Baustellen mal verkehrt ausgeschildert, mal gar nicht

  • Ja, ziemlich genau 1m ist da noch übrig kurz vor der Einfahrt zu einem Autohaus. Die "Idee" dahinter ist vermutlich, dass der Kreisverkehr die sichere Querungshilfe darstellt, die am Ortseingang fehlt. Allerdings liegt der Kreisel schon 450m vor dem Ortsende. Daher ist es auch verboten, den rechtsseitigen "Radweg" zu benutzen, der dann irgendwann am Ortsende ohne Querungshilfe versandet.

    Und das alles trotz der Zufahrt zum DHL-Depot, einer schlecht einsehbaren Kreuzung, der Ausfahrt eines Pizza-Bringdienstes, der es immer sehr eilig hat und dem Autohaus.

    Wir schweifen aber von verkehrt beschilderten Baustellen ab und landen gerade beim normalen Stader Irrsinn :)

  • Hier mal ein Beispiel, bei dem man wirklich alles falsch gemacht hat, was man falsch machen konnte. Gesehen an der Zufahrt zu einem Betriebsgelände, über das allerdings der Linienbus fährt.

    1. Die eigentliche Baustelle befindet sich 100m weiter hinten und wäre sogar an einer Seite mit PKW passierbar.

    2. Die Parkplätze davor sind von dieser Seite aus uneingeschränkt erreichbar und von der Baustelle gar nicht betroffen.

    Es besteht also gar kein Grund, die Zufahrt an dieser Stelle komplett zu sperren. Durchgangsverkehr gibt es sowieso nur mit dem Linienbus.

    3. Das [Zeichen 250] wurde an der Absperrschranke mit einer Art Wäscheleine befestigt.

    4. Standfuß fehlt.

    Die Bushaltestelle wurde temporär verlegt. Ein Hinweis an die Busfahrer hätte also ausgereicht, dass sie hier eine etwas andere Route wählen müssen als sonst. Oder man hätte ein Zeichen 357 aufgestellt (vielleicht sogar als 357-50), damit LKW-Lieferverkehr die Zufahrt von der anderen Seite her nimmt.

    Natürlich sind alle Mitarbeiter an der Absperrschranke und dem [Zeichen 250] vorbeigefahren. Was bleibt hängen? Verkehrszeichen an Baustellen gelten sowieso nicht, bzw. sind sicherlich nicht so gemeint und man kann sich selbst überlegen, was man tut.

    Immerhin hat man auf das obligatorische [Zusatzzeichen 1012-32] verzichtet...

  • Immer wieder ein Ärgernis:


    Die ganze Fahrbahn wird gesperrt. [Zeichen 250] Das führt dazu, dass die einen Fahrradfahrer*innen über den Gehweg fahren, die anderen die Baustellenabsperrung ignorieren, zumal wenn da genug Platz ist, um dort gefahrlos mit dem Fahrrad weiterzufahren.

  • Mal angenommen, das ist Absicht, das [Zeichen 250] ?

    Ich hab schon Baustellen gesehen, da wäre man meistens mit dem Rad problemlos durchgekommen, aber an manchen Tagen halt nicht. Straßenbaustellen sind ja nicht immer statisch sondern verändern sich manchmal jede Tag.

    Und man könnte halt die 30m auf dem Gehweg auch einfach schieben, wenn man da unbedingt durch will.

    Ich seh da keine Rechtfertigung, auf dem Gehweg zu fahren.

    Aus Erfahrung kann ich aber berichten, KFZ-Lenker:innen scheren sich da auch ab und an nicht drum.

  • Also zumindest hier ist bei Baustellen folgendes Problem:

    Es wird einfach immer das Radverkehr/Fußverkehrs reflexartig ausgesperrt, oder soll sehen wo er sich lang bewegt. Da wird einfach gesperrt, damit bei einem Unfall die Haftung ....

    Das trägt natürlich nicht gerade dazu bei, dass die Schilder dann noch ernst genommen werden.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Aus Erfahrung kann ich aber berichten, KFZ-Lenker:innen scheren sich da auch ab und an nicht drum.

    Wie wahr! Siehe zum Beispiel diesen Artikel:

    Hätte es der Autofahrer mit dem Fahrrad versucht dort durchzukommen, dann hätte er notfalls das Fahrrad noch aus eigener Kraft aus dem Schlamassel retten können. Das Fahrrad war aber unbenutzt auf dem Fahrradhalter am Heck des Fahrzeuges befestigt.

    Edesheim: „Wird schon gehen…“ – Autofahrer fährt sich in Baustelle fest
    Wird schon gehen, dachte sich gestern Nachmittag wohl ein 69-jähriger Autofahrer als er in Edesheim eine Straßensperrung umfuhr. Das führte ihn direkt in …
    www.rnf.de

    Na zumindest könnte er das Fahrrad ja noch zum Weiterfahren nutzen.

  • Mal angenommen, das ist Absicht, das [Zeichen 250] ?

    Ich hab schon Baustellen gesehen, da wäre man meistens mit dem Rad problemlos durchgekommen, aber an manchen Tagen halt nicht. Straßenbaustellen sind ja nicht immer statisch sondern verändern sich manchmal jede Tag.

    Der Hinweis hat mich angespornt, die Baustelle nochmal zwei Tage später anzusteuern, zumal eh kein großer Umweg:

    Und tatsächlich hat sich eine Verbesserung ergeben, sodass ich diese Fotos auch auf "gelungene Baustellen" eingestellt habe.

    Ullie
    24. März 2023 um 08:58
  • Keine Ahnung, wie oft ich schon freundlich auf ähnliche Situationen hingewiesen habe. Manchmal wurde daraufhin etwas gemacht, manchmal auch nichts. Es ist jedenfalls keine Lernkurve erkennbar.

  • In diesem Fall hatte ich tatsächlich die Polizei verständigt. Das wurde dann auch umgehend behoben.

    Vor vier Wochen hatte ich an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass eine beschilderte Umleitung über einen linksseitigen "Radweg" gar nicht befahren werden darf, weil dieser "Radweg" nicht in Gegenrichtung freigegeben ist. Daran hat sich bis heute nichts geändert und dann wundert man sich darüber, dass die Leute hier nicht kapieren, dass das Radfahren auf der linken Straßenseite verboten ist, wenn es an Baustellen als Selbstverständlichkeit angesehen wird, dass die Leute das einfach machen.

  • Keine Ahnung, wie oft ich schon freundlich auf ähnliche Situationen hingewiesen habe. Manchmal wurde daraufhin etwas gemacht, manchmal auch nichts. Es ist jedenfalls keine Lernkurve erkennbar.

    Ja, *seufz*, die Steigung der Lernkurve in Sachen Radverkehr ist bei den allermeisten mir bekannten Straßenverkehrsbehörden leider exakt null.

  • Die paar Tempo 30 Hubbel hättest Du aber auch rasch selbst auf die Fahrbahn zurückziehen können.

    Tatsächlich bin ich in solchen Fällen geneigt, selbst Hand anzulegen. (Natürlich lege ich solche Klötze nicht auf die Fahrbahn, aber das sollte ja auch ein Scherz sein.)

    Allerdings sehe ich das anders, seit ich einmal in einem ähnlichen Fall die Polizei zu Hilfe rief. Die sagten dann, Ihnen seien die Hände gebunden, es sei Sache der Stadtverwaltung, das in Ordnung zu bringen.

    Darauf legte ich selbst Hand an, was dazu führte, dass mir die Polizei eine Anzeige androhte. Also habe ich sie wegfahren lassen, noch einen Moment gewartet und bin dann selbst aktiv geworden.

    Inzwischen mache ich solche "Erste-Hilfe-Maßnahmen" nur, wie Yeti es auch gemacht hat, wenn ich vorher ein Foto gemacht habe. Und mein Arbeitsergebnis dokumentiere ich auch, damit nicht noch wer anders kommt, das verändert, was ich korrigiert habe, und es dann auf mich zurückfällt, wenn es hinterher schlimmer aussieht als vorher.

    Man fragt sich echt: Was das soll, wenn jemandem, der ein offensichtlich gefährliches Hindernis entfernt, eine Anzeige angedroht wird. Aber in Yetis Fall ist es ja offensichtlich besser gelaufen.

    Und das Hinzuziehen der Polizei halte ich nach wie vor für wichtig, denn die können erkennen, ob so was ein Einzelfall ist, oder ob es auch an anderen Stellen in ähnlicher Weise schlimm aussieht, weil zum Beispiel wer Schabernack treibt, sodass sie gezielt danach schauen können.

  • Bei uns wird die Stadtmitte neu gestaltet, etliche Straßen sind deswegen aufgerissen und gesperrt. Viele Grundstücke sind nur zu Fuß zu erreichen. Der Fahrverkehr (Autos, Busse, Radverkehr) wird in einem großen Bogen um das Gebiet herumgeführt.

    Als Radfahrer kann man ziemlich dicht an die zentrale Sperrung anfahren, für das letzte Stück muss man schieben. Bin ich normalerweise kein Freund von, aber es ist hier angemessen, denn der Durchgang ist gerade mal 1,50 m breit. Zur Beschilderung hat man sich diese Lösung einfallen lassen:

    Find ich akzeptabel.

  • Mag akzeptabel und schieben richtig sein, aber rechtlich noch weniger bindend wie das [Zusatzzeichen 1012-32]

    Wobei bei 1,5m breite wird schieben mit einem modernen SUV-Rad oder MTB mit 80cm breiten Lenker auch nicht so ganz einfach.

  • Das Schild erinnert mich stark an Umleitungsschilder für den Radverkehr. Bei einem lediglich flüchtigen Blick könnten Betrachter*innen durchaus vermuten hier mit dem Fahrrad richtig zu sein. Um den Inhalt des Schildes zu erfassen, müssen die Zielpersonen zwingend Deutsch lesen können. Ich denke, hier wollte die Verwaltung anerkennenswerterweise bürgernah höflich sein, aber VZ 239 oder VZ 254 hielte ich für eindeutiger. Den Hinweis, dass in 120 Metern wieder aufgesattelt werden kann, könnte mit einem Zusatzzeichen weiterhin geben.