Unsere Altvorderen hatten es sich ja einfach gemacht, indem sie einfach die Leistungsaufnahme als Kenngröße festlegten. 2,4 Watt vorne, 0,6 Watt hinten. Fertig. unterschiedlich große und unterschiedlich gebogene Reflektoren verändern jedoch das ausgestrahlte Licht in unterscheidlicher Weise. Und dann kommt es ja auch noch drauf an, in welchem Winkel die Fahrradlampe angeschraubt ist.
Die Helligkeit einer Lampe ist der Lichtstrom, der von ihr ausgeht. Und der wird in Lumen angegeben und das ist die entscheidende Größe. Und es sollte die ausschlaggebende sein, wenn es darum geht, Vorgaben zu setzen. Bei Lux geht es dagegen darum, wie hell eine beleuchtete Fläche ist, die von einer Lampe angestrahlt wird.
Die etwas älten Fahrräder hatten Scheinwerfer, die nur nach vorne abstrahlten. Fand ich nicht so gut, weil von der Seite nicht so gut als Licht erkennbar. Und die älteren Rücklichter strahlten nur nach hinten, auch die waren nicht von der Seite als Licht erkennbar.
Beim Fahrradscheinwerfer geht es um Sehen und gesehen werden. Beim Rücklicht um gesehen werden. Minimalfestlegung sollte sein, dass der Scheinwerfer so hell strahlt wie früher das Fahrradbirnchen mit 2,4 Watt. Dieser Watt in Lumen Umrechner gibt dafür 22 Lumen an.
Das alte Rücklichtbirnchen mit 0,6 Watt entspricht 6 Lumen. https://ledtipps.net/lumen-watt-umrechnung/
Die Beleuchtungsvorschriften bei Fahrrädern sollen aber auch eine Begrenzung nach oben beinhalten. Wenn mehrere Radfahrer kurz hintereinander fahren, oder gar nebeneinander, dann kann leicht der mit der weniger leuchtstarken Lampe übersehen werden. Ich schlage jeweils die 5-fache Lumenzahl als Obergrenze vor.
Aber wie schon weiter oben gesagt: Sehr viel wichtiger ist eine möglichst robuste Ausführung. Und dafür Regeln zu treffen ist wahrscheinlich noch schwerer. Vielleicht geht das nur in der Form, dass der Hersteller eines Fahrrades mindestens 10 Jahre Garantie gewährleisten müssen? Einfacher zu regeln ist jedoch, die ständige Verfügbarkeit, ohne dass Extra-Bauteile mitgeführt werden müssen, um das Licht in Betrieb setzen zu können!
Letztlich ist es doch so: Eine etwas schwächere Beleuchtung, die immer dabei ist, nutzt mehr als eine Top-Beleuchtung, die zu hause in der Schublade liegt. Und wer die Top-Beleuchtung aus seiner Schublade bevorzugt, zum Beispiel weil die besser die Fahrbahnfläche ausleuchtet, der kann sie ja zusätzlich anbringen. Was soll schon schlimmeres passieren, als dass dann von weiter weg das Fahrrad so aussieht, als würden da zwei dicht beieinander fahren. Das eine mit einem etwas helleren Licht als das andere.