Corona

  • Bei allen Maßnahmen, sei es das Maskentragen oder das Impfen, ist es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht auf's Spiel zu setzen. Und das Impfen wirkt auch dann, wenn nicht 100% der Bevölkerung geimpft sind.

    Impfungen sind mit Abstand das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu beenden. Das Impfen wirkt aber vor allem dann, wenn mindestens 85% der Bevölkerung geimpft sind und nicht nur 65%. Vielleicht begreifen Sie mal, dass nicht die Impfung, sondern die Folgen der Pandemie und der zur Eindämmung erlassenen Beschränkungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf's Spiel setzen.

    Aber den Menschen, die sich ohne triftigen Grund nicht impfen lassen, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal. Die begreifen wohl auch nicht, dass sie sich damit selbst schaden, weil sie auch selbst ein Teil der Gesellschaft sind.

  • Impfungen sind mit Abstand das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu beenden. Das Impfen wirkt aber vor allem dann, wenn mindestens 85% der Bevölkerung geimpft sind und nicht nur 65%. Vielleicht begreifen Sie mal, dass nicht die Impfung, sondern die Folgen der Pandemie und der zur Eindämmung erlassenen Beschränkungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf's Spiel setzen.

    Das hat doch hier niemand bestritten, dass das Impfen sehr wichtig ist:

    "Bei Jugendlichen und Erwachsenen von zwölf bis 59 hält das Robert Koch-Institut (RKI) eine Impfquote von 85 Prozent für „notwendig und auch erreichbar“, wie das RKI in einem Rundschreiben mitteilt. Das Papier ist auf der Internetseite des Instituts abrufbar. Grundlage der errechneten Zielimpfquote seien mathematische Modellierungen und die vorliegenden Umfrageergebnisse zur Impfakzeptanz. Bei der Altersgruppe der Bürger, die 60 Jahre und älter sind, müssen sich demnach anteilig noch mehr Menschen gegen das Coronavirus schützen lassen. Bei ihnen hält das RKI eine Impfquote von 90 Prozent für nötig. Wenn diese Impfquoten rechtzeitig erreicht würden „scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich“, heißt es in dem Papier."

    Quelle: FAZ vom 7.5.21

    Gegen die vierte Welle: Fachleute fordern Impfquote von mindestens 85 Prozent
    Laut RKI müssen sich noch viel mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen als derzeit schon geschützt sind. Das Institut fordert eine Impfquote von…
    www.faz.net

    Im dem Artikel heißt es weiter:

    "Das gilt allerdings unter Vorbehalt. Nach Darstellung der Fachleute reichen diese Impfquoten nur dann aus, wenn sich die Bürger zusätzlich weiterhin an die grundlegenden Hygienemaßnahmen halten. Zudem gelten die Quoten unter der Annahme, dass „bei möglicherweise wieder ansteigenden Infektionszahlen Kontakte zu einem gewissen Grad reduziert“ werden, wie es heißt."

    Und jetzt noch mal zu Ihrer Einschätzung:

    Aber den Menschen, die sich ohne triftigen Grund nicht impfen lassen, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal. Die begreifen wohl auch nicht, dass sie sich damit selbst schaden, weil sie auch selbst ein Teil der Gesellschaft sind.

    Mit dieser Zuschreibung, "Menschen, die sich nicht impfen lassen, sei der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal", schreiben Sie Menschen einfach ab. Und das ist gefährlich. Denn wer auf eine solche Art und Weise, wie Sie das hier machen, Menschen einfach "abschreibt", der droht sie ganz zu verlieren. Dabei ist es doch gerade bei diesen Menschen, die sich nicht impfen lassen, um so wichtiger, sie dafür zu gewinnen, dass sie sich weiterhin an die grundlegenden Hygienemaßnahmen halten.

    Und natürlich ist es auch wichtig, sie weiterhin dafür zu gewinnen (nicht dazu zu zwingen), sich Impfen zu lassen.

    Ich befürchte es ist ein Irrglauben, wenn wer meint, die Menschen durch einen indirekten Impfzwang für das Impfen gewinnen zu können.

    Gerade für Nicht-Geimpfte ist es wichtig, dass sie das Gebot eine Schutzmaske zu tragen, einhalten oder Kontaktbeschränkungen einhalten. Und das gelingt um so weniger, je mehr sie durch Zwangsmaßnahmen zum Impfen gedrängt werden.

    Übrigens: Besonders dann, wenn das Infektionsgeschehen sich trotz Impfungen wieder verstärkt, ist es ganz wichtig, dass Geimpfte nicht auf den irrigen Gedanken kommen, für sie gelten keine Hygiene-Regeln mehr und sie könnten alle Vorsicht fahren lassen, bloß deshalb, weil sie geimpft seien. Auch darin liegt eine Gefahr, wenn zu einseitig nur auf das Impfen geschaut wird und ein Überbietungswettbewerb bei entsprechenden Zwangsmaßnahmen stattfindet.

    Eine Möglichkeit, die Menschen für das Impfen zu gewinnen, anstatt sie dazu zu zwingen, wird gerade leichtfertig verspielt:

    "Impfzentren werden geschlossen: Und dann?"

    Das schreibt der NDR am 12.08.2021.

    "Immer wieder appelliert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sich impfen zu lassen. Doch in Impfzentren wird das schon bald nicht mehr möglich sein."

    Als Grund dafür, dass ab Ende September die Impfzentren schließen, wird in dem Artikel unter anderem genannt, dass der Bund die Finanzierung der Impfzentren auslaufen lässt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem noch nicht ausreichend Menschen geimpft sind und zudem sich abzeichnet, dass die Notwendigkeit einer dritten Impfung besteht.

    Impfzentren werden geschlossen: Und dann?
    Immer wieder appelliert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sich impfen zu lassen. Doch in Impfzentren wird das schon bald nicht mehr…
    www.ndr.de
  • Im aktuellen Kommunalwahlkampf tritt in Hannover die rechtspopulistische Partei "Die Hannoveraner" an. Die Hannoveraner konnten bei der letzten Kommunalwahl 2, die AfD 6 Sitze im Stadtrat gewinnen. Inhaltlich sind sie sich sehr ähnlich.

    Dieses Plakat der Hannoveraner zum Thema Corona zeigt, wie verführerisch es ist, mit scheinbar klaren und "markig" ausgesprochenen Parolen auf Stimmenfang zu gehen:

    Eine Partei, die einfach nur vom "Exit" spricht, und damit verschleiert, dass diese Corona-Pandemie eine Eigendynamik hat, die sich nicht beliebig durch politische Beschlüsse dirigieren lässt, der wird der Titel "populistisch" wohl zu Recht zugesprochen. Besonders im Hinblick darauf, dass bislang so ziemlich sämtliche Maßnahmen, die einer Ausbreitung von Corona vorbeugen sollen, von den Rechtspopulisten als nicht sinnvoll bezeichnet wurden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (18. August 2021 um 00:25) aus folgendem Grund: Bild verschoben Textkorrektur

  • Wo soll ich das denn getan haben?

    Mir ging es zu keiner Zeit um Menschen, die tatsächlich vor der Entscheidung stehen, sich für 6,- EUR entweder eine Busfahrkarte oder etwas zu Essen zu kaufen. Das hast du daraus gemacht.

    Mir ging es um die Leute, die einfach zu bräsig, zu gleichgültig oder zu egoistisch sind.

  • Leuten wie Ihnen geht es wirklich zu gut. :cursing:

    Der Beitrag kam bei mir nicht so an. Das war deine Reaktion auf Ullies Einwand, dass es Leute gibt die sich die Fahrt zu einem Impfzentrum nicht unbedingt leisten können. Ich war vor 13-14 Jahren selbst Hartz-IV-Empfänger und weiß sehr genau was das mit einem macht.

    Sei es drum, ich hatte jedenfalls nicht die Absicht hier irgendjemanden das Wort im Mund umzudrehen und finde auch nicht, dass ich das getan habe.

  • Diese Aussage war auch genau auf den User Ullie bezogen, der offenbar große Probleme darin sieht, eine Maske zu tragen oder 6,- EUR für eine Fahrkarte zu bezahlen, um sich impfen zu lassen.

  • hm. also um ehrlich zu sein:

    wenn ich ALG2 empfangen würde und mir das Risiko einer Infektion überschaubar erscheint, würde ich vermutlich auch keine 6EUR fürs Ticket ausgeben. :|

    Jaaa, ich würde andere Optionen abchecken wie "Fahrrad" oder "zu Fuß". Nur wenn diese Optionen nicht verfügbar sind, würde ich mit den 6,- auch eher ein anderes finanzielles Loch stopfen, als es für einen Weg zur Impfung zu bezahlen.

    ein ... Bekannter hat sich jetzt dann mal impfen lassen.

    Warum nicht vorher? zu viel Aufwand, keine Lust zum telefonieren, will nicht aus dem Haus gehen (verbringt 16h am Tag vor dem PC daheim ;) )

    Ende vom Lied: jetzt dann Impfung. Johnson&Johnson. Weil: da muss er nur 1x hin.

    Das ist genauso bekloppt und unlogisch.

    Zumal hier in Bayern seit rund 4 Wochen Impfungen auch gefühlt "im Vorbeigehen" in der Stadt (Hausarzt) angeboten werden.

  • Daher habe ich ja auch geschrieben, dass ich dafür bin, niedrigschwellige Impfangebote zu machen. Niemand soll von einer Impfung abgehalten werden, weil er sich die Fahrt zum Impftermin nicht leisten kann. Das dürfte aber nur auf einen kleinen Teil der Impfmuffel zutreffen.

    Mir ging es -wie gesagt- um die Bräsigen und Gleichgültigen, bei denen es nicht an 6,- EUR scheitert.

  • Ich hatte ja kritisiert, dass mit der Abschaffung der kostenfreien Bürgertests ein versteckter oder indirekter Impfzwang eingeführt wird. Und das obwohl von vielen Regierungsvertretern stets betont wurde, es werde keinen Impfzwang geben.

    Mir ging es -wie gesagt- um die Bräsigen und Gleichgültigen, bei denen es nicht an 6,- EUR scheitert.

    Da wäre ja erst mal zu klären, ob diese "Bräsigen und Gleichgültigen" sich tatsächlich durch einen indirekten Impfzwang, wie er jetzt vorbereitet wird, sich damit zur Impfung nötigen lassen. Oder ob die den Kinobesuch ganz einfach ausfallen lassen, wenn dort ein Antigen-Schnelltest für rund 20 Euro oder gar ein PCR-Test für das frei bis vierfache verlangt wird. Für das Geld kann man sich schließlich locker einige Video-CD's kaufen.

    Aber lassen wir das mal bei Seite.


    Die andere Frage ist:

    Sind diejenigen, die sich nicht impfen lassen alle Bräsige und Gleichgültige? Oder ideologisch Verblendete?

    Ich denke nicht.

    Auf der Deutsche Welle Internetseite vom 9.7.21 wird über eine Frau und ein Mann berichtet, die bislang eine Impfung ablehnen:

    WISSEN & UMWELT Corona: Warum lassen sich viele nicht impfen?

    Corona: Warum lassen sich viele nicht impfen? | DW | 09.07.2021
    Mit der zunehmenden COVID-Impfrate steigt auch der Anteil an Impfunwilligen wieder. Sie stoßen oftmals auf harsche Kritik und Unverständnis. Woher kommen ihre…
    www.dw.com

    Zu den "Bräsigen und Gleichgültigen" zählen die beiden ganz sicher nicht.

    Und ich würde sie auch nicht "ideologisch verblendet" nennen.

  • Danke für den Link. Ich zitiere mal:

    Zitat

    Ich glaube, dass das Infektionsrisiko bei uns kalkulierbar ist.

    Das Infektionsrisiko beträgt für Ungeimpfte langfristig exakt 100%. Das ist in der Tat äußerst kalkulierbar. Auch Geimpfte können sich infizieren, aber dann ist das Risiko eines schweren Verlaufs deutlich geringer.

    Insofern zähle ich die beiden aus dem Interview schon zu den Bräsigen und/oder Gleichgültigen, weil ihnen entweder nicht bewusst ( = bräsig) oder aber egal ( = gleichgültig) ist, dass eine Entscheidung gegen die Impfung eine Entscheidung für eine Infektion ist. Und es ist eine Entscheidung für ein deutlich erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufes im Falle einer Infektion.

    Natürlich ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass die beiden Glück haben und sie die Infektion mit einem milden oder asymptomatischen Verlauf überstehen. Aber die Annahme, dass sie sich gar nicht infizieren werden, ist naiv und realitätsfern. Früher oder später werden sie also auch zur 2G-Gruppe (geimpft oder genesen) gehören.

    Die spannende Frage, die im Herbst / Winter auf uns zukommt, lautet daher: Wie viele Bräsige / Gleichgültige kann unser Gesundheitssystem verkraften? Und ab welchem Punkt wird es zu deren eigenem Schutz und zum Schutz derjenigen, die nicht geimpft werden können, wieder stärkere Einschränkungen für alle geben, von überlastetem Klinikpersonal ganz zu schweigen.

    Ich halte den Begriff "indirekter Impfzwang" im Übrigen für äußerst unpassend. Zu einer freien Entscheidung muss auch die Bereitschaft gehören, die Konsequenzen zu tragen. Für Ungeimpfte ist das zum Einen die Bereitschaft, sich selbst zu infizieren, aber dazu muss auch die Bereitschaft gehören, andere, die gefährdet sind, vor einer Übertragung zu schützen. Jeder Erwachsene hat inzwischen den besten Schutz angeboten bekommen, nämlich eine Impfung. Wer dieses Angebot ohne triftigen (medizinischen) Grund ablehnt, hat aus meiner Sicht keinen Anspruch darauf, dass man ihm abnimmt, die Konsequenzen dieser freien Entscheidung selbst tragen zu müssen.

    Nun ist ja der Artikel auch schon wieder einen Monat alt und ich könnte mir vorstellen, dass mit steigenden Infektionszahlen die Bereitschaft, sich doch noch impfen zu lassen, wieder zunimmt. Es steht ja außer Frage, dass das Infektionsrisiko für Ungeimpfte größer sein wird als im letzten Winter, da man jetzt höhere Inzidenzwerte zulassen wird, bevor man mit härteren Maßnahmen gegensteuert.

    Eine Katastrophe ist das für diejenigen, die sich trotz eines hohen Risikos nicht impfen lassen können. Ein Freund von uns hat gerade eine Stammzellentherapie nach einer Leukämieerkrankung hinter sich. Für den kommt eine Impfung in der Tat gerade nicht infrage, aber im Falle einer Corona-Infektion besteht für ihn akute Lebensgefahr.

  • Eigentlich hätte man nach

    Zitat

    "Wissen Sie, ich finde, eine Impfung ist ein sehr schwerwiegender Eingriff in meinen Körper.

    aufhören können zu lesen. Oder der Interviewer hätte vielleicht entgeistert zurückgefragt: "Geht's noch?"

    Wenn ein Pieks mit Impfstoff "sehr schwerwiegend" ist, was ist dann die Amputation eines Beines, die Entfernung der Gebärmutter, die Transplantation einer Niere oder eine Chemo?

  • Ich bin kein großer Fan von Anekdoten, aber über die statistischen Beobachtungen sind wir hinaus. Ich habe die Vermutung, dass viele Impfunwillige einfach keine Corona-Erkrankten kennen.

    Aus dem eigenen Umfeld. In meiner vorherigen Firma wurde eine asymptomatische Dame am Montag Abend positiv getestet. Fragen nach dem Infektionsort verbieten sich, bei der Geschwindigkeit mit der sich insbesondere Delta verbreitet ist es auch egal.

    Von den Menschen, die in Ihrer direkten Umgebung gearbeitet haben, kenne ich nur drei persönlich. Einer hatte eine zweiwöchige "Extremgrippe" zu erleben - so, dass er in der Notaufnahme nachgefragt hat wie er sich einliefern lassen soll und sich im nachhinein beklagt, dass er kein Testament gemacht hat. Weil er zu schwach war etwas zu schreiben.

    Ein gerade Organtransplantierter hatte direkten Kontakt (selbe Entfernung - es gibt dort 6er Tischgruppen) und hat sich nicht infiziert. Ich bin absolut erfreut überrascht, wie er da davon gekommen ist.

    Eine Kollegin nahe am Rentenalter ist schwerbehindert. Fast völliger Verlust der Lungenfunktion nach wochenlanger Intensivbehandlung. Das war die Dame, die jeden Tag mit dem Fahrrad in die Arbeit kam - Regen, Schnee, egal. 15 km einfach - eine vernünftige Strecke. Sie kann nicht einmal mehr in den ersten Stock steigen.

    Aus dem Klinikalltag: es gibt Eltern, die sagen "ich impfe nicht gegen Corona - das ist alles noch in der Entwicklungsphase und ich will kein Teil des Experiments sein" aber ihre Kinder jedes Jahr gegen die Grippe impfen. Es gibt Personal, die nach der Erstimpfung einen anaphylaktischen Schock mit mehreren Tagen Intensivstation hatten und sagten "dann machen wir die zweite Impfung bitte direkt im Intensivbereich - weil die Klinik ohne (Fachgruppe) sonst nicht funktionieren kann". Beides sind sicherlich Extremfälle - aber ich habe inzwischen Null Verständnis für Impfverweigerer. Die Datenlage ist eindeutig "pro Impfen".

    Und was viele Pestilenzverbreiter ignorieren: Nebenwirkungen, die NICHT auf einer allergischen Reaktion auf die Impfung basieren, treten auch bei der echten Erkrankung auf. Nur eben viel, viel schlimmer.

  • Und dann haben wir noch den offen zur Schau getragenen Egoismus:

    Zitat

    "Wer besorgt ist, soll sich halt impfen lassen. Außerdem sind ja inzwischen schon sehr viele geimpft, dadurch ist doch die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass ich mich infiziere."

  • Einige haben sicherlich auch einfach keine Lust oder können sich nicht aufraffen und denken sich "dann hab ich halt mal 'ne Grippe, bin ich halt mal krank geschrieben".

    Es sind einfach alle Menschen unterschiedlich. Und wenn man dann im Einkaufscenter / Innenstadt / großen Supermarkt im Vorbeigehen impft und 10€ Einkaufsgutscheine verteilt und dadurch dann nochmal 1% mehr Menschen geimpft hat hilft es doch Allen.

  • Beitrag von Epaminaidos (20. August 2021 um 09:06)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (20. August 2021 um 09:07).
  • Ich halte den Begriff "indirekter Impfzwang" im Übrigen für äußerst unpassend. Zu einer freien Entscheidung muss auch die Bereitschaft gehören, die Konsequenzen zu tragen. Für Ungeimpfte ist das zum Einen die Bereitschaft, sich selbst zu infizieren, aber dazu muss auch die Bereitschaft gehören, andere, die gefährdet sind, vor einer Übertragung zu schützen.

    Ein sehr guter Hinweis! Den Begriff Impfzwang werde ich je nach dem Zusammenhang zukünftig vorsichtiger benutzen!

    Hier ein informatives WDR-Video zum Thema:

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    "Eine über 150 Jahre alte Debatte bestimmt also wieder die Nachrichten." Das ist ein wichtiges Zitat aus dem oben verlinkten Filmbeitrag des WDR vom 15.2.2021.

    Zu Recht muss man die Aussage der beiden Impfskeptiker kritisieren: "Wer besorgt ist, soll sich halt impfen lassen. Außerdem sind ja inzwischen schon sehr viele geimpft, dadurch ist doch die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass ich mich infiziere." Aber es ist nicht unbedingt ein offen zur Schau getragener Egoismus, wie Fahrbahnradler weiter oben vermutet.

    Immerhin hatten die Experten anfangs eine Quote von 65% Geimpften für ausreichend bezeichnet. Und die ist inzwischen fast erreicht. Wer dem Impfen skeptisch oder abwartend gegenübersteht, dem sollte in der Diskussion besser mit dem Hinweis begegnet werden, dass es ein Versäumnis war, nicht von Anfang an in der Diskussion über das Impfen offen eingeräumt zu haben, dass Corona sich als eine Erkrankung herausstellen kann, der mit einer Impfpflicht begegnet werden muss.

    Und dann haben wir noch den offen zur Schau getragenen Egoismus:

    Ich finde es richtig, diesem Einwand von Impfgegnern mehr Beachtung zu schenken, dass die jetzt geplanten Maßnahmen eine Impfpflicht durch die Hintertür bedeutet. Und ein guter Einstieg kann sein, die Begriffe Impfzwang und Impfpflicht zu erläutern. So geschieht es ja auch in dem WDR-aktuell-Beitrag.

    Es sieht doch sehr danach aus, dass in der Diskussion zu lange Zeit vermieden wurde, die Option einer Impfpflicht anzusprechen. Vielleicht aus guten Gründen, wenn man bedenkt, dass anfangs (vor Auftreten der Delta-Variante) davon ausgegangen wurde, dass eine Impfquote von 65% ausreichend sei, um Corona zu bannen. Da hat man sich möglicherweise gesagt, ersparen wir uns doch einfach die Fortsetzung der Grundsatz-Diskussion über die Impfpflicht, wenn sie nicht unbedingt notwendig ist. Zuletzt wurde ja im Zusammenhang mit der Masern-Impfung diese Grundsatzdiskussion zum Teil sehr heftig geführt. (Die Masern-Impflicht kam am 1. März 2020! Da stand die Corona-Pandemie in Deutschland noch am Anfang. Die ersten sehr stark in der Öffentlichkeit wahrgenommen Berichte waren nach meiner Erinnerung die aus Ischgl und Heinsberg Ende Februar, Anfang März 2020)

    Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass eine wirkliche Impfflicht gegen Corona deshalb bislang nicht wirklich angestrebt wurde, weil ein entsprechendes solides Gesetzgebungserfahren sehr langwierig sein könnte und zu befürchten wäre, dass Klagen gegen eine solche Impfpflicht erfolgreich sein könnten. Und im Gegensatz zur bewährten Masernimpfung ist die Corona-Impfung eine in sehr kurzer Zeit entstandene Neuentwicklung. Jedenfalls wäre im Fall einer erfolglos eingeführten Corona-Impfpflicht eine Agitationswelle der Impfgegner zu befürchten nach dem Motto: "Seht her, die Politik hat uns betrogen, die haben versucht einen "illegale Impfzwang" einzuführen."

    Wo der WDR-aktuell-Beitrag allerdings zu kurz greift ist Folgendes:

    Die Aussage ist das Wort "Impfzwang" sei böse und wird von Impfgegnern aus ideologischen Gründen benutzt.

    Deshalb müsse das Wort unbedingt vermieden werden.

    Gründe dafür, warum eine echte (keine versteckte) Impfflicht Sinn machen kann, werden dagegen nicht aufgeführt.

  • Ich halte es auch für einen Fehler, dass eine Impfpflicht von Anfang an kategorisch ausgeschlossen wurde. Überhaupt ist in der Kommunikation viel falsch gelaufen, bestes Beispiel ist der Impfstoff von Astra Zeneca.

    Wenn sich nun Politiker hinstellen und einen erneuten Lockdown ausschließen, ist das auch unredlich. Die hellseherischen Fähigkeiten unserer Politiker waren bislang ja nun nicht gerade sonderlich zuverlässig. Dass man versucht, einen Lockdown nach allen Möglichkeiten zu vermeiden, ist ja etwas anderes als diese Maßnahme komplett auszuschließen.

    Das Selbe gilt eben auch für eine Impfpflicht. Anfangs hieß es, dass für eine Herdenimmunität 2/3 der Bevölkerung immunisiert sein müssten. Das galt aber für die Ursprungsvariante und nicht für die deutlich ansteckenderen Mutationen. Inzwischen geht man davon aus, dass mindestens 85% der Bevölkerung immunisiert sein müssen.

    Aktuell sehen wir den Beginn einer fast vollständig von der Delta-Variante getriebenen Infektionswelle. Diese vierte Welle kann man auch als erste Welle unter den Ungeimpften betrachten, auch wenn es Impfdurchbrüche und Erkrankungen von Geimpften geben wird.

    Coronavirus: In Deutschland hat laut RKI die vierte Pandemie-Welle begonnen - DER SPIEGEL