Tolle Radwege in Schleswig-Holstein

  • So langsam habe ich das Gefühl, dass es echt nur einige wenige Kilometer brauchbarer Radwege in Schleswig-Holstein gibt. Die Bundesstraße 4 zwischen Hamburg und Bad Bramstedt geht außerorts, zwischen Neumünster und Kiel kommt man außerorts auch ganz gut voran (bricht sich aber innerhalb den Ortschaften instant die Gabel), rund um den Plöner See ging’s auch ganz gut.

    Aber ansonsten? Andauernd dieser Käse:

    Es ist natürlich übertrieben zu behaupten, dass echt jeder Radweg dieser Beschilderung erlegen wäre, aber… es ist echt fast jeder.

    Meine neue Lieblingsstelle ist das hier:

    Ein tatsächlich befahrbarer… Radweg? Naja, vielleicht auch ein Gehweg. Zeichen 240 war wohl nicht zur Hand. Aber okay: Einigermaßen befahrbar, endet aber in der einen Richtung wieder nach 300 Metern und an dieser Stelle hier auf dem Foto an einem Drängelgitter, um das man einfach herumlaufen kann.

    Keine Ahnung, was diese Konstruktion nun wieder sollte.

    Und dann gab es noch das hier:

    Sowas stellt man in der Nähe der Baustellen an der Autobahn 7 auf, die um einen weiteren Fahrstreifen verbreitert wird. Das Ding in der Mitte ist die Zufahrt zur Baustelle und man wollte wohl die Lastkraftwagen-Fahrer von der Verantwortung entbinden, auf Radfahrer auf dem Radweg achten zu müssen.

    Solide Beschilderung. Wie verträgt sich denn Vz240 mit der Haltelinie und der baulichen Gestaltung?

    Naja: Gar nicht.

  • Man soll ja auch mal positives erwähnen: Der Radweg zwischen Holzbunge und Büdelsdorf wurde offenbar im Herbst erneuert und ist von der Oberfläche her einwandfrei. Man könnte noch die [Zeichen 205] für Radfahrer am Kreisverkehr zur Autobahn hin bemängeln und dass hier und da eine bessere Wegführung möglich wäre, aber herrje, das sind dann Dinge, über die man sich ärgert, wenn man mit 40 Sachen dort langsaust — und Radfahrer in jener Geschwindigkeitsklasse sind wohl ohnehin eher auf der Fahrbahn anzutreffen.

    Im üblichen schleswig-holsteinischen Stil anglegt war hingegen der Radweg Gehweg zwischen Eckernförde und Owschlag, der manchmal [Zeichen 240] ist, manchmal nicht, aber immer so buckelig, dass zwölf Kilometer pro Stunde eigentlich das Höchste der Gefühle wären, wollte man seinen Rahmen nicht danach entsorgen. Und dann kommt wieder so eine Strecke, an der man schneller fahren kann, bis man plötzlich beinahe aus dem Sattel fliegt, weil dann doch noch ein Schlagloch auftaucht.

    Fotos habe ich leider um drei Uhr morgens dann doch nicht mehr geschossen.

    Aber es will mir einfach nicht in den Kopf: Der Aschberg mit der Globetrotter-Lodge ist ja durchaus touristisch interessant, da kommen im Sommer eine beachtliche Menge von Radfahrern den Berg hochgekraxelt. Und spätestens seit dem so genannten E-Bike-Boom wird ein wesentlicher Teil auch schneller als zwölf Kilometer pro Stunde fahren wollen — oder interessiert die ein solches Gebuckel tatsächlich nicht?

    Klar, man kann, beziehungsweise muss stellenweise auch einfach auf der Fahrbahn fahren. Das trauen sich dann die üblichen zwei Prozent zu, der Rest buckelt brav auf dem Geh- oder Radwegen herum. Ich hatte in der Dunkelheit auch keine Lust, irgendwelchen Leuten nach einer Kollision zu erklären, dass das aber kein Radweg, sondern nur ein Gehweg wäre und ich deshalb auf der Fahrbahn fahren müsste und man in der Dunkelheit dann eben etwas langsamer… naja.

  • Donnerwetter — der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hat da einen ganz ausführlichen Artikel zu der Situation außerörtlicher Radwege veröffentlicht: Radler auf den Straßen: Es war einmal...die Radwegebenutzungspflicht

    Bonsens Fazit kann ich nur unterschreiben — von einem „Fahrradland Schleswig-Holstein“, wie man sich Touristen gegenüber gerne verkaufen möchte, ist noch lange nichts zu spüren:

    Zitat

    Für entspanntes Radfahren mit Zielrichtung, wie es sich Touristen und Pendler wünschen, ist in Schleswig-Holstein kein Platz.


    (Man darf übrigens nicht die Kommentare lesen… ach, scheiße, schon passiert.)

  • Eine der Strecken, die man Richtung Innenstadt befahren kann, führt hier in der Nähe der Schleuskuhle entlang und ist, wie beinahe jeder Radweg in Rendsburg, für beide Fahrtrichtungen vorgeschrieben. Ein paar Tage, bevor ich die Fotos geschossen habe, „touchierte“ tatsächlich ein Radfahrer das dort aufgestellte Plakat und „kam zu Fall“, wie es im Polizeijargon heißt.

    Übrigens ist seit knapp einem Jahr das eine [Zeichen 240] abhanden gekommen. Wie immer gilt: Nichts genaues weiß man nicht. Ob das Schild jetzt abgeordnet wurde, also die Benutzungspflicht für beide Fahrtrichtungen aufgehoben wurde, oder ob einfach der Zahn der Zeit an der rostigen Befestigung nagte, jedenfalls ist das Schild weg:

    Besonders toll, das ist mir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht aufgefallen, ist ja auch die lustige Haltlinie auf dem Radweg — aus der anderen Richtung, aus der man damals offenbar noch fahren durfte, braucht man offenbar nicht halten, schlimmer noch, man kann ja noch nicht einmal die Farben der Lichtzeichenanlage erkennen. Naja.

    Gewarnt wird nach wie vor vor Radfahrern aus beiden Fahrtrichtungen:

  • Von Poyenberg bis Hamburg-Eidelstedt — herzlich Willkommen in Schleswig-Holstein!

    Da geht erstmal ein benutzungspflichtiger Radweg entlang einer Überlandstraße los und buckelt und buckelt und buckelt und dann wurde es so extrem, dass sich die Straßenverkehrsbehörde gar zu dieser Maßnahme genötigt sah:

    Na gut — also rauf auf die Fahrbahn. Der Radweg freigegebene Gehweg verschwand im Verlauf der weiteren Strecke tatsächlich mehrfach und machte einer Sandkiste oder einem Schotterbett Platz.

    Auf der Fahrbahn konnte der erste Kraftfahrer gerade noch ausweichen, der zweite überholte mit einem ordentlichen Überholabstand, der Dritte musste hupen, weil er die Beschilderung falsch verstanden hatte, dann kam ein Lastkraftwagen eines größeren Lebensmittelhändlers und schob sich trotz Gegenverkehr an mir vorbei. Immerhin verzichtete er darauf, sein Horn zu zünden. Glücklicherweise begann kurz danach die nächste Ortschaft mit einem benutzungspflichtigen Radweg auf der linken Straßenseite, von Maßregelungen hatte ich erstmal die Nase voll.

    Ich bin heute eine ähnliche Strecke gefahren, habe allerdings an der obigen Stelle leider aufgrund des Starkregens die Kamera nicht gezückt. Jedenfalls hat sich die obige Stelle noch verschlimmbessert, dort wird das [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] nun direkt von [Zeichen 101][Zusatzzeichen 1012-32] flankiert, dass sich alle hundert Meter wiederholt. Warum man da nicht direkt einen [Zeichen 239]draus gemacht hat verstehe ich nicht so ganz.

    Der Kraftverkehr war natürlich wieder einmal hellauf begeistert, des Sonntages zum Trotze war wieder allerhand landwirtschaftlicher Schwerverkehr unterwegs und anhand der Reaktionen der Kraftfahrer vermute ich mal, dass ich der einzige bin, der nicht diese Buckelpiste dort befährt. Die Wurzelaufbrüche auf der Strecke sind allerdings mittlerweile derart immens, dass man mit dem Rad tatsächlich nur absteigen und schieben kann, wenn man sich nicht die Felge brechen möchte.

    Dieses Mal bin ich dann allerdings von Barmstedt aus weiter nach Süden gefahren, anstatt wie vor zwei Jahren nach Osten zur Bundesstraße 4 abzubiegen. Da passiert dann sowas:

    So ein Radwegbelag ist mir tatsächlich noch nicht begegnet. Die Oberfläche besteht aus mehr oder weniger groben Steinchen, die sich direkt im Reifenmantel einnisten und bei Feuchtigkeit teilweise ein bisschen rutschig werden. Das ist natürlich benutzungspflichtig und treibt dann ganz besondere Blüten:

    Links ein benutzungspflichtiger Buckelweg, rechts ein freigegebener Buckelweg. Den rechten darf man aber gar nicht befahren, denn der linke ist ja benutzungspflichtig. Ich bin stellenweise auf die Fahrbahn ausgewichen, das sind bei Strava dann jene Stellen, an denen ich etwas schneller unterwegs war, aber leider sind die Kraftfahrer dort derart aggressiv unterwegs, dass ich schnell die Lust am Fahrbahnradeln verloren habe.

    Dann näherte ich mich Pinneberg. Die anwesenden Forenteilnehmer aus Hamburg wissen sicherlich, dass das ein eher schlechtes Zeichen ist und schlechte Zeichen sehen dann so aus wie in Kummerfeld, dass seinen Namen auf dem Weg nach Pinneberg sicherlich nicht ohne Grund trägt:

    Man kann es nicht so ganz gut erkennen, links ist [Zeichen 240][Zusatzzeichen 1000-30], rechts [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], man wird aber entlang dieser Straße mehrfach aufgefordert, Richtung Pinneberg doch bitte rechts zu fahren. Nur ist das die gleiche Situation wie droben: Auch wenn rechts der Gehweg freigegeben ist, müssen Radlinge den benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg auf der linken Straßenseite nutzen. Hilft ja nichts, die Verkehrsregeln gelten halt auch für Radfahrer — offenbar aber nicht für die Straßenverkehrsbehörde, die so einen Stuss anordnet.

    Nun hatte ich ja ein bisschen Sorge, dass womöglich der Weg rechts irgendwann hinter Straßenbegleitgrün oder einer Schutzplanke abzweigt und ich nicht nach Pinneberg käme (was ja so schlimm eigentlich nicht wäre), aber nein, am Ende kommt man zu einer Brücke und findet diese Situation vor:

    An dieser Stelle kommt man tatsächlich gar nicht so ganz gut auf die andere Straßenseite, weil die Sichtverhältnisse in dieser Kurve echt bescheiden sind — vermutlich war das auch der Grund für die mehrmals geäußerte Bitte, auf dem Weg nach Pinneberg doch schon vorher an einer Lichtsignalanlage die Straßenseite zu wechseln. In der Gegenrichtung muss man allerdings auch erstmal über die Fahrbahn rüber:

    Und auf der anderen Seite der Brücke, beziehungsweise auf der anderen Seite der Autobahn, die von dieser Brücke überquert wird, findet man sich dann auf einem typischen schleswig-holsteinischen Fuß- und Radweg wieder, natürlich mit Benutzungspflicht:

  • Gesehen in Plön:

    Plön leidet meines Erachtens ein bisschen doll darunter, dass man erst die Eisenbahn direkt am Wasser verlegt hat und dann noch zwei abgrundtief hässliche Bundesstraßen durch die Stadt geschlagen hat, so dass relativ viele Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer entstanden sind, damit der Kraftverkehr unbeschwert fließen kann.

    Unterführungen lassen sich auch anders bauen, das sieht man ja in den Niederlanden und in Dänemark, aber… kein Witz… das kostet halt Platz und den hat man eben zwischen den ganzen Straßen und Parkplätzen nicht mehr gefunden.

    Diese tollen Unterführungen sind aber nicht für Radfahrer eine Zumutung, beziehungsweise überhaupt nicht vorgesehen, sondern natürlich auch für Fußgänger mit eingeschränkter Mobilität nicht zu bewältigen. Mit Gehstock möchte ich dort schon nicht mehr runtersteigen müssen.

  • Natürlich wäre es dreist gelogen zu behaupten, ich hätte während des gestrigen Gran Fondos ausschließlich kaputte Radwege befahren, die zusätzlich zum Blauschild noch mit [Zeichen 101] und „Radwegschäden“ beschildert waren. Es hängt eher von der Region ab, mutmaßlich von der jeweils zuständigen Straßenverkehrsbehörde oder einer übergeordneten Behörde. Südwestlich von Kiel gab es kaum einen Weg, auf dem man vernünftig bei moderater Geschwindigkeit hätte fahren können. Südostlich von Kiel sah die Sache wieder besser aus, da brauchte ich nicht ständig die Kamera herausholen.

    Allerdings sind diese Buckelpisten auch der Grund, warum ich bei meinen Touren nie über eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18 oder 19 Kilometern pro Stunde rauskomme: Mehr ist da einfach nicht drin. Wollte ich schneller fahren, müsste ich außerorts auf die Fahrbahn, aber dann wäre das halt keine entspannte Wochenendrunde mehr, sondern das ständige Gehupe und Abgestrafe, das ich an den restlichen fünf Tagen der Woche zu Genüge erlebe.

    Und das betrifft auch gar nicht nur Rennradfahrer, sondern auch „normale Menschen“, die im Zeitalter des elektrisch unterstützten Fahrrades locker ihre 25 Kilometer pro Stunde erreichen. Was sollen die denn machen, sich im so genannten Fahrradland Schleswig-Holstein die Federgabeln zu Bruch fahren? Zur Erinnerung: Die Landesregierung preist Radfahren in Schleswig-Holstein auf eine leicht von der Realität entkoppelten Art und Weise:

    Zitat

    Weites flaches Land, 13 ausgebaute Radfernwege, viele regionale Routen und Rückenwind – Schleswig-Holstein bietet beste Voraussetzungen für einen Radurlaub.

    Das mit dem Rückenwind ist sowieso Unsinn, denn sobald man sich einer der beiden Küsten Schleswig-Holsteins nähert, kommt er in der Regel von vorne. Aber gut, man kann in Schleswig-Holstein offenbar total super Radfahren, aber nicht auf den ländlichen Radwegen. Und in den Städten auch nicht so richtig. Und auf den Küstenpromenaden ist’s — aus gutem Grunde — verboten. Tjoa.

    Und ich muss noch nicht mal Rennradler oder Urlaubsradler sein, um mein Rad über solche außerörtlichen Wege regelmäßig zu bewegen. Meine Großeltern wohnten früher in Achterwehr, das von meiner Wohnung mit dem Auto etwa eine Viertelstunde entfernt ist, mit dem Rad immerhin noch in einer Dreiviertelstunde zu erreichen ist (während die Bahn, die seit einigen Jahren wieder in Achterwehr hält, vom Hauptbahnhof Kiel ebenfalls eine Viertelstunde braucht, hinzu kommt aber noch die Anreise zum Bahnhof). Nur: Auf den Radwegen nach Achterwehr mache ich mir ja wirklich das Material kaputt, da kann man nur im Bummeltempo fahren und beim dritten oder vierten Versuch gibt man das Vorhaben auf und steigt stattdessen ins Auto oder in die Bahn. Schade eigentlich.

    In der Hoffnung, nicht jedem Smartphone-Nutzer sofort sein Datenvolumen zunichte zu machen, habe ich die Fotos unter dem folgenden Knopf versteckt:

    Spoiler anzeigen

  • ich finde die eskalationssortierung der Fotos gut. von "hmmm, ja, sieht durchaus grundsätzlich fahrbar aus" zu "wow. da kann man absteigen und schieben" :)

    Ich habe mich früher mit dem MTB immer geärgert, wenn Asphaltstrecken kamen. Jetzt wäre es in meiner alten Heimat echt super.

    Habe rund um Eckernförde, KI und RD viele Kilometer gemacht - vor rund 15 bis 25 Jahren.

    Seit Malte umgezogen ist, bekomme ich beim Lesen seiner Beiträge andauernd Heimatgefühle. :love:

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Die gezeigten Radwege könnten auch in der Region Karlsruhe liegen, da ist der Zustand außerorts selten besser. Einen Unterschied gibt es aber doch: Warnschilder mit 'Radwegschäden' sehe ich so gut wie nie.

    Der Großteil der Wege dient zugegebenermaßen erst einmal als Landwirtschafts- und Forstweg, und ist nur nebenberuflich eine Radroute: Weil es an der Bundesstraße entlang gar keinen begleitenden Radweg gibt, und die Strecke auch erheblich weiter wäre.

    Allerdings werden bei Sanierungen hier meist Nägel mit Köpfen gemacht. Letztes Jahr ist dem zuständigen Baulastträger mal der Gedanke gekommen, dass ein mit Betonverbundsteinen gepflasterter Weg am Waldrand keine so gute Idee war. Was Wurzeln von Bäumen in sumpfigem Gelände in 50 Jahren so alles anstellen können... Jetzt haben wir eine vier Meter breite Asphaltpiste, die (bis jetzt) absolut eben ist. Von dort aus kann man jetzt entspannt die Autofahrer im Feierabend-Stau auf der B3 bemitleiden.

  • Letztes Jahr ist dem zuständigen Baulastträger mal der Gedanke gekommen, dass ein mit Betonverbundsteinen gepflasterter Weg am Waldrand keine so gute Idee war. Was Wurzeln von Bäumen in sumpfigem Gelände in 50 Jahren so alles anstellen können... Jetzt haben wir eine vier Meter breite Asphaltpiste, die (bis jetzt) absolut eben ist.

    Allerdings sammelt sich da vorallem an an den Fahrbahnrändern inzwischen der der Dreck , weil die Strassenreinigung da offenbar nicht all zu oft vorbeikommt. Mal sehen wie lange die vollen 4m Breite da noch verfügbar bleiben .

  • Der alte Weg war tatsächlich auf etwa die halbe Breite verlandet. Die neue Oberfläche liegt jetzt mindestens zehn Zentimeter höher und noch oberhalb der Randvegetation, das wird aber sicher nicht ewig so bleiben...

  • Merke: je touristischer geprägt, desto besser die Radwege ;)
    Probstei hat ziemlich viel Schicki-Radwege zu bieten. Und genau so viele Gehwege mit Blauschild.
    Dann gibt es so Highlights wie Schönberger Strand -> Laboe. MIt Rückenwind und auf der Fahrbahn neben dem Deich ist da auch ein 50er Schnitt drin.
    Der Spaß wird nur leider immer wieder durch Fahrbahnende, Umlaufsperren und Schotterwege unterbrochen.
    Aber zu dieser Jahrezeit dürfe man so gut wie alle asphaltierten Wege fast für sich alleine haben.
    Ich muss demnächst wohl mal wieder eine Runde starten...

  • Ich greife mal auf, was Danny drüben in Niedersachsen bezüglich der für den Radverkehr freigegebenen Gehwege kritisiert hat. Nachdem vor vielen Jahren am Wittensee eine Umgehungsstraße für die Bundesstraße 203 gebaut wurde, stellte man vor einigen Jahren offenbar nicht mehr die Notwendigkeit einer Radwegbenutzungspflicht fest. Seitdem gilt dort [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1000-30]:

    Das ist natürlich allein schon ein Dilemma aufgrund der roten Fahrradfurten, die dem Kraftverkehr mehr als deutlich machen, dass hier irgendwie Radverkehr stattfinden soll. Dass es sich lediglich um ein Angebot handelt, dass hier also Radverkehr stattfinden kann, erscheint leider nicht so logisch. Ich bin hier auf der Fahrbahn weitergefahren und wurde auf drei Kilometern immerhin „nur“ fünf Mal angehupt. Das ist für Kraftfahrer beispielsweise auf dem dritten Foto auch echt schwer zu erkennen. Links verläuft ein bestens ausgebauter und breiter Radweg, hinsichtlich einer Benutzungspflicht lassen sich dort keine unmittelbaren Aussagen treffen, tja, dann wird halt sicherheitshalber gehupt.

    Dann plötzlich, ganz unvermittelt:

    Radfahrer bitte andere Straßenseite nutzen — tja, mal gucken. Wie viele Radlinge werden wohl im Sommer ordnungswidrig auf dem rechten Gehweg herumklingeln?

    Man darf aber weiterhin noch in der Gegenrichtung fahren:

    Ich weiß auch nicht, warum man unbedingt auf diesem Gehweg fahren sollte. So sehr viel Verkehr ist dort seit der Umleitung der Bundesstraße auch nicht mehr, stattdessen gerät man auf diesen untermaßigen Gehwegen nur mit Fußgängern und aus Grundstücken ausfahrenden Kraftfahrzeugen aneinander.

    Und dann darf man auch nur mit Schrittgeschwindigkeit dort fahren. Das wird viele der mit Elektromotor angetriebenen Freizeitradlern eher schwerfallen.