Ich bin ja eigentlich kein Fan von solchen „Gaga“-Begrifflichkeiten, die mir viel zu sehr nach „BILD“ klingen, aber für diesen neuen Radweg an der Esplanade in Hamburg gibt es einfach keine anderen Begriffe:
Bei Hamburgize gibt’s auch einen Beitrag darüber:
Nun ist die Esplanade ein eher blöder Ort zum Radfahren, wenn man nicht gerade erfahrener Alltagsradler ist. Vom Hauptbahnhof herunter kommt man erreicht man die Esplanade und darf dann erstmal gucken, wie man sich in den fließenden Fahrbahnverkehr einordnet. Eine gewisse Zeit lang durfte man auch mit auf dem Gehweg radeln, dann ist das Zusatzschild aber über Nacht wieder verschwunden.
Wenn man sich für die Fahrbahnradelei entschied, musste man zwischen drei Fahrstreifen wählen: Links ging’s in die Innenstadt, in der Mitte geradeaus, rechts ging’s zum Dammtor-Bahnhof. Klar, man konnte auch einfach auf dem rechten Fahrsteifen bleiben und dann an der nächsten Kreuzung wieder auf den Radweg wechseln, aber so ganz regelkonform war das ja nicht. Alle drei Fahrstreifen waren recht ungemütlich, die Hupe gehörte zum Tagesgeschäft, erst recht wenn man auf die Idee kam, tatsächlich den mittleren oder gar linken Fahrstreifen zu befahren.
Und jetzt dieser Radweg. Total super. Als ich gestern dort rumgelaufen bin, habe ich gleich die erste Hupe als renitenter Radfahrer kassiert, weil ich den neuen RAAAADWEEEG nicht benutzt habe. Geil. Ich weiß gar nicht, was ich als erstes an diesem Ding bemängeln soll.
Dass er über Kopfsteinpflaster führt?
Dass er über Parkflächen führt, die noch als Parkflächen beschildert sind, so dass der Radweg nicht mehr befahrbar ist, sobald jemand dort parkt?
Dass er an einem Gehweg, der nicht beradelt werden darf, beginnt und anschließend auf einen Gehweg, der nicht beradelt werden darf, hinaufführt?
Oder, der Knüller: Dass man nicht in der Lage war, die Fahrradpiktogramme in der richtigen Richtung zu applizieren?
Ehrlich: Das alles kann doch eigentlich nicht so schwer sein. Aber mit diesem vollkommen wahnwitzigen Stück Radweg macht man das Befahren der Esplanade zu einem Höllenritt sondergleichen. Wer vorher seelenruhig auf dem Gehweg kurbelte, fährt jetzt in dieser Dooring-Heckklappen-Zone, wer vorher auf der Fahrbahn herumgesaust wird, muss nun mit Maßregelungen rechnen.
Da fällt mir wirklich nichts anderes mehr ein außer „Gaga-Radweg“.