Beiträge von Malte

    ich mein: du kennst dich, wir kennen dich, alle kennen dich.

    Und deshalb wissen auch alle, was jetzt wieder passiert ist: Der Koffer ist zu klein für mein Rad mit der Größe 63, obwohl laut der Maße alles passen sollte. Ich habe verschiedene Kombinationen der Aufnahmen für die Vorder- und Hinterradachse ausprobiert und wenn der Sattel noch reinpassen soll, funktioniert nur eine, bei der sich das große Kettenblatt schon in den etwas elastischen Boden des Koffers drückt. Auf den Boden stellen kann ich den Montageständer dann nicht mehr, weil Kettenblatt und Kette unten rausgucken.

    Weiter vorne schaut noch der Vorbau raus, den ich theoretisch auch abschrauben kann. Ich habe auch probiert, die Vorderradgabel einfach zu drehen, so dass der Vorbau zum Sattel zeigt, aber dann ist der Bremssattel der Scheibenbremse zu weit vorne und wieder passt alles nicht.

    Den Sattel rausziehen und separat transportieren geht auch nicht, weil da ja noch der Akku für die Schaltung drin hängt und ich Steckverbindung nicht gelöst bekomme.

    Für die Fahrt nach Göttingen und zurück am Wochenende habe ich mir jetzt noch mal neue Fahrradreservierungen geholt, aber nach Frankfurt und Köln will ich das Rad eigentlich im Koffer mitschleppen. Das ist mir irgendwann auch mal alles zu blöd.

    schau doch mal, ob man die Tasche mit Rad drinnen auch bedenkenlos hochkant stellen könnte :/ :S

    Das geht wohl schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Verstärkungsstreben, die diese Tasche aufspannen, für eine Dauerbelastung in dieser Richtung geeignet sind. Andererseits: Das Ding ist für Flugzeuge konzipiert, in denen es vermutlich noch deutlich ruppiger zugeht. Im ICE-T stelle ich das Ding einfach in diesen riesigen leeren Flur in Wagen 27 oder bei den Fahrrädern in Wagen 24 , im modernisierten ICE 1 ist in jedem Wagen hinter Platz 71 genügend Platz und im ICE 4 stelle ich das Ding entweder in Wagen 1 in den Fahrradwagen oder irgendwo in Wagen 9 im Mehrzweckbereich.

    Wobei ich momentan Züge in den absoluten Tagesrandlagen gewählt habe. Nach Frankfurt fahre ich mit dem ICE 571 um 4:51 Uhr, da bin ich ja mal gespannt, wer zum Beschweren vorbeikommen möchte.

    Es ist nun übrigens ein Bike Bag Pro geworden. Beim Zugpersonal bin ich damit sofort angeeckt, weil das Ding natürlich länger ist als zwei Sitzplätze in der Bahn, da muss ich noch mal schauen, wo das Ding in welcher Baureihe des Fernverkehrs nun am besten reinpasst.

    Am Sonnabend geht’s nach Göttingen, am Sonntag wieder zurück, am Mittwochmorgen nach Eschborn und am Donnerstagabend wieder zurück. Die Züge, die ich vor einigen Wochen als Ersatz für die stornierten Fahrradreservierungen am kommenden Sonnabend bekommen habe, tragen jetzt übrigens den Hinweis, dass in Göttingen keine Fahrräder ein- oder ausgeladen werden können — vermutlich ist der ICE 4 zu lang für den vorgesehenen Bahnsteig. Manchmal sind das schon Spaßmacher.

    Ich schwanke jetzt zwischen dem Road Bike Bag Pro und dem Bike Bag Pro von Evoc.

    Beim Road Bike Bag Pro ist der ganz offensichtliche Unterschied, dass das Ding einfach mal 50 cm breit ist, weil Lenker und Pedale montiert reinpassen. Das stelle ich mir in der Bahn aber schon schwierig vor. Ich bin mittlerweile in mich gegangen und kann mir auch vorstellen, den Lenker abzuschrauben und mir mit einer dünnen Markierung den richtigen Winkel zu merken. Dass das Ding 14 cm schmaler ist, das macht in der Bahn wohl schon was aus.

    Koffer haben das Problem, das die, wenn man das Rad aufgebaut hat, immer noch am Hals hat. eine dünnere Tasche bekommt man irgendwie noch unter.

    Das ist richtig. Ich seh’s so: Ich will erstmal mit der Bahn am Ziel ankommen und das wird erst einmal dadurch gewährleistet, dass ich mein Fahrrad in so einem Koffer flexibel transportieren kann.

    In der Regel habe ich ein Hotel in der Nähe vom Bahnhof, so dass ich nicht kilometerweit mit dem Koffer durch die Stadt juckeln muss. Ich vermute, das kriege ich dann schon irgendwie geregelt.

    Für das Brompton allerdings habe ich allerdings eines von https://www.b-w-international.com/de/ Sehr stabil, nimmt auch viel vom sonstigen Gepäck auf.

    Den hatte ich auch mal, habe ich aber mittlerweile schon wieder verkauft. Selbst im Zug nach London nehme ich das Brommie mittlerweile „nackt“ mit und in Ermangelung von Flugreisen brauche ich keinen großen Koffer.

    Tatsächlich habe ich geplant, die Bahnfahrten im nächsten Jahr mit einem vernünftigen Fahrradkoffer zu bestreiten. Nur: Falls ich mit diesem Fahrradkoffer dann auch überall anecke, sei es beim Einsteigen oder beim Bahnpersonal, reserviere ich mir lieber für die andere Seite des Zuges noch einen Fahrradstellplatz. Ich bin auch ganz schmerzbefreit, den im Zweifelsfall leer herumfahren zu lassen nach den ganzen Erfahrungen aus diesem Jahr.

    So!

    Nach einem aufregenden Bundestagswahlkampf und zwei Todesfällen in der näheren Verwandtschaft bin ich wieder da. Das musste leider auch die Bahn feststellen, die mir flugs für die Radrennen in Göttingen und Eschborn die Reservierungen storniert hat. Genauer gesagt: Aufgrund von Baumaßnahmen halten die ICEs nicht in Frankfurt Hbf, sondern in Frankfurt-West, bekommen darum eine neue Nummer und… alle Fahrradreservierungen sind fort.

    Mittlerweile habe ich rausbekommen, dass man so etwas per Mail gemeldet bekommt, wenn man nicht nur eine Fahrradreservierung, sondern auch die dazugehörige Personenfahrkarte hat. Das trifft auf mich bekanntlich nicht zu. Dass ich bei meinen Fahrten mit Fahrradmitnahme überdurchschnittlich häufig solche spaßigen Ersatzfahrten treffe, ist natürlich höchst albern.

    Nun ist mir mal wieder ganz kräftig der Kragen geplatzt und ich hätte nun gerne einen vernünftigen Fahrradkoffer.

    So.

    Ich habe das GLR 6.6 Disc in Größe 63. Meine große Schwierigkeit ist tatsächlich, dass ich nicht so eine richtige Vorstellung habe, wie das mit den Platzverhältnissen in der Bahn nachher in der Praxis aussieht. Und daran hängt wiederum die Entscheidung, ob ich Lust drauf habe, den Lenker zum Einpacken abzunehmen. Pedale und Räder bekomme ich ja problemlos an- und abgeschraubt, aber beim Lenker verlässt mich etwas der Mut.

    Am wichtigsten ist mir aber, dass das Rad vernünftig und heil ankommt. Es darf also gerne ein stabilerer Koffer sein, ich möchte also nicht einfach Räder und Rahmen in eine große IKEA-Tüte stecken.

    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Koffern in der Bahn?

    „Fahrradschwuchtel“

    Falls sich jemand wundert, warum ich mir mittlerweile den absurd teuren Luxus der ersten Klasse gönne: Weil’s die Fußballfans nicht tun.

    Der ICE 594 rollt gerade mit sehr vielen betrunken Rot-Weißen nach Köln, im Bordrestaurant sitzen die Leute auf und unter den Tischen, trinken ihr mitgebrachtes Bier und sind recht unangenehm. Ich gehe durchs Restaurant hindurch, will mir eigentlich nur den nächsten Kaffee bestellen, da fasst mir schon einer an den Hintern.

    Bestellen kann ich nicht, weil die Leute auch vor der Theke auf dem Boden sitzen. Für eine „Schwuchtel“ werde man nicht aufstehen, macht man mir direkt deutlich.

    Ja, ich trage keine Krawatte und mit Fahrradhose und blauer Sportjacke falle ich schon auf. Ist mir klar. Danke. Aber warum a) immer und b) von Fußballsfans diese homophoben Kommentare? Und Zusatzfrage c): Warum diese Homophobie, während man sich gleichzeitig im Alkoholrausch gegenseitig abschlabbert und filmt, was nun wirklich keinem heteronormativen Kriterium entspricht?

    Das Zugpersonal zu behelligen halte ich mittlerweile für eine verwegene Idee. Da musste ich in den vergangenen Jahren die Erfahrung machen, dass die beispielsweise lieber den Radfahrer aus dem Zug verweisen als Gepäckstücke oder Kinderwagen aus dem Fahrradabteil zu entfernen oder sich ohnehin aufs Schulterzucken beschränken (wobei das natürlich auch eine Gratwanderung ist: Im Nahverkehr haben Kinderwagen Vorrang vor Fahrrädern und ich sehe durchaus die Schwierigkeit, dass man im Fernverkehr schlecht eine Familie mit Kinderwagen aus dem Zug werfen kann. Das geht mit dem Radfahrer schon einfacher, denn den kann — Vorsicht, Opferrolle — eh keiner leiden).

    Und in den letzten fünf Jahren Fernverkehr habe ich es ja tatsächlich drei Mal (?) erlebt, das Zugpersonal zu suchen, weil ein renitenter Beförderungsfall meinen reservierten Sitzplatz nicht freigeben möchte, das Zugpersonal dann aber wieder schulterzuckend feststellt: Die Viertelstunde nach Abfahrt ist rum, der Anspruch auf den Sitzplatz ist verfallen, schöne Fahrt noch.

    (Edit: Ich muss an dieser Stelle allerdings erwähnen, dass nicht der Eindruck entstehen soll, das Zugpersonal wäre immer blöd. Ich habe auch viele tolle Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter kennenlernen dürfen und weiß so einigermaßen um den Stress, dem sie täglich ausgesetzt sind. Aber ich habe trotzdem den Eindruck: Wenn ich ganz hinten in Wagen 1 Probleme mit meinem Fahrradstellplatz habe oder wenn es wirklich um Konflikte mit anderen Fahrgästen geht, dann schrumpft die Menge der tollen Zugbegleiter etwas ein.)

    Klar, man kann auch Glück haben, aber wenn ich mit Fahrradkleidung und dem Faltrad in der Hand durch den überfüllten Zug humple und mein Kontrahent ein einfacher perfekt gekleideter Orchestermusiker mit Fliege ist, dann kann ich mir schon vorstellen, wie diese Debatte ablaufen wird. Das ist mir der Ärger mittlerweile einfach nicht mehr wert. Recht haben ist schön, Ruhe haben ist noch schöner.

    Ein Sitzplatz ist für sowas höchstens zulässig. wenn Karte und Reservierung auch für das Instrument bezahlt wird.

    Auch das funktioniert nicht. Ein Fahrgast darf nur einen Sitzplatz belegen und Gegenstände können weder Fahrkarten noch Reservierungen kaufen oder nutzen — abgesehen von Fahrrädern. Es gibt ja tatsächlich auch Fahrgäste, die sich einen zweiten Sitzplatz nebenan reservieren, um ihre Ruhe zu haben, aber die Beförderungsbedingungen haben dazu glücklicherweise eine gefestigte Meinung.

    Geht um den Transport der Tuba, allerdings im Flieger, aber vielleicht gehts ja auch im Boardrestaurant im ICE, die "Fanny" ist seine Tuba:

    Dazu habe ich auch eine Anekdote — es fahren nämlich relativ häufig große Musikinstrumente mit der Bahn und so ein Kontrabass oder eine Tuba, die braucht, wenn sie 1. Klasse reist, einen ganzen Sitzplatz. Die großzügig dimensionierten Gepäckregale, die man beispielsweise aus der 2. Klasse des ICE 4 kennt, gibt’s auf der anderen Seite des Bordrestaurants nämlich nicht. Und ich bin mir auch nicht sicher, welche Instrumente man vielleicht lieber nicht liegend transportieren möchte.

    Und so trug es sich zu, dass in einem recht vollbesetzten ICE ein Kontrabass auf meinem reservierten Sitzplatz thronte. Ich habe ja schon meine liebe Not, menschliche Fahrgäste von meinem reservierten Sitzplatz herunterzubitten, aber in diesem Fall machte der Besitzer recht deutlich, dass das Instrument dort verbleiben wird. „Dann setze ich mich auf Ihren Platz“, schlug ich vor, „und Sie stehen einfach den Rest der Fahrt neben Ihrem teuren Instrument?“

    Fand ich als Antwort eigentlich ganz schlagfertig, aber der Musiker machte deutlich, was er von mir hielt: Von einer „Fahrradschwuchtel“ werde er sich nichts sagen lassen.

    Insofern finde ich es ja recht angenehm, dass andere Musiker mit großen Instrumenten durchaus Humor haben.

    Da hast Du ja Erfahrung, wäre es für den Seelenfrieden nicht besser, und viel ökonomischer, erst kurz vorher versuchen zu buchen, um festzustellen, dass es nicht geht? So rennst Du mehrmals ins Reisezentrum, der Zeitaufwand ist viel, das Ergebnis ist überschaubar und das selbige.

    Tatsächlich habe ich geplant, die Bahnfahrten im nächsten Jahr mit einem vernünftigen Fahrradkoffer zu bestreiten. Nur: Falls ich mit diesem Fahrradkoffer dann auch überall anecke, sei es beim Einsteigen oder beim Bahnpersonal, reserviere ich mir lieber für die andere Seite des Zuges noch einen Fahrradstellplatz. Ich bin auch ganz schmerzbefreit, den im Zweifelsfall leer herumfahren zu lassen nach den ganzen Erfahrungen aus diesem Jahr.

    Falls jemand im neuen Jahr eine Reise mit dem Fahrrad unternehmen möchte: Nicht nur die Fahrkarten lassen sich bis Dezember 2025 buchen, sondern auch die Fahrradreservierungen und -tickets. Rund um die Termine meiner Radrennen ist schon einiges ausgebucht.

    Fehlt beides, ist es aus meiner Sicht eine Grauzone, weil man dem Weg nicht unbedingt ansieht, ob er für den Radverkehr vorgesehen ist, also ob es ein rechter Radweg ist, den man benutzen darf.

    Ich kann diese Argumentation nachvollziehen, halte sie aber nicht für sinnvoll, weil da jeder seine subjektive Sicht mit reinbringt. Für Kraftfahrer und die Polizei ist das dann in der Regel immer ein Radweg, für Familien mit Kindern auch, für „normale“ Radfahrer sowieso, und dann kommen wir als regelkundige Radfahrer dort an (oder sitzen gar auf dem Rennrad) und erkennen darin einen Gehweg.

    Beispiel: Bei einem gemeinsamen Geh- und Radweg neben einer Kreisstraße wird die Benutzungspflicht aufgehoben. VZ 240 wird ersatzlos entfernt. Es wird die Meinung vertreten, dass es keiner Radfreigabe bedarf, um diesen Weg weiter zu befahren, da dies außerorts generell erlaubt sei.

    Ne. Das ist meines Erachtens ein Märchen, das sich seit Ewigkeiten hartnäckig hält.

    Hier in der Gegend meiner Heimat wurden ja explizit die Zeichen 240 entfernt, damit der Radverkehr künftig auf der Fahrbahn und tatsächlich ausschließlich auf der Fahrbahn stattfände. Die Polizei versteht’s laut mehreren Anmerkungen drüben auf Facebook aber auch nicht und bittet aus Sicherheitsgründen auf den benachbarten Gehweg ( Torben?) und für den Kraftfahrer ist ja durch die Windschutzscheibe auch nicht ersichtlich, ob er angesichts eines Fahrbahnradlers huppflichtig ist — es ist ja nur der zugewachsene Gehweg zu erkennen und die Leute achten ja nicht drauf, ob am Anfang ein blaues Schild steht oder nicht.