Putins Überfall auf die Ukraine

  • Das soll ein alter chinesischer Fluch sein: Mögest du in interessanten Zeiten leben!

    Ja, ich weiß. Und ich fürchte, er trifft uns ganz gut:

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    Ausgelagert aus: US-Wahl 2020: Trump oder Biden?

  • Wer sagt, das es Gewicht hat? Könnte ich nicht erkennen, äußern darf er sich wohl trotzdem.

    Es ist eine kaum zu übersehende Tatsache, das Russland entweder vortäuscht, oder tatsächlich mehrere 10.000 Mann an Truppe und entsprechendes Gerät an der ukrainischen Grenze zusammenzieht, dabei fleißig sehr deutlich droht die Ukraine zu besetzen.

    Ich warte eigentlich nur drauf, das Deutschland so blöd ist, Nordstream 2 in Betrieb nehmen zu lassen.

  • ja, Twitter mag da nicht die richtige Plattform sein.

    Vorhersagen kann wohl gerade niemand außer Putin, was er wirklich vorhat. Gibt aber genug deutlich seriösere Beobachter und Presse, die nicht sehr weit weg sind von Herrn Hensel.

    Na ja, in den nächsten 2-4 Wochen werden wir es wohl wissen.

  • Das ist schlicht ad-hominem.

    Nein, lass uns doch jedem selbsternannten Internet"experten" hinterherlaufen. Was könnte in Zeiten von Querschwurbel und Fake-News dagegen sprechen?

    Die echten Experten (die deutsche Diplomatie ist m.E. so ziemlich die beste der Welt) haben unsere Außenministerin beraten und siehe da:

    Zitat

    Mit Blick auf ukrainische Forderungen nach deutschen Waffenlieferungen sagte Baerbock, dass es darum gehen müsse, die Krise nicht weiter eskalieren zu lassen, sondern mit diplomatischen Mitteln zu lösen.

    Können sich also alle wieder schlafen legen.

  • Wer sagt, das es Gewicht hat? Könnte ich nicht erkennen, äußern darf er sich wohl trotzdem.

    Es ist eine kaum zu übersehende Tatsache, das Russland entweder vortäuscht, oder tatsächlich mehrere 10.000 Mann an Truppe und entsprechendes Gerät an der ukrainischen Grenze zusammenzieht, dabei fleißig sehr deutlich droht die Ukraine zu besetzen.

    Ich warte eigentlich nur drauf, das Deutschland so blöd ist, Nordstream 2 in Betrieb nehmen zu lassen.

    Blöd wäre es eher, sich dem Druck der Amis zu beugen und Nordstream zu torpedieren.

  • Ich maße mir nicht an, vorraussagen zu können, was Putin vorhat. Aber die Letzten, die ich dazu fragen würde, sind irgendwelche Marketingfuzzis auf Twitter. Absurder geht es kaum noch.

    Ich habe den Eindruck, dass Gerald Hensel in seiner Freizeit einen durchaus interessierten Blick Richtung Osteuropa hat und in diesem Thread gibt er grundsätzlich das wieder, was momentan hinter diversen Bezahlschranken der einschlägigen Nachrichtenportale zu lesen ist. Nur fehlt bei Hensel freilich der zuversichtliche Schluss, dass das schon alles irgendwie wieder wird.

  • Blöd wäre es eher, sich dem Druck der Amis zu beugen und Nordstream zu torpedieren.

    Meine Meinung, wenn Deutschland NS2 in Betrieb nimmt, ist Russland innerhalb von 48h in die Ukraine einmarschiert und kappt die beiden Leitungen durch das Land.

    Wenn sie das nicht schon vorher machen, weil RUS weiß, spätestens wenn hier der Gaspreis um 50% anzuziehen droht, ist allen die Ukraine egal.

    Besser wäre es (gewesen) dieses Land hätte schon vorher versucht deutlich unabhängiger zu werden vom Gas. Aber das ist Vergangenheit.

  • Meine Meinung, wenn Deutschland NS2 in Betrieb nimmt, ist Russland innerhalb von 48h in die Ukraine einmarschiert und kappt die beiden Leitungen durch das Land.

    Wenn sie das nicht schon vorher machen, weil RUS weiß, spätestens wenn hier der Gaspreis um 50% anzuziehen droht, ist allen die Ukraine egal.

    Besser wäre es (gewesen) dieses Land hätte schon vorher versucht deutlich unabhängiger zu werden vom Gas. Aber das ist Vergangenheit.

    Wohin soll denn das führen, wenn die Länder alle nach größtmöglicher Autarkie streben? Eines der schlimmsten Argumente für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist: "Dann sind wir unabhängig von anderen Ländern bei der Energieversorgung." Gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeiten sind letztlich Friedenerhaltend.

    Das soll selbstverständlich nicht heißen, "wir dürfen keine Windräder mehr bauen, weil die Unabhängigkeit vom Gas kriegstreibend wirkt". Aber es ist richtig, gegenseitige wirtschaftliche Beziehungen zum beidseitigen Vorteil zu pflegen.

    Deutschland exportiert in einem hohen Maß Maschinenbau-Produkte nach Russland. Ziel muss es doch sein. Russland dazu zu bewegen, den Gasexport zurückzufahren, und langfristig ein nachhaltiges Wirtschaften einzuleiten. Dazu reicht eine Handelsbeziehung Gas gegen Maschinenbauteile langfristig nicht aus.

  • Gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeiten sind letztlich Friedenerhaltend.

    Zum Beispiel, indem wir Öl aus Saudi-Arabien kaufen und die Scheichs dann von dem Geld bei uns Panzer bestellen oder Al Qaida unterstützen. Oder indem wir eine Gaspipeline durch die Ostsee bauen, über die uns Russland Erdgas liefern kann, ohne dieses durch die Ukraine leiten zu müssen.

    Alles sehr friedenserhaltende Abhängigkeiten... :rolleyes:

  • Zum Beispiel, indem wir Öl aus Saudi-Arabien kaufen und die Scheichs dann von dem Geld bei uns Panzer bestellen oder Al Qaida unterstützen. Oder indem wir eine Gaspipeline durch die Ostsee bauen, über die uns Russland Erdgas liefern kann, ohne dieses durch die Ukraine leiten zu müssen.

    Alles sehr friedenserhaltende Abhängigkeiten... :rolleyes:

    Ganz bestimmt nicht, aber umgekehrt wird ja nichts besser davon, wenn wir unsere Energieversorgung komplett autark organisieren und dafür die Handelsbeziehungen zu anderen Staaten einstellen. Zumal dann andere Staaten, die Lücken besetzen. Ich will hier nicht den Handel mit Rohstoffen schönreden, die dann bei uns dazu benutzt werden, um die Erderwärmung voranzutreiben.

    Das Project Desertec ist ein Beispiel dafür, wie internationale Handelsbeziehungen abseits vom billigen Öl als Energieträger aussehen könnten.

    Die österreichische Zeitung "Der Standard" berichtete letztes Jahr darüber:

    "Desertec: Wo bleibt der günstige Strom aus der Wüste?

    Mit dem Desertec-Projekt sollte günstiger und klimafreundlicher Strom von Afrika nach Europa fließen. Ein kleiner Teil der Sahara könnte genügen, um die gesamte Welt zu versorgen. Was wurde aus dem Projekt?"

    Desertec: Wo bleibt der günstige Strom aus der Wüste?
    Mit dem Desertec-Projekt sollte günstiger und klimafreundlicher Strom von Afrika nach Europa fließen. Ein kleiner Teil der Sahara könnte genügen, um die…
    www.derstandard.de

    Am Ende des Artikels wird über den bau von Solarkraftwerken in Marokko berichtet: "Weitgehend unabhängig von der Initiative baut etwa Marokko jetzt selbst gigantische Solarkraftwerke, bis 2030 soll die Hälfte des Stroms dort aus der Wüste kommen. "Desertec war seiner Zeit voraus", sagt Huber, die Vision werde nun aber trotzdem umgesetzt. "Ob das unter Desertec läuft oder nicht, ist eigentlich egal.""

  • Handel ist gut, aber Abhängigkeiten sind schlecht. Egal ob es sich um Öl, Gas oder Solarstrom handelt. Auf dem Weg zur Klimaneutralität sollten wir uns auch nicht darauf verlassen, dass die Anderen unser Problem lösen.

  • Wohin soll denn das führen, wenn die Länder alle nach größtmöglicher Autarkie streben? E

    Erst einmal wäre es gut, wenn wir nicht erst wegen so einem Konflikt anfangen würden, uns über die Umwelt Gedanken zu machen.

    Zweitens wäre es sehr wohl nicht schlecht, wenn die Energieversorgung in Europa nicht von Partnern wie RUS, Aserbaidschan, Saudi-Arabien, Irak, Iran und USA abhängig wäre.

    Das heißt nicht, das man mit Russland keinen Handel betreiben soll, aber bei so wichtigen Dingen sollte es zumindest ein gewisses Maß auf einen Fall übersteigen. Sonst hat man de Salat, bzw. jetzt hat ihn erst einmal die Ukraine. RUS hat die Gaslieferungen aber schon deutlich gedrosselt, -> Gasspeicher ziemlich leer -> schnell ein Problem. Warum fängt Putin den Hände wohl im WInter an.

  • Handel ist gut, aber Abhängigkeiten sind schlecht.

    Wie soll Handel ohne Abhängigkeiten funktionieren?

    Ob nun Chips aus Fernost, Orangen aus Spanien oder Gas aus verschiedenen Ländern. Alles führt zu Abhängigkeiten, wenn man es nicht selber produziert.

    Das heißt nicht, das man mit Russland keinen Handel betreiben soll, aber bei so wichtigen Dingen sollte es zumindest ein gewisses Maß auf einen Fall übersteigen.

    Der Verzicht auf die wirtschaftlichste Lösung zur Reduktion von Abhängigkeiten bedeutet dauerhaft höhere Kosten. Aktuell erleben wir natürlich leider ziemlich massive Preissprünge. Aber haben die schon den angenommenen Preisvorteil aus den letzten Jahren überkompensiert? Ich weiß es nicht.

    Wenn die Alternativen (welche sind das überhaupt?) erstmal angelaufen sind, werden die Preise ja auch wieder sinken.

  • Wir sind nicht von Orangen aus Spanien abhängig. Wenn Spanien keine Orangen liefert, dann gibt es halt keine. Das wäre schade, aber nicht dramatisch. Niemand würde deswegen verhungern oder an Skorbut erkranken. Das ist bei Energie nicht möglich, einfach darauf zu verzichten und daher darf man zumindest nicht von einzelnen Lieferanten abhängig sein und schon gar nicht von Schurken wie Putin.

    Freiflächen-PV ist übrigens derzeit in Deutschland die günstigste Form der Energieerzeugung. Es ist Quatsch, dass die Beendigung / Verringerung der Abhängigkeiten die Energiepreise in die Höhe treibt. Das genaue Gegenteil ist richtig: Aufgrund der Abhängigkeit und mangels Alternativen ist der Gaspreis zuletzt so stark gestiegen. Wenn der Konflikt in der Ukraine weiter eskaliert, wird der Preis weiter steigen.

  • Das ist bei Energie nicht möglich, einfach darauf zu verzichten und daher darf man zumindest nicht von einzelnen Lieferanten abhängig sein und schon gar nicht von Schurken wie Putin.

    Ich wüsste nicht, dass die Gasversorgung irgendwo ausgefallen ist. Wenn ein Lieferant ausfällt, steigen nunmal die Preise. Das ist bei Organgen genauso wie bei Computer-Chips genauso wie bei Gas.

    Es ist Quatsch, dass die Beendigung / Verringerung der Abhängigkeiten die Energiepreise in die Höhe treibt.

    Wenn man es aus politischen Gründen prophylaktisch tut (z.B. weil man die Abhängigkeit nicht mag), dann schon. Wenn eine Abhängigkeit aus kaufmännischen Gründen verschwindet, ist das etwas ganz anderes.

  • Mal abgesehen von der Frage, wie man Krieg bewertet, welche Kosten man dazu einpreist, die Umweltverschmutzung, die das bringt.

    Mir gehts gar nicht um den Preis im Sinne des Monitären, sondern im den Preis, den andere und wir bezahlen werden, dafür das wir uns erpressbar machen.

    Im Sinne der Umwelt ist es ja gar nicht schlecht, wenn der Gaspreis um 100% steigt.

    Aber brennende Öl- und Gasquellen und Krieg?

    Zum Beispiel die Konflikte im Nahen Osten. (Erster), zweiter und dritter Golfkrieg, Besetzung des Irak. Auch das Engagement im Syrien-Konflikt von Russland und der USA hat zumindest in Teilen mit der Kontrolle (Pipelines) für brennbare Rohstoffe zu tun.

    Da dürfe wir lange auf dem Fahrrad strampeln, um die Umweltbelastungen auszugleichen.