Ich komme an dieser Stelle etwa fünfmal in der Woche vorbei. Neulich ist mir genau dieses Schild (Einmalige Vorfahrt) aufgefallen, ich habe es fotografiert als Beispiel für "Wie man Radfahrern Fallen stellt". Als Alltagsradfahrer weiß ich, daß ich mit meinem Drahtesel bauartbedingt niemals gegen die eingebaute Vorfahrt des Kraftverkehrs anstinken kann. Nicht gern, aber ungern halte ich mich im Interesse meiner Gesundheit daran. Ich finde ein dieses Schild kontraproduktiv und hätte es besser gefunden, die Stadt hätte es nicht aufgestellt. Es verblüfft mich, daß es gerade auf Radfahrerinitiative gesetzt worden ist.
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Mir schiene es sehr viel wichtiger, über diese beiden (aus meiner Sicht ziemlich unmöglich gestalteten) Kreuzungen zu diskutieren.
Deine Bedenken hatte ich ebenfalls. Aber eben auch die Bedenken, dass Radfahrende auf dem Radweg, der am Bahndamm entlang über die Klesstraße hinwegführt, gar nicht erkennen können, dass sie dort Vorrang vor dem querenden Autoverkehr haben. Natürlich ist ein Stopp-Schild aufgrund seiner achteckigen Form auch von der Rückseite aus erkennbar. Aber das ist dann schon ganz schön um die Ecke gedacht.
Sicherheit zuerst ist natürlich vollkommen richtig und wichtig, und die von dir beschriebene Fahrweise überlebenswichtig! Aber aus Sicherheitsgründen auf das Aufstellen der Vorfahrt an der nächsten Kreuzung-Schilder ganz zu verzichtenfinde ich weniger ratsam als diese aufzustellen. Denn zur Gefährdung tragen auch die Situationen bei, in denen Radfahrende sich der Kreuzung nähern, nicht so recht wissen, was Sache ist und dann vorsichtshalber erst mal warten, und zwar auch dann, wenn sich gerade ein Auto langsam und vorsichtig nähert. Der Autofahrende weiß, dass sie/er stoppen muss. Und der Radfahrer, weiß es eben nicht so recht genau, was jetzt Sache ist. Und schon beginnt dieses Hin- und Her, wer denn jetzt wem den Vortritt lässt. Auch das kann zu bösen Situationen führen, insbesondere dann, wenn sich in dieser sensiblen Phase noch weitere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nähern.
In Linden-Nord wird der Radweg wie an verschiedenen anderen Stellen in Hannover ebenfalls vorfahrtberechtigt über die Straße hinweggeführt. Und dort stehen schon seit geraumer Zeit, wie neuerdings auch in Kleefeld, Vorfahrtsschilder, die dem Radfahrer signalisieren, dass er gegenüber dem querenden Autoverkehr Vorrang hat:
Und die Fahrzeuge die auf der Querstraße (das ist die Wilhelm-Bluhm-Straße) unterwegs sind, müssen warten:
Die Ampelanlage über die Clauswitzstraße benutze ich selber häufig. Und ich bin sehr unzufrieden damit. Vor allem ärgern mich die nach meiner Beobachtung falschen Versprechungen, die mit der Inbetriebnahme der Ampel gemacht wurden. Du meinst sicherlich diese Anlage auf dem Foto:
Bei der Eröffnung hieß es, dass Kontaktschleifen in einem entsprechend weitem Abstand vor dem Ampelüberweg die sich nähernden Radfahrer erkennen und die Ampelanlage dann auf Grün für den Radverkehr schaltet. Wie schätzt du dass ein?
Trifft das zu oder nicht? Oder haut es nur manchmal oder gar nicht hin?
Meine Beobachtung ist, dass das in der Regel nicht klappt!
Ich nähere mich mit mittlerer bis niedriger Geschwindigkeit (so ca. 12-15 km/h), aber muss trotzdem meistens noch mal anhalten und warten. Mein Verdacht ist, dass an diesem Überweg, der Autoverkehr und nicht der Radverkehr deutlich größere Vorrechte genießt. Dass der Stadtbahnverkehr vorrangig behandelt wird, das ist ja schön und gut und tatsächlich berechtigt. Aber wenn die Stadt Hannover es mit der Radverkehrsförderung tatsächlich ernst meint, dann muss diese Ampelsteuerung entsprechend verbessert werden.
Gar keine Ampel, so wie es früher mal war, halte ich dagegen für nicht erstrebenswert. Besonders deshalb, weil der Auto-Verkehr auf der Clauswitzstraße in den letzten Jahren stark zugenommen hat.