Woche 9 vom 28. Februar bis zum 06. März 2022
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Die Straßenverkehrsbehörde könne die Kläger auch nicht darauf verweisen, sich an die Ordnungsbehörden zu wenden, da diese in den betroffenen Wohnstraßen meist nicht einschritten, die Kläger seien damit faktisch rechtsschutzlos gestellt.
Das hat das Gericht treffend formuliert. Auch wenn leere Beifahrersitze in Deutschland besonderen Schutz genießen.
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Da taumelt man ja von einer Verblüffung in die Nächste.
Der Innensenator hält die Entscheidung des Gerichts, dass illegales Parken unterbunden werden müsse, weil Anwohner das Recht hätten, den Bürgersteig zu benutzen, für "völlig lebensfremd".
Entscheidungen müssen "mit den Bürgerinnen und Bürgern ... und nicht gegen sie" umgesetzt werden - gerade so, als ob die zu Fuß nicht durchkommenden Anwohner keine Bürger seien.
Und dann eine Begründung für die Berufung, bei der ich nicht weiß, worauf die eigentlich hinauswollen - sinngemäß: "Wir gehen in Berufung, denn wenn das OVG zum selben Ergebnis kommt, hat das Auswirkungen auf ganz Bremen" ... soll das heißen: "Wir würden die Blechkisten da auch gerne weghaben, aber wenn wir das aus freien Stücken beschließen, macht uns die B**D fertig und wir fliegen bei der nächsten Wahl hochkant raus, aber wenn das OVG das sagt, dann sind wir ja nur ausführendes Organ ..."
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Auf der Titelseite von Zeit Online habe ich heute einen Artikel (leider nur für Abonnenten) gesehen, der allerdings schon von Anfang Februar ist:
Parkplatzhirsch
Unser Kolumnist hat sich mit seinem Rad wie ein Autofahrer verhalten – und es auf einen Parkplatz gestellt.
Er beschreibt, wie schnell man auf diese Weise zu Nazi wird:
(...)
Mir zitterten die Knie, als ich mein Rad am Straßenrand abstellte, in den Laden stiefelte, mich noch mal umdrehte ... und sah, wie ein Auto anhielt, der Fahrer ausstieg und mein Rad wegtrug.
Also lief ich wieder raus und fragte, warum er das tue.
"Ich steh hier nur für drei Minuten", sagte er.
"Ich auch", sagte ich.
"Schon klar", sagte er. "Und vor 45 hätten Sie den Arm gehoben!"
Da uns bei der ZEIT auch Transparenz sehr wichtig ist: Diese Recherche hat zehn Sekunden gedauert und ergeben, dass ich ein Nazi bin.
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Da taumelt man ja von einer Verblüffung in die Nächste.
Das nächste Taumeln könnten aufgemalte Linien verursachen ...
Vereinzelt auch ganz aufgehobene Gehwege auf einer Seite ... Nicht dass sich jemand zu früh freut ...
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Die neue McCarthy-Reiter-Ära ist angebrochen. Alle Münchner Angestellten müssen "Putin ist doof " hüpfen, sonst fliegen sie raus.
Valery Gergiev: was von dem Rauswurf in München zu halten istDer Chefdirigent der Münchner Philharmoniker muss gehen, weil er sich nicht von Putin distanziert. Traurigwww.sueddeutsche.de -
Der Artikel ist sehr gut geschrieben, finde ich. Man muss jedem die Freiheit lassen, sich politisch zu äußern oder auch nicht. Da ein Ultimatum zu setzen, ist dann wieder nichts anderes, als das Recht des Stärkeren geltend zu machen.
Wenn hingegen jemand selbst entscheidet, nicht mehr so weiterzumachen wie bisher, das verdient Respekt:
Platzeck tritt als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums zurückNach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat Matthias Platzeck nun Konsequenzen gezogen. Er ist als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums…www.rbb24.deWenn M. Platzeck sagt: "Das ist eine Tragöde, bei der ich im Moment noch fassungslos bin. Das hätte ich nicht für möglich gehalten."
dann glaube ich es ihm. Denn auch ich empfinde ähnlich. Angesichts des großen Leides derer, die dort leb(t)en, fehlen mir die Worte.
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Weil es noch letzte Woche war und zumindest mit Mobilität zu tun hat:
Verkehrsinformationstafel in Jena enthüllt
An einer vierspurigen Straße, wo DMHH manchmal mit dem Rennrad lang fährt, bedrängt und beschimpft wird, darf er nun auch lesen, wie lange er bestenfalls bis ins Zentrum bräuchte, stünden unterwegs keine .
Gefördert vom Umweltministerium soll durch "Umweltorientiertes Verkehrsmanagement" die Verstetigung und Verflüssigung des Verkehrs und damit die Vermeidung emissionsintensiver Fahrzustände erreicht werden.
Der Grundgedanke dahinter ist: Je mehr Emissionen beim Warten und Anfahren, umso schneller bzw. länger bekommt man Grün.
Fußgänger und Radfahrer haben dadurch ein Problem. Was sollen sie machen? Ob es hilft, wenn alle mal furzen während sie auf Grün warten?
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unfassbar...
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Der Grundgedanke dahinter ist: Je mehr Emissionen beim Warten und Anfahren, umso schneller bzw. länger bekommt man Grün.
Ja ja, so einen Zweitonner anzufahren braucht schon was an Energie. Da spielt das einzige Manschgerl, das drinnen sitzt, eigentlich keine Rolle mehr.
Noch schneller Grün wirds dann, wenn alle einen Dreitonner fahren - ach was, ein ausrangierter Gelenk-Omnisbus pro Person wär optimal. Vielleicht liegt ja hier der Denkfehler...
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an zentraler Einfahrstelle in der Stadtrodaer Straße, Höhe Salvador-Allende-Platz,
Gestattet bitte, dass ich das System nicht begreife. Vielleicht bin ich etwas unterbelichtet - gerade was Jena angeht. Das nennt sich ja auch "Lichtstadt", und ich Dummerchen dachte immer, die Lichtstadt sei Paris - Cité de la Lumière!
(Google nennt: Paris "Cité de la lumière" ungefähr 880.000 Ergebnisse; Paris cité lumière ungefähr 27.900.000 Ergebnisse; Lichtstadt Jena ungefähr 75.500 Ergebnisse; "Lichtstadt Jena" ungefähr 14.600 Ergebnisse. Ich scheine nicht der einzige zu sein, der Jena falsch einschätzt. Und dann noch dieses hier:
Städtebeinamen: Der Etikettenschwindel muss ein Ende habenStädte mit Beinamen ziehen unseren Autor magisch an. Doch ob in Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt oder in der Stadt der Pferde: Er wird stets enttäuscht.www.zeit.deEin Bahnhof, an dem ich niemals aussteigen werde, ist Jena Paradies. Da kann man doch nur enttäuscht werden. Jena Paradies! Das ist schon ein bisschen dick aufgetragen.
Aber zurück zur Tafel und was ich daran nicht begreife: An der Autobahnausfahrt Jena-Zentrum steht also so eine Tafel an der "Stadtautobahn" B 88. Und da soll ich dann anhalten und die Tafel von vorne bis hinten durchlesen?
ZitatDazu gehören freie Parkplätze im Stadtgebiet, die Fahrzeit in die Innenstadt anhand der tatsächlichen Verkehrsbelastung, der Luftqualitätsindex, die Temperatur sowie auch besondere Verkehrszustände wie Stau, Sperrungen und aktuelle Umleitungen.
Zusätzlich wird auch der gemessene Luftqualitätsindex abgebildet. Diese errechnet sich aus Kohlenmonoxid, Luftfeuchtigkeit, Schwefelwasserstoff, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Ozon, Feinstaub, Luftdruck und Temperatur.
Ich kann aber auf Google Maps gar keinen Parkplatz finden! Wie soll das mit der Tafel funktionieren?
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Vielleicht macht ja mal jemand einen Vorschlag für eine zweite Tafel: die würde dann anzeigen, an welchen Stellen Radwege/Radspuren in Jena zugeparkt, mit Mülltonnen vollgestellt, zu schmal, von Glasscherben übersät usw. sind. Verbunden mit Umleitungsempfehlungen: "Nutzen Sie ab ... die Fahrbahn."
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Ein Bahnhof, an dem ich niemals aussteigen werde, ist Jena Paradies.
Der Autor des Zeit-Artikels hat(te) keine Ahnung. Jena-Paradies ist bahntechnisch nur ein Haltepunkt, kein Bahnhof.
Und doch gibt es täglich (außer Sa) einen ICE, der von Hamburg kommt und dort endet. Alle müssen aussteigen. Sonst holt der Schaffner die Polizei. https://reiseauskunft.bahn.de/bin/traininfo.…JourneyClass=2&
Der Zug fährt dann leer bis zum nächsten Bahnhof Jena-Göschwitz, wo er über Nacht verbleibt.
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Bei Twitter drüber gestolpert:
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der hyperlink führt aufs Radverkehrsforum?
aber ok, die URL als solche funktioniert.
Die Pressemeldung ist drollig. Wer kennt sie nicht, die streitlustigen Senioren, die aus heiterem Himmel auf die Idee kommen, Autos demolieren zu müssen. Mit dem eigenen Fahrrad...
Und klar würde mich die gesamte Geschichte interessieren.
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Link vielleicht repariert.
Wie Vorgeschichte?
Hier wird ja wohl niemand die überall bekannte Waden-Gewalt bezweifeln. Und das gegen wehrlose Rentner, die nur überholen wollten.
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Der Autor des Zeit-Artikels hat(te) keine Ahnung. Jena-Paradies ist bahntechnisch nur ein Haltepunkt, kein Bahnhof.
Das gibt es auch anderswo. Hamburg-Dammtor ist ebenfalls nur ein Haltepunkt. Und - Trommelwirbel! - Stuttgart 21 wird von vornherein als Haltepunkt konzipiert, weil bei 15 Promille Längsneigung keine Züge wenden dürfen.
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weil bei 15 Promille Längsneigung keine Züge wenden dürfen.
Weil man da keine Bremsprobe durchführen darf oder wie oder was?
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Die Pressemeldung ist drollig. Wer kennt sie nicht, die streitlustigen Senioren, die aus heiterem Himmel auf die Idee kommen, Autos demolieren zu müssen. Mit dem eigenen Fahrrad...
Und klar würde mich die gesamte Geschichte interessieren.
»Trollinger Weg in Richtung Weinbergweg«
Da will ich hinziehen ... Rieslingweg, Muskatellerweg, Traminerweg, Burgunderweg, Ruländerweg, Veltlinerweg, Tokajerweg ...
Aber mal im Ernst: Auf dem Luftbild sieht der Trollingerweg so schmal aus (mit teilweise beidseitigem Parken), dass ein Auto wohl kaum legal einen Radfahrer überholen kann.
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Weil man da keine Bremsprobe durchführen darf oder wie oder was?
Das entscheidende Kriterium ist die Existenz einer Weiche. Ohne Weiche kann man nicht überholen, rangieren etc, sondern nur halten und dann weiter oder zurück fahren.
Das Stuttgart 21 kein Bahnhof sein soll, möchte ich bezweifeln. Was ich mir vorstellen kann ist, dass das Rangieren wegen der Neigung verboten ist.
PS: Bahnhöfe sind bei der Neigung nicht erlaubt im Gegensatz zu Haltepunkten. Die Bahn hat den (real existierenden) Bahnhof zum Haltepunkte umgedeutet, um die Genehmigung zu erhalten. Ich weiss jetzt nicht, ob ich lachen oder mich fremdschämend soll.
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