Eigentlich wollte ich ausnahmsweise mal ganz ruhig und chillimilli mit der Bimmelbahn nach Hause, aber ich stehe halt immer kurz vor der Detonation, wie man so schön sagt. @harald_legner postete auf Instagram ein Foto aus der Luruper Hauptstraße: Aus einem Hydranten mitten auf dem Radweg wurde ein Wasserschlauch lustig durch die Gegend verlegt. Sowas liebe ich ja, das hatte ich in Wedel während des Studiums schon oft genug gesehen, tatsächlich teilweise auch mit Personenschaden — immerhin war nicht ich derjenige, der gestürzt ist, wohl aber derjenige, der es dann absicherte und bei den zuständigen Behörden bemängelte.
Das sah in diesem Falle tatsächlich so aus:
Ich hab’s auch noch mal mit der Polizei, die nebenan vorbeibraust:
Ist natürlich superwitzig. Klar, das Sichtfahrgebot gilt auch für Radfahrer, trotzdem baut man nicht irgendwelche ungesicherten Hindernisse auf dem Radweg auf. Weil aber Versorgungsleitungen gerne unter den Radwegen verlegt werden, gucken die Wasseranschlüsse eben aus dem Radweg hinaus. Man stelle sich vor, so etwas gäbe es nebenan auf der Fahrbahn…
Ich folge dem Schlauch und landete auf einem Privatgrundstück, was den Eigentümer auf den Plan rief. Der Schlauch stamme vom Zirkus nebenan, gab jener zu Protokoll, und der Zirkus mache das jedes Mal so. Irgendjemand stülpe dann nach ein paar Tagen das nebenan befestigte Zirkusplakat über das Ding und dann wäre die Sache soweit geregelt. Man habe aber auch schon mal Speichenreflektoren und ähnliche Anbauteile gefunden, die auf eine Kollision hindeuten.
Super. Er mochte aber keine Warnweste rausrücken, um das Ding temporär abzusichern. Klar, nicht jeder hat Lust, Zeit und Geld zu investieren um auszubügeln, was andere verbockt haben.
Nun wäre das alles nur halb so witzig und noch nicht einmal einen eigenen Beitrag wert, wenn nicht ein Kennzeichen neben dem Ding gelegen hätte. Das hatte ich bei den vorigen Fotoaufnahmen weggelegt, aber ungefähr dort hatte ich es gefunden — war das heute Nachmittag auch schon dort, @harald_legner?
Hmm. BN PJ …. Hmm. Bonn… Bonn… Moment — mit BN PJ beginnen die Kennzeichen der elektrischen Street-Scooter der Post Hat da ernsthaft ein Street-Scooter ganz artig mitten auf dem Radweg geparkt, um den Verkehr nicht zu behindern, und dann seine Stoßstange an dem Hydranten eingebeult, obwohl… obwohl doch das Sichtfahrgebot gilt? Und hat dann den Heimweg ohne vorderes Kennzeichen angetreten? Sachen gibt’s.
Ich düste also rüber zum PK 25. Ich hatte mir meine Abendgestaltung zwar anders vorgestellt, aber was tut man nicht alles für die Fahrradstadt, nicht wahr? Das blöde bei solchen Besuchen bei der Polizei ist halt, dass man von vornherein weiß, dass sich die diensthabenden Beamten nur mäßig für den Hydranten auf dem Radweg interessieren werden. Ich legte mir gedanklich meinen Bingozettel zurecht und wettete, es liefe entweder auf „Radfahrer müssen auch Rücksicht nehmen“ oder „das Sichtfahrgebot gilt auch für Radfahrer“ hinaus.
Der Beamte interessierte sich leider tatsächlich mehr für das Kennzeichen als für den Hydranten. Für das Kennzeichen wird gleich ein Vorgang aufgemacht, bei dem ich als Zeuge geführt werde, okay, aber bezüglich des Hydranten auf dem Radweg werde er einen Funkstreifenwagen vorbeischicken. Er gab aber sinngemäß zu bedenken, dass es auch für Radfahrer kein Recht auf maximale Geschwindigkeit gäbe.
Im Bingo war ich nie gut.
Im Wetten war ich dafür umso besser: Was meint ihr, wie lange es dauern wird, bis diese Gefahrenstelle abgesichert wird? Der Zirkus ist noch bis Mitte Oktober dort:
Das hier ist noch mal die Gefahrenstelle aus der Gegenrichtung bei meinem zweiten Besuch, nachdem ich vom PK 21 zurück nach Hause rollte. Irgendjemand ist mittlerweile auf die Idee gekommen, den Schlauch wenigstens gerade zu verlegen:
Das nützt aber trotzdem nichts: Selbst wenn man sich langsam fahrend auf den Hydranten konzentriert, sobald da hinten aus der Ausfahrt jemand rausfahren will, verlagert sich die Konzentration ruckartig und schon schlingert man seitwärts über den Schlauch auf die Nase:
Nun gut: Mal sehen, wie lange es dauert, bis diese Gefahrenstelle gesichert wird.