[Enge Fahrbahnen, Baumbestand und Fahrräder] Planung Wellingsbütteler Landstraße

  • Moin,

    um den 2-Richtungs-Radweg zu vermeiden könnte man Höhe Stübeheide eine Ampelkreuzung einrichten. Das hätte den Vorteil, dass man dort den Alsterwanderweg gleich besser mit anbinden könnte.

    Dazu soll - wenn ich mich richtig erinnere - der Radschnellweg parallel der U1 Richtung Norderstadt ja auch Klein Borstel enden, vielleicht kann man dann einen Abzweig gleich dort hin führen.

    Trotzdem sollte man zwischen U Klein Borstel und Stübeheide die Bäume für bessere Radwege "opfern".

  • Da ein Radstreifen benutzungspflichtig ist, passt das nicht mit dem Zweirichtungsradweg auf der anderen Seite zusammen.

    Ich hätte wohl dazu schreiben müssen, dass ich den 2m Radstrefen als Schutzstreifen im Kopf hatte.

    Dann kann auf der Fahrbahn kein Radfahrstreifen markiert und ausgeschildert werden. Auch kein Fahrrad-Schutzstreifen.

    Es sei denn, man lässt beim Zweirichtungsradweg das Blauschild weg und hängt das hier auf: [Zusatzzeichen 1000-33]

    Schutzstreifen sind nicht benutzungspflichtig und den Zweirichtungsradweg hätte ich auch 'nur als Angebot' vorgeschlagen.

    Erste Frage: Warum der 2-Richtungsradweg überhaupt?

    Zweitens: Was macht Schutzstreifen besonders gefährlich bei Schulen?

    Drittens: Sind die in dem Plan eingezeichneten Bäume denn schon vorhanden?

    [1] Ist mEn. für Kinder auf diesem Stück komfortabler und sicherer als die Planung. Man könnte ihn natürlich auch in einen breiten, normalen Radweg ändern.

    [2] Die Planung sieht momentan 1,5 m (- 0,30 m Regrenrinne, - 0,12 m Markierung = ca. 1,00 m) breite Schutzstreifen und eine deutlich untermaßige (4,5 m statt geforderten 5,5 m) Restfahrbahn vor. Dies ist für unsichere Kinder besonders gefährlich.

    [3] Ja und laut den Planern besonders Erhaltenswert

    Wie ist eigentlich die Belastung mit Fußgängern in dem Bereich ? Inbesondere der Fußweg rechts im Vorschlag der Verwaltung dürfte kaum den heutigen Richtlinien entsprechen.

    Ja, auch die Fußwege sind in der jetzigen Planung deutlich untermaßig

  • um den 2-Richtungs-Radweg zu vermeiden könnte man Höhe Stübeheide eine Ampelkreuzung einrichten. Das hätte den Vorteil, dass man dort den Alsterwanderweg gleich besser mit anbinden könnte.

    Da ist dann immer noch das Problem: Wie sollen die Kinder sicher zur Schule gelangen? Über die unzureichenden Schutzstreifen?

    Zitat

    Dazu soll - wenn ich mich richtig erinnere - der Radschnellweg parallel der U1 Richtung Norderstadt ja auch Klein Borstel enden, vielleicht kann man dann einen Abzweig gleich dort hin führen.

    Trotzdem sollte man zwischen U Klein Borstel und Stübeheide die Bäume für bessere Radwege "opfern".

    Der soll über das alte Gütergleis zu der U-Bahn-Station geführt werden. Ab da sind die Radfahrstreifen wenigstens gemäß VwV-StVO und ReStra ausreichend (1,85 m inkl. 0,25 m Markierung und 0,3 m Regenrinne)...

  • Schutzstreifen sind die Pest. erst recht solche in Mindestmaß.

    Auf Grund der vorhandenen "breite" der Flurstücke wäre es meiner Meinung nach möglich, die Straße so zu "verschwenken", dass man abschnittsweise die rechten Bäume stehen lässt und links fällt, im nächsten abschnitt links stehen lassen, rechts fällen.

    Zusammen mit den privaten Vorgärten auf öffentlichen Flurstücken bekommt man so gute Radfahrstreifen hin, ohne direkt auf voller Länge alle Bäume umhacken zu müssen.

    Man muss da - sollte man tatsächlich an der Schaffung guter Rad-Infrastruktur interessiert sein - eben mit der "richtigen" Kommunikation rangehen.

    Mein erster Lösungsvorschlag an die Öffentlichkeit wäre daher auch gewesen:

    - Schutzstreifen neben Gehweg

    - keine Parkplätze

    Und dann hätte man ja weiter diskutieren können. Darüber, dass man durchaus Parkplätze herstellen kann. Dies dann aber nur geht, wenn die vorhandene Flurstückfläche vollständig genutzt wird. Und ein paar Bäume fallen, man diese aber im Zuge des Alleenerhaltes wieder anpflanzt.

    Ich finde es perfide, dass Bäume immer für alles mögliche herhalten müssen. Wenn man ehrlich wäre, würde man bei jeder notwendigen Fällung wegen Krankheit/Sicherheit einfach sagen: "joa, wir könnten hier an der selben Stelle nachpflanzen. Aber das lassen wir lieber, falls wir die Straße nochmal umbauen müssen."

    Es ist einfach irre, hinzugehen und zu sagen, dass man nach Anpflanzung von Straßenbäumen erstmal 90 Jahre nichts mehr machen könne, weil: "Die Bäume!"

  • Ja, man könnte natürlich mal wieder Bäume abholzen, Grundstückseigentümer enteignen und weitere Flächen versiegeln, um Straßenverkehr vom Straßenverkehr zu trennen und den einen Straßenverkehr auf nun breiteren Selbstmordstreifen dem anderen Straßenverkehr zu unterwerfen.

    Sorry, aber das finde ich total bekloppt.

    Man kann diesen Unsinn nämlich auch lassen. Alle Separierungsstreifen weg, alle Fahrbahnmarkierungen weg, Tempo 30. Wenn das nicht reicht, dann macht man Tempo 30 und eine für den Radverkehr freigegebene Einbahnstraße.

    Fertig ist die Laube.

    Kostet weniger

    - Farbe

    - Teer

    - Geld

    - Bodenfläche

    - Bäume

    - fremdes Edit: öffentliches Eigentum

    - Menschengesundheit

    - Menschenleben

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • es ginge nicht um Enteignung. Wenn ich KSM richtig verstanden hab, dann nutzen Anlieger der Straße (vermutlich mit Duldung/Zustimmung auf Widerruf der FHH) Flächen von Flurstücken in öffentlicher Hand.

    Wenn es deren Eigentum wäre, würde die Flurstückgrenze nicht quer durch den Vorgarten laufen.

  • DMHH Ja, die Vorgärten sind Eigentum der Stadt und nur von den Anliegern gepachtet. EDIT: Hat sich ja erledigt :)⠀

    Peter Viehrig Das wäre auch eine gute Option. Ich würde sogar so weit gehen, dass man theoretisch den motorisierten Durchgangsverkehr komplett unterbinden könnte. Nach dem jetzigen Stand soll die Straße für 5 (!) Jahre unter Vollsperrung umgebaut werden. Die Pendelverkehre werden sich in der Bauzeit andere Wege suchen und es wird ja wahrscheinlich nicht im kompletten Verkehrschaos im Hamburger Norden enden. Somit Tempo-30-Zone oder sogar Fahrradstraße ohne Kfz-Durchgangsverkehr wäre auch mein Favorit...

  • Dann sollte man auch genau das vorschlagen bzw. in die Diskussion "einbringen".

    Sehe ich genauso. Allerdings sehe ich auch das Problem, das man die Menschen verprellt, wenn man zunächst für Tempo 30 plädiert, sich dann aber herausstellt, dass es nicht wirklich durchgesetzt werden kann.

    Das ist genau so passiert im Kötnerholzweg in Linden-Nord in Hannover.

    Dort gab es elende schmale und uneinheitlich Hochbord-"Radwege".

    Die Option Parkplätze aufgeben, um Platz zu schaffen für einen Radweg scheiterte am Widerstand der "Autoparteien".

    Für Mischverkehr auf der Fahrbahn ist dort eine zu hohe Verkehrsbelastung und Durchfahrtssperren zur Verkehrsmengensenkung scheiterten ebenfalls an den dann typischen Argumenten, wie:

    Dann verschwindet der Verkehr ja nicht und andere werden damit belästigt. Autos zu Umwegen zwingen erhöht den Schadstoffausstoß usw.

    Dann haben wir ein großes Geschäftesterben, die letzten Inhaber-geführten Geschäfte müssten dann auch noch zumachen usw.

    Durchgesetzt hatten sich dann Schutzstreifen mit der Aussicht auf eine Temporeduktion auf Tempo 30. Die Schutzstreifen gibt es inzwischen. Tempo 30? - (fast komplett) Fehlanzeige!

    Eine Begründung, die zwischendurch fiel: Wenn es Schutzstreifen gibt, dann darf kein Tempo 30 angeordnet werden.

    Die andere: Hauptverkehrsstraßen dürfen nicht auf Tempo 30 max. reduziert werden.

    Immerhin, ein Abschnitt (Strecken-30) wurde temporeduziert, wegen Schulweg.

  • Man kann diesen Unsinn nämlich auch lassen. Alle Separierungsstreifen weg, alle Fahrbahnmarkierungen weg, Tempo 30. Wenn das nicht reicht, dann macht man Tempo 30 und eine für den Radverkehr freigegebene Einbahnstraße.

    Natürlich kann man das machen.

    Hier und heute wirst Du das aber dort nicht durchsetzen können. Vielleicht noch Tempo 30, dann wird sich aber 1. niemand dran halten und 2. der dichte Kfz-Verkehr auch nicht signifikant reduziert.

    Derzeit wird (mit untermaßigen Schutzstreifen in der Dooringzone) die schlechtestmögliche Variante ins Auge gefasst. Es geht darum, das irgendwie zu verhindern und einen irgendwie gangbaren Kompromiss zu finden.

  • Es geht darum, das irgendwie zu verhindern und einen irgendwie gangbaren Kompromiss zu finden.

    Ein Kompromiß ist das *Ergebnis* von Verhandlungen, nicht deren Einstieg. *In* Verhandlungen geht man mit einer Maximalforderung. Argumente gibt es reichlich, die Gegenseite hat nur Denkfaulheit und Rechtsbruch aus Gewohnheit als Argumente.

    Da muß nicht ein Baum weg. Die Dreckschleudern und Menschengefährder hingegen schon.

    2. der dichte Kfz-Verkehr auch nicht signifikant reduziert.

    Oh, das bezweifle ich. Wenn der Dosentreiber nur in eine Richtung und gedrosselt durchkommt, sucht er sich Alternativstrecken. Das muß er ohnehin die nächsten Jahre, dann kann er auch gleich draußen bleiben.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ich meine dass die Straße in Richtung Südwesten (links in deinen Bildern) abschüssig ist. Man muss auch bedenken, dass manche Radfahrer nicht auf Nebenflächen fahren mögen.

    Wenn man nur auf einer Fahrbahnseite einen Radfahrstreifen realisieren kann, sollte man den nicht besser bergauf (rechts) machen?

    Auf der Nebenfläche könnte man dann einen linken Angebotsradweg realisieren.

    Schöner Stau übrigens :P https://www.mapillary.com/app/?lat=53.63…2pA&focus=photo

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Na da war ja jemand fleißig auf Mapillary.

    Da kann mir niemand was von "entspanntem Fahrbahnradeln" erzählen.

    Natürlich sollte man irgendwie mit einer Maximalposition ins Rennen gehen, aber meine Einschätzung ist, dass man wenn man an den entsprechenden Stellen ernst genommen werden möchte, diese nicht ernsthaft vorschlagen sollte.

    Wir können uns übrigens das ganze Geld für "Radschnellwege" auch sparen, indem wir einfach die Autobahnen umwidmen.

  • mit am entspanntesten radelt es sich auf der Fahrbahn dann, wenn

    - permanent Gegenverkehr kommt

    - sehr selten Gegenverkehr kommt

    alles dazwischen führt häufig zu irrationalem Verhalten und irren Überholmanövern. Und das relativ unabhängig von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

    Und die Kernfrage: "welche bauliche Gestaltung" lässt sich nicht zufriedenstellend für alle Rad Fahrenden lösen, wenn der KFZ-Verkehr eine - wenn auch nur in Kernzeiten - weiterhin dominierende Rolle einnehmen muss.

    Wenn ich übrigens nicht "entspannt Fahrbahnradeln" kann, dann kann ich in 99% der Fälle auch nicht entspannt auf dem Schutzstreifen radeln.

    Damit sollte klar sein, welche Lösung hier gar nicht zu realisieren ist: beidseitige Schutzstreifen.

    ---

    hab gerade mal im Straßenbaumkataster der FHH nachgeschaut:

    irre!

    - Linde (sonst ja immer soooo beliebt bei Verkehrsteilnehmern ... *kleb*)

    - Kastanie (warten wir einfach 10 Jahre, dann zeigt die Miniermotte Wirkung)

    - diverse Nachpflanzungen 2014 mit Eiche (Q.robur, als mindestens problematisch in Hinsicht auf Trockenstress eingestuft)

    Das ist irre, an solchen Bäumen einfach deshalb festzuhalten, weil sie nunmal da stehen.

    unmittelbar nördlich ist der Alsterlauf. Wenig südlich der "Parkfriedhof". Dort 50 Bäume umzusägen ist doch ein völlig anderer Schnack, als bspw. in Hoheluft oder auf der Veddel.

    Ja: Baumerhalt, wo möglich.

    Wenn die Alternativen aber sind, dass man am verkehrlichen Status Quo dann nichts ändert, muss man bitte auch den Mut haben, dies transparent zu machen und keine schwurbeligen Dreckskompromisse wie Schutzstreifen hinzumalen.

    Wobei der eigentliche Kuhfuß hier jene Regelwerke sind, die die Schutzstreifen überhaupt noch empfehlen!

  • Warum? Für mich als überzeugten Fahrbahnradler sieht das da recht entspannt aus. Die Nebenflächen würden mich extrem stressen.

    Weil viel Kfz-Verkehr ist, sich hinter einem eine lange Autoschlange bildet und man bei Stau mit drin steht bzw. man nur vorbei fahren kann wenn die Herrschaften rechts genug Platz lassen.

    Von Fahren auf der Nebenfläche hat ja auch keiner gesprochen, das ist verboten.

    Wenn ich da tagsüber lang müsste, würde ich die Straße einfach meiden.

    Damit sollte klar sein, welche Lösung hier gar nicht zu realisieren ist: beidseitige Schutzstreifen.

    Das hat ja auch niemand in diesem Forum angezweifelt.

    Es geht vor allem um den Abschnitt U Klein Borstel - Stübeheide da das ein Schulweg ist und es keine andere sinnvolle Alternative gibt von der Schule (bzw. U-Bahn, Radschnellweg usw.) zum Wohngebiet zu kommen. Und ja, natürlich radelt unsereiner da wacker auf der Fahrbahn, aber für viele andere ist der Abschnitt möglicherweise Grund genug, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren. Oder, KSM ?