Corona und öffentliche Verkehrsmittel

  • ich möchte einmal an das Nachbarthema "Fridays for future" fordert die Verkehrswende anknüpfen und ganz frech fragen: Wie ist denn euer Gefühl hinsichtlich der Verkehrswende im Zusammenhang mit den ganzen Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus? Werden öffentliche Verkehrsmittel Zeiten wie diese überstehen?

    Momentan fahren Busse und Bahnen auch nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen größtenteils heiße Luft umher, die meisten ehemaligen Fahrgäste arbeiten entweder von zu Hause aus oder arbeiten gar nicht mehr oder fahren mit dem Auto zur Arbeit.

    Während wir für Einkaufszentren, Supermärkte, Hochzeiten, Restaurants und Partys Konzepte erarbeiten, wie viele Menschen sich in einem Raum aufhalten dürfen, wo eine Maske getragen werden muss, fehlen uns für öffentliche Verkehrsmittel jegliche Ideen. Eine enge Bestuhlung und ein Hang zur Überfüllung ist ein systemimmanentes Merkmal öffentlicher Verkehrsmittel und bislang sein größter Vorteil: Viele Fahrgäste auf engem Raum bildeten die Grundlage für ein effizientes und umweltfreundliches Transportmittel.

    Dieser Vorteil wird nun der große Nachteil der öffentlichen Verkehrsmittel: Es lassen sich keine anderthalb Meter Abstand einhalten ohne die Kapazität deutlich zu senken. Und ob Masken und eine regelmäßige Reinigung ausreichen werden?

    Ich weiß nicht, wie in einem Bus mehr als zehn Fahrgäste transportiert werden sollen, ohne dass man sich zu sehr auf die Pelle rückt. In der Bahn müsste man bei 2+1-Bestuhlung die Kapazität auf 33 Prozent senken, bei 2+2 vielleicht sogar auf 25 Prozent. Momentan sieht es so aus, als ob wir sowohl für den Nah- als auch für den Fernverkehr auf der Schiene eine Reservierungspflicht bekommen, damit eine geringe Auslastung sichergestellt werden kann.

    Und die Debatte über die Reservierungspflicht hört sich von mir schon wieder so an, als ob die Idee und die Umsetzung von Verantwortlichen geplant würde, die selbst noch gar nicht mit der Bahn gefahren sind. Wer weiß, vielleicht sind die ganzen Fotos mit Andi Scheuer in und vor der Bahn doch im Studio entstanden? Der Fairness halber sei angemerkt: Ich habe auch keine Ideen, wie man es besser machen könnte. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr ist nicht für die Zeiten einer Pandemie gemacht.

    Allerdings greift es zu kurz, auf den französischen TGV zu zeigen, der nur mit einer Reservierung betreten werden darf. Gerade der Aspekt der Reservierungspflicht macht den TGV in meiner Eisenbahn-Filterblase eher unattraktiv und umständlich, weil beispielsweise offenbar nach einem ausgefallenen Zug nicht einfach der nächste Zug benutzt werden darf. Der TGV ist außerdem ein sternförmig auf Paris zentriertes Verkehrsmittel mit äußerst wenigen Zwischenhalten und fährt teilweise auf eigenen Trassen abseits des Nah- und Güterverkehrs, dagegen wirkt ein ICE, der sich artig hinter der nächsten Bimmelbahn einreiht und zwar nicht zwar nicht an jeder Milchkanne hält, wohl aber an jeder Ansammlung von fünf Milchkannen, wie die reinste S-Bahn. Und diese unterschiedlichen Betriebskonzepte sind wohl auch der Grund, warum in Deutschland nur wenige ICE-Sprinter- und Nachtzug-Verbindungen reservierungspflichtig sind oder waren.

    Natürlich kann man anfangen, erstmal Technik dagegen zu werfen und die Sache mit so genannten „smarten Lösungen“ zu regeln. Wenn ich mir anschaue, in welchen äonenlangen Zeiträumen die Bahn an ihrem Reservierungssystem schraubt, weil dahinter eine ganze Menge technischer Abhängigkeiten versteckt sind, ist das aber auch nichts, was jetzt in Monaten oder gar Wochen implementiert wird. Zumal die Reservierungspflicht spätestens im chronisch überfüllten Nahverkehr ad absurdum geführt wird: In den Stoßzeiten ist der Einstieg an bestimmten Bahnhöfen ohnehin nicht gewährleistet, beispielsweise morgens von Elmshorn nach Hamburg. Wenn jetzt die Kapazität auf 25 Prozent abgesenkt und eine Reservierungspflicht eingeführt wird, was wird wohl passieren, wie soll das funktionieren?

    Muss ich mir für jede Fahrt eine neue Reservierung besorgen? Und wenn die 25 Prozent ausgeschöpft sind, habe ich halt Pech gehabt? Gut, für Pendler würde man sich sicherlich eine Dauerreservierung ausdenken — und wer zu den 75 Prozent gehört, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr zum Zuge kommen, der hängt dann seinen Job an den Nagel und bleiben zu Hause? Was passiert, wenn mal wieder ein Zug ausfällt, wenn mal wieder für acht Stunden aufgrund einer Bahnübergangsstörung kein Zugverkehr zwischen Hamburg und Elmshorn stattfindet, schiebt man dann alle sitzengebliebenen Fahrgäste in die letzten beiden Züge vor Betriebsschluss? Oder schlafe ich dann auf einer Luftmatratze im Bureau?

    Weder ich noch andere Bahnfans aus meiner Filterblase sehen da eine vernünftige Lösung.

    Bahnfahren würde eben nur im Fernverkehr funktionieren, wenn ich eben hin und wieder von einer Großstadt in die nächste fahren muss und mit genügend Vorlaufzeit eine Reservierung kaufen kann und auch noch einen Zug finde, der genügend freie Sitzplätze aufweist.

    Und an diesen ganzen Problematiken hängen noch weitere Folgeprobleme: Der Nahverkehr ist aufgrund der ausbleibenden Fahrgäste während der Corona-Pandemie in eine existenzbedrohende finanzielle Schieflage geraten, beim Fernverkehr sieht es nicht wesentlich besser aus. Momentan trifft es primär den finanziell schlechter aufgestellten Busverkehr in kleineren Städten, aber es dürfte nur von der Dauer der Kontaktbeschränkungen abhängen, wann größere Betriebe und die ersten Eisenbahnverkehrsunternehmen ihre Ersparnisse aufgebraucht haben. Wenn aber insbesondere auf Nebenbahnen auf Grund des Kapazitätendeckels nur noch maximal ein Viertel der Fahrgäste fährt, wer soll denn so etwas sinnvoll finanzieren? Zumal die Auswirkungen auf die Verkehrswende ähnlich sind: Ob nun 75 Prozent der Fahrgäste aus der Bahn zurück ins Auto steigen oder die restlichen 25 Prozent auch noch, das macht dann gar keinen großen Unterschied mehr. Womöglich kehrt gar nicht jede Nahverkehrslinie aus dem Ferienfahrplan zurück, womöglich werden solche Bummelverbindungen wie Neumünster–Heide–Büsum oder Husum–St.-Peter-Ording für lange Zeit eingestellt wie in den 70er und 80er Jahren.

    Am Dienstag treffen sich dann die so genannten Autobosse zu einem weiteren Autogipfel mit der Bundesregierung. Ich denke, es handelt sich um keine bösartige Unterstellung, wenn ich behaupte, dass die geplanten 10.000 Euro schwere Coronaprämie kommen wird. Nun fehlen mir sicherlich die notwendigen Fachkenntnisse zur Beurteilung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf die deutsche Automobilindustrie, aber ich habe den Eindruck dass wir insgesamt mit dem geplanten Maßnahmenpaket sowohl wie Verkehrswende als auch unsere Klimaschutzmaßnahmen ein weiteres Mal an die Wand fahren.

    Was zum Beispiel im Maßnahmenpaket fehlt und viel zu wenig diskutiert wird, sind zum Beispiel weitere Erleichterungen für nichtmotorisierte Verkehrsmittel in unseren Städten. In Berlin schießen die Popup-Bikelanes geradezu aus dem Boden, andere Städte tun sich hingegen sehr schwer damit, mehr Platz für Fahrräder und damit gleichzeitig mehr Platz für Fußgänger zu schaffen. Hamburg lehnt solche Maßnahmen ab, denn man habe in Hamburg nicht genügend Platz. Ah. Ich habe auch noch nichts von einer Coronaprämie für Fahrräder gehört, um Arbeitnehmern einen weiteren Anreiz zu schaffen, künftig sowohl aufs Auto als auch auf überfüllte Verkehrsmittel zu verzichten und vielleicht wenigstens fürs Pendeln innerhalb einer Stadt aufs Rad zu steigen, um auf diese Weise einen kleinen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus zu leisten.

    Das einzige, was ich momentan mitbekomme, ist der schnell dahergaloppierte Rechtsanspruch aufs Homeoffice, das dem Arbeitgeber aber natürlich auch ermöglichen wird, Teleheimarbeit aus betrieblichen Gründen abzulehnen. Nicht nur aufgrund des Beispiels mit dem Bäcker, der seinen Ofen nicht mit nach Hause nehmen kann, sondern auch weil es selbst in unserer angeblich so fortschrittlichen IT-Branche noch immer Bedenken gegenüber Teleheimarbeit gibt. Wenn ich aber für den Rest meines Lebens aus Kiel arbeiten könnte, müsste ich nicht jeden Tag nach Hamburg und zurück fahren, es bliebe also ein Platz in der Bahn frei. Bei meinem Arbeitgeber läuft es momentan sehr gut, obwohl wir quasi von einem auf den anderen Tag ins Home-Office gestolpert sind, aber ich weiß nicht, ob das bedeuten wird, dass wir jetzt dieses Konzept weiterführen, beziehungsweise irgendwann im Laufe des Jahres vielleicht nur noch drei Tage pro Woche ins Bureau kommen oder wie auch immer.

    Mich betrifft das auch ein bisschen mehr, weil meine BahnCard 100 eigentlich Ende Juni ausläuft; eine neue müsste ich mir sicherheitshalber bis Mitte Juni bestellen. Ungünstigerweise habe ich eine BahnCard mit Kreditkartenfunktion, so dass die Prämienpunkte nicht nach 36 Monaten verfallen, so dass wir die angesparten Punkte irgendwann in eine Hochzeitsreise umwandeln zu können. Wenn ich aber auf eine BahnCard 25 mit Kreditkartenfunktion wechsle, ist der Aufwand deutlich höher, als einfach bei einer BahnCard 100 mit Kreditkartenfunktion zu bleiben. Es ist im Endeffekt eine Wette, ob ich in ein paar Wochen 3.962 Euro investiere für eine Fahrkarte investiere, die ich womöglich gar nicht mehr nutzen kann.

    Vielleicht bleibt mir unter diesen ungünstigen Umständen auch nichts anderes übrig als ein fröhliches „Goodbye Greta!“: Wenn ich selbst für einen guten Gebrauchtwagen noch 10.000 Euro oben drauf bekomme, dann wäre ich ja schön blöd, mir nicht für 13.962 Euro einen kleinen Flitzer für den Arbeitsweg anzuschaffen. Man wird als nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer schon oft genug verkohlt und es widerstrebt mir, nun zum x-ten Mal der Doofe zu sein, weil ich kein Auto mehr habe.

    Im Endeffekt läuft es halt wieder darauf hinaus, dass umwelt- und klimaschädliches Verhalten wieder finanziell gefördert wird, während umweltfreundliche Alternativen auf der Strecke bleiben. Denn öffentliche Verkehrsmittel scheinen nicht mit einer Pandemie in Einklang zu bringen sein. Während meine Nachbarn über Ostern und am verlängerten Maifeiertagswochenende ins Auto steigen, um Freunde und Verwandte (Kontaktverbot?!?) oder den nächsten Strand (Kontaktverbot?!?) zu besuchen, beschränkt sich der Aktionsradius nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer auf das unmittelbare Umfeld der eigenen Wohnung, sofern man nicht wie unsereins auch mal hundert Kilometer am Stück mit dem Rad fahren möchte.

    Denn während es bis Anfang März noch hieß, man solle doch bitte unbedingt auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, werden wir nun angehalten, Busse und Bahnen nur dann zu nutzen, wenn es unbedingt notwendig ist.

    Und ich fürchte, diese Krise werden öffentliche Verkehrsmittel sehr viel schwieriger überstehen als die Automobilindustrie. Denn im Auto ist man wenigstens vor dem Virus geschützt.

  • Tja ...

    Ich bin ja u.a. deswegen hauptsächlich im VCD aktiv, weil ich mich (mit Eisenbahnerblut in den Adern (Vater und Großvater)) nicht nur für Radverkehr, sondern auch für Bahnverkehr engagiere (und Fußverkehr. Und gegen Autoverkehr bin ich auch nicht strikt, schon deswegen nicht, weil ich etliche Leute mit Handicap im Bekanntenkreis habe.)

    Und das mit dem Engagement für den ÖV bot sich im ehemals vorbildlichen Karlsruhe geradezu an.

    Einen Knick bekam meine Begeisterung aber mit dem bald fertigen hiesigen Großprojekt U-Strab, dass meiner Meinung nach dem ÖV eher schaden wird. (Durch die baustellenbedingte Unzuverlässigkeit sind die ÖV-Zahlen schon jetzt gesunken ...) Ein Problem von vielen wird sein, dass die Kapazität im Bereich Kaiserstraße sinken wird.

    Trotzdem immer noch für ÖV-Ausbau engagiert.

    Wohin die Reise aber nach Corona gehen wird ... Vielleicht stellt sich die Kpazitätsfrage ja gar nicht mehr ...

    Warum jetzt nur heiße Luft gefahren wird ...

    Auf dem Land wird ja fast nur Schülerverkehr gefahren, aktuell weggebrochen, künftig Explosion des Elterntaxiproblems? Wer weiß ... Vielleicht erst im Winter, jetzt evtl. noch mehr junger Radverkehr ...

    Schülerverkehr gibt's auch in der Stadt, dort aber auch noch der meist auf die Zentren gerichtete sonstige Nahverkehr, denn dort sind Parkplätze knapp.

    In den Zentren findet man aber idR

    - Handel, aktuell weggebrochen, weder Verkäufer noch Kunden fahren ÖV

    - öffentliche Verwaltungen, Praxen und private Büros, davon kann man viel im Homeoffice machen, also auch weggebrochen samt Kunden der öff. Verw.

    Gewerbe, was trotz Corona ja meist weiterläuft, liegt ja eher am Rand und ist schon immer besser mit dem Auto erreichbar, bisher vom ÖV vernachlässigt, vielleicht mal abgesehen von Großbetrieben.

    Der Hauptübertragungsweg von Corona ist ja die Tröpfcheninfektion bei längeren näheren Kontakt.

    Das ist zuhause gegeben oder auch am Arbeitsplatz. Und eben im ÖV, da fährt man ggfs. auch mal 'n Stündchen "aneinandergekuschelt".

    Weniger beim Einkaufen, da nur kurze Begegnungen, gar nicht im Freien.

    Und in der Tat: Am kuscheligsten wird's im ÖV im Berufs- und Schülerverkehr, wie man da ohne Maske auskommen will, ohne wirksame Maske, was es bisher kaum gibt ... Keine Ahnung.

    Masken stehe ich ja eher kritisch gegenüber, vor allen den einfachen Alltagsmasken in DAU-Hand.

    Die haben ja so gar keine Zertifizierung, also völlig unbekannte Schutzwirkung und auch unbekannte Tragezeit.

    Dummerweise atmen wir feucht und das hält nicht nur Coronaviren in der feuchten (Atmung oder auch Regen) Maske frisch, sondern auch alle anderen Viren, Bakterien, Pilze, ... Und der gemeine Maskenträger hat auch keinerlei Einweisung in diese Risiken. Im ÖV, wenn man länger bemaskt sitzt, könnte das Feuchteproblem relevant werden ...

    Normalerweise nutze ich den ÖV aber wenig, nur für Termine, die ich bei Schlechtwetter oder Zeitproblemen oder Distanzen nicht per Rad erreiche. Da aber alle terminerzeugenden Aktiviäten ruhen müssen, brauche ich zum Glück derzeit auch keinen ÖV ...

    Wie sich das mit dem ÖV weiterentwickeln wird: Da habe ich überhaupt keine Idee ...

    Deine Rechnung mit 13.962 Euro hat einen Denkfehler: Nach diesen 13.962 Euro biste noch keinen Meter gefahren, während Dir mit der BC100 dann schon die ganze (deutsche) Welt offensteht ...

    Fixkosten und km-Kosten vergessen!

    Aber ich kann's nachvollziehen, würde in Deiner Lage auch erst mal nicht verlängern und abwarten.

    (Meine BC50 habe ich, unabhängig von Corona, auch gekündigt, mir ist mit dem Tod meiner Mutter vor paar Jahren einfach mein Hauptfernverkehrsziel Bremerhaven weggebrochen und nix neues nachgekommen, hat sich also schon länger nicht mehr rentiert. Dieses Jahr haarscharf noch am letzten Kündigungstermin dran gedacht, letztes Jahr ging das schief ...)

    Ja, wer mit dem reservierungspflichtigen TGV vergleicht, der hat die Unterschiede zwischen D und F und deren Geographie und den beiden Schienensystemen nicht begriffen ...

    Ich fürchte, es sieht ziemlich düster aus mit dem ÖV in den nächsten Jahren ... Bis Corona vergessen ist ... Mit Pech stehen dann genug Zweitwagen etc. in den Garagen und es dauert noch länger ...

  • Super, dieses Thema hier zur Sprache zu bringen.

    Man könnte tatsächlich darüber verzweifeln, wenn man sich die aktuelle Situation anschaut, immer wieder zu hören bekommt, dass man unbedingt auf ausreichend Abstand achten solle und dann in keiner Weise, das mit der ÖPNV-Nutzung deckungsgleich bringen kann.

    Zumal der springende Punkt beim ÖPNV, also das, was ihn so hocheffizient und vergleichsweise klima- und umweltfreundlich macht, das sind die vollen Fahrzeuge in den Verkehrsspitzen.

    Tatsächlich erwächst die Effizienz vor allem hinsichtlich der Verkehrsflächen-Inanspruchnahme des ÖPNV zu einem großen Teil daraus, dass in den Verkehrsspitzen die Fahrzeuge zu 100% ausgelastet sind und dann dreimal so viel Leute mitfahren, als wenn nur die Sitzplätze besetzt sind.

    Ein Gelenkbus, hier ein MAN (VW-Tochterunternehmen), hat rund 100 Steh- und 50 Sitzplätze.

    Wer einmal einen Katholikentag oder einen Kirchentag mitgemacht hat, oder eine andere Veranstaltung ähnlicher Größenordnung, der wird sich gewiss daran erinnern, wie voll es in U-Bahn-Stationen und Bus und Bahn sein kann.

    Aber das ist vielleicht die Stelle, an der sich das Bild erhellt: Es finden derzeit coronabedingt keine solchen Großveranstaltungen statt und wie schon von Malte erläutert nimmt Bildschirmarbeit zu hause zu.

    Ich sehe da längst nicht so pessimistisch in die Zukunft wie Malte und Mueck. Auch wenn es noch viele Monate dauern wird, bis zum Beispiel wieder Fußballbundesligaspiele mit Zuschauern und andere Großveranstaltungen möglich sind, spätestens dann wird es auch in Bussen und Bahnen wieder voll.

    Was ich allerdings sehr bedauere ist, dass einmal mehr die Chance verfehlt wird, massiv in den ÖPNV-Ausbau zu investieren und zusätzliche Fahrzeuge fahren zu lassen und auch neue Fahrzeuge anzuschaffen. Hier hätte eine "Investitonsprämie" absolut ihre Berechtigung. Akut kann man den zusätzlichen Fahrzeugebedarf mit Corona-Sicherheitsabstand begründen und langfristig mit der Mobilitätswende.

    Stattdessen wird ganz massiv die notwendige Klima- und Verkehrswende kaputt geredet, weil dafür angeblich erhebliche Investitionen notwendig seien, die angeblich erst mal von der Industrie, vor allem von der Autoindustrie erwirtschaftet werden müssten. Und diese Mitverursacher der Krise (hohe Corona-Sterblichkeit bei Menschen, die an stark befahrenen Straße wohnen und dadurch vorgeschädigte Risikofälle sind) die Autohersteller bejammern sich jetzt als die eigentlichen Opfer der Corona-Krise. <X

    Drehen wir den Spieß doch einfach mal um: ÖPNV ermöglicht Mobilität für alle deutlich preiswerter für alle als Autoverkehr. Und die Verkehrswende erhält und schafft Arbeitsplätze. In der Fahrzeugeproduktion von ÖPNV-Fahrzeugen, in der Wartung und im Betrieb (Fahrer*innen) der Fahrzeuge und im Baugewerbe (Ausbau der Strecken- und Haltestelleninfrastruktur).

    Und was die Viren-Gefahr in Bus- und Bahn angeht: Das neue Corona-Virus ist schon eine echte Ausnahme-Erscheinung. Die vielen Erkältungsviren, denen man zu "normalen" Zeiten im ÖPNV ausgesetzt sind, tragen vermutlich eher zu einem Training des Immunsystems bei, sind also eher nützlich als schädlich.

    Und vielleicht bleibt ja auch eine andere Botschaft hängen: Wer erkältet ist, der bleibt besser zuhaus und kuriert sich aus, als dass er auf der Fahrt zur Arbeit und am Arbeitsplatz andere Leute ansteckt. Das trägt auch dazu bei, das Virengeschehen im ÖPNV zu normalen Zeiten auf einem Level zu halten, der eher dazu beiträgt das Immunsystem zu stärken, als die Leute krank zu machen.

    Übrigens ist das krank zur Arbeit gehen ein Grund, warum insbesondere Japaner so oft Masken tragen. Dort ist eine Erkältung noch kein Grund, bei der Arbeit zu fehlen. Lieber zieht man sich eine Maske über, als sich krank zu melden. Und ist dort ein Arbeitnehmer mal wirklich so krank, dass nichts mehr geht, dann nimmt er selbstverständlich Urlaub.

  • Ungünstigerweise habe ich eine BahnCard mit Kreditkartenfunktion, so dass die Prämienpunkte nicht nach 36 Monaten verfallen, so dass wir die angesparten Punkte irgendwann in eine Hochzeitsreise umwandeln zu können. Wenn ich aber auf eine BahnCard 25 mit Kreditkartenfunktion wechsle, ist der Aufwand deutlich höher, als einfach bei einer BahnCard 100 mit Kreditkartenfunktion zu bleiben.

    Wieso ungünstiger Weise? Ich hab eine BC25, die Punkte verfallen nicht. Du meinst, weil Du Dir dann jeden Tag eine neue Fahrkarte kaufen musst?

    Ich habe tatsächlich auch massive Bauchschmerzen was das Thema betrifft. Gerade schien doch der Trend in Richtung pro-ÖPNV zu gehen, auch z.B. in Hamburg mit neuen (Express-)Buslinien, auch im Umland neue Buslinien (in Bargteheide z.B. eine neue Buslinie ins Gewerbegebiet) und z.B. in Ahrensburg soll ioki getestet werden. Und jetzt steigen wieder die Anreize auf ein eigenes Auto umzusteigen. Wahrscheinlich profitiert auch der Radverkehr, aber der ÖPNV wird in jedem Fall massiv leiden. Erst mit den Beschränkungen, später glaube ich dass es da eine weitere Hemmschwelle gibt wieder in den ÖPNV zurück zu kehren. Alleine weil einem die ganzen Ansteckungsgefahren wieder mal bewusst werden.

    Jetzt mit Maskenpflicht bin ich echt dankbar, dass ich nicht jeden Tag in die Bahn "muss", auch wenns nur 20 Minuten sind. 3-4 Stunden Bahnfahrt zu meinen Eltern, die ich sonst - dankbar für eine Auszeit - auf einer Pobacke abgesessen habe werden für mich so schon zur Hemmschwelle, wenn ich die ganze Zeit eine Maske tragen muss.

    Das wäre für mich früher definitiv ein klarer Grund gewesen, wieder mehr Auto zu fahren. Heute setze ich mich vielleicht schon eher aufs Rad, aber auf über 30km bei Regen oder größerer Kälte habe ich dann auch immer noch nicht so wirklich Bock.

  • Auch wenn ein Flugzeug vielleicht nicht die Kriterien eines öffentlichen Verkehrsmittels erfüllt, weil es grundsätzlich sowohl am leichten Zugang als auch an der ökologischen Bilanz mangelt, hat sich heute Nacht wohl der nächste Akt im Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Wirtschaftsleistung abgespielt: Die Lufthansa wird zu 25 Prozent verstaatlicht.

    Der Tagesschau-Beitrag erklärt unter anderem:

    Zitat

    Rettungspaket mit Klimazielen verknüpft

    Ein Blick auf europäische Nachbarn in der Luftfahrtbranche zeigt, wie dort ein Hilfspaket für die Airlineholding AirFrance-KLM mit Bedingungen verknüpft worden ist. Frankreich und Holland machen Milliardensummen locker, die Darlehen sind aber mit klaren Auflagen verbunden. Ein bereits vorgelegter Restrukturierungsplan muss jetzt massiv beschleunigt werden. Außerdem fordert die Regierung in Paris, dass AirFrance wenig rentable Inlandstrecken in Frankreich kappt.

    Auch Klimaschutz spielt für das Rettungspaket eine wichtige politische Rolle: So soll die Flotte kontinuierlich auf weniger Treibstoff verbrauchende Maschinen umgerüstet werden. Und AirFrance-KLM muss auf Inlandflügen generierte CO2-Emissionen zu 100 Prozent kompensieren. Sauberer fliegen, leiser fliegen, dafür greifen beide Staaten der Holding unter die Arme.

    Dabei handelt es sich aber offenbar tatsächlich nur um Beispiele aus unseren Nachbarländern. Für die Lufthansa gelten solche Auflagen nicht, auch wenn das im Artikel nur sehr verklausuliert hervorgeht — und obwohl unsere Bundeskanzlerin noch am Dienstag beim Petersberger Klimadialog beteuerte, die deutschen Klimaziele zu verschärfen. Reden und handeln sind wohl zwei verschiedene Paar Schuhe und zeigen auf, wohin dann am Dienstag die Reise mit den so genannten Autobossen geht.

  • ... und zusätzliche Fahrzeuge fahren zu lassen

    ÖPNV ermöglicht Mobilität für alle deutlich preiswerter für alle als Autoverkehr.

    Wer erkältet ist, der bleibt besser zuhaus und kuriert sich aus, als dass er auf der Fahrt zur Arbeit und am Arbeitsplatz andere Leute ansteckt.

    Zum 1.: Was schon bei Ausbauwünschen übersehen wird: Fahrer, egal ob Bus, BOStrab oder EBO, sind inzwischen absolute Mangelware, bundesweit gab's vor Corona schon Fahrtausfälle deswegen und ganze Linienstilllegungen etc. Und wenn man sich das Durchschnittsalter vieler Fahrer ansieht ... Das wird noch ein Problem neben den langen Lieferfristen gerade bei Schienenfahrzeugen ... So eben mal schnell mehr fahren lassen ist nicht ...

    Zum 2. wird das "alle" irgendwann ein Problem, wenn man zu weit aufs Land rausgeht und auch Personen mit Handicaps hinzuzieht, wo individuell betrachtet ÖV nicht immer die beste Lösung ist, aber ich glaube, darüber haben wir schon mal gestritten ...

    Beim 3. ist aber die symptomlose Zeit ein Problem, in der man schon ansteckend ist, nicht nur bei Corona.

    Woher ich den Schnupfen vor gut einer Woche hatte, 4 Tage nach dem letzten Arbeitstag unter augenscheinlich Gesunden und dazwischen nur noch Einkaufen mit Abstand, wüsste ich ja gerne mal ...

  • In dem ganzen FAZ-Artikel, den du verlinkt hast, AK1, ist an keiner Stelle davon die Rede, dass eine mögliche nachlassende Finanzkraft der privaten Haushalte es schwer machen wird, Automobilität zu finanzieren. Menschen mit geringem Einkommen benutzen häufiger Bus- und Bahn als Menschen mit hohem Einkommen! Dieser Aspekt kommt in dem Artikel gar nicht vor. Vielmehr wird so getan, dass jeder ÖPNV-Nutzer problemlos auf das Auto umsteigen kann, dass er vorsorglich bereits in der Garage stehen oder auf der Straße hat. Noch ist nicht abzusehen, wie dramatisch sich die Corona-Krise auf das Einkommen der Bevölkerung auswirkt, aber sollten die Einkommen zurückgehen, dann werden viele gar kein Geld, haben, sich ein Auto anzuschaffen, oder das bereits vorhandene weiter zu unterhalten.

    Und eine interessante Überlegung, beziehungsweise naheliegende Schlussfolgerung fehlt in dem Artikel:

    Wenn es tatsächlich zutrifft, dass aufgrund der Ansteckungsgefahr im ÖPNV mehr Menschen auf's Auto umsteigen, dann müssen sich viele, die zur Zeit den ÖPNV benutzen, erst mal ein Auto kaufen. Mal angenommen, dafür hätten alle genug Geld (was ich ja zunächst erst mal ganz gewaltig anzweifle) aber egal: Mal angenommen. alle hätten genug Geld dafür, warum fordern dann die Autoproduzenten durch Steuergelder finanzierte Abwrackprämien? Das macht doch überhaupt keinen Sinn, die Autoanschaffung mit einer Abwrackprämie zu stimulieren, wenn angfeblich sowieso jeder auf's Auto umsteigen will, weil er Angst hat, sich in Bahn und Bus anzustecken.

  • Zum 2. wird das "alle" irgendwann ein Problem, wenn man zu weit aufs Land rausgeht und auch Personen mit Handicaps hinzuzieht, wo individuell betrachtet ÖV nicht immer die beste Lösung ist, aber ich glaube, darüber haben wir schon mal gestritten ...

    Wenn ich im ländlichen Raum hin und wieder beobachte, welche Menschen dort zum Beispiel beim Supermarkt aus ihren Autos aussteigen, dann bezweifle ich häufig die volle Fahrtüchtigkeit. Und besonders ein Fall aus dem Bekanntenkreis bestätigt mein Verdacht ganz konkret. Dort setzen alle Verwandten alles dran, jemanden vom Autofahren abzuhalten, der dazu gesundheitlich gar nicht mehr in der Lage ist. Siehe auch diesen Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 8. Februar 2019:

    "Nur wenige sehen ein, dass sie nicht mehr Autofahren sollten"

    https://www.sueddeutsche.de/auto/senioren-…llten-1.4320400

    Natürlich gibt es auch den einen oder anderen fitten Rollifahrer, oder anderswie gehandycapten Menschen, der trotz einer Behinderung in der Lage ist Auto zu fahren, und der trotz Behinderung genügend finanzkräftig ist, sich ein Auto leisten zu können.

    Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Menschen mit Behinderungen nicht über das notwendige Einkommen verfügen, um Autofahren zu können. Und dann steht oft auch noch die Behinderung als Hindernis im Weg, um von Bus- und Bahn auf's Auto umsteigen zu können.

    Ja das ist besonders im ländlichen Raum eine sehr stark eingeschränkte Mobilität, wenn man auf Bus und Bahn angewiesen ist. Aber die Möglichkeit zur "Automobilität" ist längst nicht jedem gegeben.

    Und unter den Blinden ist der Einäugige bekanntlich König. Im übertragenen Sinne: Unter den Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht auf ein Auto zugreifen können, sind diejenigen, die eine ÖPNV-Haltestelle in der Nähe haben, sehr viel besser dran.

    Deshalb halte ich es schlicht für unseriös, in der Diskussion über die Zukunft von Mobilität darauf hinzuweisen, dass es da diesen oder jenen Menschen mit Behinderung gibt, der nicht die Möglichkeit hat, das Fahrrad zu benutzen, weil er dazu körperlich nicht in der Lage ist, und der nicht die Möglichkeit hat, Bus oder Bahn zu benutzen, weil keine Haltestellen (oft spielt dabei Barrierefreiheit noch eine zusätzlich Rolle) in erreichbarer Nähe sind, und deshalb verbiete es sich laut darüber nachzudenken, dass Mobilität auch ohne Auto, mit dem ÖPNV möglich ist.

  • Bei dieser Radikalität ist eine weitere Diskussion eigentlich nicht zielführend ...

    Ich habe jedenfalls etliche Leute mit Handicap im engeren Bekanntenkreis, die gut Auto fahren können. Ok, eine etwas speziellere Behindertengruppe, aber über diese Schiene habe ich auch etwas mehr Einblick in die Materie, was überhaupt technisch (und auch finanziell) möglich ist und welche Steigerung an Lebensqualität so möglich ist.

    Im übrigen ist eine 100%ige Abschaffung des Autos auch gar nicht nötig.

    Wenn die breite Masse, nicht nur, aber vor allem in Städten und deren Umland, umsteigen kann auf ÖV und Rad, dann ist eine Restautomobilität von bestimmten Personenkreisen in der Stadt und in den hinteren Ecken des flachen Landes kein Problem mehr.

    ÖV und Rad gibt's ja auch nicht ökologisch "umsonst", sondern braucht auch Energie und Rohstoffe bei Herstellung von Fahrzeugen und Wegen und beim Betrieb, selbst beim Fahrrad. Da kann bei bestimmten Konstellationen auch das Auto noch das richtige Verkehrsmittel sein.

    Wichtig ist nur die konsequente Anwendung der Kette: 1. Verkehrsvermeidung, 2. Verkehrsverlagerung und dann erst 3. Restautoverkehr ökologischer.

    1. wird ja gerade geübt ... #daheimbleiben und so ... 2. auch, was das Rad betrifft.

  • Radikal heißt "an die Wurzel gehen". Und dahin muss man schon gehen in der Diskussion über eine Verkehrswende, sonst lohnt es sich nicht recht darüber zu diskutieren. Natürlich hast du recht, dass "eine Restautomobilität von bestimmten Personenkreisen in der Stadt und in den hinteren Ecken des flachen Landes kein Problem" darstellt, wenn alle anderen umweltfreundlich mit dem ÖPNV, zu Fuß und mit dem Rad mobil sind.

    Jedoch, wie ermittelst du diesen Personenkreis, für den du diese "Restautomobilität" vorschlägst?

    Fragst du allerdings die Leute selbst, dann wirst du sehr häufig die Antwort erhalten: Ich bin dringend auf mein Auto angewiesen, wie soll ich denn sonst eine Kiste Mineralwasser vom Supermarkt nach hause transportieren.

    Willst du die selbst festgestellte Notwendigkeit, für den Einkauf einer Kiste Mineralwasser das Auto zu benutzen, als Kriterium oder Eintrittskarte für die von dir vorgeschlagene Restautomobilitäts-Gruppe gelten lassen?

    Dabei geht es doch genau darum gerade nicht, jemandem vorzuschreiben, ob dieses oder jenes persönliche Kriterium den Autobesitz rechtfertigt oder nicht!

    Vielmehr geht es darum Zukunftsvisionen zu entwickeln und diese umzusetzen, die Mobilität für Alle ermöglichen. Und das ist nicht dasselbe wie Automobilität für alle! Autofreie Mobilität für alle auch im ländlichen Raum, auch für Menschen mit Behinderung, oder viel mehr gerade auch für Menschen mit Behinderung ist möglich. Und das ist im besten Sinne radikal gedacht, im Sinne von an die Wurzel gehen.

    In einem sehr unschönen Sinne radikal gedacht wäre die Vision, das weltweit Automobilität in einem solch hohen Maße möglich wäre, wie es zum Beispiel bei uns in Deutschland zur Zeit stattfindet.

    Fazit: Ja es gibt Menschen, die profitieren erheblich davon, dass sie trotz Handycap mit dem Auto mobil sein können. Trotzdem lohnt es sich, Visionen zu entwickeln und umzusetzen, so dass alle Menschen auch ganz ohne Auto mobil sein können.

  • Drosten rechnet frühestens mit einem Impfstoff gegen den neuen Coronavirus innerhalb eines Jahres. "„Die Frage ist, wie läuft es bis dahin.“ Er setzt dabei auch auf unbekannte Effekte der noch zu wenig erforschten Lungenkrankheit, auf eine sogenannte Hintergrundimmunität, die Menschen von früheren Erkältungscoronaviren aufgebaut haben könnten." focus online vom 30.4.2020 https://www.focus.de/gesundheit/new…d_11923403.html

    Nur mal so als Gedankenspiel: Was wenn diese Vermutung mit der Hintergrundimmunität sich voll bestätigt?

    Und was wäre, wenn sich herausstellt, das besonders ÖPNV-Fahrgäste und andere Menschen, die viel mit Menschen zusammen sind, eine besonders ausgeprägte "Hintergrundimmunität" aufgebaut haben?

    Zugegeben, das ist spekulativ, aber ganz sicher nicht einfach aus der Luft gegriffen.

  • Radikalität gerne, sofern es darum geht, alternative Angebote zu entwickeln bzw. vorhandene auszubauen. Gerne auch bei der Einschränkung des MIV. Dann wird sich das mit dem Kasten Wasser von selbst regulieren.

    Aber auch immer mitdenken, dass Rad + ÖV eben nicht für jeden die richtige Lösung sein kann und diesen auch den Raum lassen.

    Ich sage ja auch nicht, dass das eigene Auto für alle mit Handicap die richtige Lösung ist, gerade wegen der individuellen Bedürfnisse braucht man gerade da eine große Vielfalt an Angeboten. Aber auch gerade deswegen muss man das Auto in dem Bereich akzeptieren, weil es für einige die mit Abstand beste Möglichkeit bleiben wird, auch wenn wir alle "normalen" Autos aus der Stadt verbannt haben.

    Ganz autofrei wird sie eh nicht werden können nicht nur für Handicaps mit eigenem Auto, sondern auch für Taxen und Fahrdienste oder sich fahren lassen von anderen für diese Gruppe oder Belieferung von Geschäften oder auch für Handwerker, nicht jeder kommt mit Lastenrad aus, oder Müllautos etc.

    Ja, vor 200 Jahren ging auch noch alles ohne Auto, Bahn und Rad und so geht es auch heute noch in einigen Ecken in der Welt, aber das ist nicht unbedingt das, was für 99,9% erstrebenswert ist, damit liegt die Akzeptanz bei nahe Null. Sie mag aber steigen mit der Verbesserung des Angebots.

    Mag schon sein, dass bei der Hintergrundimmunität bei ÖV-Nutzern höher ist ...

    Ich hole mir meine vermutlich eher in den 6-7 Vereinen, wo ich aktiv bin, das sind auch viele unterschiedliche Leute.

    Gebucht habe ich die Erkältung aber fast jedes Jahr genau dann, wenn aus 3 Gruppen von Vereinen je 1 am selben Tag Weihnachtsfeier haben und ich Weihnachtsfeierhopping 1-2-3 mache, da wird dann mein Immunsystem wohl doch zu stark in zu kurzer Zeit bombardiert ...

    Aber kaum ist man paar Wochen vom Vereinsleben entwöhnt, fängt man sich aus völlig unbekannter Quelle einen einfachen Schnupfen ein, wie bei mir vor gut einer Woche ...

  • Wieso ungünstiger Weise? Ich hab eine BC25, die Punkte verfallen nicht. Du meinst, weil Du Dir dann jeden Tag eine neue Fahrkarte kaufen musst?

    Nein, ungünstigerweise meinte ich in dem Kontext, dass ich mich zeitnah entscheiden muss, ob ich mir eine weitere BahnCard 100 anschaffe, die ich womöglich weder ab Juli noch im Herbst oder im Jahr 2021 vernünftig nutzen kann. Falls die Reisebeschränkungen aufrecht erhalten werden oder eine zweite Welle heranrollt oder öffentliche Verkehrsmittel mit ebenjenen 25 Prozent Kapazität fahren werden, kann ich mir auch alles schenken. Ich gehe ohnehin nicht davon aus, dass ich in diesem Jahr noch besonders viele Bahnfahrten abseits meiner Pendlerstrecke Kiel–Hamburg unternehmen werde, schon gar nicht außerhalb Schleswig-Holsteins, und sich die ganze Sache überhaupt nicht rentiert.

    Womöglich reicht dann eben wieder die bereits bekannte Netzkarte für Schleswig-Holstein oder ein ICE-Abo Kiel–Hamburg, wobei beides gewisse Nachteile mit sich bringt: Mit der Netzkarte kann ich nicht in den ICE steigen und muss stattdessen mit dem Nahverkehrsrüttler fahren, dem ich ja eigentlich abgeschworen hatte, mit dem ICE-Abo muss ich für jede Strecke abseits Kiel–Hamburg eine neue Fahrkarte kaufen.

    Unter der Berücksichtigung, dass ich einen erheblichen Batzen meiner BahnBonus-Punkte verlieren werde, wenn ich nicht durchgängig eine BahnCard mit Kreditkartenfunktion habe, bringt mich das in Zugzwang, weil ich eigentlich meine BahnBonus-Punkte für unsere Hochzeitsreise aufsparen wollte.

  • Fragst du allerdings die Leute selbst, dann wirst du sehr häufig die Antwort erhalten: Ich bin dringend auf mein Auto angewiesen, wie soll ich denn sonst eine Kiste Mineralwasser vom Supermarkt nach hause transportieren.

    Willst du die selbst festgestellte Notwendigkeit, für den Einkauf einer Kiste Mineralwasser das Auto zu benutzen, als Kriterium oder Eintrittskarte für die von dir vorgeschlagene Restautomobilitäts-Gruppe gelten lassen?

    Radikalität gerne, sofern es darum geht, alternative Angebote zu entwickeln bzw. vorhandene auszubauen. Gerne auch bei der Einschränkung des MIV. Dann wird sich das mit dem Kasten Wasser von selbst regulieren.

    Der Kasten Wasser ist ein gutes Beispiel, dass die Diskussion üblicherweise von der falschen Seite her geführt wird: es besteht ein Problem (Getränke vom Erzeuger zum Haushalt transportieren) und es gibt verschiedene, gewachsene Lösungen (früher waren das Bierkutscher und Dorfwirtschaften, heute sind es LKW-Flotten und Supermärkte). Um dieses Problem jetzt von seinen negativen Seiten (Abgase, Platzverbrauch, Kosten) her zu lösen, werden die bestehenden Lösungen auf ihre Vor- und Nachteile abgeklopft und versucht, dort etwas zu optimieren. Also Elektro-LKW statt Bierkutscher und LKW oder Lastenrad statt Auto zum Supermarkt. Das kann natürlich ausreichend sein, wenn die Infrastruktur entsprechend angepasst wird, aber es nimmt die Grundannahmen immer als fest hin und versucht nur bestimmte Variablen zu optimieren.

    Völlig außen vor bleiben die anderen Alternativen, die das Problem mindern oder lösen (auch in Kombination), z. B.:

    • Herstellung von Mineralwasser aus Leitungswasser am Hahn durch Einsatz von Filterungs- und Mineralstoffzugabesystemen (gibt es schon lange von verschiedenen Herstellern)
    • Zustellung, Lagerung und Abgabe in Kellern von Mehrfamilienhäusern, auch automatisiert (gibt es nichtautomatisiert schon lange in Studentenwohnheimen und manchen Hochhäusern)
    • Zustellung durch Lieferfahrzeuge mit individueller Auswahl (gibt es schon lange von verschiedenen Brauereien und Handel)
    • Herstellung für den eigenen Gebrauch (aktuell ist Bierbrauen aber eher ein Hobby weniger, Saftherstellung eher lokal begrenzt)
    • Bessere Gebindelösungen (gibt es bei Wein in den 3-Liter-Packs schon lange und ist sogar besser als in den schweren Flaschen)
    • Zustandsveränderungen (ähnlich Milchpulver oder Saftkonzentrat, das dann mit Wasser wieder zusammengemischt werden kann und deutlich weniger Volumen und Gewicht benötigt)
    • Zustellung über Pipelines (funktioniert bei Wasser schon seit 100 Jahren, würde theoretisch auch bei anderen Getränken funktionieren) oder über unterirdische Förderbänder/Rohrpostvariationen)

    Das sind jetzt nur einige Beispiele für den Getränkefall, aber es wird deutlich, dass die alle das eigentliche Problem unabhängig vom Transportmittel verbessern können - trotzdem tauchen sie in solchen Diskussionen kaum auf, was ich sehr schade finde. Ich vermute, das liegt daran, dass an der aktuellen Situation bestimmte Kreise verdienen und sich das dann verschieben würde - z. B. würden Getränkemärkte überflüssig und Supermärkte einen Teil ihrer Einnahmen einbüßen, genau wie Flaschenhersteller und Pfandsystembetreiber. Durch eine Optimierung würde insgesamt weniger Arbeit notwendig werden und Lebenszeit eingespart - aber natürlich auch gleichzeitig Arbeitsplätze reduziert, also ein Fortschritt, der mit unserem aktuellen System nicht kompatibel ist.

    Vermutlich ist das der gleiche Grund, wieso auch im Jahr 2020 die Supermärkte im Prinzip genauso unpraktisch arbeiten wie im Jahr 1980, von wenigen neuen Dingen wie bargeldlosem Zahlen mal abgesehen, obwohl eine effizientere Warenverteilung mit unserer aktuellen Technologie problemlos möglich wäre. Würde man einmal annehmen, dass alle Dinge des täglichen Bedarfs, wie Gemüse, Obst, Milch, Mehl, Zucker, Reis, Nudeln, Konserven, Klopapier etc. bereits ähnlich wie bei den Getränken zu Hause automatisiert geliefert oder vorgehalten wären, dann müsste man nur noch für sehr spezielle Dinge überhaupt noch in Läden einkaufen, und das ginge dann auch problemlos mit einem E-Bike mit 30 km/h in der Stadt oder einem Elektrokleinfahrzeug mit 70 km/h auf dem Land. Wenn wir ehrlich sind und unsere Einkäufe anschauen, werden die meisten doch Woche für Woche sich sehr ähnlich ernähren, also je nach Person 50 bis 90% identische Waren kaufen. Dafür jedes Mal in einen Supermarkt zu fahren, bei dem man hunderte Male komplett verschiedene Warenkörbe zusammenstellen könnte, ist eigentlich ziemlich unsinnig.

  • Herstellung von Mineralwasser aus Leitungswasser am Hahn durch Einsatz von Filterungs- und Mineralstoffzugabesystemen (gibt es schon lange von verschiedenen Herstellern)

    Diese Wassersprudler scheinen mir grundsätzlich die einzig sinnvolle Alternative zum Wasserkistenschleppen für die meisten Haushalte zu sein. Wenn ich das aber in den üblichen Debatten zum Vorschlag bringe, ist die Begeisterung eher gering, weil diese Systeme als unhygienisch gelten oder man sich einfach nicht umgewöhnen möchte. Dass die Leute aber selbst stilles Wasser kistenweise in Plastikflaschen kaufen, was in nicht unbedingt schlechterer Qualität direkt aus dem Wasserhahn kommt, verstehe ich tatsächlich nicht.

  • Diese Wassersprudler scheinen mir grundsätzlich die einzig sinnvolle Alternative zum Wasserkistenschleppen für die meisten Haushalte zu sein. Wenn ich das aber in den üblichen Debatten zum Vorschlag bringe, ist die Begeisterung eher gering, weil diese Systeme als unhygienisch gelten oder man sich einfach nicht umgewöhnen möchte. Dass die Leute aber selbst stilles Wasser kistenweise in Plastikflaschen kaufen, was in nicht unbedingt schlechterer Qualität direkt aus dem Wasserhahn kommt, verstehe ich tatsächlich nicht.

    Es kommt natürlich immer auf das spezielle System an - die älteren "Flasche in ein Gerät stellen und CO2 hinzufügen" finde ich jetzt auch nicht so prickelnd, aber die fest unter der Spüle installierten mit großen Tanks sind schon deutlich besser. Das könnte man dann z. B. mit variablen Mineralzusätzen, Kalkzusatz oder -entfernung so kombinieren, dass es dem bevorzugten Mineralwasser nahe kommt, oder verschiedene Varianten zum Wechsel anbieten. Bei ausreichend großer Verbreitung und standardisierter Hardware würden auch die Preise ausreichend sinken. Damit verbunden wären natürlich regelmäßige Tests inkl. der "letzten Meile" am Hahn auf Verunreinigungen, Rohrrückständen etc. notwendig, eben so wie es in den Mineralbrunnen derzeit auch gemacht wird.

  • Ich bin gerade über diesen italienischen Artikel gestolpert: Addio al trasporto pubblico, dopo il Coronavirus tutti in auto privata (deutsche Übersetzung)

    Aufgrund der Pandemie stieg der Anteil des Autos in China (???) von 34 auf 66 Prozent, der Bus und „Metro“ fielen von 56 auf 24 Prozent. Das Fahrrad blieb unverändert bei 45 Prozent. Zahlen aus Deutschland habe ich bislang nicht gefunden, wobei wir ja auch erst vor zwei Wochen aus dem Shutdown gestolpert sind. Es dürfte aber ähnlich aussehen, die Straßen sind wieder voller Kraftfahrzeuge, während die Bahn nach wie vor leer durch die Gegend schnauft.

    Und ich bin ja tatsächlich gespannt, was uns die Bundesregierung am Dienstag bezüglich einer #Coronaprämie präsentieren wird. Der VDA freut sich jedenfalls schon mega:

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    Die Linke schlägt derweil eine Fahrradprämie vor, analog zum französischen Beispiel, wo eine Reparaturprämie von fünfzig Euro für Fahrräder geplant ist, oder Italien, wo sogar der Kauf von Fahrrädern unterstützt werden soll. Tja.

    Für den öffentlichen Nahverkehr gehe ich hingegen immer noch davon aus, dass wir auf einen Impfstoff warten werden, bis sich alles wieder einigermaßen normalisieren kann. Nur gibt es ausgerechnet zum Impfstoff quasi jeden Tag eine andere Aussage. Heute heißt es, die Suche nach Corona-Impfstoff könnte noch Jahre dauern — vor zwei Wochen war plötzlich von einem Impfstoff im Herbst die Rede, während als Eilmeldung aufploppte, dass Deutschland die erste klinische Prüfung von Impfstoffen starte:

    Und so geht es die ganze Zeit weiter: Helfen Masken? Sind Masken eher schädlich? Kann man getrost die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, wenn man sich nicht zu einer Risikogruppe zugehörig fühlt? Kommt nun ein Impfstoff? Oder doch nicht? Oder doch?

    Ich habe keine Ahnung, wie ich aufgrund dieser Informationslage künftig meinen Weg zur Arbeit planen soll. Ehrlich gesagt sehe ich aber noch nicht, dass ich mich wie früher zweieinhalb Stunden pro Tag in die Bahn setze und dementsprechend zweieinhalb Stunden pro Tag eine Maske trage, schon gar nicht bei ausfallender Klimaanlage oder zeitraubenden Verspätungen.

  • Ich habe keine Ahnung, wie ich aufgrund dieser Informationslage künftig meinen Weg zur Arbeit planen soll. Ehrlich gesagt sehe ich aber noch nicht, dass ich mich wie früher zweieinhalb Stunden pro Tag in die Bahn setze und dementsprechend zweieinhalb Stunden pro Tag eine Maske trage, schon gar nicht bei ausfallender Klimaanlage oder zeitraubenden Verspätungen.

    Bange machen gilt nicht! Ganz klar ist vor allem eines: Wenn du auf kurzer Distanz mit jemandem eine längere Zeit sprichst, der das Virus weitergibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das geschieht.

    "Nur in Kontaktsituationen gibt es demnach ein reales Risiko - etwa, wenn man mit einem Infizierten ungefähr eine Viertelstunde oder länger gesprochen habe." Drosten auf der Internetseite von Pro Sieben vom 13.3.2020. https://www.prosieben.de/tv/newstime/pa…s-wissen-108185 (Schade denn eigentlich unterhalte ich mich beim Bus- und Bahnfahren gerne mit anderen Fahrgästen.)

    Die indirekte Kontaktübertragung ist eine weitere Gefahr. Die wird jedoch dadurch erhöht, das man Handschuhe trägt und Maske, was auf dem ersten Blick widersprüchlich klingt, erklärt sich so: Auf Handschuhen haften die Viren besser als auf der Haut und der natürliche Säureschutzmantel der Haut, der auch eine gegen Viren wirkt, würde durch Handschuhe abgeschirmt. Die Kombination mit Maske ist deshalb problematisch, weil man sich dann häufiger ins Gesicht fasst als ohnehin schon. Und das Anlegen und Absetzen der Maske, dass nach meiner Beobachtung ständig geschieht, sollte eigentlich nur mit frische gewaschenen Händen erfolgen, die Maske sofort entsorgt werden, und dann sofort nochmal die Hände waschen.

    Andernfalls droht Übertragung über die Augenschleimhaut.

    Die von dir erwähnte Klimaanlage ist ein ganz wichtiger Punkt. Viele ÖPNV-Verkehrsmittel haben gar keine. Bei vielen Gästen sind sie als Viren- und Bazillenschleudern verrufen, oder sie beklagen, manchmal zu Recht, dass sie oft viel zu kalt eingestellt sind. Manchen Fahrgästen sind geöffnete Fenster lieber als Klimaanlagen, anderen Fahrgästen wiederum ist es dann zu zugig.

    Meines Erachtens muss ganz erheblich in die Klimatechnik der ÖPNV-Fahrzeuge investiert werden, um langfristig die ÖPNV-Nutzung attraktiver zu gestalten. Und es muss gleichzeitig eine ganz entschiedene Aufklärungskampagne deutlich machen, dass das der beste Virenschutz ist:

    "In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Erregern stark steigen. Regelmäßiges Lüften insbesondere in Küche, Bad und Schlafzimmer senkt ein mögliches Ansteckungsrisiko besonders dann, wenn Erkrankte zu Hause auskuriert werden. Außerdem fördert Lüften ein gutes Raumklima und verhindert durch die größere Luftfeuchtigkeit das Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute, die zur Abwehr vor Krankheitserregern wichtig sind." BZGA vom 22.20.15 (und immer noch aktuell, gerade auch in Corona-Zeiten) https://www.infektionsschutz.de/mediathek/frag…121fb1bb5590015 Und das mit dem guten Lüften gilt Eins zu Eins auch für ÖPNV-Verkehrsmittel. Hier gibt es einen riesigen Investitionsbedarf und gleichzeitig steht dem ein gewaltiges Image-Problem gegenüber, dass im Kern darauf fußt, dass ÖPNV doch was Billiges für Arme sei, die sich gefälligst mit dem zufrieden zu geben hätten, dass man ihnen gnädigerweise zugesteht.

    Mach mal die Probe: Frage mal im Bekanntenkreis rum, wie es um die Ausstattung von PKW mit Klimaanlagen bestellt ist und ob das überflüssiger Luxus oder selbstverständliches Ausstattungsmerkmal sei, bzw. sein müsste.

    Und dann frage mal im Vergleich dazu, wie das mit Klimaanlagen in Bussen und Bahnen bewertet wird.

    Ja ich teile deine Befürchtungen, aber deswegen werde ich jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern volle Pulle dagegen halten, wenn es darum geht die Verkehrswende einzufordern.

    Und die von dir geäußerten Befürchtungen werden vielleicht in einer anderen Form der weiteren Umsetzung einer Verkehrswende hin zu mehr ÖPNV eher nutzen als schaden. Wenn tatsächlich die Zahl der Autofahrer steigt, dann wird sich die Frage stellen, wie kurzfristig oder langfristig der Effekt sein wird und welche Folgen das hat. Auf jeden Fall ist es völlig unrealistisch, innerhalb von ein oder zwei Jahren die Straßenkapazitäten deutlich zu erhöhen. Und das heißt, dass die Leute noch mehr als ohnehin schon vom Autoverkehr genervt sein werden, wenn jetzt erst mal wegen Corona mehr Leute Auto fahren. Und da heißt es dann: Aufgepasst!

    Wenns schlecht läuft, wird in kurzer Zeit der Bau vieler neuer Straßen beschlossen und wenn's ganz schlecht läuft auch noch umgesetzt.

    Meine Hoffnung ist dagegen, dass die Notwendigkeit den Radverkehr und den ÖPNV zu verbessern zunehmend erkannt werden, auch gerade in der Krise. Dafür müssen immer wieder gute Argumente auf den Tisch! Und wenn die Ansteckungsgefahr durch Corona dann hoffentlich bald kein so großes Thema mehr sein wird, dann füllen sich auch wieder Busse und Bahnen.

  • Sehr geehrter User Ullie. Die von Ihnen gerade im vorherigen Post behaupteten Geschichten über das Corona-Virus und die dazugehörige Infektion sind veraltet (Link vom 20.3. 2020) und einfach falsch (Säureschutzmantel besser als Maske/Handschuhe). Ich kann mich an den Post erinnern, in dem Sie diese Behauptung das erste mal aufgestellt haben - durch die derzeitigen Untersuchungen wird dies NICHT bestätigt.

    Die derzeit wissenschaftlich belegten Hinweise sind hier zu finden: https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/

    Das ist die Webseite, die über das Robert Koch Institut erreicht wird, von diesem geflegt wird und den derzeitigen Stand des Infektionsschutzes wieder gibt. Nachdem Ihre obigen Behauptungen falsch, haltlos und gefährlich sind würde ich um ein Überarbeiten des Beitrags bitten - oder ein Löschen, wenn dies nicht möglich ist.


    Falsche Nachrichten zu verbreiten können wir dem orangenen Präsidenten überlassen. Das ist hier nicht notwendig.