Direkt gegenüber meiner früheren Wohnung am Eidelstedter Platz befindet sich eine relativ berühmte Stelle in Hamburger Radwegenetz, an der Radfahrer sich den Eintrittspreis für eine Achterbahnfahrt auf dem Dom sparen können:
Obwohl ich dort dreieinhalb Jahre gewohnt habe und jeden Abend dort vorbeigefahren bin, habe ich offenbar nur zwei Fotos von dieser Stelle. Das zweite ist von der Kieler-Straße-Erlebnistour, an der wir vom Holstenplatz bis zur Bundesautobahn 23 und zurück gefahren sind und, Hach, was haben wir alles erlebt!
Nun wurde nach vielen Jahrzehnten der Radweg, äh, naja, erneuert. Fertig? 3, 2, 1:
Ist jetzt nicht deren ernst, oder? Da ist ja quasi alles schiefgegangen, angefangen von der Unterbrechung des Radweges zugunsten der Baumscheibe bis hin zu der bummeligen Breite von 1,25 Metern. Immerhin wurde ein kleiner Abstand zu parkenden Kraftfahrzeugen gewahrt — und die sind vermutlich wieder einmal das Problem: Weil im Zuständigkeitsgemenge der Straßenplanung jeder Parkplatz heilig ist, wird lieber der Radweg unterbrochen anstatt zwei Parkplätze für eine sichere Führung des Radverkehrs und den Erhalt der Bäume zu opfern.
Sowas regt mich echt auf! Das war zu Fuß gehend immer eine bescheuerte Stelle, weil Radfahrer — natürlich! — einfach rechts auf dem engen Gehweg an dieser Stelle vorbeigedüst sind und beispielsweise vor einem knappen Jahr meine Mutter dort angefahren wurde. Was denken sich die Leute denn, was dort passieren wird? Dass Radfahrer artig an jedem plötzlich endenden Radweg absteigen und fünf Meter schieben werden?
Vielleicht schon, den solche Stellen haben in Hamburg schließlich Tradition:
But wait, there’s still more!
Denn keine fünfzig Meter zuvor wurde der Radweg im brandgefährlichen Abstand um ein paar stadtbildprägende Parkplätze herumgelümmelt. Natürlich parkte dort auch hin und wieder mal ein SUV oder ein Geländewagen und die Nutzung des Radweges ist in Ermangelung vorgeschriebener Sicherheitsabstände schon nicht einmal mehr bei Kleinwagen möglich, aber… naja:
Auch dort wird gerade gebaut und es ist noch nicht abzusehen, wie schlimm es wirklich wird. Man konnte sich nicht einmal zu einem Haltverbot oder einer Entfernung der Werbefahrzeuge im unmittelbaren Bereich der Radverkehrsführung durchringen. Verkehrsteilnehmer mit Anhängern, Rollstühlen oder Kinderwagen werden sicher ganz dankbar sein.
Bloß gut, dass ich dort nicht mehr wohne.