Woche 33 vom 12. bis 18. August 2019

  • Warum nicht? Bei mir sind es deutlich mehr. 8) Aber ich bin - zugegeben - räumlich ja etwas großräumiger aktiv... 8o Andererseits ist bei mir auch nicht quasi jeder Gehweg in einer 30er-Zone mit [Zeichen 240] beschildert... :whistling:

    Erfolg ist immer relativ. Nachdem die Blauschilder auf meinem Arbeitsweg nach ca. 5 Jahren Schreiben und Klagen verschwunden sind, wurde ich zweimal vom Ordnungsamt der Stadt Köln von der Fahrbahn abgedrängelt, mehrmals fast von Busfahrern der KVB umgebracht und hatte dutzende hupende Kraftfahrzeugfahrer hinter mir.

    Deswegen verbuche ich das nicht unter Erfolg. Ansonsten waren es bei mir rund 20-30 Straßen, die entbläut wurden. Just for fun habe ich eine 30er-Zone mit Blauschild nie gemeldet 8) Dort hatte ich bisher auf der Fahrbahn aber auch noch keine Probleme, was die Theorie "entbläut!=Erfolg" bestätigt.

  • Du hast den Radfahrer selbst vergessen ...

    1 m Abstand zum Parker oder Gehweg + 1,5 m Überholabstand sind schon diese 2,5 m, da kommt aber noch der Radfahrer mit 0,6 m (viele Standardräder), 0,7 m (mein eines Normalrad), 0,9 m (mein Kettwiesel) oder mehr dazu ...

    Nö, ich schrieb ja, dass man neben dem Mindestabstand zum Rand auch die allgemeine bisherige Formulierung beibehalten sollte. Also so in etwa:

    Zitat

    Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Beim Überholen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden sowie Elektrokleinstfahrzeug Führenden darf insbesondere der Mindestabstand von 2,5 Metern zum rechten Fahrbahnrand nicht unterschritten werden.

    (Bisher: "Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu den zu Fuß Gehenden und zu den Rad Fahrenden sowie zu den Elektrokleinstfahrzeug Führenden, eingehalten werden.")

  • Kommt jetzt der "Schwanzvergleich"? Ich biete 8 aufgehobene RWB in 2 Jahren, die ich bewirkt habe.


    Das Problem bei euren Vergleichen scheint mir zu sein, dass ihr damit nur einen geringen Anteil am Erfolg misst. Ob sich was im Kopf ändert ist doch mindestens genauso wichtig wie ob ein Schild wegkommt oder nicht. Wer seinem Gesprächspartner vor den Kopf stößt, ändert nichts in diesem. Ich find's allein schon für eine Unterhaltung nervig, dass 1.) ich jeden Moment als ADFC-Torkelradler bezeichnet werden könnte oder in der Vergangenheit vielleicht schon so bezeichnet wurde, obwohl ich mich nun wahrlich nicht als solchen einordnen würde und 2.) dass weitere solche Pauschalen mit Bewertungen für Mobilitätsgruppen rausgehauen werden. Und genau da ist für mich das Problem: Wenn mich die Wortwahl bzw. das, was damit vermittelt wird, schon so nervt, wie soll das dann auf andere wirken?

  • Könnte Malte vielleicht ja auch bei Gelegenheit in einen eigenen Faden ausgliedern.

    Vorweg: Es geht mir hier nicht darum, wie ich hier in diesem Forum diskutiere; das ist eine völlig andere Ebene. Im "echten Leben" bin ich durchaus in der Lage, mich halbwegs diplomatisch auszudrücken. Das ist meiner Ansicht nach in einem Forum wie diesem hier weder nötig, noch zielführend.

    Ob sich was im Kopf ändert ist doch mindestens genauso wichtig wie ob ein Schild wegkommt oder nicht.

    In den Köpfen ändert sich gar nichts - und selbst wenn, kriegst du davon nichts mit. Meinen "Erfolg" messe ich daher weiterhin in allererster Linie an den umbeschilderten Wegen. In den letzten Tagen kamen übrigens wieder zwei hinzu...

    Du glaubst jedenfalls nicht, wie oft ich mich "vor den Kopf gestoßen" fühle! Einfach nur deshalb, weil man ständig ignoriert wird. Das ist schlimmer, als wenn mich jemand als "selbstmörderischen Irren" bezeichnen würde. Es ist ganz einfach so: niemand will hören, was man zu sagen hat. Letztens wieder im Rathaus: Du argumentierst (sachlich, mit guten Argumenten - und in keinster Weise polemisch) gegen "Schutzstreifen" - und wirst angesehen, als hättest du nicht alle Latten am Zaun. Du berichtest davon, dass du seit rund 25 Jahren in deiner Heimatstadt ohne "Radwege" prima mit dem Rad zurechtkommst - und es wird dir nicht geglaubt.

    Warum? Weil diese ja auch mühsam einindoktrinierte Fahrbahn-Paranoia so tief in den Knochen sitzt, dass auch gar kein Wille mehr besteht, diese Angst zu hinterfragen. Man müsste sich ja eingestehen, sich sein ganzes Leben völlig geirrt zu haben. Im Gegenteil: Ich bin der Bekloppte. Der lebensmüde Irre, der Fahrbahnradeln toll findet.

    Und dann wird man halt auch noch aus dem "eigenen Lager" attackiert. Von denen, die eigentlich wissen, dass Radwege Blödsinn sind. Die Paranoia wollen sie allerdings nicht bekämpfen. Stattdessen spricht man sich dann doch für Radwege aus, weil man ja nur so mehr Leute aufs Rad (und dann auch noch: aus dem Auto raus...) bekäme. Die man ja auch nicht brüskieren will, indem man deren Ängste überhaupt mal anspräche... Dass sie damit denjenigen, die gerne auf der Fahrbahn radeln, ein Messer in den Rücken rammen, wird ja auch nicht so wirklich wahrgenommen. Dann werden wieder überflüssige "Radwege" gebaut - auf denen wenn überhaupt nur eine handvoll Touristen am Tag herumradelt...

    Es ging hier ja auch speziell um den Artikel zu der Veranstaltung in Zweibrücken. Und da waren auch die örtlichen Grünen involviert. Ich hatte denen vor einiger Zeit zu dem Thema geschrieben, indem ich ganz nett, sachlich und nüchtern einfach alle Fakten aufzählte, warum "Radwege" meiner Ansicht nach keine Lösung seien - und es unzählige andere Möglichkeit gäbe, den Radverkehr zu fördern. Dass man 1997 die RwBp genau deshalb abgeschafft hätte - weil klassische Radwege eben gefährlicher sind als die Fahrbahn. Man nahm mich dann immerhin in eine Liste von "Interessierten" auf. Und meldete sich - nach einer einzigen e-mail, in der man den Großteil des von mir geschriebenen ignorierte - nie wieder.

    Dass auch die Stadtverwaltung von Fakten oder anderen Meinungen nicht belästigt werden will, passt ins Bild. Schließlich hatte es ja auch fast 2 Jahre gedauert, bis die Schilder überklebt waren. Und die Sachgebietsleiterin entblödete sich schon früh in der Weise, nicht den Unterschied zw. der Baulast und der straßenverkehrsrechtlichen Zuständigkeit zu kennen.

    Wer seinem Gesprächspartner vor den Kopf stößt, ändert nichts in diesem.

    Das stimmt so nicht. Es gibt unzählige gute Kabarettisten, Autoren, Journalisten und Regisseure, die genau das immer wieder tun: Die Leute vor den Kopf stoßen. Weil sie anders nicht wach werden (wollen). Ich hab ja nun schon ein paar Lebensjahre auf dem Buckel und war schon immer ein sehr politischer Mensch (und habe entsprechend viel und oft mit anderen diskutiert): Du änderst (vor allem erwachsene, an sichere Radwege und Helme glaubende...) Menschen generell nicht. Egal, welchen Weg du gehst. Nach meinen Erfahrungen bringt die "sanfte Tour" am Wenigsten. Das macht sich bspw. auch dadurch bemerkbar, dass die, die dich ständig ignorieren überhaupt nur dann mal reagieren, wenn du wirklich "fies" wirst...

    Wenn mich die Wortwahl bzw. das, was damit vermittelt wird, schon so nervt, wie soll das dann auf andere wirken?

    Ist das überhaupt die Zielgruppe...!? Der Durchschnittsradler hat vom Kampf der "Vehicular-Cyclists" (böses Schimpfwort...) gegen die "Infrastruktur-Fetischisten" noch nie was gehört. Der radelt auf dem Gehweg, weil man (das seit der Kindheit) halt so macht - oder fordert "Radwege", weil ihm von morgens bis Abends von einem der beiden "Lager" eingetrichtert wird, dass man Rad nur auf einem "sicheren und bequemen Radweg" fahren kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pirminator (20. August 2019 um 21:50) aus folgendem Grund: Typos.

  • https://emag.hamburger-wochenblatt.de/titles/hamburg…ons/455/pages/6

    Ich an seiner Stelle hätte darüber geschimpft, dass 4 Stationen mit der Bahn in Hamburg kein Nahbereich mehr sind, sondern schon so viel kosten wie 40 km quer durch Hamburg, und ich wäre auf der Fahrbahn gefahren, aber er hier ... outet sich als Autobesitzer, für den 3,30 für ein Ticket »durchaus viel Geld« sind, und er fordert, dass »Fahrradwege ausgebaut werden«.

    Och jo ...

  • Autobesitzer, für den 3,30 für ein Ticket »durchaus viel Geld« sind

    10 Minuten Autofahrt, 20 Minuten Radfahrt. Klingt nach ca. 5-6km Strecke. 60ct/km ist schon ziemlich teuer.

    Aber das Problem ist eh bald erledigt. Sobald er Student ist, hat er das Semesterticket und fährt dann für ca. 1€/Tag im Gesamtbereich.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • https://emag.hamburger-wochenblatt.de/titles/hamburg…ons/455/pages/6

    Ich an seiner Stelle hätte darüber geschimpft, dass 4 Stationen mit der Bahn in Hamburg kein Nahbereich mehr sind, sondern schon so viel kosten wie 40 km quer durch Hamburg, und ich wäre auf der Fahrbahn gefahren, aber er hier ... outet sich als Autobesitzer, für den 3,30 für ein Ticket »durchaus viel Geld« sind, und er fordert, dass »Fahrradwege ausgebaut werden«.

    Och jo ...

    Interessanterweise spielt der Autor auf den Elektroroller-Trend an. Da schau ich mir doch mal da die Preise an: https://www.abendblatt.de/hamburg/articl…nt-hamburg.html

    Registrierungsgebühr: 1 Euro + 15 bis 20 Cent pro Minute (je nach Anbieter) macht bei 20 Minuten nochmal 3 bis 4 Euro oben drauf.

    Hm:/!

    Motorbetriebene Fahrtmöglichkeit in Hamburg mit Sitzplatz (jenachdem, manchmal auch nur Stehplatz) und Dach über dem Kopf ist billiger als Stehplatz unbedacht.

    Auch in Hannover gilt der Nahbereich in den Stadtbahnen nur für drei Stationen, in den Omnibussen 5 Stationen. Das Einzelticket (für mehr als drei Stationen) kostet 2,80 Euro, das Tageseinzelticket ist so teuer wie zwei Einzeltickets und kostet 5,80 Euro.

    Ich schreibe das, weil ich wenig davon halte, den ÖPNV pauschal billiger zu machen, wie es häufig gefordert wird.