Hamburgs Fahrradkampagne ist da: fahrrad.hamburg

  • Habe ich die dazugehörige Pressekonferenz verpasst? Offenbar ist die lange angekündigte Fahrradkampagne der Stadt Hamburg veröffentlicht worden: https://fahrrad.hamburg/de/

    Ich muss mir nachher mal in Ruhe ansehen, was da alles drauf steht. Geht mit der Kampagne eigentlich auch so genannte Offline-Werbung draußen an der Straße einher?

  • Kein Helm im Video zum Kampagnensong! :)

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Von Hamburg bis zum Meer muss man leider durch die Landkreise Stade und Cuxhaven und da ist leider das Radfahren sogar auf Radwanderwegen verboten. Hat man das denen nicht gesagt?

    Schaue ich mir mal in Ruhe an.

  • Waren ja auch keine fahrenden Autos zu sehen ;)

    DAS war mein zweiter erster Gedanke! Das unterscheidet Fahrrad- nicht von Autowerbung. ?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Waren ja auch keine fahrenden Autos zu sehen ;)

    doch, hier: https://youtu.be/be2RnQhvaOc?t=1m44s Erkennt jemand von den Hamburgern, wo das genau ist? Fahrradstraße?

    Die Kommentare unter dem Video zeigen, dass die Jammer-Fraktion wieder mal in der Überzahl ist.

    "Warum fahren die nicht mit Helm, mimimi..."

    "Das Geld hätte man lieber in den Ausbau der Radwege stecken sollen, mimimi..."

    Da musste ich mal ein knappes Gegen-Statement setzen.

  • "Das Geld hätte man lieber in den Ausbau der Radwege stecken sollen, mimimi..."

    Eher in den Winterdienst! Aber der wird ja "bald auf immer mehr Radwegen" usw. :rolleyes:

    [rant]Diese ganze Werbekampagne vermittelt wieder den Eindruck, als würde man ausschließlich zum Spaß an der Freude radfahren. Das ist genau die Krankheit, an der Radverkehr in Deutschland immer krankt. Damit ich singend "einfach hin und her fahren" kann, muss ich aber vielleicht auch irgendwie Geld verdienen. Und dafür fahre ich Rad. Dafür will ich als richtiger Verkehr wahrgenommen werden und dafür will ich verdammt nochmal morgens eine geräumte Straße, eine schnelle Streckenführung und Parkmöglichkeiten, die nicht jedes dritte mal im Totalschaden enden. Aber das ist ja alles nur Einstellungssache. Ist halt total normal, sein Rad immer durchs Treppenhaus zu schleppen wie in der Eröffnungsszene. "Alles leicht und nichts als schwer".<X[/rant]

    Insofern, nettes Lied, aber es bleibt

    Pro­pa­gan­da, die

    Bedeutungen:

    1. systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o. ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen

    2.Werbung, Reklame

  • Stimmt, es ist Werbung für das Radfahren und die ist als Gegenpol zu der ganzen "Krieg-auf-Straße" Berichterstattung dringend nötig. Polemiken über Rüpel-Radler und Rad-Rowdys, Berichte über Gefahren, Verletzte und Tote gibt es doch wirklich jeden Tag genug.

    So lange eine solche Kampagne die Verbesserung der Bedingungen für Radfahrer und die Beseitigung von Gefahrenstellen nicht ersetzt, ist es eine wichtige Ergänzung auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt.

  • Ja das ist der Harvestehuder Weg. Mehrfach im Clip zu sehen. Fahrradstraße die auch tatsächlich sehr gut genutzt wird. Die "paar" Autos und Touribusse, die hier noch fahren, sind wirklich ein Störfaktor. Auf Google Streetview noch der alte Zustand.

    Für meinen Geschmack hätten noch ein paar "am-Stau-vorbei-radel"-Szenen dazugehört und die ein oder andere Fahrszene wo man auch was von der Umgebung sieht. Der Schluss am Elbstrand ist etwas einfallslos. Ich finds in Summe ganz gut, haut mich aber nicht vom Hocker.

  • Radio Eriwan: „Im Prinzip gut aber ....“

    Ich habe schlimmeres erwartet. Die grundsätzliche Richtung stimmt: Es wird Werbung fürs Radfahren gemacht (und sogar darauf verzichtet, negative Aspekte aufzuzeigen). Da das ja kaum Alles gewesen sein kann, bin ich gespannt, was da noch kommt. Zum Einen die öffentlichen Wirksamkeit, die ja noch abwesend ist, und zum Anderen noch ein paar mehr Ideen, wie beispielsweise bei der Verkehrssparkampagne ala muss es für die 2 km wirklich das Auto sein ...

    Nun der Armenische Blickwinkel: Die Faktensammlung ... da ist mir besonders ein Fakt spontan aufgefallen: Radfahrer sind als seitlich bewegliche Hindernisse zu betrachten. Ja, noch Fragen Hauser? Es wird zwar versucht, das halbwegs gerade zu rücken, aber es gibt keine zweite Chance für den Ersten Eindruck. Ja, es zeigt genau das Problem aber genau das Problem wird nicht ansatzweise angegangen. Fakt 1: Safety in Numbers aber soll ich jetzt so lange warten bis genug Leute Rad fahren, damit es für mich sicher genug wird? Warum erwähnen sie nicht, das Radehern schon jetzt statistisch nicht auffällig ist? (Mal abgesehen davon, dass die Aussage der Überschrift genau genommen nicht durch die Studie belegt ist.) Fakten 2-4: Radfahren mach reich, schlank und sexy. (Leider bin ich für alle 3 Adjektive der lebende Gegenbeweis.) Man hätte es auch zusammenfassen können. Bessere Gesundheit, höhere Lebenserwartung, mehr Wohlbefinden fände ich auch nicht schlecht. Fakt 5: Fahrräder haben keinen Motor. Das ist schon irgendwie überraschend. Und sie unterschlagen die notwendige Erhöhung der Duschmittelproduktion.

    Naja, es gäbe noch mehr. Aber ich habe gerade keine Lust mehr.

  • Hamburg hat jetzt eine gewisse Lara-Maria als Radreportierin: Lara radelt für euch durch Hamburg

    Naja: Solche Beiträge sind sicherlich gut fürs Image, aber der Leser wird schnell einen harten Realitätsabgleich erfahren, wenn es plötzlich mit dem Rad nicht nur durch das sonnendurchflutete Gängeviertel auf geschnittenem Kopfsteinpflaster geht, sondern mal die Kieler Straße herunter oder generell entlang der Radverkehrsinfrastruktur auf großen Hauptverkehrsstraßen.

  • Hamburg hat jetzt eine gewisse Lara-Maria als Radreportierin: Lara radelt für euch durch Hamburg

    Naja: Solche Beiträge sind sicherlich gut fürs Image, aber der Leser wird schnell einen harten Realitätsabgleich erfahren, wenn es plötzlich mit dem Rad nicht nur durch das sonnendurchflutete Gängeviertel auf geschnittenem Kopfsteinpflaster geht, sondern mal die Kieler Straße herunter oder generell entlang der Radverkehrsinfrastruktur auf großen Hauptverkehrsstraßen.

    »Gemeinsam mit der Stadt Hamburg möchte sie nämlich mehr Räder auf unsere Straßen bringen, neue Velorouten entdecken und das Miteinander im Straßenverkehr fördern.«

    Ist »Veloroute« gar kein geschützter Begriff? Oder gibt es Velorouten, die noch nicht beschildert sind?

  • Manchmal bin ich ein bisschen erstaunt, wofür Imagekampagnen Geld ausgeben. Beispielsweise für eine „lächelnde Kreuzung“ und überdies noch für die Werbeanzeigen dazu.

    Und ich bin verwundert über die Idee, dass ich als Radfahrer rechtsabbiegende Kraftfahrer anlächeln soll. Dieser Blickkontakt, sofern er denn stattfindet, dauert in der Regel nicht mal eine ganze Sekunde, wie soll ich denn da noch die üblichen Freundlichkeiten kommunizieren?