Sichtfahrgebot und Warnwesten

  • Aber das liegt doch auf der Hand. Eine fest installierte Beleuchtung kann ich nicht zu Hause vergessen oder irgendwo liegen lassen, die ist immer dabei und bei Bedarf schaltet sie sich auch noch selbstständig ein. Selbstverständlich ist diese Beleuchtung so zu bauen, dass sie was aushält. Das sollte doch eigentlich möglich sein.

    Ich habe ein Fahrrad mit Batterielichtern. Ich fuhr ein einziges Mal ohne Licht – und das war, weil mir das Vorderlicht geklaut war. An dem Tag noch kaufte ich mir ein Neues.


    In meiner Tasche befanden sich immer Ersatzbatterien. Zum Diebstahlschutz waren die Lampen mit Heißkleber an ihre Halterungen geklebt. Die Lichter haben insgesamt, glaube ich, um die 30 Euro gekostet. Und sie leuchteten hell genug, um mich sichtbar zu machen oder einen Waldweg vor mir zu beleuchten.


    Mit dem Dynamo bleibt die Batterieschlepperei weg. Okay, und er schaltet sich allein an. Aber auch da kann ein fieser Mensch eine Lampe abreißen oder Kabel durchtrennen.


    Was genau jetzt besser ist, kann ich nicht sagen. An sich ist der Nabendynamo sehr zuverlässig, aber wenn mir jemand, wie neulich geschehen, ins Vorderrad kracht, ist die Ersatzlaufradbeschaffung teurer als bei dem Rad ohne Dynamo.

    Es kommt immer auf die Fahrer drauf an. Wie viele Fahrräder gibt es, die zwar einen Dynamo haben, aber deren Vorderlicht gerade mal das eigene Schutzblech ausleuchtet? Erst vor kurzem wies ich eine vor mir fahrende Dame darauf hin, dass sie herrlich die Baumkronen ausleuchtet.

    Wenn die Fahrenden sich um ihre Gefährte kümmern, ist es meines Erachtens egal, welche Lampenart befestigt ist. Ebenso, wenn sie ihre Fahrräder vor sich hinrotten lassen.


    LG
    Anna

  • Aber das liegt doch auf der Hand. Eine fest installierte Beleuchtung kann ich nicht zu Hause vergessen oder irgendwo liegen lassen, die ist immer dabei und bei Bedarf schaltet sie sich auch noch selbstständig ein. Selbstverständlich ist diese Beleuchtung so zu bauen, dass sie was aushält. Das sollte doch eigentlich möglich sein.

    Ganz im Gegenteil, das liegt überhaupt nicht auf der Hand. Kontakte können korrodieren, Kabel können reißen. Wenn der Nabendynamo defekt ist, muss das ganze Laufrad für viel Geld neu eingespeicht werden. Weil die feste Beleuchtung immer am Rad ist, kann sie von anderen versehentlich oder mutwillig während meiner Abwesenheit beschädigt werden. Oder auch von mir selbst, wenn ich unnötigerweise bei bestem sommerlichen Tageslicht mit einer Beleuchtungsanlage am Rad unterwegs bin. Dazu muss eine feste Beleuchtung an jedem Rad vorhanden sein, d.h. ich muss für viel Geld an jedes Rad eine Beleuchtungsanlage bauen, obwohl ich immer nur auf einem unterwegs sein kann. Eine Ressourcenverschwendung, die ihres Gleichen sucht!

    Eine Beleuchtung, die was aushält lässt sich in der Tat bauen: Das moderne Akkulicht. Leistungsstark! Wasserdicht! Korrosionsbeständig! Wartungsfrei! Durch die Lademöglichkeit über den USB-Anschluss kann es praktisch überall aufgeladen werden. Ladegeräte gibt es mittwerweile wie Sand am Meer. Es ist flexibel auf jedem meiner Räder einsetzbar. Es muss nur einmal vorhanden sein und spart somit Geld und Ressourcen. Es kann bei Nichtbenutzung leicht abgenommen werden und ist dann sicher vor Beschädigung und Diebstahl durch Dritte. Falls es doch einmal defekt sein sollte ist es leicht und ohne Werkzeugeinsatz ersetzt. Das Akkulicht befreit den modernen Radler endlich von den Kabelfesseln aus der Kaiserzeit!

    Ich behaupte ja nicht, dass eine feste Beleuchtung mit Nabendynamo nicht ihre Vorzüge hätte. Einige hast du ja schon aufgezählt. Ich würde noch hinzufügen, dass man auch relativ leicht andere Geräte darüber mit Strom versorgen kann. Ein Telefon oder ein Navi z.B.

    Aber eine zuverlässige Beleuchtung kann eben auch anders realisiert werden und deshalb halte ich eine Reglementierung auf eine bestimmte Technik für falsch.

  • Mache ich zwar sowieso seit meinem ersten MTB: Aber ohne fest installierte Beleuchtung im Sommer eine Hausrunde zu drehen, ist eben viel schöner als mit: leichter, cooler, freier.

    Mein Brompton wiegt keine 11 kg. Mit Nabendynamo und fest installiertem Licht wären es deutlich mehr. Und ja, ich finde, jedes Kilo weniger erhöht den Fahrspaß - vom Tragekomfort ganz zu schweigen. Außerdem mag ich nicht dieses "zittrige" Nabendynamolicht.

    Seit 2017 ist das ja nun auch legal - Gott sei Dank!

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Die Wahl ist doch das netteste an dieser Geschichte. Mein Rennrad hat den schweren Nabendynamo und die fest installierten Leuchten (und die müssen auch nicht mehr zittrig sein) - weil ich damit eben auch längere Strecken fahre und auch mal eine ganze Nacht unterwegs bin.

    Das MTB hat ein Akku-Dings. Das ist auch nicht immer superfest installiert, weil ich im Wald den Lichtkegel so einstellen kann, dass ich auch Äste auf Gesichtshöhe sehe. Das ist mir wichtig. Am Lenker kann ich es dann aber im Straßenverkehr so weit absenken, dass der Gegenverkehr nicht geblendet wird (hoffe ich zumindest.. habe noch keine Rückmeldung bekommen). Da ist mir auch eine Beleuchtung nach vorne viel wichtiger als ein Rücklicht - auf kleinen Waldwegen kommt kein Auto von hinten.

  • Die Wahl ist doch das netteste an dieser Geschichte. Mein Rennrad hat den schweren Nabendynamo und die fest installierten Leuchten (und die müssen auch nicht mehr zittrig sein) - weil ich damit eben auch längere Strecken fahre und auch mal eine ganze Nacht unterwegs bin.

    Das MTB hat ein Akku-Dings. Das ist auch nicht immer superfest installiert, weil ich im Wald den Lichtkegel so einstellen kann, dass ich auch Äste auf Gesichtshöhe sehe. Das ist mir wichtig. Am Lenker kann ich es dann aber im Straßenverkehr so weit absenken, dass der Gegenverkehr nicht geblendet wird (hoffe ich zumindest.. habe noch keine Rückmeldung bekommen). Da ist mir auch eine Beleuchtung nach vorne viel wichtiger als ein Rücklicht - auf kleinen Waldwegen kommt kein Auto von hinten.

    Ich bin da keineswegs ein Nabendynamo-Sektierer. Wenn es möglich ist, zum Beispiel einen Akku mit Solarzellen zum Aufladen einzubauen, dann wäre das auch schon eine ganz gute Lösung. Aber die haut natürlich nicht hin, wenn das Rad in der Regel im Dunklen geparkt wird. Persönlich fahre ich Seitenläufer, das haut in der Regel hin. Ist der Gummi auf dem Antriebsrädchen abgerubbelt, dann kann man einen neuen auf das Antriebsrädchen ziehen. Aber obwohl das nur so alle ein bis zwei Jahre vorkommt, ist mir das schon etwas lästig. Vor allem sehe ich die Gefahr, dass das anderen Radfahrern erst recht zu lästig und umständlich ist. In Hannover gibt es ja neuerdings diese Leihfahrräder mit blauem Vorderrad-Reifen. Die haben anscheinend fest installiertes Batterielicht vorne und hinten. So können zumindest keine Drähte durchreißen. Aber wie das mit einer Ladestand-Anzeige der Batterien geregelt ist, das habe ich noch nicht rausgefunden. Auch nicht wie das mit dem Ein- und Ausschalten funktioniert.

  • Falsche Frage. Du unterstellst, für die Güte der Beleuchtung sei der Kunde selbst verantwortlich. Und wenn er beim Billiganbieter kauft, dann sei ihm ohnehin nicht mehr zu helfen.

    Naja, klar, wenn jemand ein günstiges Produkt einem teuren vorzieht, dann muss er eben Abstriche in der Qualität machen. Wenn ich mir beim Baumarkt ein Fahrrad besorge, das insgesamt so viel kostet wie die Beleuchtungseinrichtungen an meinen übrigen Fahrrädern, dann muss ich eben damit rechnen, dass der Nabendynamo irgendwann unter Wasser steht, die Platine im LED-Scheinwerfer korrodiert oder die Verkabelung nicht sorgfältig ausgeführt wurde.

    Eine Beleuchtung, die was aushält lässt sich in der Tat bauen: Das moderne Akkulicht. Leistungsstark! Wasserdicht! Korrosionsbeständig! Wartungsfrei! Durch die Lademöglichkeit über den USB-Anschluss kann es praktisch überall aufgeladen werden. Ladegeräte gibt es mittwerweile wie Sand am Meer. Es ist flexibel auf jedem meiner Räder einsetzbar. Es muss nur einmal vorhanden sein und spart somit Geld und Ressourcen.

    Gerade die Sache mit den Ressourcen ist meines Erachtens aber ein gewisser Knackpunkt, wenn ich beispielsweise den fest eingebauten Akku nicht wechseln kann und nach drei Jahren Neuanschaffungen notwendig sind, weil das Licht noch nicht mal die halbe Stunde bis ins Bureau durchhält. Bei wiederaufladbaren AA-Akkus mag die Bilanz besser aussehen, aber auch die dürften irgendwann Lebewohl sagen.

    Ich für meinen Teil war ja tatsächlich jahrelang von der Helligkeit meiner beiden IQ Speed Premium begeistert, mit denen ich wie ein Raumschiff durch die Dunkelheit gesaust bin. Aber auch mit einem Ersatzakku in der Tasche stellte sich bei jeder längeren Radtour die Frage, ob der Strom wohl reicht oder ob man spätestens um 14 Uhr aufbrechen muss, um dann in der Dunkelheit ab 16:30 Uhr nur noch zwei Stunden fahren zu müssen, weil es zwischendurch keine Steckdosen gab.

    Ganz blöd wurde die Sache, als ich dann hin und wieder mal ganz kurzfristig zu irgendwelchen Veranstaltungen fahren wollte und dann nachrechnen musste, ob ich denn dann noch genügend Akkukapazität für den Heimweg habe oder irgendwo stranden werde.

    Mir ist das irgendwann alles zu blöd geworden, seitdem kommen mir nur noch Fahrräder mit Nabendynamo ins Haus. Bei Schneeweißchen bin ich dann noch mal auf die Nase gefallen, weil an dem teuren Rad dennoch die Billiglösung mit der Stromleitung durch das Schutzblech gewählt wurde, die halt ungefähr eine salzhaltige Pfütze im Winter verträgt und dann fröhlich vor sich hinrostet. Seitdem die Verkabelung erneuert wurde, habe ich da überhaupt gar keine Probleme mehr.

    Und seitdem ich mich nicht mehr um diese ganzen Licht- und Akkustandsfragen sorgen muss, kann ich auch unbekümmerter aufs Rad steigen. Wenn ich Bock auf eine kleine Radtour habe, dann muss ich nicht warten, bis die Lampen voll aufgeladen sind, sondern kann direkt aufbrechen.

  • Für meine seltener benutzten "Zweiträder" tut es eine Akkulampe. Für ein Rad, das ständig in Benutzung ist würde ich aber einen Nabendynamo empfehlen. Zumindest wenn's um normales Radfahren geht. Das Aufladen nervt einfach auf Dauer.

  • Ich lade meinen Frontscheinwerfer vielleicht einmal alle ein bis zwei Wochen und achte darauf, dass ich ihn vor längeren Strecken voll geladen habe.

    Meine tägliche Route ins Büro dauert allerdings auch nur 12-13 Minuten. Wenn sich abzeichnet, dass der Akkustand zur Neige geht, reicht das theoretisch immer noch für mehrere Fahrten. Da man das Licht einfach am USB-Stecker laden kann, ist es aber auch kein Thema.

    Die Akkus im Rücklicht halten das halbe Winterhalbjahr. Ich habe auch noch ein zweites Akkurücklicht als Reserve am Fahrrad.

    Mein Alltagsrad ist jetzt 16 Jahre alt. Früher war das in der Tat komplizierter mit dem Licht, als es noch keine LED-Lampen gab. Ich weiß gar nicht, ob damals schon Nabendynamos verbreitet waren, mein Rad hatte jedenfalls keinen.

    Wenn für das Alltagsrad irgendwann mal Ersatz fällig wird, dann würde ich mich allerdings auch für eine Lichtanlage mit Nabendynamo entscheiden. Das Brompton hat ja auch einen Nabendynamo, wobei ich überlege, da nochmal zusätzlich eine Halterung für mein Akkulicht am Lenker anzubringen. Auf dunklen Strecken finde ich, dass der Weg mit dem niedrig angebrachten Frontlicht schlecht ausgeleuchtet ist.

  • Achte beim Brompton darauf, dass es mit Licht (und ggf. Tacho) faltbar bleibt.

    Millimeterarbeit: ?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)