Also ich habe mich über diese Sendung auch geärgert. Was sollte dieses Runtermachen der Critical Mass? Minutenlang wütende Autofahrer und "ach die armen Autofahrer" - es wurde kein einziges Mal darauf hingewiesen, dass die CM außerhalb der Rush Hour stattfindet und auf welcher Rechtsgrundlage sie basiert.
Dann wurden schlecht gemachte Radfahrstreifen vorgeführt.
Dann wurde veraltetes Filmmaterial zur Fahrradstraße Harvestehuder Weg recycelt. Den gezeigten Bauzustand gibt es dort nicht mehr, man hat nämlich die gemachten Fehler weitgehend beseitigt. Ein paar Radwegsliebhaber zu zeigen, die von dem ach so tollen Radweg durch den Grünstreifen schwärmen, ohne diesen Radweg zu zeigen, ist ausgesprochen unseriös.
Alleine schon das hier:
Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg in schmal, und daneben eine so gut wie leere Fahrbahn.
Natürlich wurde auch wieder die unglücklich agierende Behördenfrau vorgeführt - und die Radverkehrsbeauftragte Kirsten Pfaue war leider auch unterirdisch; das waren beides Auftritte, bei denen ich mir lebhaft vorstellen kann, warum Menschen zu den Wesen werden, die man auf Anhörungen oder öffentlichen Sitzungen erlebt und die Politiker nur niederbrüllen. Mit einer Haltung "Sie haben ein falsches Bewusstsein, Sie müssen das alles anders wahrnehmen, es ist in Wirklichkeit ganz anders" kann man nur scheitern. Die Szenen mit Kirsten Pfaue in der Grindelallee sind eigentlich ein grandioses Material für Extra3 oder die heute-Show. Da schwadroniert sie über "Es gibt bei Radstreifen keine Probleme mit parkenden Autos", während zehn Meter hinter ihr ein Pkw die Spur blockiert. Wenn der NDR gnadenlos gewesen wäre, hätte er ihr gesagt: "Drehen Sie sich mal um und überlegen Sie sich, ob Sie Ihre Ausführungen vielleicht korrigieren wollen!"
Montag, 24. April, 22.00 Uhr NDR fernsehen
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Im Beitrag zum RS 1 (so ab 29:55):
Zitatdie Strecke eignet sich ideal für schnelle Elektroräder
Das mag von der Gestaltung her stimmen, aber nicht von der rechtlichen Seite. Erlaubt sind dort offiziell nur langsame Elektroräder.
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Beide Begriffe sind weder offiziell noch justiziabel.
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Natürlich wurde auch wieder die unglücklich agierende Behördenfrau vorgeführt - und die Radverkehrsbeauftragte Kirsten Pfaue war leider auch unterirdisch; das waren beides Auftritte, bei denen ich mir lebhaft vorstellen kann, warum Menschen zu den Wesen werden, die man auf Anhörungen oder öffentlichen Sitzungen erlebt und die Politiker nur niederbrüllen. Mit einer Haltung "Sie haben ein falsches Bewusstsein, Sie müssen das alles anders wahrnehmen, es ist in Wirklichkeit ganz anders" kann man nur scheitern.
Wie sollte man denn auf diese Vorwürfe intelligenter reagieren?
Ich bin zwar kein Planer oder offiziell Beauftragter Fahrrad-Vertreter, aber ich erlebe es immer wieder, dass radfahrende Menschen zum Beispiel absolut nichts davon wissen wollen, dass ein breiter Radfahrstreifen auf der Straße Vorteile hat gegenüber einem Hochbordradweg hinter parkenden Autos. Und da kann der Radfahrstreifen noch so breit sein. Manche lassen sich selbst durch "Engelszungen" nicht von einer einmal eingenommenen starren Haltung abbringen.Jahrzehntelang wurde von den Verkehrsplanern die Bevölkerung und ihre politischen Vertreter damit geimpft, dass eine Trennung der Verkehrswege das A und O guter Verkehrsführung sei. Und jetzt soll plötzlich Radverkehr auf der Straße stattfinden. Und sofort wird gemault nach Strich und Faden.
Aber vielleicht hast du ja ein Patentrezept? Oder zumindest ein paar nützliche Tipps? Wie hätte denn zum Beispiel die in dem NDR-Beitrag dargestellte "unglücklich agierende Behördenfrau" geschickt reagieren sollen?
Mir ist diese Bürgerin sehr unangenehm aufgefallen, die in Minute 35:22 lospoltert und von einem ganz großen Nonsens der Behörde redet, die da einen "exklusiven Radweg" vernichtet. Die Behördenvertreterin (in Minute 35:30 ich vermute, die meinst du) antwortet sachlich und weist darauf hin, dass der alte Radweg abgängig war. Ich bin mir da auch nicht sicher, ob man es dem Filmenmachern zum Vorwurf machen kann, dass sie da die "Wutbürgerin" sich so großartig "auskotzen" lässt. Vielleicht ist es ja auch eine Frage des Betrachters. Wer sich von dem Gejammere dieser Frau über ihren "exklusiven Radweg im Grünstreifen" beeindrucken lässt, der ist m. E. nicht in der Lage eine Radwegeführung konsequent zu Ende zu denken. Da kann man natürlich entschuldigend einwerfen, das muss ja auch ein Bürger nicht können. Aber man muss auch als Behördenvertreter nicht über jedes Stöckchen springen, dass einer hinhält. Es gibt Situationen da kommen beide Verwaltung und Bürger nicht immer hundertprozentig zusammen.
Auch Kirsten Pfaue, ich kenne die nur aus dem Film, reagiert m. E. keineswegs so daneben, wie du das anscheinend wahrnimmst. Und für Menschen, die auf Sitzungen einfach nur jemanden niederbrüllen, die oder der ernsthaft versucht einen Weg aus dem Dilemma aufzuzeigen, dass Radverkehr häufig benachteiligt wird und wie der Radverkehr stattdessen gestärkt werden kann, habe ich wenig Verständnis.
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Das mit dem niederigeren Tempolimit hätte auch bei der Oldenburger Schutzstreifen-, bzw. Radspur auf der Straße-Sitúation angesprochen werden müssen.
Wenn man hätte etwas erwähnen müssen, dann das man problemlos alle Fahrbahnen benutzen kann, ich tue das jeden Tag. Ebenso wichtig wäre gewesen, ich kenne die Folgen, das Radwege jeder Art zum Krieg führen, weil Autofahrer sogar gewalttätig werden. Oldenburg war deshalb ziemlich unbefahrbar.
So oder so war offensichtlich der Auftrag, darzustellen, das es ohne Radwege nicht geht. Das ist gelungen.Also ich habe mich über diese Sendung auch geärgert. Was sollte dieses Runtermachen der Critical Mass?
Gegenfrage: Was soll die Critical Mass? Sie kommt schon richtig an: Als Demonstration FÜR Radwege kann sie auch AUF Radwegen stattfinden.
ZitatDann wurden schlecht gemachte Radfahrstreifen vorgeführt.
Ist doch logisch, schließlich wollen Radfahrer sowas.
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Mir ist diese Bürgerin sehr unangenehm aufgefallen, die in Minute 35:22 lospoltert und von einem ganz großen Nonsens der Behörde redet, die da einen "exklusiven Radweg" vernichtet. Die Behördenvertreterin (in Minute 35:30 ich vermute, die meinst du) antwortet sachlich und weist darauf hin, dass der alte Radweg abgängig war. Ich bin mir da auch nicht sicher, ob man es dem Filmenmachern zum Vorwurf machen kann, dass sie da die "Wutbürgerin" sich so großartig "auskotzen" lässt. Vielleicht ist es ja auch eine Frage des Betrachters. Wer sich von dem Gejammere dieser Frau über ihren "exklusiven Radweg im Grünstreifen" beeindrucken lässt, der ist m. E. nicht in der Lage eine Radwegeführung konsequent zu Ende zu denken. Da kann man natürlich entschuldigend einwerfen, das muss ja auch ein Bürger nicht können. Aber man muss auch als Behördenvertreter nicht über jedes Stöckchen springen, dass einer hinhält. Es gibt Situationen da kommen beide Verwaltung und Bürger nicht immer hundertprozentig zusammen.
Auch Kirsten Pfaue, ich kenne die nur aus dem Film, reagiert m. E. keineswegs so daneben, wie du das anscheinend wahrnimmst. Und für Menschen, die auf Sitzungen einfach nur jemanden niederbrüllen, die oder der ernsthaft versucht einen Weg aus dem Dilemma aufzuzeigen, dass Radverkehr häufig benachteiligt wird und wie der Radverkehr stattdessen gestärkt werden kann, habe ich wenig Verständnis.
Zu kritisieren ist/war die (in diesem Fall total unnötige) Zwangsbeglückung der Mehrheit der Radfahrer (die lieber separate Radwege haben wollen).
Unnötig ist sie in diesem Fall weil der alte Radweg (fast) Kreuzungsfrei war, das Argument der Sicherheit hier also nicht zählen kann (man hätte die Kreuzung zum Parkplatz z.B. mit einer "Bettelampel für Autofahrer" versehen können).
Auch wenn ich lieber auf der Fahrbahn fahre, andere tun es nicht. Da kann man sich dann bei entsprechenden Straßen auch gerne streiten ob die Behörden das umsetzen sollen was die Bürger wollen oder was nach aktuellem Stand das sichere ist. Wenn sich jedoch die "gefühlte Sicherheit" dramatisch verschlechtert (Touristenbusse im minutentakt) ohne dass es der "messbaren Sicherheit" dient, dann finde ich das ganze auch recht fragwürdig.Als Lektüre empfehle ich noch den Forumsthread zur Straße: "Alsterfahrradachse" Harvestehuder Weg
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Wieder einmal, im vorletzten Satz, darf ich lesen, das (angebliche) Radfahrer nichts dagegen haben, wenn Behörden über Leichen gehen. Sorry, aber für mich ist sowas nicht verhandelbar! Da können sich Opis und Hausfrauen noch so sehr gefühlt auf den Kopf stellen.
Mittlerweile glaube ich, das die gefühlte Sicherheit ganz gezielt in die Welt gesetzt und allen Gehwegradlern in den Mund gelegt wird, um alle Radfahrer von den Fahrbahnen von Hauptstraßen fern zu halten. -
fast kreuzungsfrei. Eben. An jedem fast hat es fast immer fast geknallt. Übrigens war auch in dem WDR-Breitag von "Planet Wissen" am Anfang, als die Radlerdichte in Münster und die Fahrt über diese ach so tolle Promenade gezeigt wurde, Bildmaterial zu sehen, bei dem sich mir alle Haare sträubten: Überall dort, wo eine Straße die Promenade querte, bekamen Radler vorgesetzt. Herzlichen Glückwunsch. Wie viele sind da einfach so rüber? Es waren Stellen zu sehen, wo Radler kreuz und quer fuhren ...
Ich hätte mir gewünscht, dass die Behördenfrau zwei, drei Probleme des alten Radweges benennt (oder hat sie das getan und der NDR hat das damals rausgeschnitten?):
Er war zu schmal, man konnte nicht sicher überholen. An einer Stelle stand sogar ein Baum mitten im Weg, da führte der Asphalt links und rechts dran vorbei. Don't try this at the Autobahn!
Er hatte Gegenverkehr.
Er war teilweise sehr holprig.
Er war schlecht beleuchtet.Um ihn dem Bedarf anzupassen, hätte man ihn wohl drei Mal so breit bauen müssen. Und natürlich Schranken für die Autos an der Zufahrt zu den Bootsstehen und Fähranlegern. Und im Süden und Norden wäre die Hälfte der Radler als »Geisterradler« an der Bordsteinkante unterwegs gewesen.
Und, ihr Alstervorlandgrünzugradwegliebhaber, Hand aufs Herz: Ihr habt doch diesen Radweg nicht als das Nonplusultra angesehen. Neunzig Prozent von Euch wären doch sofort auf den Weg vorne am Wasser gewechselt - wenn der nicht verboten wäre.
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Und, ihr Alstervorlandgrünzugradwegliebhaber, Hand aufs Herz: Ihr habt doch diesen Radweg nicht als das Nonplusultra angesehen. Neunzig Prozent von Euch wären doch sofort auf den Weg vorne am Wasser gewechselt - wenn der nicht verboten wäre
In meiner Erinnerung kam das Fahrradverbot im Alstervorland aber erst nach Fertigstellung der "Fahrradstraße".
Oder täusche ich mich? -
Das Fahren direkt am Wasser ist seit spätestens 2006 verboten, wenn ich dich richtig verstanden habe.
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Malte
8. Januar 2019 um 18:52 Hat das Thema aus dem Forum Medienhinweise nach 2017 verschoben. -