Beiträge von lomo

    und Radfahrer - Radfahrer? benötigen die untereinander auch keine Ampeln?

    Die Frage mal unter der Annahme betrachten, dass ein Radverkehrsanteil von 50% herrscht und Velorouten Verkehre bündeln.

    Ampeln braucht man nur für starken Autoverkehr. Einen so starken Radverkehr, daß man dafür Ampeln bräuchte, habe ich hierzulande noch nicht gesehen, vielleicht mal auf Bildern in China.

    Laß doch erstmal den Radverkehr so stark anwachsen, daß er sich nicht mehr selbst organisieren kann, dann kann man immer noch über Radfahrerampeln reden. Vorher braucht man sie eigentlich nicht.

    Aber - keine Sorge - die ampelgläubigen Stadtverwaltungen werden diese Einsicht nicht entwickeln, die bauen nach wie vor Bettelampeln, wenn sie Geld für Radverkehr zugewiesen bekommen. Die sind nämlich teuer, davon braucht man nicht so viel bauen, bis das Geld verbraten ist. Und wenn sie dann schon da sind, dann betreibt man sie auch rund um die Uhr. Ich frage mich so manches Mal, wenn ich am mittleren Abend nach Hause fahre (so gegen 21.00 oder allenfalls 22.00 Uhr), ob in den dann praktisch autolosen Straßen wirklich die Bettelampel Nachdienst schieben muß.

    Das grundsätzliche Problem bei diesem Fahrradklimatest besteht darin, dass nicht nach den Visionen der Teilnehmer gefragt wird. Wenn es mir zum Beispiel sehr wichtig ist und ich mir das gut vorstellen kann, dass eine Stadt komplett befreit wird vom privaten KFZ-Verkehr, dann brauche ich keine separaten Radwege, um am täglichen Autostau vorbeifahren zu können. Und wenn ich mir ein flächendeckendes Tempo 30 sehr gut vorstellen kann, das konsequent überwacht, bzw. durch verpflichtende Tempobegrenzungselektronik in den PKW gestützt würde, dann wären mir von den Autofahrbahnen sicher abgetrennte Radwege weniger wichtig. Aber leider gewinnt man beim Durchlesen der Fragen den Eindruck, als wollten die Initiatoren bloß keine Leute verschrecken, die es für normal halten, dass es viel zu viel Autoverkehr gibt.

    Die Verkehrswende kommt!

    ... aber nur soweit, daß die Menschenrechte der Autofahrer nicht tangiert werden.

    Bei uns hat sich ein Referent der Region (dem Kreis entsprechend) sehr pro Radverkehr geäußert, der bekommt aktuell mächtig Wind von vorn.

    Ich freue mich, wenn diese Stadt nichts für Radfahrer investiert (huch!). Ja, richtig gelesen. Die bauen von ihrem angeblichen Radverkehrsetat nur Bettelampeln und solchen Scheiß, also Anlagen, die Radfahrer weiter benachteiligen. Darauf kann ich gern verzichten.

    Die Umfrage ist halt vom ADFC, da sind etliche Axiome bereits gesetzt, etwa daß Fahrräder nicht auf die "Straße" gehören, sondern ausschließlich auf Radwege (damit sie den "Verkehr" nicht stören). Auf diese Wese tut sich halt nichts.

    Immerhin: Man kann etliche Fragen ja ganz einfach auslassen. Im Grund reicht es, wenn man zum Fahrradklima anmerkt, daß in der betreffenden Stadt Radfahrer nicht als Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden, auf schlechte Ra(n)dstreifen gesperrt und ständig bedrängelt werden.


    Nein, Ullie, so paßt das nicht.

    Die Häuserseite der Kleefelder Straße ist immer lückig zugeparkt. Wo ein Auto stehen kann, steht auch eins, vor Hauseingängen und Garageneinfahrten steht keins. Was Du als "Fußwegstreifen" bezeichnest, ist als Fußweg nicht brauchbar und wird als solcher auch nicht genutzt. Die wenigen Fußgänger laufen auf der Bahnseite auf dem getrennten Fußgweg, auf der Fahrbahn bewegen sich die Leute nur von ihrem Hauseingang ins Auto. Dort läuft kein Fußgänger eine längere Strecke.

    Wer dort parkt, ist normalerweise Anlieger, und nicht jedes Haus hat eine Garage im Keller (abgesehen davon, daß so manches Paar zwei Autos hat). Es ist unrealistisch, den "ruhenden Verkehr" aus der Straße herauszubekommen, sprich: Parkverbot anzuordnen. Das ist in Hannover ohnehin schwierig, die Stadt toleriert ja in der ganzen Stadt seit Jahrzehnten tausendfaches Falschparken (Musterbeispiel: Ferdinand-Wallbrecht-Straße). Die Stadt wird ihre diesbezügliche Politik in absehbarer Zeit nicht ändern. Man braucht das im Moment in der Kleefelder Straße auch nicht. Die Kleefelder Straße kann in ihrer aktuellen Nutzung noch einiges mehr an Radverkehr tragen. Der Vorfall, über den wir hier diskutieren, ist eine absolute Ausnahme. Da wollte ein absolut sturer LKW-Fahrer zu Unrecht eine Vorfahrt durchsetzen, und eine prinzipienstarke Radfahrerin hat da nicht mitgemacht. Ärgerlicherweise hat die lokale Polizei bei der Durchsetzung des Unrechts mitgewirkt.

    Normalerweise sind die "Fahrradstraßen" (äh: alles unechte in Hannover) die einzigen Straßen, auf denen §1 StVO gilt, der besagt, daß alle Verkehrsteilnehmer vorsichtig und rücksichtsvoll fahren sollen. Ich habe auf so einer Fahrradstraße noch keinen Autofahrer erlebt, der mir gegenüber aggressiv geworden wäre. Auf anderen Straßen erlebe ich das alle Tage.

    Die CDU geriert sich in Hannover leider völlig als Autofahrerpartei, von ihr ist nicht viel Entgegenkommen zu erwarten. Das halte ich zwar für ärgerlich, aber so ist es nun einmal. Das wird die nötige Entwicklung aber nur verzögern, nicht aufhalten. Die Autoorientierung der Verkehrspolitik ist an ein Ende angekommen, weil sich der Autoverkehr schlichtweg selbst stranguliert, und man das gewünschte Mehr an Fläche zur Entzerrung einfach nicht mehr bereitstellen kann. Fläche kann man nicht herzaubern.

    Die Parksituation in Hannover ist in manchen Stadtteilen katastrophal, aber sie ist halt nicht lösbar, weil bereits praktisch alles zugeparkt ist, was irgendwie geht. Aber die Stadt wehrt sich mit allen Kräften gegen eine Parkraumbewirtschaftung. Das ist klar, sie löst nicht nur, sondern sie schafft auch eine Meng Konflikte. Andere Städte sind da weiter, wenngleich ich das, was Zürich diesbezüglich macht, auch nicht gerade als "Lösung" empfinde.


    Gerade hat eine Bezirksbürgermeisterin etwa 50 illegale Parkplätze auf Gehwegen abpollern lassen, jetzt hat sich dagegen eine Bürgerinitiative gegründet: "Die Poller müssen weg!" Die Bürger wollen ihr Gewohnheitsrecht auf regelmäßiges Falschparken wieder zurück. Wie gesagt: Man möge sich bitte das Luftbild der Ferdinand-Wallbrecht-Straße anschauen. Ich erläutere es gern, wenn Interesse besteht.

    Ah schau an, es besteht also seit einiger Zeit ein politisch-fachlicher Disput darüber, ob diese Strecke als »Radschnellweg« geeignet oder zu schmal ist.

    Da würde ich doch sagen: diese Spontandemonstration hat Letzteres bewiesen.

    Und: Das kommt dabei heraus, wenn Autoverkehrsplaner (sic) »Velorouten« und Ähnliches möglichst in kleine Sträßchen legen, weil natürlich in der Magistrale »zu wenig Platz« angesichts von 6 bis 8 Autospuren (inclusive Längs- oder Querparken) ist.

    Ich halte die Strecke erstmal nicht für zu schmal. Gegen rücksichtslose Verkehrsteilnehmer ist so ohne weiteres kein Kraut gewachsen. Man kann fairerweise nicht alle Verkehrswege so ausbauen, daß sie auch dann funktionstüchtig bleiben, wenn ein Fahrer eines räumlich großen Fahrzeugs auf ihnen seine Vorfahrt erzwingen will.

    Sollte der Radverkehr wirklich deutlich anwachsen (in den letzten 15 Jahren ist er laut neuesten Erhebungen praktisch konstant geblieben), kann man ja neu überlegen, ob man auf dieser Straße das Straßenrandparken verbietet. Das wäre natürlich ein mächtiger Schritt gegenüber der aktuellen Praxis in dieser Stadt, in der die Verwaltung seit Jahrzehnten jeden Tag tausendfaches Falschparken toleriert.

    Ich bin gerade heute an der Stelle vorbeigekommen (wäre ich ohnehin), habe nun aber an der betreffenden Stelle Fotos gemacht, weil immer wieder Leute die Haltung des LKW-Fahrers stützen und sagen, es wäre für ihn unzumutbar gewesen zurückzustoßen. Er hätte problemlos zurückstoßen (sind nur 15 m) und auch einscheren können. Gerade als ich am Fotografieren war, kam den ganzen Straßenabschnitt lang rückwärts ein Müllwagen gefahren. Der war deutlich größer als der fragliche Kleinlaster. Der Müllwagenfahrer kennt seine Route, es war für ihn wohl praktischer zurückzustoßen, als nochmal ums Karree zu fahren. Ich habe mir ein Schmunzeln nicht verkneifen können. Offenbar konnte der Müllwagenfahrer besser fahren als der Fahrer dieses Kleinlasters.

    MOPO-Reporterin fordert Nummernschilder für alle Fahrräder.

    Sehe ich das richtig, dass der Porsche dort quer auf dem Radweg Bismarckstraße/Grindelberg steht? Kann man ja total ernstnehmen diese Frau. :D

    Das blöde ist halt, daß man die Geisteshaltung, die sich hier äußert, nicht ignorieren kann. Die Frau gehört zu den etwa 10% militanten Autofahrern, die mit ihrer Aggressivität und Rechthaberei andere Autofahrer bedrängen und gefährden und halt auch mich als Radfahrer. Selbst wenn ich genauso aggressiv im Verkehr wäre wie sie, kann ich maximal 30 km/h und maximal 100 kg Masse einsetzen (1/2 mv² als Wucht), während solche Leute halt 1,5 bis 2,5 Tonnen Blech und 250 Pferdchen zur Verfügung haben. Das ist vom Droh- und Gefährdungspotential halt eine ganz andere Nummer.

    Es werden bedeutend mehr Radfahrer von aggressiven Autofahrern totgefahren als Autofahrer von aggressiven Radfahrern.

    Ansonsten: Thumbs up für Deinen Spruch mit den Kennzeichen. Ich sage den auch immer wieder, wenn mal wieder ein Autofahrer die StVO-itis auslebt. Eine gute Antwort darauf hat bisher noch kein Autofahrer gewußt.

    Wieso heißt eigentlich die Flensburger Behörde Kraftfahrtbundesamt? Nachdem alle Autofahrer stets und ständig die Verkehrsregeln peinlich genau einhalten, können dort doch allenfalls nur Radfahrer und Fußgänger registriert sein. Ach so, die Radfahrer noch nicht, die haben ja noch keine Kennzeichen. Wie sieht da eigentlich mit den Fußgängern aus? Sollen die nicht in Zukunft auch eine Registriernummer bekommen, außen gut sichtbar an der Kleidung anzubringen? Sowas Ähnliches gabs in Deutschland schon einmal, wenn ich mich recht entsinne. Ist später dann allerdings aus der Mode gekommen.

    Ich habe mal deinen Vorschlag in mein Foto eingezeichnet. Das sieht tatsächlich eleganter und schnittiger aus. Warum es nicht so verwirklicht wurde, das kann ich dir nicht sagen. (Rot: Fahrradüberweg, beide Richtungen, Gelb: Fußgängerüberweg)

    ...

    Ob ein "Dogma" der Rechtwinkligkeit eine Rolle gespielt hat, wie du vermutest, kann ich so aus dem Stegreif nicht sagen. Da müsste man einfach mal nach anderen Beispielen suchen, wo dieses von dir vermutete "Dogma" nicht beachtet wurde. (Falls es diese Beispiele gibt.)

    Vielleicht gibt es auch Überlegungen, auf dem Parkplatzgelände das grüne Beet mit dem Baum am rechten Parkplatzrand einzuebnen und dort Platz für eine Verschwenkung zu schaffen. Siehe Bild:

    Diese Überlegungen gibt es nicht, weil Hannover 96 nach Anfrage nicht bereit gewesen sei, diese Fläche abzugeben.

    Ich frag nochmal: Hast Du (oder jemand anderes) Zugriff auf die Liste der 38 geplanten Baumaßnahmen im Zuge des Neu- oder Ausbaus des "Radschnellwegs Hannover-Lehrte"?

    40 Minuten lang stehen sich eine Radfahrerin und ein Kleinlaster in Hannover gegenüber - und keiner möchte die Straße für den anderen räumen. Darüber berichtete gestern die HAZ (Printausgabe) Hier der Link zum Bericht auf der HAZ-Internetseite: http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-Fahrradstrasse

    Ich finde es mutig von der Radfahrerin, sich dem Kleinlaster alleine durch ihr physische Präsenz zu widersetzen!

    Dies hier ist ein sehr bemerkenswertes Video zu diesem Thema.

    Ansonsten: Die Geschichte ist ein aktueller Beitrag zum Thema "Gerechtigkeit (oder Apartheid) auf unseren Straßen".

    In der NP stand:

    [NP]  Radfahrerin und Kleinlaster blockieren sich 40 Minuten

    In der Hauptzeitung des Konzerns, der hannöverschen HAZ erschien ein ähnlicher Artikel (mit allerding schärferem Titel), der im Original nicht mehr im Netz ist. Über Pressreader kann man ihn noch abrufen
    [HAZ] 40 Minuten Stillstand: Radfahrerin stoppt LKW

    Der Titel stellt die wahren Verhältnisse auf den Kopf.


    Der Vorfall hat in der Presse heftige Wellen geschlagen. Man findet die unterschiedlichsten Stimmen im Netz, von Profis und von privaten Kommentatoren. Speziell letztere sind bisweilen von abgrundtiefem Haß geprägt.

    Heute gibts in der HAZ eine Leserbriefseite dazu. Ein Leserbriefschreiber schreibt von "Militanter Rechthaberei". So gesehen war Mahatma Gandhi (der eigentlich als Musterbeispiel des gewaltlosen Widerstands gilt) auch "militant rechthaberisch".

    Es ist noch weit zur "Verkehrswende".

    Man braucht hier überhaupt keine Argumente, denn selbstverständlich hat immer der Autofahrer Vorfahrt. Er ist schließlich stets in wichtiger gesellschaftlicher Mission unterwegs, wohingegen der Radfahrer allenfalls Freizeitzwecke verfolgt.

    Der Autofahrer sagt: "Ein Radfahrer kann ja auch _mal_ auf seine Vorfahrt verzichten."

    Er meint: "Immer dann, wenn ich komme (oder ein anderer Autofahrer), sollte (das heißt: muß) ein Radfahrer auf die Vorfahrt verzichten."

    Früher nannte man das "Apartheid", heute heißt das "Verkehrswirklichkeit auf deutschen Straßen".


    Ich bin einfach nur ein Alltagsradler wie viele andere auch, das heißt: Ich habe normalerweise ein Interesse daran, meine Wege zügig zurückzulegen, schließlich will ich irgendwann mal ankommen. Das wollen Autler gewöhnlich auch. Bei diesen gilt daher Tempo 70+ auf der Hans-Böckler-Allee als Menschenrecht, wohingegen ein Radfahrer mit 25 gemeinhin als "Raser" gilt.


    Wird eine Fahrradroute als "Schnellweg" bezeichnet, muß sie in allen Teilen für Tempo 30 geeignet sein. Davon kann bei einer rechtwinkligen Radverkehrsführung aber nicht die Rede sein. Einen rechten Winkel kann man allenfalls mit Schrittgeschwindigkeit durchfahren. Für rechte Winkel in der Führung einer Radverkehrsroute gibt es keine Rechtfertigung. Im Zuge einer Bundesstraße oder Autobahn gibt es auch keine rechten Winkel.

    Im vorliegenden Fall wären die rechten Winkel problemlos vermeidbar gewesen, wenn man die Radfurt schräg über die Clausewitzstraße geführt hätte. Kennst Du einen gravierenden sachlichen Grund, der dagegen gesprochen hat? Vermutlich nicht. Vermutlich hat der Planer einfach nicht daran gedacht, daß seine Planung sich in der Praxis bewähren muß. Eigene Radfahrerfahrung hatte er offensichtlich nicht, sonst hätte er gewußt, daß man so eine Linienführung nicht fahren kann. Das gleiche gilt für fast alle hannöverschen Radverkehrplanungen (die der Insider daher auch als "Radverkehrtplanungen" bezeichnet).

    Deine Zeichnung ist leider nicht ganz korrekt: Die orange Linie hättest Du hinter dem Bettelampelmast führen müssen. Vor der Bettelampel fährt keiner auf dem Hochbord. Das sieht man problemlos auf dem Originalbild (Ich habe die Wegbreiten nicht vermessen, kann ich ja gelegentlich, wenn ich mal wieder dort vorbeikomme).

    Ein geübter Radfahrer schafft es allenfalls, rechts vom Bettelampelmast zu bleiben und so zumindest die schlimmste Engstelle hinter dem Bettelampelmast mit Gegenverkehr zu umfahren. Immerhin zeigt Deine Zeichnung, daß man den Hochbordradweg auf der Gegenseite bei Fahrt stadtauswärts linksläufig fahren muß, auch das ein Planungsfehler.


    Dein Bild aus der Kleefelder Straße heraus zeigt weiterhin, wie leicht und unaufwendig es gewesen wäre, die Furt schräg zu führen und wie viel eine Schrägführung um lediglich 2 m gebracht hätte. Selbst die (dort relativ seltenen) Fußgänger hätten noch genügend Platz gehabt.

    Klassische Fehlplanung, die uns nun aber mindestens 30 Jahre erhalten bleiben wird - denn sie ist ja gerade eben neu gemacht (Das wird die Stadt sagen).

    Du solltest vielleicht mal an deinen Minderwertigkeitskomplexen arbeiten.

    Ich bin mit meinem Sinn für die Verkehrsrealität eigentlich ganz zufrieden.

    Zugegebenermaßen würde ich es begrüßen, wenn Radfahrer nicht nur auf dem Papier, sondern vor allem in der Realität die gleichen Rechte wie die Autofahrer hätten. Aber man braucht schließlich auch noch etwas zum Träumen.


    Auf der Fahrt nach Westen muß man zunächst einmal auf den Autoverkehr von links achten, der von der Ampelkreuzung an der Hans-Böckler-Allee kommt. Das gilt mit Ampel und auch ohne, denn ich habe nicht nur einmal ein Auto stockvoll bei Rot durchfahren sehen. Diese Autos kommen in Pulks, den Ampelphasen der Kreuzung entsprechend. Früher wurden die Autos zweispurig geführt, heute einspurig, weil irrsinnigerweise eine ganze Spur für den Mikroverkehr hin in die Kleefelder Straße reserviert wurde.

    Also: erstmal nach links schauen, wenn frei, bis zur Mitte vorziehen.

    Dann ein Blick nach rechts, von wo selten einer kam und kommt. Wenn wirklich einer kam, habe ich den durchgelassen, bin dann weitergefahren. Auto haben ohnehin immer Vorfahrt.

    Ja, man muß auch auf die Straßenbahn achten, aber die kommt noch seltener als die Blechdosen.

    Umgekehrter Weg: Blick nach links, zur Stadthalle hinauf. Da kommt selten einer, und in der Regel kommen die Autos einzeln, so daß man nur ein Fahrzeug passieren lassen muß. Vorziehen bis zur Mitte (die Straßenbahn wäre auch in der Nacht unübersehbar), Blick nach rechts zur Hans-Böckler-Allee.

    Mit der Ampel ist das Queren dieser Kreuzung viel schwieriger und langwieriger als früher.

    Erstmal gibt die Bettelampel mir als Radfahrer keine Sicherheit, weil eben doch ab und zu einer durchfährt - und das dann mit hohem Tempo. Zweitens stehen nun (anders als früher) Autofahrer auf der Fahrbahn und warten auf Grün. Beim aktuellen Radverkehr gibt es selten Pulks von wartenden Radfahrern, aber auch das kommt vor.

    Früher konnte ich meistens ohne Verzögerung die Straße queren. Heute ist das nur noch selten der Fall.

    Wenn früher Autos von der Hans-Böckler-Allee kamen (in Pulks), mußte ich den Pulk halt vorbeilassen. Das dauerte kürzer als heute die Wartezeit auf Grün, auch konnte ich unmittelbar nach dem letzten Fahrzeug gefahrlos queren, heute soll ich auch bei freier Fahrbahn auf Grün warten.

    Die Induktionsschleifen funktionieren, das erkennst Du daran, daß beim Passieren der Induktionsschleife der Bettelknopf zu blinken anfängt. Aber das Timing stimmt halt nicht. Auch bei freier Fahrbahn ist es noch nicht grün, wenn ich am Randstein ankomme. Auch bei freier Fahrbahn soll der Radfahrer also warten.

    Ich passiere diese Kreuzung häufig am späteren Abend (22.00 Uhr oder später) oder gar in der Nacht. Dann leistet die Bettelampel bei lotterleerer Straße Nachtdienst, ist somit für jeden der wenigen, der nun an der Stelle vorbeikommt, ein Verkehrshindernis. Die Stadt ist aber wie gekniffen, immer neue Bettelampeln zu bauen. Im Zuge des "Schnellwegs" sind auf wenigen hundert Metern vermutlich gleich zwei neue geplant, nämlich vermutlich an der Berliner Allee, sicher aber an der Plathnerstraße.

    Hat einer zufällig eine Liste der 38 Baumaßnahmen, die uns Radfahrern die liebe Stadt Hannover im Zuge des Ausbaus dieses "Schnellwegs" bescheren will?

    Der Verkehr auf der Clausewitzstraße ist in der Rush-Hour kurz mal stärker - aber auch dann kommen die Fahrzeuge von der Hans-Böckler-Allee ampelbedingt immer in Pulks, das heißt: Auch ohne Bettelampel gibt es immer wieder Lücken, durch die man als Radfahrer queren kann. Wichtig auch (ich wiederhole es) daß der Autoverkehr früher zweispurig geführt wurde, heute aber nur noch einspurig. Dadurch staut sich der Autoverkehr heute, der dann ohne Lücken kontinuierlich über die nur noch eine Spur abfließt.

    Von der Stadthalle herunter ist der Autoverkehr allenfalls am Ende einer Veranstaltung im HCC stark. Ironischerweise ermöglicht gerade starker Verkehr ein leichtes Passieren der westlichen Fahrbahn, weil sich dann nämlich die Autos an der Hans-Böckler-Allee bis hinter die Kleefelder Straße stauen, die Kreuzung selbst aber freibleibt.

    Der Fußgängerverkehr auf dem Stadtparkweg ist nicht der Rede wert, und wider stetes Behaupten vor allem älterer Fußgänger klappt der gemeinsame Fuß- und Radverkehr auch hier eigentlich problemlos. Man hätte die Radfurt über die östliche Fahrbahn der Clausewitzstraße wirklich sinnvollerweise schräg geführt und die Fußgängerfurt natürlich mit. Spätestens ab dem Randstein teilen sich Fußgänger und Radfahrer ohnehin das an dieser Stelle nicht erweiterbare Profil des Stadtparkweges (Ich halte es aktuell für auskömmlich für den jetzigen Fuß- und Radverkehr, aber wirklich reichlich ist der Platz dort nicht. Aber man kann es halt nicht erweitern, selbst wenn Horden von Radfahrern den "Radschnellweg" benutzen sollten).

    Es gibt keine vernünftige Rechtfertigung dafür, daß man die Fahrlinie für die Radfahrer dort zweimal im rechten Winkel gebrochen hat -- und das auch noch an einer Stelle, die für Zweirichtungsverkehr gedacht ist. Das kann doch keiner vernünftig fahren!

    Dein Bild zeigt die bescheuerte Planung schon ziemlich gut.

    Und natürlich fährt keiner, der aus dem Stadtparkweg herauskommt, die etlichen Meter die Clausewitzstraße hinauf bis zu der Stelle, an der der rotbehoste Radfahrer auf Deinem Bild steht (wenn das irgendwie zu vermeiden geht).

    Kurz: Diese Bettelampel ist mit all ihren Planungsfehlern ein Mistding, was sowohl den Autoverkehr (kann mir egal sein) als auch den Radverkehr behindert.

    Wenn jede Kreuzung im Zuge dieses "Radschnellwegs" genauso bescheuert ausgebaut wird, sage ich als Radfahrer gleich jetzt schon einmal: Dankeschön.

    Habe gerade noch mal zur Fahrradstraße Pfarrlandstraße recherchiert und einen interessanten Vorgang gefunden, an den ich mich jetzt beim Recherchieren auch wieder so erinnern kann. Vor drei Jahren wurde die Wilhelm-Blum-Straße erneuert und im Bereich des Radweges eine Aufpflasterung, die den Autoverkehr ausbremsen sollte, fast völlig entfernt. Das erzürnte viele Radler, und ich wage kaum hier darüber zu schreiben, weil es wahrscheinlich auch dir die Stimmung vermiesen wird.

    Das verkennst Du. Ich glaube mittlerweile an fast garnichts mehr, was in der Fahrradpolitik so abläuft. Geradezu aus der Distanz betrachte ich, was Aktivisten und "Radverkehrspolitiker" treiben, hoffe lediglich, daß es dieses Mal nicht soviel Mist ist wie beim letzten Mal (meistens ist diese Hoffnung vergebens). Als Radfahrer habe ich nie Vorfahrt, egal was die StVO sagt. Wenn ein querendes Auto nicht signalisiert, daß es anhalten wird, fahre ich nicht. Ich finde das zwar nicht gut, aber es ist für mich als Radfahrer so gesünder.

    Die Gegend am Pfarrlandplatz kenne ich nicht, ich komme in keiner Zeit nach Linden (schon garnicht in der aktuellen Jahreszeit bei Tageslicht). Ich habe mir das aber notiert. Irgendwann schaue ich mir die Stelle an - und bis dahin ist mir mein Weg in die Stadt auf dem kommenden "Radschnellweg Hannover-Lehrte" wichtiger.


    Mich würde interessieren, was Du zu meiner Beschreibung der Clausewitz-Kreuzung meinst, und wenn wir damit fertig sind, könnten wir uns auch über Scheidestraße/Stadtparkweg unterhalten.

    Die Ampelanlage über die Clauswitzstraße benutze ich selber häufig. Und ich bin sehr unzufrieden damit. Vor allem ärgern mich die nach meiner Beobachtung falschen Versprechungen, die mit der Inbetriebnahme der Ampel gemacht wurden. Du meinst sicherlich diese Anlage auf dem Foto:

    [Zweiter Teil]

    Zur Kreuzung Stadtparkweg/Clausewitzstraße:

    Diese Kreuzung war früher für Radfahrer völlig unproblematisch zu kreuzen.

    Kreuzungen mit Mittelinsel (cum grano salis) sind für Radfahrer generell leichter zu kreuzen als welche ohne, weil man dabei nur jeweils auf Verkehr aus einer Richtung achten muß. Das sehen Autofahrer aber nicht und Verkehrsplaner sind alle Autofahrer). Aus ihrer Windschutzscheibenperspektive heraus glauben sie irrig, daß eine "große Straße" (Straßen mit Mittelinsel sind immer Hauptstraßen) für Radfahrer schwieriger zu kreuzen wäre als eine kleine. Das Gegenteil ist der Fall.

    Die Autos kamen dort (den Ampelphasen entsprechend) in Pulks zweispurig von der Hans-Böckler-Allee her. Fuhr gerade eine solche Autoschlange vorbei, mußte man auf dem Rad halt warten, aber sobald sie zu Ende war, konnte man erstmal bis zur Mitte vorziehen (so keine Straßenbahn kam, aber die kommt dort selten). Der Autoverkehr von der Stadthalle herunter ist normalerweise deutlich schwächer, was bedeutet, daß man nur seltenst auf der Mittelinsel anhalten mußte. In aller Regel konnte ich früher nach einem schnellen Blick Richtung Hans-Böckler-Allee ungehindert durchfahren.


    In der Gegenrichtung, aus der Kleefelder Straße kommend, ist die Clausewitzstraße Richtung Stadthalle gut einsichtig, also konnte man auch in dieser Richtung meistens ohne anzuhalten bis zur Mitte vorziehen. Wenn in der Gegenrichtung gerade kein Autopulk kam, gings ohne Pause weiter.

    Früher war der Randstein einige entscheidende Meter weiter Richtung Bahn abgesenkt, so daß man als Radfahrer achsengerecht in den Stadtparkweg einfahren konnte. Das hat die Stadt (wie auch anderswo) baulich verschlechtert. Hier wurde in die Radfahrlinie der berüchtigte hannöversche rechte Winkel eingebaut (genauer gesagt sogar ein doppelter), der bei so gut wie keinem Radneuwegbau in Hannover fehlen darf. Als weitere Herausforderung hat man den Bettelampelmast genau in die Durchfahrt gesetzt, die dadurch zusätzlich künstlich verengt wurde. Unglaublich viel geholfen hätte es, wenn Hannover 96 auch nur einen einzigen Quadratmeter Grund abgegeben hätte. Man hätte so die Betonkantsteine genau an der neuen Engstelle entscheidende 70 Zentimeter zurücknehmen können. Man hat es aber nicht gemacht, das heißt jetzt: Man kann als Radfahrer daher die Fahrbahn nur langsam räumen, wenn man an der neu eingebauten Gefahrenstelle nicht stürzen will.

    Es wäre höchst sinnvoll gewesen, die Radfahrfurt schräg über die Clausewitzstraße (Ostseite) zu führen, damit man als Radfahrer achsgerecht in den Stadtparkweg kommt. Keine Ahnung, warum man das so nicht gemacht hat, vermutlich gibt es eine (mir unbekannte) Regulation, die besagt, daß Radfahrfurten auf dem kürzesten Weg über die Fahrbahn geführt werden müssen. Eben das führt aber zum berüchtigten hannöverschen rechten Winkel in der Radfahrlinie. Wenn man es hochbürokratisch sieht, kann man diese Strecke als Radfahrer in der Ostrichtung überhaupt ncht vorschriftsgemäß fahren, und zwar deswegen nicht, weil man durch die Verziehung der Fahrlinie den Radweg auf der Ostseite der Clausewitzstraße wenige Meter linksläufig fahren muß. Das bedarf an sich der expliziten Freigabe. Nicht, daß mich das groß kümmerte, aber eine Stadtverwaltung, die aus übertriebenen Vorschriftengläubigkeit solchen Mist baut, müßte das beachten. Also her mit einem Verkehrszeichen 237 und Erklärtafel "Frei bis Stadtparkweg" (2 Meter weiter)! Ich sauge mir diese Spinnerei übrigens nicht aus den Fingern. An der Kreuzung Stadtparkweg/Scheidestraße hat die werte Stadtverwaltung ein vergleichbar untaugliches Bettelampelmonstrum hingepflanzt. Im zuständigen Bezirksrat ist explizit ein Antrag gelaufen, den linksläufigen Radweg, den ein braver Radfahrer dort für den weiteren Weg hin zur Senator-Bauer-Straße braucht, auf diese Weise amtlich freizugeben. Was aus dem Antrag geworden ist, weiß ich nicht, das Schild steht dort jedenfalls bis heute nicht.

    Die Bettelampelanlage Stadtparkweg/Clausewitzstraße war dem Bezirksrat Mitte ein Herzensanliegen, er hat jahrelang darauf hingearbeitet. Sie ist mit all ihren Planungsfehlern ein Musterbeispiel für "gut gedacht, aber schlecht gemacht" und für "Radverkehrsförderung auf hannöversche Art". Man hat dort viel Steuergeld versenkt und damit sowohl für den Autoverkehr (kann mir egal sein) als auch den Radverkehr den Verkehrsfluß erheblich verschlechtert.

    Früher wurde der Autoverkehr in beide Richtungen zweispurig geführt (wodurch beispielsweise der genannte Pulk schnell abfließen konnte), jetzt hat man die Spuren getrennt, wobei nun eine verbliebene Spur mindestens 90% des Autoverkehrs tragen muß, weil eine komplette Spur (mit zugehöriger Ampel!) für den wirklich spärlichen Linksabbiegerverkehr reserviert ist. Früher haben gelegentliche Linksabbieger in die Kleefelder Straße nicht gestört, denn sie konnten auf die Straßenbahngleise einbiegen und dort den Gegenverkehr abwarten, wodurch die eigentliche Fahrspur für die Hinterleute wieder frei war.

    Ich glaube nicht, daß der Verkehr auf der Clausewitzstraße zugenommen hat (Zahl der Autos). Wenn nun aber nur noch eine Fahrspur zur Verfügung steht, ist es ja klar, daß gleich viele Autos eine doppelt so lange Kolonne bilden.

    Im Stadtparkweg und in der Kleefelder Straße sind Induktionsschleifen eingelassen, die die Bettelampel umschalten sollen. Regelmäßig sind diese Anlagen in Hannover für eine Radfahrgeschwindigkeit von 12 km/h ausgelegt (ein Tempo, das jeder Alltagsradfahrer locker überschreitet, in abschüssigen Strecken wie hier allemal). Ich erlebe bei meinem Fahrten dort und anderswo, daß die Ampel erst dann umschaltet und den Autoverkehr aufhält, wenn ich längst über die Kreuzung drüber bin.

    Die Bettelampel tut Dienst bis spät in die Nacht. Ich komme auf meinen Heimwegen dort oft am späteren Abend dort vorbei. Ab etwa 22 Uhr ist der Verkehr in alle Richtungen dort so sporadisch*, daß eine Ampel diesen spärlichen Verkehr einfach nur behindert, aber keinen Nutzen bezüglich der Verkehrsregelung mehr bringt. Man hat das häufig: Ampeln sind nur bei starkem Verkehr erforderlich, bei schwachem Verkehr stören sie den Verkehrsfluß.

    *mit der Ausnahme einer Veranstaltung in der Stadthalle, nach deren Ende um 22.30 Uhr die abfließenden Autos in der Südrichtung Stoßstange an Stoßstange stehen.

    Für regelmäßige Konflikte unter den Radfahrern sorgt das Fehlen einer Aufstellfläche an der Ostseite (die es an dieser Stelle auch niemals geben wird, weil schlicht der Platz dafür fehlt). Gewohnheitsmäßig breitet sich der Wartepulk über den ganzen Querschnitt des Stadtparkwegs aus, so daß man in der Ostrichtung fahrend nun nicht nur die neue Schikane und Engstelle hat, sondern sich auch noch durch die Wartenden durchfädeln muß.
    Und wohlgemerkt: Pulks wartender Radfahrer bilden sich erst jetzt mit der Bettelampel. Früher war der Verkehrsfluß in alle Richtungen besser, da gab es diese Wartepulks nicht, nicht bei den Radfahrern, nicht bei den Autofahrern.

    Ich bin gespannt, was aus dieser Engstelle wird, wenn der Radverkehr auf diesem "Radschnellweg Hannover-Lehrte" steigen sollte. Nach den üblichen Vorstellungen der Straßenbauverwaltung kann man die Engstelle ja jetzt nicht ändern, zumal man sie erst vor wenigen Jahren für viel Steuergeld neu eingebaut hat.

    Immer wenn es heißt, die Stadt Hannover wolle den Radverkehr fördern, frage ich mich mit bangem Herzen, welche Behinderung für die Radfahrer sie sich für viel Steuergeld wohl diesmal wieder ausgedacht haben mag. Mit so einfachen (aber sinnvollen und wirksamen) Maßnahmen wie etwa der Beseitigung von Wurzelaufbrüchen auf Radwegen gibt sich die Stadt Hannover ja nicht ab.


    [Meine Nachricht sei zu lang. Na denn halt kein Zitat und das Posting in zwei Teilen. Sorry Ullie]

    Letzte Woche stand im Rahmen einer Artikelserie über "Sicherheit" auch ein Beitrag über das "richtige Radfahren" im Lokalblättchen (mit den sattsam bekannten "Ratschlägen", die hier sicher jeder kennt). Im Zuge dessen hat der Vorsitzende des lokalen ADFC treuherzig behauptet: "Radfahrende sind heute gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende." Das ist natürlich allenfalls seine Wunschvorstellung. Radfahrer sind Untermenschen auf zwei Rädern, mit denen de facto die Herrenmenschen in ihren Blechkisten ungestraft nach ihrem Belieben umspringen dürfen. Das ist der Stand der Dinge. Ich finde das - wohlgemerkt - nicht besonders toll und hätte das gern anders, aber ich habe Augen genug im Kopf, diese Realität zu erkennen.

    Allgemein haben wir im Land zuviele Verkehrsschilder. Sie entspringen der deutschen Mentalität, alles und jedes bis ins Allerkleinste regeln zu wollen. Mir sind Verkehrsschilder weitgehend egal. Sie haben für mich weitgehend keine Bedeutung, insbesondere gewähren sie mir keinen Schutz. Ich kann beispielsweise als Radfahrer niemals Vorfahrt haben. Wenn Autoquerverkehr kommt, bestimmt er unabhängig von der Beschilderung, ob ich weiterfahren darf oder nicht. Läßt er mich passieren, signalisiert er beispielsweise, daß er langsamer wird oder gar hält, dann kann ich fahren. Wenn das nicht der Fall ist, bleibe ich besser zurück, egal wie die formale Rechtslage ist.

    Wer als Radfahrer an eine Fahrradfurt kommt, fährt sinnvollerweise langsam und bremsbereit. Das gilt auch an dieser Furt, bei der das Stopschild für den Autoquerverkehr vom Radweg her weithin sichtbar ist. Daß ein Radfahrer, der das erste Mal an der Stelle vorbeikommt, nicht erkennt, daß er rechtlich dort Vorfahrt hat, halte ich für völlig unbedeutend. Spätestens beim zweiten Mal weiß er es -- aber es hilft ihm ja nichts, wenn ein Autofahrer über die Stopstelle brettert, wie es sehr selten passiert, aber eben doch vorkommt.

    Das Geld für das Setzen dieser in meinen Augen für Radfahrer schädlichen Verkehrszeichen 301 hätte man besser gespart und als Anzahlung für eine Aufplasterung verwendet - die besser wirkt als das tollste Verkehrsschild.

    Für die von Dir genannte andere Stelle in Linden gilt das gleiche. Auch hier suggerieren diese Verkehrszeichen eine "Sicherheit", die de facto nicht besteht.

    Ja diese Beschilderung fehlte tatsächlich! Vielen Dank noch mal für deinen damaligen Hinweis, den ich über das Anregungen- und Beschwerdeformular auf Hannover.de an die Stadtverwaltung weiterleitete. Die hat inzwischen die fehlenden Schilder "Einmalige Vorfahrt" an dem Radweg, der am Bahndamm langführt, installiert.

    Ich komme an dieser Stelle etwa fünfmal in der Woche vorbei. Neulich ist mir genau dieses Schild (Einmalige Vorfahrt) aufgefallen, ich habe es fotografiert als Beispiel für "Wie man Radfahrern Fallen stellt". Als Alltagsradfahrer weiß ich, daß ich mit meinem Drahtesel bauartbedingt niemals gegen die eingebaute Vorfahrt des Kraftverkehrs anstinken kann. Nicht gern, aber ungern halte ich mich im Interesse meiner Gesundheit daran. Ich finde diese Schilder (je eins auf jeder Seite, gestern extra nachgeschaut) kontraproduktiv und hätte es besser gefunden, die Stadt hätte sie nicht aufgestellt. Es verblüfft mich, daß sie gerade auf Radfahrerinitiative gesetzt worden sind. Meiner Meinung nach suggeriert diese Schilder eine Sicherheit, die de facto nicht besteht. Wenn ich auf der Radfahrerfurt von einem Autofahrer übergemangelt werde, der die juristisch bereits völlig eindeutige Stopstelle überfährt, habe ich von meiner Vorfahrt nichts.

    Generell funktioniert für mich als Radfahrer diese Kreuzung erstaunlich gut, die meisten Autofahrer halten dort und nähern sich auch langsam an die Furt an, so daß man in der Fahrt erkennen kann, daß sie anhalten werden. Weil aber ab und zu doch einer durchfährt (wenn einer das aber tut, dann gleich mit 60+, Straße ist T30), bremse ich dennoch regelmäßig und quere die Furt vorsichtig, auch wenn ich prinzipiell vorfahrtberechtigt bin. Ungehindert durchfahren sollte man als Radfahrer über überhaupt keine Kreuzung, auch bei grünem Licht an der Bettelampel nicht. In der Westrichtung (also der Richtung, die das Foto zeigt) sperrt der Bahndamm die Sicht nach Süden (und das ist baulich auch nicht zu ändern). Auch das ist eine Grund für langsame Fahrt. Zu wünschen wäre sicherlich eine Aufpflasterung, damit die prinzipiell vorfahrtberechtigte Radfurt für die Autofahrer jederzeit körperlich erfahrbar ist.

    Diese Kreuzung liegt im Verlauf eines geplanten Radschnellwegs. Etwas westlich davon (an der Kreuzung mit der Clausewitzstraße) und etwas östlich davon (an der Kreuzung mit der Scheidestraße) hat die Stadt uns Radfahrer mit Bettelampeln beglückt. Diese Kreuzungen funktionieren für mich als Radfahrer erheblich schlechter als die Fahrradfurt an der Kleestraße.

    Mir schiene es sehr viel wichtiger, über diese beiden (aus meiner Sicht ziemlich unmöglich gestalteten) Kreuzungen zu diskutieren.