze Fahrzeug hat die Bürgersteigabsenkung zugeparkt.

    Es parkt unerlaubt im Kurvenbereich.

    Und es parkt unerlaubt halbseitig auf dem Bürgersteig.

    Die anderen Fahrzeuge in der Reihe parken unerlaubt halbseitig auf dem Bürgersteig.
    Aber die armen Leute auf dem Land sind ja angeblich auf das Auto angewiesen, um in die Stadt zu kommen.

    Und dann jammert das "Landvolk" es sei ja soooo ungerecht, dass jetzt die ÖPNV-Benutzer belohnt würden mit einem "49-Euro-Billigticket" und sie leer ausgingen.

  • Das Gedankenexperiment funktioniert allerdings nur so lange, wie man mit dem Denken gar nicht erst anfängt. Dass auch auf dem Land die meisten Leute mit der Landwirtschaft nichts zu tun haben, hatte ich ja bereits angemerkt.

    Ja, ich kann offensichtlich nicht denken. Du musst mir Deine Gedankengänge besser darlegen. Meinst Du, die Stadtbevölkerung verhungere nicht, weil viele auf dem Dorf gar nicht in der Landwirtschaft tätig seien?

    Einmal editiert, zuletzt von Hane (3. Februar 2023 um 11:58) aus folgendem Grund: Wortgewusel entfernt

  • und das ist alles "Landvolk"? :/

    Nein, natürlich nicht. Aber das Stadtvolk traut sich nicht, damit offen zu argumentieren, wenn es ein Auto besitzt. Immerhin gibt es in der Stadt deutlich weniger Menschen, die ein Auto besitzen als auf dem Land. Und in der Stadt wird es nicht gerne offen zugegeben, wenn man ein Auto besitzt. Zu offensichtlich sind die relativ vielen ÖPNV-Verbindungen und die relativ guten Optionen dafür, das Rad zu benutzen. Da redet man sich lieber drauf raus, es sei ja wichtig für die Landbevölkerung ausreichend Parkplätze vorzuhalten. Und denkt sich dabei, es wird schon keiner merken, dass ich damit meinen eigenen Parkplatz meine.

    Mein Beitrag soll bitteschön auch keinesfalls als Spitze gegen die Landbevölkerung missverstanden werden. Und ich habe auch großes Verständnis dafür, wenn dort über die mangelhafte ÖPNV-Anbindung geklagt wird. Aber es darf halt nicht dazu führen, dass Initiativen abgeblockt werden, die ÖPNV-Versorgung auf dem Land zu verbessern. Ich habe schon mehrfach mit Menschen im ländlichen Raum über den Unsinn von Linienbus-Haltebuchten diskutiert. Die werden deshalb eingerichtet, damit der Bus nicht auf der Fahrbahn hält, sondern beim Halten hübsch artig zur Seite tritt, um den "Verkehrsfluss" nicht zu gefährden.

    Wenn du dann sagst, dass der Bus doch ohnehin nur zwei- bis dreimal mal am Tag die Haltestelle in der Ortschaft anfährt, bekommst du als Antwort, dass es dabei ja wohl um das Prinzip ginge. ;(

    Hier ein Mapillary-Bild von so einer Bushaltestelle in Niedernwöhren im Landkreis Schaumburg:

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    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (3. Februar 2023 um 10:27) aus folgendem Grund: Korrekturen

  • Die Mehrheit der Leute die auf dem Land leben hat doch mit Landwirtschaft nichts zu tun. Wobei auf dem Land leben schon sehr wohlwollend ausgedrückt ist. Auf dem Land schlafen wäre da ehrlicher. Morgens geht's dann in schöner Regelmäßigkeit erstmal in die nächste Stadt Lärm und Schadstoffe verteilen.

    Irgendwie hast Du eine lustige Vorstellung vom Landleben. Und von der Realität in diesem Land. 77% leben in der "Stadt". Wir haben kuschelige 230 Einwohner / km², auch wenn das vielleicht im Osten erst mal nicht gleich schlüssig erscheint. Wir haben eine, Stichwort, "urbanisierte" Gesellschaft.

    Wo ist das denn noch so dass böse, bucklige, schwer verständliche einheimische Einpendler mit Hasenscharte aus 200 Einwohner-Dörfern morgens in die Stadt drängen und einen Stau auf der Autobahn verursachen?

    Vielleicht schaust Du einfach mal auf eine Landkarte. Dann wirst Du feststellen, dass die Straßeninfrastruktur hauptsächlich große Städte mit großen Städten verbindet. Und auf diesen Straßen fahren Leute von großen Städten zu großen Städten. Und an diesen Straßen liegen zu 95% Orte, die so groß sind, das sich eh nix ändern würde, weil sie deiner Meinung nach groß genug wären. Nur mal so: nur etwa 15% in diesem Land leben überhaupt in Orten mit <5000 Einwohner ;-).

    Kann ja nur fürs Münchner Umland sprechen, aber eingependelt nach München wird hauptsächlich vom direkten Umland und das sind Gemeinden in einer Größe, die würden in anderen europäischen Länder als Stadt durchgehen. Aber durchaus auch von Augsburg, Mering, Landsberg, ....

    Hier im Landkreis ist Olching Stadt, Gröbenzell könnte, Puchheim ist, wie FFB, Germering,...

    Aus diesen Gemeinden kommen wahrscheinlich 90% der München-Pendler des Landkreises her. Jede hat >20.000 Einwohner. Es pendeln übrigens auch Münchner in diese Städte zum arbeiten. Man könnte den LK FFB natürlich nach München eingemeinden, dann leben alle in der Großstadt.

    Jetzt gibts da überall relativ viele Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften mit bissl Garten. Das gibts aber weitestgehend um den Münchner Stadtkern auch, weil das eben nur eingemeindete ehemalige Dörfer sind. Laim, Pasing, Allach, Menzing, das sieht auch nicht anders aus wie der direkte Umkreis.

    Im bösen Hinterland gibts schon auch ein paar Pendler, aber in % viel weniger. Weg ist lang. Die meisten arbeiten am Ort, oder im Landkreis bzw. mit Pendelstrecken von <20km.

    Jetzt schwappt es ja immer hin und her, einmal ist Landflucht, momentan eher Stadtflucht, aus gutem Grund.

    Da spielen dann persönliche Bedürfnisse rein und kann natürlich in Maßen von der Politik gesteuert werden.

    Mich würde interessieren, wie Du Dir das vorstellst mit dem "in die Stadt". Typische Oberland-Situation in einem wirklich kleinen Dorf: Hof ist in "Familien"-Besitz, in der Regel ist einer Landwirt, dann hängen die Eltern mit dran, vielleicht im Austragshäusl, Bruder/Schwester bekommen als Ausgleich ein Stück Grund und bauen Haus. Oder jemand (aus der Stadt ;-)) kauft sich ein Grundstück mit Haus, oder baut.

    Und wie genau willst Du jetzt erreichen dass jemand sein, sagen wir mal 1000m² Grund mit 250²-Wohnflächenhaus, in eine 80m² 2,5-Zimmer Wohnung tauscht? Welche Anreize soll der bekommen?

    Wenn der Klimawandel vorhergesagte3 Temperatursteigerungen von 3-4°C erreicht, sind Städte übrigens vielleicht nahezu unbewohnbar. Deswegen sollte man auch schauen, wie viele Extra-Radwege-Infrastruktur überhaupt noch sinnvoll ist,. In 20 Jahren fährt im Sommer vielleicht niemand mehr freiwillig Rad in einer von Dir erwünschten Wohnsilo-Stadt.

  • also ich würde bei dem üblichen "ich bins aufs Auto angewiesen!"-geheule keine Tendenz nach Wohnort ausmachen wollen. :/

    Ich schon. Nachdem ich jetzt hin und wieder in Wiesbaden war, habe ich dort den Eindruck gewonnen, beim Thema Verkehr ist es dort auch unter den Stadtbewohnern üblicher als in Hannover, den schlechten ÖPNV und die sehr mangelhafte Radverkehrsinfrastruktur als Entschuldigung für den Autobesitz anzuführen. Wiesbaden ist diesbezüglich deutlich schlechter ausgestattet als Hannover.

    Bei Leuten, die im"ländlichen Raum" leben, sieht es dagegen ganz anders aus: Die verdächtigen dich, Trinker zu sein oder andere gesundheitliche Probleme zu haben, wenn du angibst, kein Auto zu fahren.

  • Deswegen sollte man auch schauen, wie viele Extra-Radwege-Infrastruktur überhaupt noch sinnvoll ist.

    Das ist ein wirklich schwieriges Problem in der Diskussion. Eine "Extra-Radwege-Infrastruktur" ist überhaupt nicht sinnvoll. Wenn tatsächlich alle mit dem Fahrrad fahren, dann reicht die vorhandene Autoverkehrsinfrastruktur aus für die Fahrräder. Und wenn dann im ländlichen Raum keiner mehr Auto fährt, dann wird es möglicherweise gar keine dramatische Klimaerwärmung geben.

    Andererseits: Prognostizieren die Klimaforscher nicht eine neue Eiszeit für große Teile Europas, falls durch die Erderwärmung der Golfstrom abbricht?

  • oha, jetzt wird direkt eine "erwünschte Wohnsilo-Stadt" draus.

    Nicht Stadt, neinnein, "Wohnsilo".

    Waren das nicht auch die Schlagworte, die die die CDU bemühte, als der BEzirk Hamburg-Nord ankündigte, zukünftig keine Bebauungspläne mehr abzusegnen, die aus 1-Familienhäusern besteht? Oder war es nur der Schlag Wähler, die in den einschlägigen Kommentaren Skylines wie aus BladeRunner heraufbeschworen?

    Ich finds auch interessant, dass du Ortschaften/Gemeinden und den ANteil der dort gemeldeten Personen so pauschal einwirfst.

    Da hat sich in den letzten 30 Jahren eine Struktur ergeben (Verwaltungsgebietsreformen), die den Realitäten so nicht mehr wirklich gerecht wird.

    Wenn in einer Gemeinde auf dem Papier 10.000 Personen gemeldet sind, heißt das noch nicht, dass diese 10.000 Personen auf einer geschlossenen Siedlungsfläche residieren. Jede (!) dieser Gemeinden hat die umliegenden Weiler und Einzelsiedlungen "eingemeindet".

    Es ist verwaltungsrechtlich Teil der Gemeinde X mit 8231 Einwohnern - aber in Punkto Daseinsfürsorge noch immer ein Dorf. Nur dass man in dem Weiler jetzt nicht mehr zum Vogt rüberläuft, sondern in die Stadt zum Rathaus geht.

    Bei der Diskussion um "Dorf" ist es zielführender, Siedlungsflächen zu betrachten...

  • Ich habe absichtlich nicht die Gemeinde Maisach, Mammendorf oder Moorenweis genannt, sondern Gröbenzell, Puchheim, Germering und FFB.

    Jede dieser Gemeinden ist ein geschlossenes Siedlungsgebiet, auch wenn Olching sich in den 70er Jahren aus 3 Gemeinden gebildet hat. Und aus diesem Gemeinden kommt der Hauptteil der Pendler aus dem Landkreis. Das liegt schon an der Lage, dem Anschluss (Autobahnen/Bundesstraßen) und den S-Bahn-Linien.

    Servicelink

    Der Hauptort Maisach, der Ortsteil Gernlinden, die Hauptorte Mammendorf, Moorenweis, auch alle mind. 5000 Einwohner.

    Bei den ganzen Weilern, und den kleinen Ortsteilen, die da dazugehören, ist sicher 30-50% der Bevölkerung "Landwirtschaftsnah". Also gehören irgendwie zu einer Familie mit Hof.

    Und selbstverständlich Wohnsidlos. Sonst hilft's ja nix. Wenn alle so wohnen wie in Menzing in der Hofmillerstraße, dann können die auch auf dem "Land" wohnen bleiben.

    Mal abgesehen von dem Problem, wenn wir für 15% der Bevölkerung in diesem Land zusätzlich noch neue Behausungen bauen inkl. der Infrastruktur,m dazu gehören dann auch Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten,.....

    dann brauchen wir uns ums Klima sowieso keine Gedanken mehr machen. Dann isch over

  • Ja, ich kann offensichtlich nicht denken. Du musst mir Deine Gedankengänge besser darlegen. Meinst Du, die Stadtbevölkerung verhungere nicht, weil viele auf dem Dorf gar nicht in der Landwirtschaft tätig seien?

    Ja, steht doch auch genau so da.

    Aber vielleicht magst du mal erklären, warum du denkst, dass wir alle verhungern werden, sobald wir nicht länger teure Infrasturktur für Leute auf dem Land hochziehen. Für Leute, die selbst wenn ihre Familien vom Land stammen mit jeder Generation zu einem immer geringeren Anteil in der Landwirtschaft tätig sind und es aufgrund der Mechanisierung auch gar nicht mehr sein müssen. Und für all die Leute, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten überhaupt erst aus der Stadt herausgezogen sind, nur um dann jeden Morgen früh wieder in die Stadt zurückzufahren?

    Dein dürrer Zweizeiler oben geht leider mit keinem Wort drauf ein wie du überhaupt auf deinen Schluss kommst. Und auf die Erklärung wäre ich wirklich sehr gespannt.