• Mineralöl kommt meines Wissens nach nur bei Shimano-Bremsen zum Einsatz.

    Das ist tatsächlich nicht so: Tektro und deren Nobelableger TRP verwenden ebenso Öl, m. W. auch einige Magura-Bremsen, je nach Modell. Da muss man sich vorher schlau machen.

    Und natürlich: DOT bedarf noch größerer Umsicht, wenn auch aus anderen Gründen.

  • Beim Entlüften von Scheibenbremsen am besten das Rad und die Bremsbeläge ausbauen und stattdessen einen Abstandsklotz zwischen die Kolben einsetzen. Dann kann kein Öl auf die Beläge oder Bremsscheibe geraten.

    Glaub mir, das geht trotzdem. ;) Indirekt nämlich, wenn man beides wiedereinsetzt.

    Rad und Bremsbeläge ausbauen ist ohnehin Pflicht. Ich empfehle darüber hinaus vor dem Zusammenbau den ganzen Bereich (Kolben usw.) gründlich mit Entfetter zu reinigen, die Bremsscheibe sowieso, da sammelt sich ohnehin Schiet und Dreck. Und auf trockene Hände achten. Für deren Entfettung aber bitte nicht Bremsenreiniger benutzen ...

    Bei 4 Rädern im Haus mit hydraulischen Scheibenbremsen, davon 2 Lastenrädern, mache ich das öfter.

  • Was bin ich froh, dass ich eine normale Bremse habe ...

    Eine Stempelbremse, Rücktritt?

    Spaß beiseite (obwohl ...), eine bissige Scheibenbremse bei allen Witterungsbedingungen will ich nie mehr missen. Der Belagwechsel ist schnell gemacht, wenn man den Dreh raus hat (Cantilever, Rennradbremsen oder V-Brakes dauern länger nd verschleißen bei Dreck richtig schnell, Felgenflanke wird außerdem angegriffen). Und mit dem Entlüften ist es halt ein bisschen Glückssache. Bei meinem mittlerweile verkauften 12 Jahre alten MTB habe ich nicht einmal (!) entlüftet (Hayes Nine-Bremsen).

  • Oben am Geberzylinder, Bremshebel, sammelt sich die Luft mit der Zeit.Ist ja oben. Das macht erst einmal nix, weil da auch ein gewisses Reservoire ist.

    Drehst Du das Radl um, wandert diese Luftblase langsam Richtung Bremszylinder.

    Das wiederum verstehe ich nicht. Die Hydraulik überträgt die Kraft vom Hebel zum Kolben. Die Hydraulikflüssigkeit ist nicht kompressibel, Luft schon. Ist Luft im System, wende ich die Kraft auf, um die Luft zu komprimieren, anstatt die Bermsbeläge auf die Felge oder Scheibe zu drücken. Ist es aber nicht egal, wo die Luft ist?

  • Wenn man die Bremse betätigt, steht der Ausgleichsbehälter nicht unter Druck, so dass Luft, die sich dort gesammelt hat, keinen Einfluss hat. Wenn diese Luft allerdings in die Bremsleitung gelangt, dann wird die beim Bremsen komprimiert.

    Hier gibt es ein Bild mit einem aufgeschnittenen Bremshebel: Wie funktioniert eine MTB-Scheibenbremse? | mountainbike-magazin.de (mountainbike-magazin.de)

  • Setzt natürlich voraus, dass es einen solch ein Reservoir gibt. Da habe ich bei der HS11 so meine Zweifel.

    Zu der Verstellschraube noch ein Gedanke: ich denke mir da zwei Möglichkeiten aus:

    erstens, ich regel mit der Schraube die Nullposition des Geberkolbens. Ist die Nullposition des Geberkolbens tiefer im Geberzylinder, verringert sich das Volumen der Leitung. Der Belag am anderen Ende der Leitung ist in Ruheposition näher an der Felge, weil das Volumen der Flüssigkeit gleich bleibt.

    zweitens: ich habe einen zweiten Zylinder unabhängig vom Geberkolben, mit dem ich das Volumen der Leitung mit einem verstellbaren Kolben justiere. Der Hebel bleibt bei dieser Variante immer in derselben Position. Dieser verstellbare Kolben muss abgedichtet werden und kann, bei billiger Ausführung auch überdreht werden.

    Mir meldet diese Schraube beim Verstellen nix oder nur wenig zurück, kein Anschlag oben oder unten. Aber meinen Unmut über die wenig liebevolle Ausführung der HS11 habe ich ja schon kundgetan.

    Hat jemand die HS11 schon mal aufgesägt oder gibt es Risszeichnungen von dem Ding? (Frage für einen Schrauber)

  • Setzt natürlich voraus, dass es einen solch ein Reservoir gibt. Da habe ich bei der HS11 so meine Zweifel.

    Nach diesem Erklärvideo tippe ich auf "kein Reservoir".

    Die große silberne Mutter scheint das System zu verschließen. Und während man es tut, quillt die überflüssige Bremsflüssigkeit ziemlich direkt nach oben aus dieser Öffnung, die nur mit einem kleinen Plastikstutzen verschlossen ist, raus. Ich sehe da keinen Raum für ein Reservoir. Vor allem müsste das Reservoir ja auch tiefer liegen als diese Öffnung. Sonst kommt die Luft ja nicht raus.

    erstens, ich regel mit der Schraube die Nullposition des Geberkolbens.

    Ich bin bei der Schrauberei an meiner HS11 davon ausgegangen. Denn die Schraube ist in den Bremshebel integriert und bewegt sich mit selbigem. Diese Schraube drückt also direkt auf den Geberkolben.

  • Ich bin bei der Schrauberei an meiner HS11 davon ausgegangen. Denn die Schraube ist in den Bremshebel integriert und bewegt sich mit selbigem. Diese Schraube drückt also direkt auf den Geberkolben.

    Kann man mal sehen. Bei meiner HS11 ist das nicht so. Da ist die Schraube im Lenkerbauteil und nicht am Bremshebel.

  • Ob die Schraube jetzt am Hebel sitzt oder am Kolben, ist für die Funktion egal. Wichtig für den Druckpunkt ist nur das der Weg zwischen Hebel und Kolben variierbar ist.

    Ich kann jetzt nur von der HS33 reden, da ist diese Stellschraube ein Rädelrad. Es gibt noch eine zweite Madenschraube, die ist vorne am Hebel. an dieser ist einstellbar, wie weit der Hebel vom Lenker weg ist (also sozusagen an die Fingerlänge anpassen).

    Die Schraube, die man oben an dem HS11 Griff sieht bei dem Foto von Malte macht imho das gleiche wie die die Rädelschraube bie der HS33, nämlich den "Druckpunkt" verstellen. Im Endeffekt, wenn ich das richtig verstanden habe, wird damit nur der Kolben weiter in den Zylinder verstellt, damit wird zwar der Zylinder kleiner, aber die Flüssigkeit gleicht dann den Mehrbedarf unten bei den Bremsbacken aus. Bei den HS-Bremsen ist soweit ich das verstehe wenig Ausgleich vorhanden, also nicht so wie bei einer Motorradbremse. Trotzdem wird auch bei den Magura HS-Bremsen ein kleines Reservoir vorhanden sein. Unter anderem wegen Luft, das System wäre bei einem Leck sonst sehr anfällig.

    Ich bin die HS33 jahrelang an meinem alten MTB gefahren und wir haben die auch an zwei Trailbikes. Und im großen und ganzen arbeitet die Bremse unauffällig und ist wenig wartungsintensiv.

  • Ich bin die HS33 jahrelang an meinem alten MTB gefahren und wir haben die auch an zwei Trailbikes. Und im großen und ganzen arbeitet die Bremse unauffällig und ist wenig wartungsintensiv

    Jo, mit der HS33 war ich immer zufrieden. Die tut an meinem alten Rad (das habe ich verschenkt) immer noch verlässlich ihren Dienst.

  • Nur zur Klarstellung: Es geht mir um den Schaltzug, der Bremszug macht keine Schwierigkeiten.

    Einer meiner beiden Schaltzüge (die Enviolo hat wohl zwei gegenläufige, wie ich erstaunt gelernt habe) ist vor ein paar Wochen gerissen. Nach ca. 1,5 Jahren. Offenbar im Drehgriff, denn da hats mal irgenwie kurz geklappert. Ergebnis: die letzten Kilometer musste ich im kleinsten Gang nach Hause strampeln, ca. 1 Mio Umdrehungen pro Meter. Zuhause: Youtube angeschaut, nix verstanden. Drehgriff aufgemacht und gleich wieder zu. Am nächsten Tag zum Fahrradladen "gestrampelt" (gefühlte 1000 Mio. Umdrehungen der Kurbel).

    Das hilft dir vemutlich nicht weiter, aber nur zum Trost....

  • Kann es eigentlich sein, dass die Magura-Felgenbremsen einen Kraftbegrenzer oder sowas verbaut haben?

    Ich wundere mich doch sehr über das Verhalten meiner Vorderradbremse:

    Bis zum Druckpunkt geht der Hebel ganz leicht. Dann kommt ein recht klarer Druckpunkt. Aber wenn ich den überwinde, kann ich den Bremshebel mit praktisch konstantem Druck bis an den Lenker ziehen.

    Das fühlt sich so an, als ob irgendeine Komponente die maximal übertragene Kraft begrenzt.

    Am Hinterrad habe ich einen anderen (älteren) Hebel. Da fühlt sich das ganz anders an: Wenn der Druckpunkt erreicht ist, wird das weitere Ziehen immer schwerer. Da entsteht der weitere Weg offensichtlich nur daraus, dass die mechanischen Komponenten nachgeben.

  • Kann es eigentlich sein, dass die Magura-Felgenbremsen einen Kraftbegrenzer oder sowas verbaut haben?

    Ich wundere mich doch sehr über das Verhalten meiner Vorderradbremse:

    Bis zum Druckpunkt geht der Hebel ganz leicht. Dann kommt ein recht klarer Druckpunkt. Aber wenn ich den überwinde, kann ich den Bremshebel mit praktisch konstantem Druck bis an den Lenker ziehen.

    Das fühlt sich so an, als ob irgendeine Komponente die maximal übertragene Kraft begrenzt.

    Am Hinterrad habe ich einen anderen (älteren) Hebel. Da fühlt sich das ganz anders an: Wenn der Druckpunkt erreicht ist, wird das weitere Ziehen immer schwerer. Da entsteht der weitere Weg offensichtlich nur daraus, dass die mechanischen Komponenten nachgeben.

    Also meine Scheibenbremsen haben einen Druckpunkt, über den hinaus "nichts mehr geht". Während die hintere Bremse absolut lautlos ist, kreischt die vordere wie eine Steinsäge. Praktisch, brauch ich keine Klingel mehr....

  • Kann es eigentlich sein, dass die Magura-Felgenbremsen einen Kraftbegrenzer oder sowas verbaut haben?


    Ich wundere mich doch sehr über das Verhalten meiner Vorderradbremse:

    Bis zum Druckpunkt geht der Hebel ganz leicht. Dann kommt ein recht klarer Druckpunkt. Aber wenn ich den überwinde, kann ich den Bremshebel mit praktisch konstantem Druck bis an den Lenker ziehen.


    Das fühlt sich so an, als ob irgendeine Komponente die maximal übertragene Kraft begrenzt.

    Bei meinem Tourenrad, das ich mit Magura HS33 Bremsen nachgerüstet habe, ist der weiche Rahmen der "Druckbegrenzer" für die Felgenbremse - allerdings am Hinterrad: Man kann schön sehen wie die Rahmenstreben durch die Seitenkraft der Bremsen nach außen gedrückt werden.