Woche 12 vom 19.-25.03.

  • Ähnlich wie damals beim Tesla-Unfall muss man die Auswertung abwarten, was denn die Sensoren registriert haben und was sie daraus interpretiert haben. Kann sein dass sie für das Sensorbild, dass ein Fußgänger, der sein Rad neben sich schiebt, darstellt, nichts hinterlegt haben und noch am rechnen waren, was das sein könnte. So wie beim Tesla die plane Fläche des querenden Lasters trotzdem dieser in Bewegung war als Verkehrszeichen bzw. Plakat am Straßenrand gewertet wurde.

    Es wird noch häufig vorkommen, dass Sensoren Dinge erfassen, an die ihre Programmierer so nicht gedacht hatten und die Elektronik in´s Schwitzen kommt.

    Im Gegensatz zum Menschen macht eine Elektronik genau das, was man ihr sagt, und nicht das, was man gemeint hat.

    bye
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  • Vor dem Landgericht Köln ist am Donnerstag (22.03.2018) das Urteil in einem Raser-Prozess gefallen, von dem eine Signalwirkung ausgeht.

    Zwei junge Autofahrer, die bei einem illegalen Autorennen vor drei Jahren den Tod einer Radfahrerin verursachten, müssen in Haft. Der eine zwei Jahre, der andere ein Jahr und neun Monate. Die Strafen wurden nicht zur Bewährung ausgesetzt.

    […]

  • Bin gerade über ein Handyfoto vom Ort des Unfalls gestolpert. Da sieht das schon ganz anders (und mMn realistischer) aus als auf dem Video.

    Wenn man sich das Video nochmal genau anschaut, sieht man auch, dass es Straßenlaternen gibt. Ich denke ein durchschnittlicher menschlicher Fahrer hätte den Unfall verhindert.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich denke das auch immer mehr. Ein Video von der Straße mit einer anderen Kamera sieht viel besser aus (ab Sekunde 33):

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    Keine Ahnung, warum das Video aus dem Auto so schlecht ist.

  • Auf dem Video sieht man auch, dass 45 mph (72 km/h) gefahren werden darf.

    Keine Ahnung, warum das Video aus dem Auto so schlecht ist.

    Gerade bei Dunkelheit ist das Bild von der Kamera und das vom menschlichen Auge sehr unterschiedlich. Warum das so ist, weiß ich nicht.

    Es mag gut sein, dass der Mensch hier schlechter gesehen hätte als es nun das "gute" Video suggeriert. Aber trotzdem glaube ich dass die "Sicherheitsfahrerin" die Fußgängerin gesehen hätte, wenn sie nach vorne geschaut hätte anstatt nach unten.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Gerade bei Dunkelheit ist das Bild von der Kamera und das vom menschlichen Auge sehr unterschiedlich. Warum das so ist, weiß ich nicht.

    Das menschliche Auge hat im Vergleich zu Kameras einen höheren Dynamikumfang (14 bis 20 Blendenstufen, wobei eine Blendenstufe eine Verdoppelung bzw. Halbierung bedeutet, also: 2 hoch 20 = 1 zu einer Million), und das Gehirn versucht sozusagen ständig ein "HDR-Foto" zusammenzubauen. In Sekundenbruchteilen kannst Du zwischen heller beleuchteten und relativ dunklen Passagen hin- und herschalten, solange Du das Auge nicht überlastest (also "geblendet" bist; für Lokführer sind schnelle Wechsel zwischen grellem Sonnenlicht und Tunneln sehr stressig).

    Wenn Du mit einer Kamera in Bereiche vordringen willst, bei denen das menschliche Auge (fast) nichts mehr sieht, dann musst Du Dir was Spezielles einfallen lassen: Infrarot wäre das eine, aber ganz einfach ist: Empfindlichkeit des Sensors erhöhen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn ich auf ISO 3.200 oder so stelle und das Objektiv in den dunklen Garten richte mit ein paar Funzeln im Hintergrund. Mein Display - und auch die fertigen Bilder - zeigen mir eine "fast taghelle" Szenerie mit Zeichung, die ich mit dem Auge nie gesehen hätte.

    Diese Uber-Cam scheint auf die helle Straße im Scheinwerferbereich eingestellt worden zu sein anstatt "weiter voraus" zu gucken und damit mehr Details in den dunklen Partien zu zeigen.

  • Kann sein dass sie für das Sensorbild, dass ein Fußgänger, der sein Rad neben sich schiebt, darstellt, nichts hinterlegt haben und noch am rechnen waren, was das sein könnte.

    Ich mag naiv sein, aber sollte der Algorithmus nicht eher entscheiden, ob er vor dem Fahrzeug klar freie Fahrbahn erkennt?

    Es gibt praktisch unbegrenzt viele Arten von Hindernissen - Wildschweine, Auspufftöpfe, Sandhaufen, Betonschwellen, ... . Aber egal welches, die Default-Reaktion muss bremsen sein. ("Hindernis" ist hier ja eigentlich ein blödes Wort, impliziert es doch, dass der natürliche Vorwärtsdrang behindert wird)

    Ausnahmen vielleicht für sicher identifizierte "harmlose" Dinge wie Blätter.

  • Sollte ist das richtige Wort.

    Bis kurz vor der Kollission war der Bereich vor dem Fahrzeug ja frei.

    Auch im Fall von Tesla war das so. Dass sich das erkannte Schild am Fahrbahnrand dann böswillig in den Weg geschoben hat, hat den Autopiloten schlicht überfordert. Kann sein, dass ein erkannter fester Gegenstand mit Eigengeschwindigkeit Null festgelegt wird und dies die Messdaten der vorhandenen Eigenbewegung und Richtung überschrieben hat. Um unnötiges Bremsen aufgrund von Messungenauigkeiten zu vermeiden.

    Ähnlich kann es hier gewesen sein. Man wird es wissen, wenn die Daten vollständig ausgewertet sind. Das gezeigte Video sagt wenig darüber aus, welchen Input der Rechenknecht tatsächlich hatte und was er daraus interpretiert hat.

    bye
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