Mit Witz Gefahren abwehren

  • "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!", so lautet eine noch nicht ganz so alte Spruchweisheit der Generation, die von der neuen Rechten als das „versiffte links-rot-grüne 68er Deutschland“ verunglimpft wird ( Quelle: ©2017 )
    Aber wie kann das gehen, das sich wehren als Radfahrer gegen ... Na, zum Beispiel gegen Fahrzeuge, die bis zu zweieinhalb Tonnen wiegen (Beispiel: Mercedes-Benz GL-Klasse 2455kg bis 2580kg, ) und von ihren Fahrern in der Regel völlig überflüssigerweise benutzt werden. Die AfD hat zu spritfressenden Autos, die die Umwelt verpesten, eine klare Haltung:
    "Eine ideologisch geleitete Verkehrspolitik, die bestimmte Verkehrsmittel bevorzugt oder diskriminiert, z.B. Benachteiligung von Dieselfahrzeugen, lehnt die AfD ab.
    Deshalb wenden wir uns auch gegen ein flächendeckendes Tempolimit und erfolglose Umweltzonen. Umweltzonen haben nachweislich nicht zur Reduzierung der Feinstaubemission beigetragen. Sie sind daher abzuschaffen."
    Quelle: Position der AfD zur Verkehrspolitik,
    Leider ist diese Haltung nicht nur in AfD-Kreisen verbreitet. Und leider ist Leuten, die so drauf sind, sinnvoll nur noch mit einem Witz zu begegnen. Deshalb haben die jungen Schweizer Grünen schon vor zehn Jahren eine Kampagne gegen SUV's gestartet: "Auf ihren Stickern finden sich ein rot durchgestrichener Geländewagen und Sprüche wie "Nieder mit dem Klima, Tropen für die Schweiz", "Ich saufe für drei" oder "Gib Kindern keine Chance". Mittlerweile sind über 200.000 Stück abgegeben worden, die von Sympathisanten fleißig an das Heck ihrer Hassobjekte geklebt werden." Quelle: Spiegel online vom 25.7.2007,
    Das Thema ist in der Schweiz weiter aktuell. Über den Verlauf der damals gestarteten Kampagne informiert dieses Interview vom Juli 2017 aus dem Tagesanzeiger aus der Schweiz:
    "«Auf der Strasse findet eine kriegsähnliche Aufrüstung statt»

    Der grüne Nationalrat und mögliche Zürcher Stadtratskandidat Bastien Girod will grossen und lauten Autos in den Städten an den Kragen."
    Quelle:

    Es ist freilich nicht einfach zu beurteilen, wie effektiv es ist, Autofahrer auf witzige Art und Weise an den Pranger zu stellen. Und schnell kommen die Bedenken, ob es klug ist, einen Konflikt anzuheizen oder ob es nicht klüger ist, nüchtern und sachlich zu bleiben weil so vielleicht mehr erreicht werden kann. Ich kann mit vorstellen, dass es klug ist, auf mehreren "Klaviaturen" zu spielen, um politisch etwas in Bewegung zu setzen.
    Deshalb eröffne ich dieses Thema, "Mit Witz Gefahren abwehren" und bin mal neugierig, was so kommt.
    Das SUV's tatsächlich eine erhöhte Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen, mal abgesehen von der üblen psychologischen Wirkung, ist übrigens erwiesen. So berichtete u. a. Die Süddeutsche vom 18.9.2017, dass SUV's nicht nur für Fußgänger und Radfahrer eine erhöhte Gefahr darstellen, sondern auch für Fahrer und Insassen von kleineren Autos:
    Wie gefährlich sind SUVs als Unfallgegner?
    Einer der SUV-kritischen Sprüche der Schweizer Grünen ging so:
    "Wenn ich einmal groß bin, werde ich ein Traktor."
    Ich habe dazu mit dem Bildbearbeitungsprogramm mal ein Bild hergestellt. Die Original-Aufkleber der Schweizer jungen Grünen habe ich leider nicht gefunden. Aber der müsste es auch tun:



    Aber vielleicht gibt es ja auch Witze über Autofahrer, die auf witzige Weise ganz grundsätzlich auf die Gefahren des Autofahrens aufmerksam machen und den MIV als Verkehrssystem in Frage stellen. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt die gängigen "Manta-Witze".


    Wie wär's zum Beipiel mit dem:
    - Kennste den schon?
    - Erzähl!
    - Treffen sich zwei Autofahrer.
    - Und wo ist da der Witz?
    - Beide tot.

  • So berichtete u. a. Die Süddeutsche vom 18.9.2017, dass SUV's nicht nur für Fußgänger und Radfahrer eine erhöhte Gefahr darstellen, sondern auch für Fahrer und Insassen von kleineren Autos:

    Interessante Auslegung des Inhalts des Artikels. Der Inhalt knapp zusammen gefasst:

    • SUVs sind für Insassen kleinerer Autos gefährlicher.
    • Bei Fußgängern ist das Ergebnis "nicht ganz so eindeutig".
    • Radfahrer werden gar nicht erwähnt.

    Das Thema "Fußgänger" ist nicht ganz so einfach:
    Hier haben SUVs eine Entwicklung durchgemacht. Noch vor ein paar Jahren war das ein Desaster. Inzwischen gibt es wohl andere Vorschriften, so dass aktuelle SUVs im Mittel beim Fußgängerschutz eventuell sogar besser abschneiden als andere Autos (ADAC). Finde ich nicht gerade intuitiv. Hängt wohl damit zusammen, dass SUVs so hoch sind, dass ein Fußgänger auf der recht weichen Motorhaube einschlägt und den harten Scheibenrahmen nicht erreicht. Keine Ahnung ob das stimmt oder ob die Lobby zugeschlagen hat.

  • Das Thema "Fußgänger" ist nicht ganz so einfach:Hier haben SUVs eine Entwicklung durchgemacht. Noch vor ein paar Jahren war das ein Desaster. Inzwischen gibt es wohl andere Vorschriften, so dass aktuelle SUVs im Mittel beim Fußgängerschutz eventuell sogar besser abschneiden als andere Autos (ADAC). Finde ich nicht gerade intuitiv. Hängt wohl damit zusammen, dass SUVs so hoch sind, dass ein Fußgänger auf der recht weichen Motorhaube einschlägt und den harten Scheibenrahmen nicht erreicht. Keine Ahnung ob das stimmt oder ob die Lobby zugeschlagen hat.


    Alleine schon die Höhe der SUV ist gefährlich, zumindest für kleine Fussgänger. Was da als tolle Übersicht verkauft wird verschweigt dass man kleine Fussgänger viel schneller übersehen kann.

    Dazu kommt dass diese Fahrzeuge die Sicht viel mehr versperren als normale PKW. Sind SUV am Rand geparkt ist es zu Fuss viel schwerer die Strassenseite zu wechseln, weil man über die Dinger nicht drüber sehen kann.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Warum sind Dickschiffkapitäne neuerdings verpflichtet, neben Verbandskasten und Warndreieck außerdem eine Stehleiter mit sich zu führen? - Die Sitzposition wird halt auch immer höher!


    Siehe auch dieses Bild:

    Und dazu der Artikel aus der Schweizer online-Zeitung "Blick":

    Ist das jetzt ein Zufall, dass man so ein Bild in einer Schweizer online-Zeitung findet? Ich habe nicht gezielt nach Schweizer Treffern gesucht.

  • Und noch ein SUV-Spruch in Aufkleber-Manier:

    Epaminaidos: Hier ein Link zu einem aktuellen Bericht über die Gefährlichkeit von SUV's für Radfahrer, darin heißt es unter anderem:

    "Allein durch die zunehmende Breite der SUVs wird den Fahrradfahrern der nötige Sicherheitsabstand genommen. Fahrten auf markierten Radwegen, die nicht baulich getrennt von der Fahrbahn sind, werden so schnell zu einem
    lebensgefährlichen Vergnügen.
    Die fehlende oder verkürzte Motorhaube ist ein Problem für Radler.
    Zudem stellt die hoch liegende Front und oft enorm verkürzte Motorhaube der Vans und Großlimousinen ein weiteres Risiko für die Zweiradfahrer dar. Denn bei einem frontalen Zusammenstoß können Radfahrer nicht mehr über die Motorhaube abrollen, sie werden voll erwischt, krachen gegen das Auto wie gegen eine Mauer."


    Sehr detailliert ist der Bericht zugegebener Maßen nicht an jeder Stelle. Er soll wohl besonders reißerisch wirken.
    Und die Schlussbetrachtung, ist meines Erachtens für die Tonne: "Generell würde den Deutschen etwas mehr Gelassenheit im Verkehr gut tun."
    Zugegeben, so viel Auslandserfahrung habe ich nicht in Sachen Verkehr. Aber wenn ich mal im Ausland unterwegs war, hatte ich bislang noch nicht den Eindruck, dass dort die Verkehrsteilnehmer alle ganz gelassen seien. Für mich ist diese in dem Artikel gemachte Behauptung ein Ablenkungsmanöver, so habe ich es auch schon öfter in Diskussionen gehört. Häufig dann, wenn es darum geht konkrete Maßnahmen anzusprechen, kommt der Spruch, "wir Deutsche seien ja auch ein bisschen zu sehr rechthaberich im Verkehr u. ä."

    Und was soll mir etwas mehr Gelassenheit wohl bringen im Kontakt mit einem SUV?

    Sei's drum. Noch ein Witz:

    Sagt ein SUV Fahrer zu einem Manta Fahrer: "Du ich hab eine Idee, wie wir einen Parkplatz einsparen können."

    Nein, das war jetzt noch nicht der Witz, obwohl natürlich extrem unwahrscheinlich, dass sich ein SUV-Fahrer mit einem Manta-Fahrer unterhält. Zumal Manta-Fahrer, glaub ich, endgültig ausgestorben? Und dann auch noch darüber, wie Parkfläche effektiver genutzt werden könnte. Und außerdem hab' ich ja weiter oben geschrieben, dass jetzt bloß keine Manta-Witze...
    So geht der Witz weiter:

    "Wie denn?", will der Manta-Fahrer wissen.

    "Na du kannst deinen Manta noch ein paar Zentimeter tieferlegen, und ich lasse mein SUV noch ein paar Zentimeter höher legen, dann können wir übereinander parken!"

  • "Allein durch die zunehmende Breite der SUVs wird den Fahrradfahrern der nötige Sicherheitsabstand genommen. Fahrten auf markierten Radwegen, die nicht baulich getrennt von der Fahrbahn sind, werden so schnell zu einem
    lebensgefährlichen Vergnügen.

    Was für ein Bullshit. In mehrfacher Hinsicht. Erstens nimmt eine wachsende Fahrzeugbreite keine Sicherheitsabstände. Wer nicht weiß, wo seine Kiste rechts aufhört, hat nicht nur ein Problem mit überholten Radfahrern, sondern kauft dreimal im Monat rechte Rückspiegel, und zwar im Zehnerpack.

    Zweitens ist das Wort "lebensgefährlich" fürs Überholen alles andere als zutreffend, wenn man mal davon ausgeht, dass "Lebensgefahr" was anderes ist als ein mulmiges Gefühl aufgrund von aus dem Ruder laufendem Kopfkino, sondern stattdessen eine rationale, quantitative Größe ist, die sich in "Todesfälle pro [Vorgang/Stunde Tätigkeit/km Straße/km Fahrstrecke/Fahrt/Lebensjahr/Mio Einwohner/whatever...]" vergleichend mit anderen Risiken bemessen lässt.

    Will sagen: Überholunfälle sind sehr seltene Ereignisse (tödliche zumal!), und die vermeintlich bösen SUV stechen dabei im Verhältnis zu ihrem Verkehrsanteil keineswegs als Problem ins Auge.

    Edit: Anmerkung noch zur laut RTL-Beitrag angestiegenen Zahl der radelnden Verkehrsopfer: abgesehen davon, dass die anschließend dazu angestellten Überlegungen zur Ursache ohne Kenntnis der Entwicklung der Verkehrsleistung absolute Kaffeesatzleserei ist, gilt, dass die Rate der tödlichen Fahrradunfälle mittlerweile gottlob so stark gesunken ist, dass über kurze Zeiträume betrachtet bereits wenige Einzelfälle große Ausschläge in der Statistik ausmachen können. Über das ganze Jahr gerechnet wird die Opferzahl 2017 im Vergleich zu 2016 aber niedriger ausfallen. Insbesondere der Anteil der durch Zusammenstöße mit PKW ums Leben gekommenen Radler wird deutlich niedriger sein als im vergangangenen Jahr.

  • Was für ein Bullshit. In mehrfacher Hinsicht. Erstens nimmt eine wachsende Fahrzeugbreite keine Sicherheitsabstände. Wer nicht weiß, wo seine Kiste rechts aufhört, hat nicht nur ein Problem mit überholten Radfahrern, sondern kauft dreimal im Monat rechte Rückspiegel, und zwar im Zehnerpack.
    Zweitens ist das Wort "lebensgefährlich" fürs Überholen alles andere als zutreffend, wenn man mal davon ausgeht, dass "Lebensgefahr" was anderes ist als ein mulmiges Gefühl aufgrund von aus dem Ruder laufendem Kopfkino, sondern stattdessen eine rationale, quantitative Größe ist, die sich in "Todesfälle pro [Vorgang/Stunde Tätigkeit/km Straße/km Fahrstrecke/Fahrt/Lebensjahr/Mio Einwohner/whatever...]" vergleichend mit anderen Risiken bemessen lässt.

    Will sagen: Überholunfälle sind sehr seltene Ereignisse (tödliche zumal!), und die vermeintlich bösen SUV stechen dabei im Verhältnis zu ihrem Verkehrsanteil keineswegs als Problem ins Auge.

    Edit: Anmerkung noch zur laut RTL-Beitrag angestiegenen Zahl der radelnden Verkehrsopfer: abgesehen davon, dass die anschließend dazu angestellten Überlegungen zur Ursache ohne Kenntnis der Entwicklung der Verkehrsleistung absolute Kaffeesatzleserei ist, gilt, dass die Rate der tödlichen Fahrradunfälle mittlerweile gottlob so stark gesunken ist, dass über kurze Zeiträume betrachtet bereits wenige Einzelfälle große Ausschläge in der Statistik ausmachen können. Über das ganze Jahr gerechnet wird die Opferzahl 2017 im Vergleich zu 2016 aber niedriger ausfallen. Insbesondere der Anteil der durch Zusammenstöße mit PKW ums Leben gekommenen Radler wird deutlich niedriger sein als im vergangangenen Jahr.

    Was die abgefahrenen Außenspiegel angeht, irgenwie müssen diese (siehe weiter unten) ja von irgendwem abgefahren worden sein: Siehe Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 25.11.2016:
    "Sind die Straßen zu schmal oder Autos zu breit?

    An der Marienstraße und anderswo werden reihenweise Außenspiegel abgefahren. Daran sind nicht unbedingt Verkehrsrüpel Schuld, denn Autos sind in den vergangenen 40 Jahren deutlich breiter geworden – Straßen und Parkplätze sind nicht gleichermaßen gewachsen. Die Polizei infomiert Autofahrer nun mit Zetteln."
    Ließe sich auch zu einem Witz verarbeiten:
    - Woran merkst du, dass du ein SUV fährst?

    - Am deutlich höheren Treibstoff- ... (Kunstpause) ... und Außenspiegel-Verbrauch!

    Es ist vermutlich schwer ganz klar statistische Unfallhäufigkeiten als Beweis für die Gefährlichkeit von SUV's anzuführen. Letztlich bleibt immer eine Rest-Ungenauigkeit. Zum Beispiel halte ich es für durchaus möglich, dass SUV's genau den Zweck erfüllen, der für viele Fahrer von SUV's der Grund ist, ein solches Fahrzeug zu kaufen und zu fahren. So ein Gefährt ist durchaus dazu geiegnet, Angst und Schrecken zu verbreiten. Das von dir als "aus dem Ruder laufendes Kopfkino" beschriebene Phänomen, ist ja eine Realität. Und wenn das dazu führt, dass Radfahrer sich defensiver gegenüber SUV's verhalten als gegenüber herkömmlichen PKW's, dann beeinflusst das womöglich die Unfallzahlenstatistik, so dass SUV's objektiv betrachtet vielleicht sogar noch gefährlicher sind, als es die Unfallzahlenstatistik hergibt. SUV-Optik ist dazu geeignet, Angst und Schrecken zu verbreiten. Siehe hier:

    Polizeieinsatzfahrzeug zum Demo-Abräumen in SUV-Optik:


    Du vermutest, die wachsende Fahrzeugbreite nimmt keine Sicherheitsabstände. Mag sein, wenn die wachsende Fahrzeugbreite dazu führte, dass deutlich langsamer gefahren wird, oder auf das Überholen eines Radfahrers deutlich häufiger verzichtet wird, weil aufgrund der größeren Fahrzeugbreite ein gefahrloses Überholen seltener möglich ist, als mit einem schmaleren Fahrzeug.
    Andernfalls jedoch reduzieren sich sehr wohl die Sicherheitsabstände, wenn nämlich das Tempo nicht deutlich heruntergesetzt wird und aufs Überholen nicht häufiger verzichtet wird.
    Vermutlich gibt es auch einen Ping-Pong Effekt. Die Autos werden breiter gebaut. Folge: Die Fahrbahnen werden verbreitert, damit die Sicherheitsabstände im Begegnungsverkehr und im Überholverkehr nicht zu klein werden. Breitere Straßen aber (ver-)führen zu schnellerem Fahren. (Siehe dazu auch noch mal auf den HAZ-Titel: "Sind die Straßen zu schmal ..." Und da gibt es nicht wenige "Wutbürger", die dieser im ersten Halbsatz enthaltenen These voll zustimmen und über die angebliche Benachteiligung des Autoverkehrs durch Politik und Verwaltung schimpfen.)

    Auch der Fakt vergrößertes Sichthindernis lässt sich nicht abstreiten. Besonders bei Hochbordradwegen jenseits der Parkreihen in Verbindung mit Abbiegeunfällen vergrößert ein solches Sichthindernis (SUV) die Unfallgefahr für RadfahrerInnen. Freilich könnte daraus der umgekehrte Effekt entstehen, dass mehr Radfahrwege anstatt als Hochbordradwege hinter parkenden Autos als Radfahrwege auf den Fahrbahnen angelegt werden. Was dann die Unfallgefahr wieder senkt.

  • Hier die offizielle Bestätigung des Statistischen Bundesamtes für den aufgrund der privaten Sammlung vorhergesagten Trend für den Zeitraum bis Ende September (Tabelle 2.1, Seite 25).

    Aus der Statistik geht allerdings nicht hervor, ob die Unfallgefahr von SUV überdurchschnittlich hoch ist. Allerdings muss ich dir recht geben, dass es besser ist, nicht zu sehr auf Unfallgefahren hinzuweisen, weil das die Gefahr beinhaltet, dass es Menschen vom Radfahren abhält. Möglicherweise tragen SUV ja auf eine indirekte Art dazu bei, dass die Unfallgefahr sinkt.

    So kann ein SUV, weil es größer ist, besser gesehen werden. Es wird nicht so leicht übersehen.

    Und weil die am Straßenrand parkenden breiteren SUVs die Fahrbahn verschmälern, kann das zu einer Reduktion der Geschwindigkeiten beitragen, weil auf schmaleren Fahrbahnen weniger schnell gefahren wird. Allerdings hielte ich es für sinnvoller, die Fahrbahnen schmaler zu bauen oder bei mehrspurigen Fahrbahnen durch das Verschmalern der Fahrspuren Verkehrsfläche für Rad- und Fußverkehr zu gewinnen.

    Und wenn sich die Autofahrer durch immer größere Autos gegenseitig den Platz wegnehmen, dann reduziert das die Verkehrsfläche für den Autoverkehr. Freilich nur dann, wenn auf einen Ausbau mit breiteren Fahrbahnen verzichtet wird.

  • Denk ich an Deutschland und Verkehr,

    dann stellt sich mir der Magen quer! *)


    *) Frei nach Heinrich Heine:

    "Denk ich an Deutschland in der Nacht,

    Dann bin ich um den Schlaf gebracht, ..."

  • IAA-Nachlese:

    "Das SUV hat vor allem zwei Funktionen: 1. Kurzstrecken fahren, etwa zur Kita oder zum Bäcker, und 2. als Beispiel für völlig verquere, umweltbelastende und nutzlos innerstädtischen Raum verschwendende Mobilität zu dienen.

    Warum also nicht den SUV-Gegnern mit deren eigenen Mitteln den Wind aus den Segeln nehmen, in die Offensive gehen und jedes SUV ab Werk mit einem Aufkleber versehen: "Stellt euch vor, jeder würde SO herumfahren wie ich! Das geht GAR NICHT! #Mobilitätswandel #velo #umsteigen" Dann ist Ruhe, und der SUV-Fahrer wird positiv als Mitstreiter für die gute Sache wahrgenommen. Check!"

    aus: Manager Magazin vom 16.9.2019 https://www.manager-magazin.de/finanzen/artik…-1286613-4.html

  • Ich bin über dieses schöne Beispiel gestolpert: SEAT definiert SUV jetzt als "SEAT Urban Vehicles" und hat den Slogan "Own the city" erfunden.

    https://www.youtube.com/watch?v=bVW2Dv_L7bk

    Ja, kann man machen. Als Volkswagenmarke einen Eigentumsanspruch auf die Stadt anmelden. Es ist aber eine komische Stadt. Außer dem SEAT und dem heldenhaften Feuerwehrauto sieht man keine Autos. Keine Momentaufnahme der Castellana zur Rush Hour, oder Sao Paulo, wenn denen eine Aufnahme der A100 oder der AVUS zu popelig ist ...

  • Ich bin über dieses schöne Beispiel gestolpert: SEAT definiert SUV jetzt als "SEAT Urban Vehicles" und hat den Slogan "Own the city" erfunden.

    https://www.youtube.com/watch?v=bVW2Dv_L7bk

    Ja, kann man machen. Als Volkswagenmarke einen Eigentumsanspruch auf die Stadt anmelden. Es ist aber eine komische Stadt. Außer dem SEAT und dem heldenhaften Feuerwehrauto sieht man keine Autos. Keine Momentaufnahme der Castellana zur Rush Hour, oder Sao Paulo, wenn denen eine Aufnahme der A100 oder der AVUS zu popelig ist ...

    Also - wenn ich jetzt Werber bei

    - Specialized

    - Simplon

    - Stevens

    - Scott

    - s'cool

    - Santa Cruz

    wäre, wüsste ich was zu tun ist ;)

  • Ich bin über dieses schöne Beispiel gestolpert: SEAT definiert SUV jetzt als "SEAT Urban Vehicles" und hat den Slogan "Own the city" erfunden.

    https://www.youtube.com/watch?v=bVW2Dv_L7bk

    Ja, kann man machen. Als Volkswagenmarke einen Eigentumsanspruch auf die Stadt anmelden. Es ist aber eine komische Stadt. Außer dem SEAT und dem heldenhaften Feuerwehrauto sieht man keine Autos. Keine Momentaufnahme der Castellana zur Rush Hour, oder Sao Paulo, wenn denen eine Aufnahme der A100 oder der AVUS zu popelig ist ...

    Einen Eigentumsanspruch auf die Stadt (nämlich die Stadt Frankfurt) hat ja auch der VDA (=Verband der Automobilindustrie) angemeldet. Die hatten Frankfurts Oberbürgermeister Feldmann ausgeladen, weil ihnen die Rede nicht ins Konzept passte. Das wollte Feldmann sagen: „Ich möchte ehrlich sein: Frankfurt braucht mehr Busse und Bahnen, aber nicht mehr SUVs.“ Der Oberbürgermeister wendet sich in seinem Redetext dagegen, „dass gefordert wird, Parkhäuser neu zu bauen, weil immer mehr Autos für die bestehenden Stellplätze zu groß geworden sind.“ Quelle: FR vom 13.9.2019 https://www.fr.de/wirtschaft/iaa…r-12993926.html

    Merkel und der hessische Ministerpräsident Bouffier dagegen haben brav nach der Pfeife der Automobilindustrie getanzt. <X

    Danke für den Link zu dem von dir entdeckten Youtube-Video, der freilich nur Reklame ist, aber trotzdem: Es sind ganz einfach fakenews, dass man sonst keine Autos sieht. Und in einer Zeit, in der so viele Menschen sich von fakenews beeindrucken lassen, ist es eben leider mehr als einfach nur "Reklame".

  • Am Diestag, 22. Okt. 19 konnte man in Hannover einen Blick in die Zukunft werfen. Die ungebremste Fortsetzung des SUV Trends wird in wenigen Jahren Dimensionen erreichen, die in Hannover schon diese Woche Dienstag beobachtet werden konnten, als die Landwirte mit ihren Traktoren in die Stadt fuhren. Rund 2000 Trekker sollen es gewesen sein. Hier zwei, die ich ein wenig bearbeitet habe, denn das was heute die Landwirte zum Beackern der Felder benutzen, ist für den Städter sehr bald ein "Muss", um "angemessen" am Straßenverkehr teilnehmen zu können:

        

    Hier zwei Bilder von der Lavesallee, wo ein großer Teil der Trekker während der Kundgebung am Maschsee parkt:

           

    Leider hatte ich den Eindruck, dass auch bei den Landwirten ungünstige Einflüsse des "Immer mehr PS-Trends" sich breit machen: