Radschnellweg: Hamburg - Bad Bramstedt (Hamburger Abschnitt)

  • Da muss man irgendwo die verbleibenden 1,6 m herbekommen. Das geht wohl nur durch Baumfällungen, welche ich im Alstertal eigentlich ablehnen würde...

    Da stehen genug Bäume, fällt nicht so auf wie in einer Allee.

    Da müsste man die Wegbreite fast verdoppeln. Ob das mit der Strömung geht ist eine weitere Frage...

    Nicht mein Fachgebiet. Aber müsste statt der Breite nicht die Querschnittsfläche entscheidend sein? Man müsste an der Stelle nur die Alster etwas vertiefen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wasserseitige Baumaßnahmen kosten auch gerade in Hamburg verdammt viel Kohle.

    Bei den vorliegenden Alternativen und der Tatsache, dass die Strecke danach sowieso irgendwie auf den Justus-Strandes-Weg geführt werden muss, wird man unter der Ratsmühlendammbrücke nichts machen. Damit ginge auch sofort den Diskussionen um Asphaltierung in dem Alstergrund nördlich der Brücke aus dem Weg.

  • So, heute morgen war es hell genug für Trassengucken zwischen Wellingsbütteler Landstraße (U-Klein Borstel) und U-Kiwittsmoor.

    Zu den Bäumen, Sträuchern und Gestrüpp, das auf der Trasse Biotope entwickelt hat, und den fehlenden Brücken kommt ein weiteres Problem: Die Trasse ist sehr schmal. Es ist das ehemalige dritte Gleis, und dort, wo die Schienen noch liegen, kann man die Breite gut abschätzen: etwa 2,5 bis 3 Meter zwischen dem massiven Metallzaun, den man neben der U-Bahn errichtet hat, und der "Abbruchkante" der Trasse. Denn die verläuft ja nicht niveaugleich, sondern zu geschätzten 90 % entweder auf dem Damm oder im Einschnitt.

    Bei "auf dem Damm" würde mir ohne Zaun an der Abbruchkante mulmig werden. Es geht da ziemlich steil und ziemlich weit runter.

    Bei "im Einschnitt" kann man bewundern, was da alles auf dem steilen Abhang herumliegt. Okay, die handlichen Stücke der gefällten Bäume, die man aus Naturschutzgründen dort hat liegenlassen, kann man mit dem Bagger oder Kran wegnehmen, damit sie nicht auf die Trasse runterkullern, aber die noch stehenden Bäume gehören zu der Spezies, die bei leichten Winden den Verkehr auf DB-Strecken unmöglich macht, weil mal wieder ein Ast runtersegelt. Da müsste massiv freigeschnitten und abgeholzt werden.

    Dann gibt es die ganzen technischen / elektrischen Installationen, die man nach dem Wegnehmen des dritten Gleises auf die freie Fläche gesetzt hat.

    Kann das weg? Kaum. Der Zaun schlägt da Haken, und von der Trasse bleiben weniger als 2 Meter übrig.

    Dann bräuchte man für die Rampen zu den querenden Straßen aufwendige Neubauten, Hang hoch oder Hang runter.

    Plus Beleuchtung und ein Sicherheitskonzept für die 160 Meter Tunnel am Krohnstieg und unter dem Parkhaus, wo die Trasse von der U-Bahn durch eine Betonwand getrennt ist.

    Also ganz ehrlich: das wird nix.

  • ... jedenfalls nicht ohne horrende Baukosten.

    Denn prinzipiell kann man die östliche Böschung durchaus mit fast durchlaufender Spundwand abfangen. :/

    Wobei dann immer noch die Probleme der Straßenüberführungen bleiben. Und der Überbau/Tunnel im Bereich Langenhorn Markt.

    Aber wieder so ein Punkt, der mich ärgert: als Thering und CDU-Konsorten das vor gefühlt 10 Jahren schon vorschlugen, muss doch eigentlich allen Beteiligten klar gewesen sein: technisch realisierbar - aber kaum vermittelbares Kosten-Nutzen-Verhältnis.

    Dennoch wird das immer wieder auf den Tisch geworfen.

    Warum hat sich in all den Jahren denn kein Hobby-Ing oder meinetwegen Abschluss-Arbeit-Schreibe-Ing gefunden, der anhand der frei verfügbaren Daten (und Hamburg ist diesbezüglich echt ganz, ganz große Spitze und spielt in der obersten Bundesliga) mal eine Prognose erstellt zu den ungefähren Baukosten...

    dann wär das Thema doch recht zügig vom Tisch. Oder die CDU hätte mal die Karten auf den Tisch legen können und gesagt, was ihnen der "ungehinderte Autoverkehr" wert ist, wenn die Alternative zur Trasse eben die Umverteilung des Straßenraumes zu Gunsten des Radverkehrs ist...

    argh!

  • wenn die Alternative zur Trasse eben die Umverteilung des Straßenraumes zu Gunsten des Radverkehrs ist

    Es gibt doch noch mehr Alternativen:

    * Gar nichts bauen

    * Andere Radschnellwege bauen und hoffen, dass den gen Norden niemand vermisst

    * Andere Trassen, z. B. westlich am Flughafen lang. Fernab jeder Wohnbebauung.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Das seit langem stillgelegte Gleis nach Ochsenzoll wurde seit 2008 fast vollständig abgebaut, nur bei Langenhorn Nord ist noch ein kurzer Abschnitt vorhanden.

    Im Dezember 2007 begann die Rodung des Bewuchses entlang der Schienen und darauf von Klein Borstel bis etwa zum Streckenkilometer 3,0 der U - Bahn nördlich der Haltestelle "Langenhorn Nord". Der Streckenabbau mittels Zweiwegebagger, eines kleinen zweiachsigen Flachwagens, einem weiteren kleineren Bagger und eines rollbaren Schweißbrenners begann dann Anfang Januar 2008. Die Schienen wurden auf "handliche" Meterstücke gekürzt und bei Klein Borstel und bei Fuhlsbüttel Nord als Paket mitsamt den Schwellen auf LKW umgeladen. Teilweise waren die Schwellen so morsch, daß die Schienen einzeln transportiert werden mußten.

  • Und wie stellt man sich das in der Rathenaustraße vor? Fahrbahn umwidmen? Oder die Piste auf der Wiese verbreitern?

    Fahrradstraße, Anlieger frei. Gibt mit Bebelallee/Alsterdorfer Straße direkt noch eine Parallelstraße, den der sonstige KFZ-Verkehr nutzen kann

    Naja die Rathenaustraße wird denke ich dann eher nach Veloroutenstandard geplant. Fahrradstraße und dann die Durchfahrt unterbinden. Die Alsterdorfer Straße läuft ja eh parallel. Vielleicht bekommt man dann ja irgendwie bis Leinpfad eine vernünftige Verbindung.

    UPDATE

    Die Rathenaustraße wird ja auf jeden Fall auf dem Abschnitt der Veloroute umgebaut. Dort werde nach Auskunft des BA momentan tatsächlich des Einrichten einer Fahrradstraße geprüft. Des Weiteren sind

    Zitat von N/MR

    die vorläufigen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bzw. die dort vorgeschlagene Trassenführung des Radschnellwegs [...] uns bekannt und [sie] wird im weiteren Planungsverlauf berücksichtigt.

  • Moin,

    für den Hamburger Abschnitt gibt es erste Ergebnisse.

    LINK

    Ah - Bahndamm abtragen, neu bauen, damit er 4 Meter Breite erreicht ...

    Stockflethweg als Fahrradstraße (für Auswärtige: dort liegen die Lieferantenzufahrten für einen großen Supermarkt und ein großes Autohaus)

    Rampen und Brückenneubau

    Na denn man tau.

  • Das große Übel in der Langenhorner Chaussee bliebe dann: Myriaden Ein- und Ausfahrten, die zum "Übersehen" einladen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Hier noch mal der offizielle Verlauf der Vorzugstrasse:

    Heißt: Stadteinwärts noch über die Alster rüber (östlich der U-Bahn), dann aber westlich an U-Klein-Borstel vorbei? Wie soll der Übergang über/unter den Gleisen aussehen?

    Ich hatte mir das nochmal vor Ort angeschaut und bin da etwas ratlos.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Heißt: Stadteinwärts noch über die Alster rüber (östlich der U-Bahn), dann aber westlich an U-Klein-Borstel vorbei? Wie soll der Übergang über/unter den Gleisen aussehen?

    Ich hatte mir das nochmal vor Ort angeschaut und bin da etwas ratlos.

    Laut Präsentation soll der Bahnhof untertunnelt werden...

    Ich halte das für wenig realsitisch und auch für einen viel zu großen Aufwand...

    Ich hätte es eher so einfach an die Wellingsbütteler Landstraße angebunden:

    Datenlizenz Deutschland Namensnennung 2.0

    Aber mich fragt ja keiner...