CNL nach Kopenhagen soll eingestellt werden

  • Am Freitag bin ich endlich mal Nachtzug gefahren: Von Mannheim nach Potsdam mit dem NJ 490. Dazu aber bei zeitlicher Gelegenheit mehr.

    In Wannsee, wo früher die Autoverladung stattfand, sieht es entsprechend traurig aus:

    Dort ist noch ein letzter Zug nach München angeschlagen und das wundert mich in heutigen Zeiten doch sehr:

    Vom Bahnhof Wannsee zum Bahnhof München-Ost brauche ich mit dem Auto — wenn alles gut geht — ungefähr 5,25 Stunden. Da muss ich aber schon ein ganz arger Bahnliebhaber sein, um diese Strecke mit einem verhältnismäßig teuren Autozug in Angriff zu nehmen — oder sehe ich das falsch? Klar, man spart sich einen guten halben Tag im Auto, man kommt ausgeschlafen am nächsten Morgen in München an, aber irgendwie scheint mir eine solche innerdeutsche Verbindung jetzt nicht unbedingt der Hit zu sein. Selbst der so genannte Nacht-ICE 699 ist immerhin zehn Stunden von Berlin nach München unterwegs.

    Attraktiver fände ich solche Verbindungen ja tatsächlich zu Destinationen im Ausland, etwa wie früher Narbonne oder Lörrach oder Bozen, wo man gegenüber der Autobahn wirklich eine ganze Menge Zeit spart.

  • Oha!

    Erstens: was ist für Dich "teuer"?

    99 Euro für Auto/Motorrad plus eine Person im Liegewagen?

    144 Euro für Auto/Motorrad plus komplettes Abteil im Liegewagen - also bis zu fünf Personen?

    Das waren die "ab ..." Preise im Sommer 2013. Da wurde Berlin-München täglich gefahren.

    Zweitens: Bis 18 Uhr arbeiten und am Folgetag morgens um 11 in Kärnten oder in Südtirol sein. Versuch das mal auf der Autobahn. Nicht alle gehören zur Spezies "Wir fahren durch bis morgen früh und schmeißen uns ein paar Pillen rein". Das macht kein Motorradfahrer, kein Bentley-Fahrer, und ansonsten findest Du auf einem Autozug alles zwischen Fiat 500 und Mercedes 500.

    Vor einigen Jahren hat Sylt übrigens darum gebettelt, wieder Autozüge aus dem Ruhrgebiet zu bekommen.

    Drittens: Lörrach ist nicht Ausland.

    Viertens: ICE 699 fährt um 18:16 in Hamburg-Altona ab, fährt nach Berlin, steht dort 23 Minuten am Hbf und 5 Minuten am Südkreuz, macht in Leipzig Kopf (6 Minuten), hält 8 Minuten in Erfurt, zuckelt nach Frankfurt, wo er am Hbf und am Flughafen gleich zweimal Kopf macht (je 6 Minuten), fährt nach Stuttgart, macht dort wieder Kopf (19 Minuten) und erreicht München um 7:31. Es handelt sich um die Kombination von drei Zügen: a) der vertaktete ICE Hamburg-Leipzig; b) Nacht-Zubringer Berlin-Leipzig-Fraport als Ersatz für den früheren DB Nachtzug, c) Nacht-Zubringer Fraport-Stuttgart-München als Ersatz für den früheren DB Nachtzug; bei b) und c) sind die Funktionen "Spätpendler", also Leipzig-Erfurt, und "Frühpendler", also Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, mit eingeschlossen.

  • Drittens: Lörrach ist nicht Ausland.

    Gefühlt schon ... ;)

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Laut Marcus Grahnert gibt es ab Mitte Juli eine neue Nacht-ICE-Verbindung zwischen München und Hamburg; Richtung Norden ICE 1688, Richtung Süden ICE 1689.

    Es handelt sich wohl um einen ICE-T, der um 6:13 Uhr in Lüneburg vorbei kommt und mich, sofern ich denn irgendwann im nächsten Jahr mal wieder ins Bureau kommen sollte, um 6:43 Uhr in Hamburg abliefert.

    Ein interessanter Gedanke in diesem Zusammenhang: Damit wird zwar das nächtliche Platzangebot auf dieser Strecke vergrößert, allerdings fährt der ICE später ab, kommt früher an und flankt auf diese Weise den parallel verkehrenden Nightjet aus der Fahrplanauskunft. Den findet man künftig wohl nur noch, wenn man weiß, dass es ihn gibt und in der Fahrplanauskunft „schnellste Verbindungen anzeigen“ und „ICE“ und „IC/EC“ abwählt.

  • ab Mitte Juli

    2021.

    Aber nett. Derzeit ist die späteste Verbindung um um 6 in München zu sein ab 20:01 in Hamburg (ICE 887 + ICE 619 ab FRA).

    Oder man könnte spät anreisen (vielleicht auch mit dem Flieger) und im Hotel schlafen. Dann ist man wenigstens ausgeschlafen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ist überhaupt jemand ausgeschlafen, der um 6 Uhr antreten muss? ;)

    Das hieße ja auch mit Hotelübernachtung: Wecker zwischen 4:30 und 5 Uhr ...

    Zum Vergleich: der Nightjet kommt um 7:09 an (wie einst unser DB-Nachtzug) und fährt um 7:28 weiter nach Innsbruck.

  • Ist überhaupt jemand ausgeschlafen, der um 6 Uhr antreten muss? ;)

    Mein Schlaf-Rhythmus orientiert sich derzeit am Sonnenaufgang. Ich war den ganzen Sommer über um 6 fit. Abends entsprechend immer sehr früh im Bett gewesen, häufig vor Sonnenuntergang.

    Wecker stelle ich mir nur, wenn ich wichtige Termine hab, z. B. eine Zugbuchung.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Laut Marcus Grahnert gibt es ab Mitte Juli eine neue Nacht-ICE-Verbindung zwischen München und Hamburg; Richtung Norden ICE 1688, Richtung Süden ICE 1689.

    Es handelt sich wohl um einen ICE-T, der um 6:13 Uhr in Lüneburg vorbei kommt und mich, sofern ich denn irgendwann im nächsten Jahr mal wieder ins Bureau kommen sollte, um 6:43 Uhr in Hamburg abliefert.

    Ein interessanter Gedanke in diesem Zusammenhang: Damit wird zwar das nächtliche Platzangebot auf dieser Strecke vergrößert, allerdings fährt der ICE später ab, kommt früher an und flankt auf diese Weise den parallel verkehrenden Nightjet aus der Fahrplanauskunft. Den findet man künftig wohl nur noch, wenn man weiß, dass es ihn gibt und in der Fahrplanauskunft „schnellste Verbindungen anzeigen“ und „ICE“ und „IC/EC“ abwählt.

    Kürzlich in einem Eisenbahn-Nerd-Magazinvon solchen Nacht-ICEs gelesen. Das sind wohl Einrückfahrten, die man seit einiger Zeit auch mit Fahrgästen unternimmt.

  • Kürzlich in einem Eisenbahn-Nerd-Magazinvon solchen Nacht-ICEs gelesen. Das sind wohl Einrückfahrten, die man seit einiger Zeit auch mit Fahrgästen unternimmt.

    Die einzige mir bekannte solche Fahrt ist die des IC Rostock-Dresden, der mit Fahrzeugen von Stadler betrieben wird, die von der österreichischen "Westbahn" gekauft worden waren und daher in Wien gewartet werden müssen. Daher fährt jede Nacht eine Garnitur von Rostock über Berlin, Leipzig, Halle, Jena, Nürnberg und Passau nach Wien (und eine andere, frisch durchgesehene wieder zurück).

    Die sonstigen Nacht-ICEs und auch Nacht-ICs sind Verbindungen, die nicht wegen Werkstattaufenthalten hergestellt werden. Teilweise existierten sie schon zu Zeiten der DB-Nachtzüge (manche nur an bestimmten Wochentagen), aber einige sind in der Fahrplanlage der Ende 2016 abgeschafften Nachtzüge der DB unterwegs oder bekamen aus diesem Anlass verlängerte Laufwege.

    Im Februar 2017 versicherte Herr Huber (DB) vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages hoch und heilig, dass man den ÖBB nachts keinesfalls Konkurrenz machen wolle, sondern dass Kooperation angesagt sei - damit hat sich die DB aber immer schwergetan, und die jetzige Situation, bei der man auf eine Auslandsseite der DB umgeleitet wird, wenn man Freiburg-Hannover oder Nürnberg-Hamburg buchen möchte, ist alles andere als ideal.

  • "Betriebsfahrten", nun ja. Da fährt ja auch ein Zug in der Gegenrichtung. Damit ist Zug A morgens in X und Zug B morgens in Y. Ohne Nachtfahrt wäre es umgekehrt. Wäre auch nicht schlimm, da müsste man einen anderen Umlaufplan schreiben. Die sind für manche Zuggarnituren übrigens mehrtägig, da fährt dann eine Garnitur an Tag 1 von Stuttgart nach Köln und zurück und anschließend nach Paris, an Tag 2 pendelt sie zwischen Paris und Frankfurt, an Tag 3 pendelt sie zwischen Paris und Stuttgart ... und an Tag 4 geht es wieder von vorne los.

    Bei den Nachtzügen der DB gab es Umläufe von acht (!) Nächten.

  • Die Wagen werden in Finnland nur umgebaut. Die norwegische Bahn (Vy) hat die Wagen für den Betrieb auf der Bergenbahn gekauft und sie sollen umlackiert und im Innenraum modifiziert werden. Mehr Platz für Gepäck und Fahrräder wird ausdrücklich erwähnt.

  • Um den dritten Advent habe ich einen solchen Nachtzug benutzt -- den österreichischen Nightjet von München nach Rom und zurück. Angenehm. Nach einem Abendessen im Augustiner Stammhaus (ja, Touristenfalle, ich weiß. war trotzdem schön) um 20 Uhr in den Zug gestiegen, Liegewagen bezogen -- und am nächsten Morgen planmäßig um 9 Uhr in Roma-Termini (das wir dann doch erst um 11.30 ankamen -- geschenkt). Die Rückfahrt eine Woche später war dann aber auf die Minute pünktlich.

    Und weil das Reisen mit dem Nachtzug vernünftig ist, gibt es jetzt auch neue Verbindungen.

  • Der Nachtzug von Innsbruck nach Hamburg und Amsterdam hat gebrannt:

    Brand in Bahntunnel – 33 Reisende in Nachtzug nach Hamburg verletzt
    Unglück in Österreich: Hunderte Feuerwehrleute rückten aus, um die Passagiere aus dem Nachtzug nach Hamburg zu retten. 33 Reisende wurden leicht verletzt.
    www.abendblatt.de

    Im Tunnel von Stans nach Terfens (der laut unterschiedlicher Angaben entweder 8 oder 15 km lang sein soll), fiel die beschädigte Oberleitung auf die hinter dem Zug mitgeführten Autos, die anschließend brannten. 151 Menschen wurden aus dem Zug gerettet, 33 kamen mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

  • "Glück gehabt", dass es offenbar nicht "richtig" gebrannt hat ...

    Ich habe noch gut das Brandschutzgutachten unserer U-Strab im Hinterkopf, nachdem eine Fremdrettung bei einem richtigen Feuer im Tunnel selbst niemalsnienicht funktionieren kann, weil durch zu kleines Volumen zu schnell verraucht etc., weswegen man sich umgehend selbst in Sicherheit bringen müsse (bei Rollis kommt dann Freude auf), was aber eigentlich niemalsnienicht nötig würde, weil es ja verboten werde, mit einem brennenden Zug im Tunnel selbst stehen zu bleiben, mit 'nem brennenden Teil solle man stets in die nächste Station fahren, wo dann auch die Fremdrettung wegen größeren Volumens und Rauchabzug funktionieren würde.

    Ich habe damals schon die Frage aufgeworfen, was denn sei, wenn die brennende Bahn gar nicht weiter fahren könne, weil die Ursache des Brands genau das verhindert ...